Trinitron
1967 entwickelte Sony mit der sogenannten Trinitron-Bildröhre den Nachfolger der bis dato in kleinen Stückzahlen produzierten, aber sehr aufwendigen und fehleranfälligen Chromatron-Technik, die Sony fast in den Ruin stürzte. Trinitron setzte auf statt bis dato die bei Farbbildröhren üblichen Lochmaske auf eine Streifenmaske. Dies ermöglichte, statt der damals üblichen 15 % der Energie der Elektronenkanonen, bis zu 20 % beim Phosphor ankommen zu lassen. Das Ergebnis war ein brillanteres Bild.
Auch diese Technik - eine Variante, die sich nicht nur allein durch eine Streifenmaske, sondern auch durch nur einer statt dreier Elektronenkanonen von anderen Designs unterschied - barg anfangs ihre Schwierigkeiten. Die frei schwingenden vertikalen Maskenstreifen ließen den Elektronenstrahl bei Vibrationen teils an der falschen Stelle ankommen. Das Ergebnis waren Falschfarben, die sich unregelmäßig über das Bild verteilten. Die Lösung hingegen war sehr simpel - ein horizontal angebrachter Wolfram-Draht hielt die Maske zusammen und die Schwingungen in Grenzen.
Sony-Präsident Ibuka kündigte das erste Modell, den KV-1310, am 15. April 1968 an. Ab Mitte Oktober wolle man den Verkauf beginnen, bis Ende des Jahres sollen 10.000 Modelle ausgeliefert werden. Der Leiter des Entwicklerteams wurde mit dieser Aussage kalt überrascht – sie hatten gerade einmal zehn Testgeräte. Der Chefentwickler schenkte dem Präsidenten einen wütenden Blick, doch der lächelte zurück, scheinbar sagend: "Leute, ich weiß dass ihr das schafft!"
Trotz der anfänglichen Schwierigkeiten blieb man bei Trinitron, entwickelte es über Jahrzehnte weiter. Neue Ätzverfahren ermöglichten feinere Grille, neue Phosphore verbesserten Farb- und Helligkeitseigenschaften. Der Bildschirm bzw. die Mattscheibe waren früher nicht gewölbt, wie es normal üblich war, sondern stellten einen Ausschnitt eines Zylindermantels dar. Die letzte große Entwicklung betraf die Mattscheibe, welche jetzt gänzlich Flach ist. (Durch die sehr dicht hinter dem Phosphor angebrachte vertikale Streifenmaske sind Trinitron-Röhren seit jeher in der Vertikalen eben).
Vorteile
Zum Zeitpunkt der Entwicklung wurde aus technologischer Sicht eine höhere Leuchtintensität und bessere Schärfe als je zuvor erreicht. Die Mattscheibe ist - wie oben bereits erwähnt - bei allen Trinitron-Bildröhren keine Kugeloberfläche, sondern ein Ausschnitt eines Zylindermantels mit großem Durchmesser. Gerade Linien werden damit auch nahezu gerade dargestellt, was speziell für CAD-Anwendungen sehr wichtig ist. Im Vergleich zu nur ca. 23 Prozent bei normalen CRT-Geräten treffen bei der Trinitron-Bildröhre 50 bis 80 Prozent der Elektronen auf die Phosphorschicht und erzeugen dadurch ein wesentlich helleres und kontrastreicheres Bild. Entsprechende Vorteile bei der Darstellung von brillanten und kontrastreichen Bildern sind bei Trinitron-Bildröhren nicht von der Hand zu weisen. Eine in Relation zu Lochmasken außergewöhnliche Anordnung der Elektronenkanonen ermöglicht eine kompaktere Bauweise und eine feinere Fokussierung des Elektronenstrahls. Dies erlaubt neben satten Farben auch eine sehr gute Lesbarkeit auf der gesamten planen Anzeigefläche. Weitere Vorteile der Technologie ist die Eigenschaft einfallendes Fremdlicht (z.B.: Von der Sonne) nahezu völlig zu absorbieren. Das schwarzgetönte Glas absorbiert einfallendes Fremdlicht. Eine Spiegelung findet nur unter besonders hohen Lichtstärken statt. Der oft vorzufindende Name „Black-Trinitron“ führt auf diese „schwarze“ Tatsache zurück.
Nachteile
Nachteile der Trinitron-Bildröhre sind die bei hellem Hintergrund stets sichtbaren Haltedrähte. Da die Bauweise der Streifenmaske sehr empfindlich gegenüber Bewegungen und sogar großer Lautstärke ist, sind - je nach Größe der Bildröhre - ein bis drei dieser Haltedrähte in horizontaler Richtung der Bildröhre angebracht.
Auf Trinitron basierende Geräte sind in der Regel wesentlich schwerer, da mehr Glas zur Herstellung der Zylinderform verwendet wird, als übliche Geräte ohne Trinitron-Bildröhre.
Verwandte Technik
Da ein Großteil der Patente auf das originale Trinitron Ende der 1990er Jahre auslief, konnten auch andere Firmen auf die Eigenschaften Sonys Röhrentechnik zurückgreifen. Trinitrons Gegenspieler ist unter Anderem die von Mitsubishi entwickelte Diamondtron-Bildröhre. Diese bietet bis auf wenige patentbedingte Details alle Eigenschaften von Trinitron. Die Vorteile dieser Technik liegen klar auf der Hand: Auf Trinitron basierende Geräte kommen nicht nur in der professionellen Computer-Branche, sondern auch in der Fernsehtechnik zum Einsatz. Die Farbtreue und der Gesamteindruck des gestochen scharfen Bildes sind bei einer CRT, basierend auf einer Streifenmaske, unangefochten.