Gefängnis Rummelsburg

Das Städtische Arbeitshaus Rummelsburg (auch Gefängnis Rummelsburg) geht auf eine Haftanstalt der Volkspolizei zurück, die nach der Teilung Berlins errichtet wurde. Sie bot Platz für bis zu 900 männliche Gefangene und sollte den nach der Spaltung entstandenen Gefängnismangel im Ostteil der Stadt kompensieren.
Geschichte
Nach Plänen von Stadtbaurat Hermann Blankenstein wurden die Gebäude zwischen 1877 und 1879 als Arbeitshäuser einer Waisenanstalt errichtet. Zur Nazizeit wurde die Anlage zum „Städtischen Arbeits- und Bewahrungshaus Berlin-Lichtenberg“ umgebaut. Im Krieg schwer beschädigt, wurde ein Teil der Häuser wieder aufgebaut und bis 1951 als Arbeitshäuser weiterbenutzt. Ein berühmter Gefangener des Gefängnisses war Erich Honecker, der im Januar 1990 kurzzeitig in Untersuchungshaft kam. Zu DDR-Zeiten, als dieser noch an der Macht war, waren in den siebziger und achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts mehrere tausend Häftlinge dort untergebracht, davon einige hundert (west-)deutsche, die u.a. als Fluchthelfer zu langjährigen Gefängnisstrafen verurteilt wurden, bis sie von der Regierung der damaligen Bundesrepublik Deutschland wieder freigekauft werden konnten.
Die Haftanstalt wurde im Oktober 1990 geschlossen. Spätere Pläne, die Justizbehörde aus der Kirchstraße in Berlin-Moabit hierher zu verlegen, scheiterten am Widerstand der Justizangestellten.
1994 diente die verlassene Haftanstalt als Drehort für Szenen des Films Männerpension.