Duden

Der Duden ist ein Wörterbuch der deutschen Rechtschreibung, das erstmals 1880 von Konrad Duden veröffentlicht wurde.
Bis zur deutschen Rechtschreibreform galt der Duden als maßgebliche Grundlage der amtlichen deutschen Rechtschreibung. Der Duden wird regelmäßig bearbeitet und an die Entwicklung der deutschen Sprache angepasst. Er erscheint neben anderen Wörterbüchern im Dudenverlag Mannheim, der unter dieser Bezeichnung verschiedene Spezial- und Fachwörterbücher herausgibt.
20. Auflage: der Einheitsduden (1991)
Eine besondere Bedeutung kommt der 20. Auflage des Duden zu, denn es handelt sich dabei um die letzte Ausgabe, die vor der Rechtschreibreform von 1996 erschienen ist. Die 20. Auflage ist das maßgebliche Werk für Firmen und Privatleute, die nicht die neuen Regeln befolgen. Die Auflage ist inzwischen auch im Antiquariatshandel fast völlig vergriffen und einzelne Exemplare werden bei Auktionen relativ hoch gehandelt. Die 20. Auflage ist auch unter dem Titel "Einheitsduden" bekannt, da in der 20. Auflage die beiden deutschen Duden (DDR und Bundesrepublik) zusammengeführt wurden.
21. Auflage: der Reformduden (1996)
Mit der Rechtschreibreform von 1996 wurde das so genannte Dudenmonopol gebrochen. Nicht mehr der Duden ist maßgebend, sondern die amtliche Rechtschreibregelung selbst. Der Duden ist also nicht mehr die Bibel der Orthografiefreunde; genauso gut kann man sich z.B. auch ein Bertelsmann-Rechtschreibwörterbuch kaufen. Allerdings werden die Konkurrenzprodukte des Dudens oft mit Skepsis betrachtet, weil ihnen die sprachliche Kompetenz abgesprochen wird. Der Dudenverlag schlägt in dieselbe Kerbe, indem er mit dem Slogan wirbt: "Nur der Duden ist der Duden." Daran sieht man, dass der Duden noch heute von seiner früheren Alleinstellungsposition zu zehren versucht - mit Erfolg allerdings.
In der 21. Auflage stellt der Duden die Neuschreibungen rot dar. Das amtliche Regelwerk ist in einem Anhang abgedruckt. Die amtliche Wörterliste sucht man vergebens; der Duden erklärt das damit, dass alle darin enthaltenen Wörter Aufnahme im Duden gefunden hätten.
Zudem ist zu bemerken, dass die 21. Auflage einige Fehlinterpretationen enthält. So schreibt der Duden das Wort "spinnefeind" groß, die Schreibweise "Xylofon" sucht man vergebens, zudem verzeichnet die 21. Auflage des Dudens nicht alle möglichen Worttrennungen am Zeilenende (z.B. nur "Ma-nu-skript", möglich wären aber auch "Ma-nus-kript" sowie "Manusk-ript").
22. Auflage (2000)
In der 22. Auflage werden neue und alte Schreibung gleichzeitig verzeichnet. Die Fehler der 21. Auflage wurden korrigiert. Zudem ergänzen Infokästchen, wie man sie schon 1996 im Bertelsmann-Rechtschreibwörterbuch finden konnte, das Bild. Erstmals verzeichnet der Duden auch die Wörter und Unwörter des Jahres.
Aktuelle 23. Auflage (2004)
Seit dem 28. August 2004 liegt der Duden in 23. Auflage vor. Darin verzeichnet sind auch alle Änderungen, die von der Kultusministerkonferenz im Juni 2004 beschlossen wurden. Anders als in der Vorauflage verzichtet der aktuelle Duden auf eine Verzeichnung der alten Schreibweisen. Stattdessen wurden weibliche Personenbezeichnungen aufgenommen, z.B. neben "Erbsenzähler" auch "Erbsenzählerin". Gegner dieser Neuaufnahme führen ins Feld, dass die Anhängung von "-in" an die männliche Bezeichnung keine rechtschreiblichen Probleme aufweise. Befürworter dagegen meinen, diese Vorgehensweise sei aus Gründen der Gleichberechtigung beider Geschlechter unumgänglich.
Der neue Duden kostet 20 Euro ohne und 25,50 Euro mit CD-Rom-Beilage. Auf der CD-Rom ist der gesamte Dudeninhalt verzeichnet, zudem enthält sie Auszüge aus der Aussprachedatenbank der ARD. Mit Hilfe dieser Aussprachedatenbank kann man "erhören", wie man z.B. "Mallorca" richtig ausspricht.
Elektronische Ausgabe
Den Duden gibt es auch als Computerprogramm für Windows, Mac OS, Mac OS X und seit September 2003 auch für Linux.
Entwicklung des Umfangs des Duden
Auflage | Erscheinungsjahr | Vorbemerkungen | Wörterliste |
---|---|---|---|
Vierte vermehrte Auflage | 1895 | 18 | 345 |
Neunte neubearbeitete Auflage | 1915 | 48 | 565 |
Anmerkung:
- "Vorbemerkungen" bedeutet Vorwort plus Regelteil
- Umfang in Seiten, da keine Stichwortzahlen angegeben sind.
- Die Duden von 1895 und 1919 sind in Frakturschrift gesetzt, die grundsätzlich mehr Platz benötigt als lateinische Schrift
Verweise
Siehe auch: Deutsches Wörterbuch, Wahrig