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Verdauung

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Als Verdauung oder Digestion bezeichnet man bei phagozytierenden Einzellern und höheren Vielzellern den Aufschluss der Nahrung mit Hilfe von Verdauungsenzymen. Dabei entstehen durch chemische Spaltung aus hochmolekularen Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen niedrigmolekulare Verbindungen (z.B. Mono- und Disaccharide, Fettsäuren, Aminosäuren, Di- und Tripeptide), die zum einen Teil in Energie umgewandelt werden und zum anderen Teil bei der Produktion von neuer Körpersubstanz eingesetzt werden, indem sie der lebende Organismus nach einem chemischen Umbau (zur Anpassung an den eigenen Körper) in die verschiedensten Zellstrukturen einbaut.

Man unterscheidet

  • die intrazelluläre Verdauung in Nahrungsvakuolen innerhalb einer Einzelzelle
  • die extrazelluläre Verdauung außerhalb der Körperzellen, die meist in einem verdauenden Hohlraum (z.B. dem Darmkanal) stattfindet.

Verdauung beim Menschen

Übersicht über den menschlichen Magen-Darm-Kanal:
1=Speiseröhre, 2=Magen, 3=Zwölffingerdarm, 4=Dünndarm, 5=Blinddarm, 6=Appendix, 7=Grimmdarm, 8=Mastdarm, 9=Anus

(Artikelabschnitt überschneidet sich mit Verdauungssystem)

  • Durch den Anblick, den Geruch und den Gedanken an oder von Speisen wird die Speichelsekretion der Speicheldrüsen angeregt ("Mir läuft das Wasser im Mund zusammen"), kann aber auch Erbrechen ausgelöst werden.
  • Mund mit Speicheldrüsen: Nahrung wird mechanisch zerkleinert und gleitfähig gemacht, das Enzym Ptyalin beginnt mit dem Abbau von Kohlenhydraten; das merkt man, wenn man ein Stück Brot längere Zeit kaut: dann wird die Stärke durch Enzym Amylase in Malzzucker umgewandelt, und das Brot schmeckt nicht mehr mehlig sondern süß.
  • Speiseröhre: muskulärer Schlauch transportiert Speisebrei in den Magen.
  • Magen: Die Magendrüsen produzieren Magensäure (lässt die Eiweiße denaturieren und tötet viele Keime ab), Schleim (schützt die Magenwand vor Salzsäure) und Pepsinogen (Vorstufe zum eiweißspaltenden Enzym Pepsin); weiter wird im Magen der Intrinsic-Faktor gebildet, um Vitamin B12 im Ileum resorbierbar zu machen; der entstehende Speisebrei wird als Chymus bezeichnet.
  • Dickdarm (Kolon): Hier werden 80-90% des in das Kolon eingeführten Wassers absorbiert. Stoffe, die weder durch Verdauungsenzyme des Dünndarmes noch durch die im Dickdarm befindlichen Mikroorganismen fermentiert werden, werden unverändert ausgeschieden — sie sind unverdaulich. Der Dickdarm hat die Möglichkeit, durch eine rückwärtsbewegende Peristaltik Stuhl zu speichern und den Stuhlgang zu verzögern. Kommen die Stoffwechselendprodukte schließlich ins Rektum, wird durch Dehnungsrezeptoren der Defäkationsreflex ausgelöst.
  • Darmausgang

Der gesamte Verdauungsvorgang dauert je nach Art der aufgenommenen Nahrung zwischen 60 und 120 Stunden, also 2,5 bis 5 Tage.

Siehe auch

Bulbogastron - Carbachol - Carboxypeptidasen - Chymotrypsin - Darmflora - Elastase - Endopeptidase - Ernährung - Exopeptidase - Flatus - Gastrologie - Indigestion - Kardia - Kauen - Kollagenase - Kot - Kreislauf - Leber - Malassimilation - Rachen - Reizdarm - Schlund - Sekretin - Stoffwechsel - Trypsin - Zähne - Zunge - Maulverdauung -