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Edmond Lebœuf

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Edmond Leboeuf, auch Le Boeuf, (* 6. Dezember 1809 in Paris; † 7. Juni 1888 in Bailleul) war ein französischer General und Staatsmann, Marschall von Frankreich.Vorlage:Themenring Marschall von Frankreich Leboeuf erhielt seine Ausbildung auf der École Polytechnique, trat 1832 in die Artillerie ein, diente mit großer Auszeichnung 1837-41 in Algerien, wurd 1848 zweiter Kommandant der École Polytechnique und ging 1854 als Oberst und Artilleriestabschef auf die Krim, wo er sich in der Schlacht an der Alma wie beim Artillerieangriff auf Sebastopol, den er, seit November 1854 Brigadegeneral, zum Teil leitete, hervortat.

Nach Beendigung des Krimfeldzugs wurde er nach Kinburn gesandt und führte dort bis 1856 den Oberbefehl. Danach erhielt er das Kommando der Gardeartillerie, wurde 1857 Divisionsgeneral und nahm 1859 hervorragenden Anteil am Krieg in Oberitalien. Im Januar 1869 wurde er Kommandeur des 6. Armeekorps in Toulouse und 21. August d. J. an Niels Stelle Kriegsminister.

Leboeuf war ein tapferer Soldat und ausgezeichneter Artilleriegeneral, aber unfähig, eine große Administration zu leiten. Auch fehlten ihm Urteil und Kenntnis über Frankreichs Wehrkraft im Verhältnis zur Wehrkraft Deutschlands. Leboeuf glaubte, es sei alles in der schönsten Ordnung, und versicherte dem Kaiser vor versammeltem Ministerrat, Frankreich sei "archipret" ("erzbereit") zum Krieg. Napoleon III. setzte ein so hohes Vertrauen in seine Fähigkeiten, daß er ihn am 24. März 1870 zum Marschall und beim Ausbruch des Kriegs auch zu seinem Generalstabschef (major général) ernannte.

Leboeufs Offensivoperationsplan zeigte sich infolge der mangelhaften Kriegsbereitschaft der Armee sofort als unausführbar. Nach den Niederlagen vom 6. August trat Leboeuf unter dem moralischen Druck der allgemeinen Entrüstung über seine Unfähigkeit am 12. August mit dem Kaiser von seinem Posten zurück und übernahm dafür an Stelle Bazaines das Kommando des 3. Korps, welches er vortrefflich führte. Er nahm hervorragenden Anteil an den Schlachten von Vionville, Gravelotte und Noisseville, wo er vergeblich den Tod suchte. Mit der Rheinarmee fiel er am 29. Oktober 1870 in deutsche Gefangenschaft.

Ende 1871 nach Frankreich zurückgekehrt, war er ehrlich genug, vor der betreffenden Untersuchungskommission seine verhängnisvollen Irrtümer offen einzugestehen, und zog sich hierauf gänzlich vom öffentlicheu Leben zurück.

Er starb am 7. Juni 1888 in Bailleul.

Vorlage:Meyers ist obsolet; heißt jetzt Vorlage:Hinweis Meyers 1888–1890