Michael Born (Journalist)
Michael Born (* 30. Juli 1958 in Lahnstein) ist ein deutscher Fernsehjournalist.
Der ausgebildete Schiffsoffizier war in den 1980er Jahren als Journalist in Krisengebieten tätig und konvertierte 1986 zum Islam.
Born wurde als „Filmfälscher“ beziehungsweise „Kujau des Fernsehens“ bekannt, nachdem zahlreiche seiner scheinbaren Dokumentarfilme, die er für Stern TV, Spiegel TV Magazin, und andere geliefert hatte, als Fake entlarvt worden waren. In seinen Filmen hatte Born zum Beispiel angebliche Kindersklaven gezeigt, die in Indien für Ikea Teppiche knüpften und ein angebliches Ku-Klux-Klan-Treffen in der Eifel, das er mit Freunden inszeniert hatte. Auch gefälschte Berichte, über eine neue Drogenmode des Kröten ablecken, produzierte er. Letztlich suchte er sich ein paar Jungs auf der Strasse, die dafür dann ein paar Euro bekommen sollten.
Michael Born hat auf seinen Reisen als Kriegsberichterstatter viele bekannte Persönlichkeiten kennen gelernt.
Das Landgericht Koblenz verurteilte Born im Dezember 1996 zu vier Jahren Haft.
Michael Born wies im Prozess auf das Einschaltquoten-fixierte Mediensystem hin und warf den nachlässigen Redakteuren eine wesentliche Mitschuld an seinen Fälschungen vor.
Der damalige Chefredakteur von Stern-TV, der ausgebildete Journalist Günther Jauch verteidigte sich bei seiner Vernehmung gegen die Vorwürfe mangelnder Sorgfalt mit der Begründung, er habe "nie im Schneideraum" gearbeitet. [1]
Michale Born wurde 1997 Freigänger aus der JVA Wittlich und arbeitete in einer kleinen Filmproduktion in Trier. Abends musste er dann wieder zurück in den Knast.
Vermutlich bis heute hat er nicht eingesehen, dass er Fehler gemacht hat. Er preist bis heute seine Fälschungen als geniale Kunstwerke an und meint, er wäre das Bauernopfer im Fall gewesen, obwohl andere, insbesondere Günther Jauch hierfür genauso schuld daran seien.
Michael Born mag Rührei und bereitet es auch köstlich zu. Seine Liebe zu leckerem Essen, tollen Autos und schönen Frauen hat auch der Knast nicht verdrängt. Seine rauchige Stimme erinnert an Zigaretten, die auch manchmal auf der Computertastatur dahin schmoren.
Literatur
- Michael Born: Wer einmal fälscht... - Die Geschichte eines Fernsehjournalisten mit einem Nachwort von Volker Lilienthal. Kiepenheuer und Witsch, 1997. ISBN 3462026674
- Thomas Pritzl: Der Fake-Faktor. Spurensuche im größten Betrugsfall des deutschen Fernsehens. kopäd, 2006. ISBN 3-938028-69-6
Siehe auch
Quellen
Personendaten | |
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NAME | Born, Michael |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Fernsehjournalist |
GEBURTSDATUM | 30. Juli 1958 |
GEBURTSORT | Lahnstein |