Amadeus (Vorname)
Amadeus ist ein männlicher Vorname.
Herkunft und Bedeutung
von lateinisch amare, lieben und deus, Gott
Namenstag
Varianten
Die griechische Form des Namens ist Theophilos, dt. Gottlieb, frz. Amadé, ital. Amadeo, slawisch Bogumil.
Diesen Namen tragen verschiedene Künstler, Kunstwerke und Herrscher sowie ein Salzsumpf und ein österreichischer Musikpreis (siehe Amadeus Award).
Geografie
Lake Amadeus im Inneren von Australien, ein 160 km langer und ca 30 km breiter Salzsumpf unweit des Ayers Rock im Northern Territory; 1872 von Giles entdeckt und aus Verehrung für Mozart getauft.
Kunstwerke, die den Namen Amadeus im Titel tragen
- „Amadis von Gallien“ und die Nachfolgeromane des Mittelalters
- Roman „Amadeus“ von John Knittel
- Theaterstück „Amadeus“ von Peter Shaffer
- die gleichnamige Verfilmung von Milos Forman, Amadeus (Film)
- Pophit „Rock me Amadeus“ von Falco
- Musical „Falco und Amadeus“
Bemerkenswerte Träger des Namens
- Wolfgang Amadeus Mozart: 1756–1791, Komponist; Mozart, getauft auf die Namen Johannes Chrysostomos Wolfgangus Theophilos, nannte sich selbst allerdings nicht „Amadeus“, sondern durchgehend „Wolfgang Amadé“. Nach Mozart ist auch der Film "Amadeus" benannt.
- Ernst Theodor Amadeus Hoffmann: 1774–1821, Schriftsteller und Komponist. Getauft auf die Namen Ernst Theodor Wilhelm, änderte er aus Verehrung für Mozart seinen dritten Vornamen in „Amadeus“.
- Karl Amadeus Hartmann: 1905–1963, Komponist, Schüler von Anton Webern und Herrmann Scherchen, schrieb u.a. die Opern „Wachsfigurenkabinett“ (1929/30) und „Des Simplicius Simplicissimus Jugend“ (1935, 1955) sowie 8 Symphonien.
Herrscher
Der Name Amadeus war für Herrscher nur in Genf, Savoyen und Piemont gebräuchlich.
Grafen von Savoyen
- Amadeus I. der Schwanz; 1048–1072, Sohn von Humbert I., ursprünglich Graf von Maurienne
- Amadeus II. soll Kaiser Heinrich IV. den Durchzug nach Italien verweigert haben, bis ihm dieser einen Teil Burgunds versprochen hatte.
- Amadeus III. Sohn Humberts II., Graf seit 1108, wurde von Kaiser Heinrich V. zum Reichsgrafen erhoben und starb 1148 während eines Kreuzzugs in Nikosia auf Zypern.
- Amadeus IV. Graf 1233–1253, wurde von Kaiser Friedrich II. zum Herzog von Chablais und Aosta ernannt und versuchte vergeblich, zwischen Papst und Kaiser zu vermitteln.
- Amadeus V. der Große; seit 1283 Graf von Aosta, seit 1285 Graf von Savoyen. Er wurde von seinem Schwager Kaiser Heinrich VII. zum Reichsfürsten und Reichsvikar in Italien ernannt, verfügte die Unteilbarkeit seiner Staaten und führte die Primogenitur ein. Starb 1323.
- Amadeus VI. (1334–1383)
- Amadeus VII. der rote Graf, 1360–1391; erwarb u.a. Nizza.
Herzöge von Savoyen
- Amadeus VIII.: der Friedfertige, 1383–1451. Wurde 1416 von Kaiser Sigismund zum Herzog erhoben, trat 1434 zurück und wurde vom Konzil von Basel als Felix V. zum Gegenpapst gewählt. Er resignierte nach 10 Jahren Pontifikat.
- Amadeus XI., 1435–1472, der Glückselige; Enkel von A. VIII., herrschte 1465–1468, musste aber aus Gesundheitsgründen die Regentschaft seiner Frau Jolanthe, der Schwester Ludwigs XI. von Frankreich übertragen. (Warum ein Mensch, der gerade 37 Jahre alt wird und Zeit seines Lebens ein Spielball der Interessen Anderer ist, mit dem Beinamen "der Glückselige" bedacht wird, war leider nicht zu eruieren.)
Graf von Piemont
Grafen von Genf
In Genf regierten im 12. und 14. Jahrhundert vier Grafen mit dem Namen Amadeus.
Herzog von Aosta
Amadeus I. (1845–1890) war der zweite Sohn von Viktor Emmanuel II. von Italien, wurde nach dem Sturz der spanischen Bourbonen 1870 zum König von Spanien gewählt, konnte sich aber nicht halten und dankte 1873 ab.