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Kapellenkreuzweg Kloster Altstadt

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Regiegebäude im Jahr 2003

Die Rennsteig-Arena Oberhof am Grenzadler ist ein Biathlonstadion in Deutschland mit angeschlossenen Strecken bei Oberhof und liegt auf 814 Meter über Normalnull. Es befindet sich unmittelbar am Hauptkamm des Thüringer Waldes. Biathlon in Oberhof ist im Biathlonsport hinter den Weltmeisterschaften ein Höhepunkt der Weltcup-Saison. In der Rennsteig-Arena finden regelmäßig Weltcups im Biathlon und die Laufwettbewerbe in der Nordischen Kombination statt. Oberhof hat die höchsten Zuschauerzahlen aller Weltcupveranstaltungen und dementsprechend eine gute Stimmung im Stadion und an den Loipen. Nur Ruhpolding kann bei den Zuschauerzahlen annähernd mithalten. Oberhof besitzt auch eine der schwierigsten Strecken des gesamten Weltcups.

Die Arena

Die Rennsteig-Arena wurde von 2001 bis 2003 für rund sechs Millionen Euro komplett umgebaut. Sie befindet sich knapp 2500 Meter westlich von Oberhof am sogenannten Grenzadler, einem Grenzstein mit preußischem Adler der sich 837 Meter über Normalnull befindet. Am Grenzadler befindet sich auch ein großer Parkplatz und eine Kaserne der Sportfördergruppe der Bundeswehr.[1]

Das Stadion hat eine gesamte Zuschauerkapazität von 13.000. Dabei haben 8000 auf der 105 Meter langen Tribüne, die in die Blöcke A bis G untergliedert ist, Platz. Die zweite, eine mobile Stahlrohrtribüne, auf der anderen Seite des Regiegebäudes, fasst 4000 Zuschauer.[1] Diese Tribüne erstreckt sich auf die Blöcke H und I. Die Tribünen sind so gestaltet worden, dass die Sichtlinien zum Schießstand kurz sind, sie liegen zwischen 55 und 160 Metern. Andere Quellen geben 9000 Zuschauer für die 105 Meter Tribüne und 6500 Zuschauer für die Stahlrohrtribüne an.[2] Wegen des enormen Zuschauerzuspruchs wurde am Ende der Sägespänerunde, auf der Höhe des früheren Zielbereiches, bevor es ins Stadion geht, noch eine Zusatztribüne, Waldtribüne genannt, aufgebaut. Diese bietet 1000 Personen Platz.[3] Die Sicht in das Stadion ist von dort allerdings etwas eingeschränkt. Um ein leichteres Füllen der einzelnen Tribünen des Stadions und die Rennstrecke bei Wettkämpfen zu ermöglichen, wird schon vom Busparkplatz am Grenzadler aus die Trennung für die drei Tribünen und für die Strecke durchgeführt. Auf den Strecken werden noch zusätzlich bis zu 8000 Personen zugelassen.[1]

Der Schießstand mit seinen 30 Bahnen hat einen Abstand von 50 Metern, vom Athleten zur Zielscheibe gemessen. Der Schießstand ist mit dem deutschem System HoRa 2000 E ausgestattet. Dieses elektronische System ist das modernste und verbreitetste im Weltcup. Bei diesem System werden, im Gegensatz zu den teilweise noch im Weltcup verwendeten Klappscheiben des Typs Kurvinen aus Finnland, die Treffer beim Aufprall des Geschosses durch einen Impuls eines Sensors ausgelöst. Anschließend wird eine weiße Scheibe als Trefferanzeige vor die schwarze Scheibe geschoben. Durch eine schiebbare Blende wird die Größe der fünf Trefferfelder pro Bahn von 11,5 Zentimeter für den stehenden Anschlag auf 4,5 Zentimeter für den liegenden Anschlag geändert.[4]

Der Schießstand ist hinten und seitlich durch Sicherheitswälle aus Erde geschützt. Er ist außerdem mit quergehendem Blendwerk über den Bahnen ausgerüstet, um eventuelle Fehlschüsse nach schräg oben aufzuhalten. Diese Blendwerke entsprechen den deutschen bzw. thüringischen Sicherheitsauflagen. Bei nationalen Veranstaltungen oder im Trainingsbetrieb müssen die Blenden vorhanden sein. Bei der Weltmeisterschaft oder einem Weltcup untersteht die Rennsteig-Arena der International Biathlon Union (IBU) und deren Sicherheitsauflagen. Diese sehen keinen Blendschutz vor, weshalb die sichtbehindernden Balken bei internationalen Wettkämpfen entfernt werden.

Die Strafrundenstrecke, die pro Fehler einmal umrundet werden muss, befindet sich innerhalb des Stadions und hat eine Länge von 150 Metern und eine Breite von 5 Metern.

Damit die Zuschauer im Stadion das Geschehen außerhalb auf den Strecken verfolgen können, werden zu den Wettkämpfen zwei Videowände aufgestellt. Um die Sichtbedingungen weiter zu verbessern, wurde für den Weltcup 2006 eine der zwei 24 Quadratmeter großen Videowände durch eine 40 Quadratmeter große ersetzt.[5] Zu Wettkämpfen werden auch Imbiss- und Versorgungsstände an den Zugängen der Arena aufgestellt.

Bei schlechten Schneeverhältnissen können der Innenraum des Stadions und die Strecken, wenn es kalt genug ist, mit Schneekanonen beschneit werden. Ist es für eine künstliche Beschneiung zu warm, wird versucht, auf ein Schneedepot, das beim ersten Schnee des Winters an bestimmten, schattigen Stellen, wie im Kanzlersgrund oder im fünf Kilometer südlich von Oberhof gelegenen Schneekopf, befüllt worden ist, zuzugreifen. Von diesen Depots wird der Schnee dann mittels LKW zur Rennsteig-Arena geschafft. Zum Weltcup 2005 hat der Schneevorat im Kanzlersgrund rund 200 LKW-Ladungen betragen.[6] Durch diese Maßnahme war es Oberhof als erstem Austragungsort möglich, in der schneearmen Saison 2000/2001 einen Weltcup auszurichten.[7]

Geschichte

Biathlon hat in Oberhof schon eine lange Geschichte. 1953 fand dort der erste Patrouillenlauf, der Vorgänger des heutigen Biathlons, bei den vierten DDR-Skimeisterschaften statt. Der eigentliche Beginn des Biathlons in Oberhof war 1958. Da Biathlon 1960 als Wettkampf bei den Olympischen Spielen in das Programm genommen worden ist, trainierte nun auch der Armeesportklub (ASK) Oberhof, der Vorgängerverein vom WSV 05 Oberhof, Biathlon. Dazu wurde ein Schießstand auf der Kalten Mark, 600 Meter südwestlich der heutigen Rennsteig-Arena, unmittelbar oberhalb der Kaserne gebaut. Im selben Zeitraum erfolgte zum Training auch der Bau einer asphaltierte Skirollerstrecke, 600 Meter nordwestlich der heutigen Rennsteig-Arena.[8]

Biathlonstadion am Rennsteig

Stadion im Jahr 1997

Die großen Erfolge der DDR-Biathlonmannschaft, unter anderem der erste Olympiasieg von Frank Ullrich 1980, veranlasste das damalige Ministerium für Nationale Verteidigung, auf Drängen des ASK Oberhof, zu Beginn der 1980er zum Bau eines Biathlonstadions um bessere Bedingungen für die Biathleten in Oberhof zu schaffen, da der alte Schießstand sehr unter Nebel litt. Auf dem Areal des alten Schießstandes wurde dann eine Schießhalle gebaut. In Oberhof sollte ein modernes Stadion für optimale Trainingsmöglichkeiten und für nationale und internationale Wettkämpfe entstehen. Der erste Wettbewerb im Stadion sollte 1983 die Armeespartakiade für die Truppen des Warschauers Pakts sein.[8]

Der Verteidigungsminister der DDR, Armeegeneral Theodor Hoffmann, erteilte schließlich den Befehl, einen Schießstand zu bauen. Der Standort wurde ohne ordentliches Standortverfahren und ohne die örtlichen Behörden zu fragen, festgelegt und der Bau durch Baupioniere der Nationalen Volksarmee (NVA) im Gebiet der Fallbäche begonnen. Der Standort des Stadions war wegen des schwierigen Terrains äußerst ungünstig. Undurchdringlicher Wald an einem geneigten Hang, große Mengen von Schichtenwasser, Sumpf, Schlamm und ein anstehender Fels erschwerten den Bau des Stadions. Proteste gegen den Bau wurden mit dem Hinweis auf den Ministerbefehl ignoriert. Der Rat des Bezirkes hob auch eine ausgesprochene Bausperre gleich wieder auf. Darauf, dass sich das Bauareal im Bereich der Fallbachquellen befand, die für die Wasserversorgung Oberhofs lebensnotwendig sind, wurde keine Rücksicht genommen.[8]

Stadion im Jahr 1997

Unter der Leitung von Karl Koch wurde im Mai 1981 für das Baugebiet eine 170 mal 145 Meter große Fläche abgeholzt und gerodet. Es wurden insgesamt 40.000 Kubikmeter Erdreich teilweise in Sonderschichten abtransportiert. Das eigentliche Biathlongebäude wurde bis 1982 errichtet. Später wurden der Schießplatz und die Skirollerstrecke fertiggestellt. Zum ersten Mal in der Geschichte des Biathlons wurde eine feste Blendenanlage verwendet. Der Schießstand hatte 32 Bahnen und wurde mit in der DDR entwickelten Klappscheiben und daneben mit Papierscheiben bestückt.[9]

Es wurden auch verschiedene Laufstrecken angelegt, diese waren aber auf den klassischen Laufstiel, der überwiegend in Parallel-Spuren ausgeführt wird, ausgerichtet. Für den erst später aufgekommenen Skating-Laufstil, für den eine breitere Piste benötigt wird, waren die Strecken dann teilweise zu schmal.[10] Dieser Zustand hielt teilweise bis zum Umbau im Jahr 2002 an.

Im März 1983 fand dann die Armeespartakiade im Biathlonstadion am Rennsteig statt. Diese Wettkämpfe wurden wegen Schneemangels durch einen Riesenaufwand, die NVA transportierte Schnee aus dem Frauenwald und aus dem Gebiet des 983 Meter hohen Beerberges heran, ein Erfolg.[11] Bei diesen Wettkämpfen waren viele Generäle der sozialistischen Armeen anwesend. Ehrengast war der Präsident der Internationalen Union für Modernen Fünfkampf und Biathlon (UIPMB), die Vorgängerorganisation der IBU, der Schwede Sven Thofelt, der 1928 Olympiasieger im Modernen Fünfkampf war. Er sagte im Kreis von Prominenten zu Rolf Hackel, dem Oberhofer Bürgermeister:[12]

„Bewerben Sie sich um Weltmeisterschaften. Ich versichere Ihnen, Sie bekommen Sie, ganz bestimmt“

20 Jahre später sollte er Recht behalten.

1984, fand dann der erste Biathlon-Weltcup statt.

Die Anlage wurde 1992 erstmals umfangreich modernisiert, vor allem im technischen Bereich.

Rennsteig-Arena

Nach dem Zuschlag für die 34. Biathlon-Weltmeisterschaften 2004 beim Kongress der Internationalen Biathlon-Union (IBU) 1998 in Salzburg wurde der Bau eines komplett neuen Stadions geplant. Die Bauarbeiten mit dem symbolischen Spatenstich begannen am 28. Mai 2001. Das alte Biathlongebäude von 1982, das bis dahin den freien Blick der Zuschauer auf den Wettkampfplatz verhinderte, wurde abgerissen und durch ein modernes, dreistöckiges Gebäude mit einem Bruttorauminhalt von 3500 Kubikmeter und mit Dachterrasse ersetzt. Die Fläche der Rennsteig-Arena beträgt 60.000 Quadratmeter.[2]

Neben dem Gebäude wurde eine 105 Meter lange Hauptzuschauertribüne, die mit einem 90-Grad-Bogen bis zum Schießstand reicht und für 8000 Personen Stehplätze bietet, gebaut. Diese Tribüne wurde so konstruiert, dass man optimale Sichtbedingungen auf den Schießstand, die Strafrundenstrecke, den Start und den Zieleinlauf hat. Auf der anderen Seite des Gebäudes befindet sich eine mobile Tribüne, die für 4000 Personen Platz bietet.

Der Innenraum wurde so umgebaut, dass die Athleten, Kampfrichter und Journalisten, vom Regiegebäude kommend, durch eine Unterführung, ohne die Wettkampfbahnen zu kreuzen, zu den innenliegenden Funktionsbereichen gelangen. Dabei wurde auch die Schießanlage um beinahe 90 Grad gedreht. Für den kompletten Umbau des Stadionbereiches wurden 130.000 Kubikmeter Erdreich bewegt, 2000 Kubikmeter Transportbeton eingebaut und 340 Tonnen Stahl verarbeitet. Die bestehenden Biathlonstrecken wurden durch 10.000 Quadratmeter Bitumendecke verbreitert.[9]

Am 13. September 2002, 16 Monate nach dem ersten Spatenstich, wurde während der Deutschen Meisterschaften Richtfest für das Funktionsgebäude gefeiert. Die restlichen Bauarbeiten wurden 2003 durchgeführt. Der erste Wettbewerb fand beim Biathlon-Deutschlandpokal vom 20. bis 22. Dezember 2002 statt. Der erste internationale Wettbewerb fand mit der Laufdiszipilin in der Nordischen Kombination am 31. Dezember 2002 statt.[1]

Der Stadtrat von Oberhof beschloss 2003, die Sportstätte Rennsteig-Arena Oberhof zu benennen. Das Stadionfest mit der Enthüllung einer Tafel mit dem neuen Namen fand am 20. September 2003 statt.[9]

Die Kosten des Umbaus beliefen sich auf rund sechs Millionen Euro. Dabei beteiligte sich der Freistaat Thüringen mit dem größten Anteil von 3,4 Millionen Euro. Vom Bund kamen weitere 1,45 Millionen Euro. Der Landkreis Schmalkalden-Meiningen steuerte 600.000 Euro bei und 230.000 kamen aus dem Stadthaushalt von Oberhof. Die Bundesagentur für Arbeit hat 400.000 übernommen.[1]

Streckenbeschreibung

Die Strecken in Oberhof gelten als sehr schwierig. Lange Abfahrten, bei denen hohe Geschwindigkeiten erreicht werden, wie die Wolfsschlucht, wechseln sich mit langen, nicht enden wollenden Anstiegen, wie dem Birxsteig, ab. Die Strecken wurden während des Umbaus zur Weltmeisterschaft 2004 verbreitert, so dass annähernd auf jedem Streckenabschnitt ein Überholmanöver möglich ist. Das Streckennetz ist in fünf Streckenabschnitte mit unterschiedlichen Längen und Schwierigkeitsgraden unterteilt. Die Strecke eins ist die längste davon, mit einer Länge von 3999 Metern. Sie umfasst das komplette Streckennetz bis auf den hinteren Teil der Sägespänerunde. Die fünf Strecken haben Längen von 3999, 3446, 3099, 2595 und 2151 Metern und liegen auf Höhen zwischen 774 und 839 Metern über Normalnull. Die einzelnen Strecken, die alle ein FIS-Zertifikat haben, können noch in verschiedenen Varianten miteinander gekoppelt werden.[13]

Die einzelnen Streckenabschnitte haben unterschiedliche Bezeichnungen, wie Wolfsschlucht, Birxsteig, Tambacher Straße, U, Brunnenweg, Kulle-Kurve und Sägespäne-Runde.

Wolfsschlucht

Um den internationalen Anforderungen hinsichtlich der Höhenunterschiede und den technischen Bedingungen, die an eine Rennstrecke gestellt werden, gerecht zu werden, wurde die Wolfsschlucht als Teil der Strecke erbaut. Namensgeber für diesen Streckenabschnitt war der frühere Biathlet Karl-Heinz Wolf, der federführend bei der Konzeption und dem Bau dieses Streckenabschnittes war. Die Wolfsschlucht stellt den schnellsten Streckenabschnitt im gesamten Weltcup dar. Hier werden Geschwindigkeiten von teilweise über 80 Kilometer pro Stunde erreicht. Vor ein paar Jahren wurde dieser Streckenabschnitt etwas entschärft, indem man unten die Kompression etwas mit Erde auffüllte. Vor der Entschärfung wurden hier noch höhere Geschwindigkeiten erreicht. Diese Kompression im unteren Abschnitt ist mit 774 über Normalnull die tiefste Stelle der gesamten Strecke.

Birxsteig

Der Birxsteig ist der längste Anstieg der gesamten Strecke. Er verläuft direkt hinter dem Schießstand und hat die größten Steigungen. Dort ist der Zuschauerzuspruch bei den Wettkämpfen am größten. An der Rückwand des Schießstandes wird für die Wettkämpfe eine Videowand aufgebaut. Über dem Birxsteig geht eine Brücke, um den Zuschauern das Wechseln von der einen auf die andere Seite zu ermöglichen. Der Namensgeber für diesen Streckenabschnitt ist der Streckenchef Roland Schmidt mit dem Spitznamen Birx. Der Birxsteig geht vom niedrigsten Punkt der Strecke, die Kompression der Wolfsschlucht, von 774 Meter über Normalnull 500 Meter lang nur bergauf bis zum höchsten Punkt der Strecke, die bei 839 Metern über Normallnull liegt. Dort wird seit dem Weltcup 2005 von der Fernsehanstalt auch eine Schienenkamera aufgebaut um den Athleten beim Anstieg zu begleiten.[14]

Tambacher Straße und U

Der Streckenabschnitt vom Birxsteig zum Frankfurter Kreuz nennt sich Tambacher Straße. Es ist die alte Fahrstraße von Oberhof nach Tambach-Dietharz. Bei dem U handelt es sich um den Umkehrpunkt der Strecken eins und zwei. Bei diesen beiden Strecken handelt es sich um die längsten des Streckennetzes. Die Wendeschleife befindet sich im äußersten Nordwesten der Anlage in etwa 700 Meter Luftlinie Entfernung von der Rennsteig-Arena.

Brunnenweg

Dieser Streckenabschnitt ist eng mit der Geschichte von Oberhof verbunden. Es existieren rund um den Ort sieben Brunnen, die schon seit langer Zeit über Wege zu erreichen sind. Im Streckennetz der Rennsteig-Arena ist diese alte Forstbezeichnung erhalten. Einer der großen Brunnen befindet sich innerhalb des Streckennetzes und dient als wichtiges Wasserreservoir für die Anlage.

Kulle-Kurve

Bei weiteren Ausbauarbeiten der ehemaligen Anlage und zur Perfektionierung der Strecken am Grenzadler wurde am Ende der Rollerbahn eine gefährliche Rechtskurve entschärft, indem man eine großzügigere Rundung anlegte, damit die Athleten von der Tambacher Straße kommend und zurück zum Frankfurter Kreuz fahrend, durch die Kurve ihre Ski nicht mehr umsetzen müssen. Der Name für diesen Abschnitt stammt von dem ehemaligen Oberhofer Biathleten Karl-Heinz Wolf, nach dessen Spitznamen, Kulle, die Kurve benannt worden ist.

Sägespäne-Runde

Sie befindet sich östlich der Rennsteig-Arena und verläuft nahezu parallel zur Straße Oberhof-Grenzadler. Die Sägespäne-Runde ist je nach Strecke in die kleine Sägespäne-Runde und die große Sägespäne-Runde unterteilt. Der Name für den Rundkurs kommt von seiner besonderen Präparation in früheren Jahren. Die findigen Wintersportler streuten im Herbst reichlich Sägespäne auf diesen Streckenabschnitt. Der sich morgens absetzende und gefrierende Raureif sorgte dafür, dass mit dem Skitraining schon vor dem Winter begonnen werden konnte.

Asphaltstrecken

Der Rennsteig-Arena ist für Training oder Wettkämpfe im Sommer auch ein Netz von asphaltierten Strecken, die teilweise mit Flutlicht ausgerüstet sind, angeschlossen. Diese Strecken können aber im Hochsommer bei sehr hohen Temperaturen nicht optimal genutzt werden. Für die Athleten, die mit ihren Skistöcken und Rollerski unterwegs sind und wegen den hohen Asphalttemperaturen und einem darauffolgenden schmieren des Asphaltes, besteht die Gefahr, in den Kurven wegzurutschen.

Die asphaltierten Strecken haben unterschiedliche Längen: Die Außenrunde ist 2951 Meter, die Brunnenrunde 1878 Meter , die Große Sägespänerunde 1478 Meter und die Kleine Sägespänerunde 933 Meter lang. Diese drei Strecken werden auch im Winter mit einbezogen. Mit der 544 Meter langen Verbindungsstrecke ist das Streckennetz der Rennsteig-Arena auch dem Streckennetz des Grenzadlers angeschlossen. Dieses Netz umfasst fünf Strecken in Höhen von 820 bis 875 Metern über Normalnull und Längen von 1668, 1974, 2774, 3124 und 5078 Metern. Alle Strecken haben ein gültiges FIS-Zertifikat.[15]

Wettbewerbe

Biathlon

1984 fand in Oberhof der erste Biathlon-Weltcup statt. Danach war Oberhof auch in den Jahren 1985, 1986, 1991, 1994, 1995, 1997, 1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2005 und 2006 Veranstalter eines Biathlon-Weltcups. Im Jahre 2004 fanden die Biathlon-Weltmeisterschaften in Oberhof statt. 1990 und 1993 war Oberhof auch als Weltcup-Austragungsort vorgesehen, Die Wettkämpfe mussten aber wegen schlechter Wetterverhältnisse abgegeben werden. Sie fanden dann in Walchsee und Ridnaun statt.[16]

Seit dem Jahr 1998 gehört Oberhof der ORA-Trophy an. Sie wurde von den Biathlon Orten Oberhof, Ruhpolding und Antholz ins Leben gerufen. An den Gesamtsieger der drei Weltcups wird ein extra Preisgeld ausgegeben.[17] Im Jahr 2004 wurde wegen der Weltmeisterschaft trotz vieler Proteste die ORA nicht als zusätzlicher Wettbewerb in Oberhof ausgetragen. Seit 2005 wird dieser Wettbewerb Golden Classics genannt.

Beim Weltcup 2006 wurde in Oberhof das erste Mal ein Nachtrennen ausgetragen. Zur Beleuchtung der 4,3 Kilometer langen Strecke verwendete man die Methode von Ruhpolding. Die Streckenabschnitte, die noch nicht durch Leuchten ausgeleuchtet waren, wurden mit 24 Helium-Ballons, die einen Durchmesser von zwei bis sechs Meter haben und in zehn Meter Höhe befestigt waren, beleuchtet. Diese waren Überwiegend im Bereich der meisten Fernsehkameras, am Birxsteig und am Frankfurter Kreuz befestigt. Zu der Flutlichtbeleuchtung im Stadion für den Schießstand und die Strafrunde und für den restlichen Streckenabschnitt wurden zusätzlich Tageslichtlampen an sogenannten Baumstativen verwendet.[18]

Die Zuschauerzahlen steigen dabei in den letzten Jahren immer stärker an. So waren es im Jahr 2003 noch 52.000 Zuschauer an vier Wettkampftagen, 2005 85.000 Zuschauer bei fünf Wettkampftagen und 2006 schon 93.000 Zuschauer an vier Wettkampftagen.[19] Das bedeutet den bisherigen Rekord für Oberhofer Weltcups. Bei den einzelnen Rennen sind meistens über 20.000 Zuschauer im Stadion und an der Strecke. Die Rennen sind auch schon mehrere Monate vor dem Rennen ausverkauft, bis auf ein paar Restkarten, die es noch für die Strecke gibt. Die Weltmeisterschaften von 2004 stellten aber in dieser Sicht alles in den Schatten. 206.000 Zuschauer kamen zu den zehn Rennen an sieben Wettkampftagen.

Zahlen und Fakten

Eine Sportveranstaltung mit mehr als 20.000 Personen stellt an eine 1600 Personen Ortschaft eine große Herausforderung. Beim Weltcup 2006 sorgten insgesamt 750 Helfer für einen reibungslosen Ablauf der Wettkämpfe. Davon waren ungefähr 450 ehrenamtliche Helfer aus 13 Wintersportfördervereinen des Rennsteigs. Für den Wettkampf wurden 140 Kampfrichter, 50 Ordner für den Wettkampf und 120 Ordner für die Parkplätze und das Stadion eingesetzt. Während der Wettkämpfe war der Grenzadler-Parkplatz für die Besucher gesperrt, dafür wurden in Oberhof etwa 4000 Parkplätze zur Verfügung gestellt. Die Zuschauer wurden dann mit 24 Bussen im Shuttlebetrieb von Oberhof zum Grenzadler und zurück gebracht. Im logistischen Bereich, wie Polizei, Catering, Rettungswesen und Sicherheit waren 300 Helfer eingesetzt.[19]

Am Grenzadler und im Stadionareal wurden 2006 in 32 Hütten rund 52.000 Thüringer Rostbratwürste, 14.000 Liter Glühwein, 3000 Thüringer Pfannkuchen und 500 Kilogramm Hefekrapfen und Quarkröllchen verkauft. Es wurden fünf Rettungswagen eingesetzt und 2000 Meter Absperrzaun angebracht. 3400 Personen hatten eine Akkreditierung, davon 180 vom Fernsehen, 30 vom Rundfunk, 85 schreibende Journalisten und 57 Fotografen.[19]

Zu den Wettkämpfen 2006 wurden insgesamt 202.400 Euro Preisgeld an die Athleten ausgezahlt. Davon waren 162.400 Euro Preisgelder der IBU; 40.000 Euro standen für die Golden Classics zur Verfügung, 30.000 davon in Oberhof und 10.000 für den Jackpot, der in Antholz ausgezahlt wurde.[19]

Sonstige Veranstaltungen

In Oberhof fand 1983 die Armeespartakiade als erster Wettkampf statt.

Seit 2002 werden auch die Laufwettbewerbe der Nordischen Kombination jeweils am 30. Dezember im Stadion durchgeführt. Auch der Sommer-Grandprix der Nordisch Kombinierten finden hier statt. Jährlich werden im Sommer auch einige Rennen der Deutschen Meisterschaften im Biathlon in der Rennsteig-Arena ausgerichtet.

In der Nordischen Kombination verfolgen regelmäßig mehr als 10.000 Zuschauer das Laufen. Dies ist innerhalb des Weltcups der Spitzenplatz aller Weltcups.

Die Weltcups waren meistens von dem schon berühmten Oberhofer Wetter betroffen: einen Tag strahlender Sonnenschein, dann stürmischer Wind, dass die Matten am Schießstand durch das Stadion gefegt werden, dann wieder dichter Nebel, der schon mehrmals zum Abbruch geführt hat, oder starker Schneefall.

Quellen

  1. a b c d e Biathlon Oberhof Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Oberhof Seite“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  2. a b Seite von Oberhof
  3. Pressemeldung vom 1. November 2005
  4. Sieghart Zitzmann u. a. und WSV Oberhof 05: 1958/1998 - 40 Jahre Biathlon in Oberhof. Seite 23.
  5. Pressemitteilung vom 2. November 2005
  6. Pressemeldung vom 24. Dezember 2004
  7. Österreichische IBU Meldung vom 6. Januar 2001
  8. a b c Rolf Hackel: Oberhof. Seite 180.
  9. a b c Biathlon Oberhof
  10. Hermann Weigand, Johanna v. Knoerzer-Suckow: Biathlon. Seite 38.
  11. Rolf Hackel: Oberhof. Seite 181.
  12. Jan Knapp u. a.: 100 Jahre - Wintersportort in Oberhof. Seite 40.
  13. Biathlon Oberhof
  14. Pressemeldung vom 1. Dezember 2004
  15. TWZ
  16. IBU Seite
  17. Österreichische IBU Meldung vom 6. Januar 2001
  18. Pressemitteilung vom 1. Januar 2006
  19. a b c d Pressemitteilung vom 8. Januar 2006

Literatur

  • Wolfgang Fritzsche: Oberhof. Grünes Herz Verlag, Ilmenau 1995 ISBN 3-929993-51-1.
  • Rolf Hackel: Oberhof - Vom Hospitz der Johanniter zur Stadt am Rennsteig. Heinrich-Jung-Verlagsgesellschaft mbH (i. G.), Ilmenau 1993 ISBN 3-929164-12-4.
  • Jan Knapp u. a.: 100 Jahre Wintersport in Oberhof. Wintersportverein Oberhof 05; Bauer und Malsch GmbH.
  • Roland Sänger: Chronik des Thüringer Skisports. Freies Wort und Südthüringer Zeitung; Thüringer Wintersport-Verband und Suhler Verlagsgesellschaft mbH, Suhl 1995.
  • Hermann Weigand, Johanna v. Knoerzer-Suckow: Biathlon. Verlag Anton Plenk, Haßfurt 1999.
  • Sieghart Zitzmann u. a. und WSV Oberhof 05: 1958/1998 - 40 Jahre Biathlon in Oberhof. Bauer & Malsch GmbH, Immelborn 1997.

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