Rudolf (Anhalt-Zerbst)
Fürst Rudolf von Anhalt-Zerbst (* 28. Oktober 1576 in Harzgerode, † 20. August 1621 in Zerbst)
Leben
Rudolf ist der Sohn des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt und dessen Ehefrau Amoena Amalie von Bentheim. Seine Brüder sind die nachmaligen Fürsten Ludwig I. von Anhalt-Köthen, Johann Georg I. von Anhalt-Dessau, Christian I. von Anhalt-Bernburg und August von Anhalt-Plötzkau.
Zeitzeugen nach zu urteilen, ist Fürst Rudolf ein eifriger Schüler und Student gewesen.
1596/97 wird der Zwanzigjährige zur dänischen Königskrönung nach Kopenhagen eingeladen.
1600 führt ihn seine Cavalierstour bis nach Sizilien. Mit seinem Bruder Fürst Ludwig I. verbrachte er ein Jahr in Florenz. Am 21. November 1601 immatrikuliert sich Rudolf an der Universität in Siena. Ein Jahr später, 1602 kehrt er über die Schweiz nach Dessau zurück.
Ab 1603 lebt er in Zerbst Hof und unterstützt das dortige gesamtanhaltinische Gymnasium; maßgeblich durch die Stiftung einer Bibliothek. Hier in Zerbst heiratet Rudolf am 29. Dezember 1605 Dorothea Hedwig von Braunschweig-Wolfenbüttel. Seine Ehefrau verstirbt am 16. Oktober 1609 und stürzt Fürst Rudolf nach Zeitzeugen in Depressionen. Erst als er Magdalene von Oldenburg kennenlernt, findet er wieder ins Leben zurück. Einige Jahre später heiraten die beiden am 31. August 1612. Am 24. März 1621 kommt Sohn Johann von Anhalt-Zerbst zur Welt.
1618 wird Rudolf durch Fürst Ludwig I. von Anhalt-Köthen in die Fruchtbringende Gesellschaft aufgenommen. Im Köthener Gesellschaftsbuch findet man ihn unter der Nr. 12 mit seinem Gesellschaftsnamen der Süße verzeichnet. Als Motto wird ihm im Aussaugen zugedacht und als Emblem Fünf Stenglein von Zuckerröhr auf einem Teller. Als Reimgesetz dichtet Fürst Rudolf:
Die Zuckerrörelein seind im aussaugen süß'
als widerfaren mir
Da ich des Lebens kron' empfieng zu meiner zier.
Im Alter von 45 Jahren stirbt am 20. August 1621 in Zerbst Fürst Rudolf von Anhalt-Zerbst.