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Duden

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Der Duden

Der Duden ist ein Wörterbuch der deutschen Rechtschreibung, das erstmals 1880 von Konrad Duden veröffentlicht wurde.

Bis zur deutschen Rechtschreibreform galt der Duden als maßgebliche Grundlage der amtlichen deutschen Rechtschreibung. Der Duden wird regelmäßig bearbeitet und an die Entwicklung der deutschen Sprache angepasst. Er erscheint neben anderen Wörterbüchern im Dudenverlag Mannheim, der unter dieser Bezeichnung verschiedene Spezial- und Fachwörterbücher herausgibt.

20. Auflage: der Einheitsduden

Eine besondere Bedeutung kommt der 20. Auflage des Duden zu, denn es handelt sich dabei um die letzte Ausgabe, die vor der Rechtschreibreform von 1996 erschienen ist. Die 20. Auflage ist das maßgebliche Werk für Firmen und Privatleute, die nicht die neuen Regeln befolgen. Die Auflage ist inzwischen auch im Antiquariatshandel fast völlig vergriffen und einzelne Exemplare werden bei Auktionen relativ hoch gehandelt. Eine Alternative zu ihr besteht in dem später erschienenen Rechtschreibwörterbuch des Reformkritikers und Sprachwissenschaftlers Theodor Ickler, das den modernen Zustand der deutschen Rechtschreibung ohne Reformeinfluss wiedergibt. Es ähnelt in Ausstattung und Anliegen den ersten Ausgaben des Rechtschreibwörterbuchs von Konrad Duden. Zum Teil weicht Ickler jedoch von der alten Rechtschreibung ab und gibt diverse Varianten frei; so findet man im neuen Ickler z. B. die Schreibungen acht geben, Acht geben und achtgeben sowie genausogut, genauso gut und genau so gut als gleichberechtigte Varianten.

Die 20. Auflage ist auch unter dem Titel "Einheitsduden" bekannt, da in der 20. Auflage die beiden deutschen Duden (DDR und Bundesrepublik) zusammengeführt wurden.

21. Auflage: der Reformduden

Mit der Rechtschreibreform von 1996 wurde das so genannte Dudenmonopol gebrochen. Nicht mehr der Duden ist maßgebend, sondern die amtliche Rechtschreibregelung selbst. Der Duden ist also nicht mehr die Bibel der Orthografiefreunde; genauso gut kann man sich z.B. auch ein Bertelsmann-Rechtschreibwörterbuch kaufen. Allerdings werden die Konkurrenzprodukte des Dudens oft mit Skepsis betrachtet, weil ihnen die sprachliche Kompetenz abgesprochen wird. Der Dudenverlag schlägt in dieselbe Kerbe, indem er mit dem Slogan wirbt: "Nur der Duden ist der Duden." Daran sieht man, dass der Duden noch heute von seiner früheren Alleinstellungsposition zu zehren versucht - mit Erfolg allerdings.

In der 21. Auflage stellt der Duden die Neuschreibungen rot dar. Das amtliche Regelwerk ist in einem Anhang abgedruckt. Die amtliche Wörterliste sucht man vergebens; der Duden erklärt das damit, dass alle darin enthaltenen Wörter Aufnahme im Duden gefunden hätten.

Zudem ist zu bemerken, dass die 21. Auflage einige Fehlinterpretationen enthält. So schreibt der Duden das Wort "spinnefeind" groß, die Schreibweise "Xylofon" sucht man vergebens, zudem verzeichnet die 21. Auflage des Dudens nicht alle möglichen Worttrennungen am Zeilenende (z.B. nur "Ma-nu-skript", möglich wären aber auch "Ma-nus-kript" sowie "Manusk-ript").

Aktuelle 23. Auflage

Seit dem 28. August 2004 liegt der Duden in 23. Auflage vor. Darin verzeichnet sind auch alle Änderungen, die von der Kultusministerkonferenz im Juni 2004 beschlossen wurden.

Elektronische Ausgabe

Den Duden gibt es auch als Computerprogramm für Windows, Mac OS, Mac OS X und seit September 2003 auch für Linux.

Entwicklung des Umfangs des Duden

Entwicklung des Umfangs des "Duden" in Seiten
Auflage Erscheinungsjahr Vorbemerkungen Wörterliste
Vierte vermehrte Auflage 1895 18 345
Neunte neubearbeitete Auflage 1915 48 565

Anmerkung:

  • "Vorbemerkungen" bedeutet Vorwort plus Regelteil
  • Umfang in Seiten, da keine Stichwortzahlen angegeben sind.
  • Die Duden von 1895 und 1919 sind in Frakturschrift gesetzt, die grundsätzlich mehr Platz benötigt als lateinische Schrift

Verweise

Siehe auch: Deutsches Wörterbuch, Wahrig