Frankfurt am Main
Wappen | Karte |
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Wahlspruch: Starck im Recht! | |
Basisdaten | |
Bundesland: | Hessen |
Regierungsbezirk: | Darmstadt |
Kreis: | Stadtkreis |
Fläche: | 248 km² |
Einwohner: | 652.013 (31.12.2003) |
Bevölkerungsdichte: | 2.628 Einwohner/km² |
Höhe: | 112 m ü. NN |
Postleitzahlen: | 60311 - 60598 (alt: 6000) 65929 - 65936 (alt: 6230) |
Vorwahlen: | 069, 06109, 06101 |
Geografische Lage: | 50° 07' n. B. 08° 41' ö. L. |
Kfz-Kennzeichen: | F |
Gemeindeschlüssel: | 06 4 12 000 |
NUTS-Region: | Frankfurt am Main (DE712) |
Stadtgliederung: | 16 Ortsbezirke, 46 Stadtteile, 118 Stadtbezirke |
Offizielle Website: | www.frankfurt.de |
E-Mail-Adresse: | onlinebuero@frankfurt.de |
Politik | |
Oberbürgermeisterin: | Petra Roth (CDU) |
Regierende Parteien: | CDU, SPD, Grüne, FDP |
Frankfurt am Main ist mit 652.013 Einwohnern (Stand: 31. Dezember 2003) die größte Stadt Hessens und nach Berlin, Hamburg, München und Köln die fünftgrößte Stadt der Bundesrepublik Deutschland.
Sie ist Hauptsitz der Europäischen Zentralbank und der wichtigste Finanzplatz Deutschlands. Als Messestadt hat Frankfurt weltweite Bedeutung. Zudem ist es einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Kontinental-Europas. Die Metropole des Rhein-Main-Gebiets bildet eines der neun Oberzentren des Landes Hessen. Seit 1875 ist Frankfurt Großstadt mit mehr als 100.000 Einwohnern.
Geografie
Geografische Lage

Die Stadt liegt auf beiden Seiten des Untermains südöstlich des Taunus in Süddeutschland. Sie befindet sich fast genau in der Mitte Europas. Im Süden verfügt Frankfurt über den größten Stadtwald Deutschlands. Ihren höchsten natürlichen Punkt hat die Stadt an der Berger Warte auf dem Berger Rücken im Stadtteil Seckbach mit 212 m ü. NN. Ihr tiefster Punkt liegt am Mainufer in Sindlingen bei 88 m ü. NN. Die Stadt liegt am nördlichsten Rand der Oberrheinischen Tiefebene, die von der Schweiz bis Südwestdeutschland reicht.
Nachbargemeinden und Kreise
Frankfurt grenzt im Westen an den Main-Taunus-Kreis (Gemeinden Hattersheim am Main, Kriftel, Hofheim am Taunus, Liederbach am Taunus, Sulzbach (Taunus), Schwalbach am Taunus und Eschborn), im Nordwesten an den Hochtaunuskreis (Gemeinden Steinbach (Taunus), Oberursel (Taunus) und Bad Homburg vor der Höhe), im Norden an den Wetteraukreis (Gemeinden Karben und Bad Vilbel), im Nordosten an den Main-Kinzig-Kreis (Gemeinden Niederdorfelden und Maintal), im Südosten an die Stadt Offenbach am Main, im Süden an den Kreis Offenbach (Gemeinde Neu-Isenburg) und im Südwesten an den Kreis Groß-Gerau (Gemeinden Mörfelden-Walldorf und Kelsterbach).
Stadtgliederung
Die Stadt ist in 46 Stadt- beziehungsweise Ortsteile und diese wiederum in 118 Stadtbezirke aufgeteilt. Die laufende Nummerierung der Stadtteile geht dabei von 1-47, doch gibt es die Nr. 23 nicht. Der flächengrößte Stadtteil ist Sachsenhausen-Süd. Die meisten Stadtteile sind eingemeindete Vororte oder auch Städte (zum Beispiel Höchst). Einige, wie das Nordend, sind auch durch die Bebauung von Freiflächen zwischen dem Stadtgebiet und vormals unabhängigen Orten entstanden. Andere wiederum entstanden aus Siedlungen, die bisher anderen Stadtteilen angehörten (beispielsweise Dornbusch).
Die 46 Stadtteile sind zu 16 Ortsbezirken zusammen gefasst, die jeweils einen Ortsbeirat mit einem Ortsvorsteher als Vorsitzenden haben.

Nr | Bezeichnung |
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1 | Innenstadt |
2 | Innenstadt II |
3 | Innenstadt III |
4 | Innenstadt IV |
5 | Süd |
6 | West |
7 | Mitte-West |
8 | Nord-West |
9 | Mitte-Nord |
10 | Nord-Ost |
11 | Ost |
12 | Kalbach |
13 | Nieder-Erlenbach |
14 | Harheim |
15 | Nieder-Eschbach |
16 | Bergen-Enkheim |
Siehe auch:
- Definition: Stadtbezirke in Frankfurt, Ortsbezirke in Frankfurt
- Liste der Stadtteile von Frankfurt am Main, Liste der Stadtbezirke von Frankfurt am Main, Liste Frankfurter Straßennamen
Stadtbild
Vom Mittelalter bis heute, die Architektur in Frankfurt am Main

Wie bei vielen anderen deutschen Großstädten hat sich Frankfurts Stadtbild nach dem Zweiten Weltkrieg radikal geändert. Dies war bedingt durch die enormen Bombenschäden des Krieges und die in den fünfziger und sechziger Jahren übliche Form der Stadtplanung, deren Ziel es oft war, Altes abzureißen und durch moderne Bauten zu ersetzen. Zudem wurden die Städte radikal "autogerecht" gemacht, was sich vor allem in Stadtautobahnen und neuen Schneisen für Duchfahrtsstraßen äußerte (die Kurt-Schumacher- und Konrad-Adenauer-Straße sind prominente Beispiele in Frankfurt). Von der ehemals größten zusammenhängenden Altstadt Deutschlands ist nur noch wenig übrig, zumal bereits kurz nach der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert Straßendurchbrüche (Braubachstraße) und der Abriss ganzer Quartiere (Judengasse) begonnen wurden. Die Überreste der historischen Altstadt befinden sich rund um dem Römerberg. "Altstadt" ist offiziell das Viertel unterhalb der Zeil, westlich begrenzt durch die Neue Mainzer Straße, östlich durch das Fischerfeld.
Die heutige Innenstadt wurde im frühen 19. Jahrhundert umgebaut. Die Wallanlagen mit ihren großen Bastionen, die seit dem 15. Jahrhundert die Alt- und die Neustadt umfassten, wurde geschleift und stattdessen wurde ein Anlagenring geschaffen, der auch heute noch gestresste Frankfurter dazu einlädt, einen Spaziergang zu machen. Die Neustadt (außerhalb der alten Stadtmauer des 12. Jahrhunderts, der so genannten Staufermauer) wurde neu bebaut. Der Städteplaner Georg Heß verfasste ein Statut, in dem geregelt wurde, wie sie aussehen sollte. Er verlangte, dass sich die Bauherrn an den Stil des Klassizismus zu halten hätten. Ein Beispiel für den Frankfurter Klassizismus ist zum Beispiel das ehemalige Gebäude der Stadtbibliothek, von dem heute nur noch die Fassade steht. Dazu kam das "Wallservitut", in dem festgelegt wurde, dass die in Spazierwege umgewandelten Wallanlagen nicht bebaut werden dürften. Diese Bestimmung gilt noch heute, auch wenn die Stadt einzelne Ausnahmen zugelassen hat (Alte Oper, ein oder zwei Bankgebäude).
Das Stadtgebiet wurde außerhalb dieses Ringes kontinuierlich erweitert und so entstanden seit etwa 1830 die Stadtteile Westend, Nordend und Ostend. Nach dem Bau des Hauptbahnhofes entstand in den 1890er Jahren auch das Bahnhofsviertel auf dem Gelände der drei zuvor direkt westlich an den Anlagenring angrenzenden Westbahnhöfe.

Als Wohngebiete wuchsen vor allem die drei erstgenannten enorm. Die Frankfurter Bürger wollten an die frische Luft. Heute lebt gerade mal 1 % der Bevölkerung innerhalb der ehemaligen Stadtmauern. Die Bebauung erfolgte entlang breiter Ausfallstraßen wie der der Eschersheimer Landstraße oder der Bockenheimer Landstraße. Üblicherweise wurden vier Stockwerke im Wilhelminischen Gründerzeit-Stil gebaut - und dabei die Gebäude des Klassizismus größtenteils abgerissen und ersetzt. Die um 1890 eingemeindeten Stadtteile wie zum Beispiel Bockenheim und Bornheim wurden in dieses Stadtbild integriert, erhielten neue Straßen und einen Anschluss an die Frankfurter Straßenbahn, konnten aber bis heute ihren eigenen Charakter bewahren. Um die neuen Grenzen der Stadt zu beschreiben, wurde am Anfang des 20. Jahrhunderts ein zweiter Ring gebaut. Der Alleenring ist heute zu einer stark befahrenen Umgehungsstrecke geworden, in die im Westen direkt die Bundesautobahn 66 mündet (gebaut Anfang der 1970er Jahre). Um 1930 folgten große Wohnsiedlungen von Ernst May außerhalb des Alleenrings, die das Neue Frankfurt symbolisieren: Die Römerstadt im Norden bei Heddernheim, die große Siedlung Bornheimer Hang im Osten und die Siedlung am Riedhof, Heimatsiedlung im Süden sind einige Beispiele.

Das Stadtgebiet war auch in dieser Zeit (also zwischen Erstem Weltkrieg und Nationalsozialismus) wieder durch Eingemeindungen gewachsen. Die ehemalige Stadt Höchst bereicherte Frankfurt um eine Altstadt, die noch heute sehr gut erhalten ist. Das älteste Gebäude Frankfurts befindet sich ebenfalls dort, die Justinuskirche. Die umliegenden Dörfer wurden mit eingemeindet, durften aber bis heute ihren ländlichen Charakter beibehalten. Sie sind heute im Ortsbezirk Frankfurt-West zusammengefasst. Die spätesten Eingemeindungen fanden im Nordosten statt. Diese Stadtteile haben wohl am wenigsten mit dem Frankfurter Kerngebiet gemein (Kalbach, Harheim, Nieder-Eschbach und Nieder-Erlenbach; dazu im Osten Bergen-Enkheim).
Das Gebiet der Innenstadt hat sich vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg fundamental verändert. Seit den 1950ern bis in die frühen 70er Jahre, wollte man eher zaghaft immer höher hinaus, auch wenn Frankfurt schon damals den Ruf der Hochhausstadt erlangte. Heute wird höher und schneller gebaut, allerdings hat die Wirtschaftsflaute an den internationalen Aktienmärkten den Höhenflug des Milleniums etwas gebremst.
Die Frankfurter Altstadt befindet sich rund um den Frankfurter Römer, der das Rathaus der Stadt Frankfurt ist. Der Hügel, auf dem sich der Römer befindet, wird Römerberg genannt. Auf dem Römerberg befinden sich auch der Frankfurter Kaiserdom und die berühmte Paulskirche.

Die Schäden in der vorwiegend aus Fachwerkhäusern bestehenden Altstadt Frankfurts waren nach dem Zweiten Weltkrieg enorm; fast der gesamte Römerberg lag in Schutt und Asche. Dass die meisten Straßenzüge komplett aufgegeben wurden und einer modernen, aber nicht innenstadttypischen Wohnbebauung wichen (neben dem restaurierten Dom und dem Betonklotz des technischen Rathauses), hatte aber planerische Gründe, die auf den Vorstellungen einer Altstadterneuerung der 50er Jahre basieren. Die Frankfurter Altstadt ist ein Ziel für viele Touristen aus der ganzen Welt, weil man hier immer noch mittelalterliche urbane Architektur erleben kann, auch wenn die Fachwerk-Überreste allesamt Betonbauten der 80er Jahre sind, die eine Fachwerkkonstruktion nur vortäuschen. Der Frankfurter Römerplatz im Herzen der Altstadt empfängt übrigens die Deutsche Fußballnationalmannschaft nach ihren Erfolgen oder Misserfolgen bei Meisterschaften im Ausland.
Ein Grafiker, der das alte Frankfurt des 17. Jahrhunderts detailgetreu in Stadtansichten darstellte, war Matthäus Merian.
Berühmt sind auch Frankfurts Grünanlagen. Der Frankfurter Anlagenring stellt einen Teil dar. Aber die Stadt hat noch viel mehr zu bieten. Im Stadtteil Nordend-Ost befindet sich zum Beispiel der Bethmann-Park mit seinem chinesischen Garten des Himmlischen Friedens. Im Nordend sind auch der Holzhausenpark und der Günthersburgpark gelegen. Weiter westlich im Stadtteil Westend-Nord liegt der Grüneburgpark.
Frankfurt ist auch die Stadt der Hochhäuser. Von den zehn höchsten Wolkenkratzern der Bundesrepublik befinden sich neun in Frankfurt. Das ehemals höchste Hochhaus Europas, der Commerzbanktower mit einer Höhe von 259 m (300 m mit Antenne), wurde vor kurzem vom Triumph-Palace in Moskau mit 264 m übertroffen. Damit steht "nur" das zweithöchste Gebäude Europas in Frankfurt. Das dritthöchste Gebäude Europas ist übrigens der Messeturm in Frankfurt mit einer Höhe von 257 m. Neben den Hochhäusern sieht man aber immer noch die prächtigen Filialen der Bankhäuser vom Anfang des 20. Jahrhunderts. Auch die Kirchengebäude kann man noch zwischen den Bürohochhäusern erkennen. Durch einen Hochhausrahmenplan wurde versucht, urbanen "Wildwuchs" zu vermeiden. Allerdings machten viele Ausnahmegenehmigungen diesen Plan bald zur Makulatur.
Die radikalste Veränderung außerhalb des Rahmenplans vollzieht Frankfurt im Moment an der Einkaufsstraße Zeil. Dort entsteht derzeit an der Hauptwache auf Europas teuerster Baustelle ein exklusives Einkaufszentrum mit einem Hochhaus-Ensemble auf dem ehemaligen Gelände der Telekom. Dabei soll auch das alte Thurn und Taxis Palais in einem dem Original ähnlichen Zustand neu errichtet und in das moderne Einkaufszentrum mit First Class-Hotel und Büroräumen eingefügt werden.
Siehe auch: Liste der Hochhäuser in Frankfurt am Main
Geschichte

Frankfurt am Main wurde 794 erstmal urkundlich erwähnt. Davor hatten allerdings schon die Römer den Ort bewohnt. 843 wurde Frankfurt königliche Pfalz der Ostfranken und 1220 freie Reichsstadt.
Die Goldene Bulle erklärte Frankfurt ab 1356 zur ständigen Wahlstadt der deutschen Kaiser, nachdem hier schon einige Königswahlen stattfanden. Ab 1562 wurde der Kaiser auch in Frankfurt gekrönt, der Letzte war 1792 der Habsburger Franz II..
Deutschlands erste Ballonfahrt erlebten die Frankfurter 1785 auf der Bornheimer Heide.
Nach dem Ende des Heiligen Römischen Reichs trat Frankfurt dem Rheinbund bei und wurde unter dem Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg dessen Hauptstadt. Das gleichnamige Großherzogtum hielt allerdings nur von 1810 - 1813.
Danach wurde Frankfurt wieder Freie Stadt, diesmal im Deutschen Bund. Dessen Bundestag richtete sich in der Stadt ein. 1848 kam es in den deutschen Staaten zur Märzrevolution. Die einberufene Nationalversammlung tagte in der Frankfurter Paulskirche.

Im preußisch-österreichischen Krieg nahm Frankfurt für Österreich Partei, wurde dem zu Folge 1866 von Preußen annektiert und verlor so endgültig seinen Status als Freie Reichsstadt; es wurde dem Regierungsbezirk Wiesbaden der Provinz Hessen-Nassau zugeordnet. Als versöhnendes Symbol wurde 1871 in Frankfurt der Deutsch-Französische Krieg mit dem Frankfurter Frieden offiziell beendet.
Unterdes erweiterte Frankfurt seine Grenzen und gemeindete zahlreiche umliegende Orte ein. Damit wurde es schließlich sogar für kurze Zeit Deutschlands flächengrößte Stadt.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurden 9.000 Juden deportiert. Im darauf folgenden Krieg zerstörten Fliegerbomben fast die komplette Alt- und Innenstadt.
Nach der Niederlage Deutschlands richtete die amerikanische Besatzung in der Stadt ihren Hauptsitz ein. Anschließend wurde Frankfurt zum Verwaltungssitz der Trizone. Bei der Wahl zur Bundeshauptstadt unterlag Frankfurt nur knapp. Die Abstimmung fiel mit 33 zu 29 Stimmen zugunsten von Bonn aus. In der Nachkriegszeit entwickelte sich die Stadt erneut zu einer wirtschaftlichen Metropole und wurde 1999 Sitz der Europäischen Zentralbank.
Eine detailliertere Abhandlung findet sich im Artikel Geschichte von Frankfurt am Main
Eingemeindungen

Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts bestand das Stadtgebiet von Frankfurt am Main aus den Stadtteilen Altstadt, Innenstadt, Bahnhofsviertel, Gutleutviertel, Gallusviertel, Westend, Nordend, Ostend und Sachsenhausen. Ab 1877 wurden zahlreiche selbständige Gemeinden in die Stadt Frankfurt eingegliedert: Tabelle
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerentwicklung ist in einer Tabelle mit Diagramm dargestellt.
Religionen
Frankfurt am Main gehörte vor der Reformation zum Erzbistum Mainz. 1522 wurde die erste evangelische Predigt in Frankfurt abgehalten. Am 23. April 1533 wurde der katholische Gottesdienst in Frankfurt endgültig eingestellt, doch wurde ab 1548 die Bartholomäuskirche, welche seit dem 18. Jahrhundert als „Dom“ bezeichnet wird, den Katholiken als alleinige Kirche wieder freigegeben. Dennoch war Frankfurt über eine lange Zeit eine fast ausschließlich protestantische Stadt. Vorherrschend war das lutherische Bekenntnis. Doch gab es durch Zuwanderung auch reformierte Gemeindeglieder, die es aber anfangs sehr schwer hatten und daher teilweise auch die Stadt wieder verließen. Die Verbliebenen spalteten sich später in eine deutsch-reformierte und eine französisch-reformierte Gemeinde auf. Erst 1786 erhielten die reformierten Gemeindeglieder eigene Kirchen und ab 1806 waren beide Bekenntnisse gleichgestellt.
Da Frankfurt eine „Freie Stadt“ war, regelte sie auch ihre kirchlichen Angelegenheiten selbst. So bestand anfangs ein lutherisches, später auch ein reformiertes Konsistorium (Verwaltung der Kirche). Beide Verwaltungsbehörden waren für die Gemeinden ihres Bekenntnisses in Frankfurt am Main zuständig (zwei Konsistorialbezirke). 1899 wurden beide Konsistorialbezirke unter der damals preußischen Verwaltung Frankfurts zum „Evangelischen Konsistorialbezirk Frankfurt am Main“ vereinigt (Evangelische Landeskirche Frankfurt am Main), welcher 1934 mit der Evangelischen Kirche in Nassau und der Evangelischen Kirche in Hessen-Darmstadt vereinigt wurde. Frankfurt wurde innerhalb der neuen Landeskirche Sitz einer Propstei, die später in „Propstei Rhein-Main“ umbenannt wurde. Heute gehören alle evangelischen Gemeindeglieder Frankfurts - sofern sie nicht zu einer Freikirche gehören - zu den Dekanaten Frankfurt-Höchst, Frankfurt-Mitte-Ost, Frankfurt-Nord und Frankfurt-Süd innerhalb der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau.
Die römisch-katholischen Gemeindeglieder blieben nach der Reformation eine sehr kleine Minderheit. Sie gehörten zunächst weiterhin zum Erzbistum Mainz, nach dessen Säkularisation beziehungsweise Aufhebung 1805 vorübergehend zum Bistum Regensburg und ab 1827 zum neu gegründeten Bistum Limburg, das seinerzeit für das Herzogtum Nassau und die Freie Stadt Frankfurt errichtet wurde. Im 19. Jahrhundert zogen dann auch vermehrt wieder Katholiken in die Stadt. Sie hielten sich zunächst alle zur Bartholomäuskirche (Dom). Erst nach 1884 wurden die Pfarrbezirke aufgeteilt, wenngleich der Dom zunächst noch die einzige Pfarrkirche der Stadt blieb. Durch Dekret des Limburger Bischofs vom Jahre 1922 wurde der Pfarrbezirk des Domes offiziell in 6 Pfarrbezirke getrennt. Später wurden weitere Pfarrgemeinden gegründet. Heute bilden alle Pfarrgemeinden des Bistums Limburg im Stadtgebiet den Bezirk Frankfurt; allerdings umfasst das Stadtgebiet seit der Gebietsreform der 70er Jahre auch Pfarrgemeinden der Bistümer Mainz und Fulda.
Noch im 19. Jahrhundert herrschte in Frankfurt eine sehr restriktive Juden-Gesetzgebung mit Ghettoisierung in der „Judengasse“; erst 1864 konnten die jüdischen Einwohner ihre volle Emanzipation erreichen. Die Jüdische Gemeinde war bis zu ihrer Auslöschung in der Nazizeit die zweitgrößte Deutschlands. Heute beherbergt Frankfurt wieder eine sehr lebendige jüdische Gemeinde, die sich nach der Zerschlagung durch die Nazis aus einem eher bescheidenen Wiederanfang entwickelt hat. Anfang 2004 wurde in Frankfurt die weithin bekannte jüdische Schule Philanthropin als Grundschule wiedereröffnet.
Politik
Politische Geschichte
Die Stadt Frankfurt befand sich anfangs in unmittelbarer Verwaltung des Reiches, infolgedessen ein Vogt, später Reichsschultheiß die Stadt „regierte“. Ab 1311 ging die Verwaltung auf die Stadt über. Als Organe der Selbstverwaltung bestanden von da an der Rat der Stadt und der Bürgermeister, von denen es zwei gab: der „ältere“ wurde von den Schöffen („erste Ratsbank“) und der jüngere von der „zweiten Ratsbank“ gewählt. Später gab es im Rat noch eine „dritte Ratsbank“, die sich aus Handwerkern zusammensetzte. Insgesamt hatte der Rat 43 Mitglieder.
1867 wurde die „unechte Magistratsverfassung“ eingeführt. An der Spitze der Stadt stand nunmehr der „Magistrat“ mit einem 1. Bürgermeister, der meist den Titel „Oberbürgermeister“ erhielt, einem 2. Bürgermeister, sowie 10 besoldeten und 12 unbesoldeten Mitgliedern. Der Oberbürgermeister wurde bis 1918 vom König aus drei Vorschlägen ernannt. Seine Amtsdauer betrug 12 Jahre. Nach 1918 wurde der Oberbürgermeister von der Stadtverordnetenversammlung gewählt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Oberbürgermeister von der amerikanischen Militärverwaltung eingesetzt.
Aktuell
Die Satzung von Frankfurt und die Hessische Gemeindeordnung bestimmen heute den konstitutionellen Aufbau der Stadt.
Grundsätzlich müssen die Ortsbeiräte zu allen Fragen gehört werden, die ihren Ortsbezirk betreffen. Die endgültige Entscheidung über eine Maßnahme obliegt allerdings in der Regel der Stadtverordnetenversammlung der Gesamtstadt, wobei diese bestimmte Kompetenzen auch auf die Ortsbeiräte übertragen kann. Dabei ist die Mitgliederanzahl in den Ortsbeiräten verschieden.
Aktuelle Themen, mit denen sich Magistrat und Stadtverordnete befassen, sind unter anderem der bevorstehende Ausbau des Rhein-Main-Flughafens, an dem die Stadt mit einen Großteil der Aktien beteiligt ist. Außer von den Grünen und den Flughafenausbaugegnern, deren Name Programm ist, wird dieser von allen Parteien befürwortet. Ein weiteres umstrittenes Thema ist der so genannte Hochhausrahmenplan: Er sorgt dafür, dass Bürohochhäuser nicht mehr wie in früheren Jahren in Wohnvierteln gebaut werden, sondern weist explizit mögliche und verträglich erscheinende Standorte für sie aus. Der Anlagenring, Überrest der mittelalterlichen Befestigungsanlagen der Stadt, (siehe Wichtige Straßen und Plätze in Frankfurt am Main) ist schon seit 1827 aufgrund des „Wallservituts“ vor Bebauung weitgehend geschützt.
Das Wahlverhalten der Frankfurter entspricht im Großen und Ganzen dem Bundesdurchschnitt. Die Grünen, die in der Frankfurter Hausbesetzerszene einen Ursprung haben (Persönlichkeiten wie Joschka Fischer und Daniel Cohn-Bendit sind exemplarisch zu nennen) sind in Frankfurt überdurchschnittlich populär. Bei der Europawahl 2004 belegten sie mit 25 % den zweiten Platz nach der CDU. In einigen Stadtteilen mit vorwiegend junger Bevölkerung (zum Beispiel Bockenheim und Nordend-West) bekamen sie den größten Anteil der Stimmen.
Gemeinderat
Bei den letzten Kommunalwahlen vom 18. März 2001 erzielten die wählbaren Parteien der Stadtverordnetenversammlung folgendes Ergebnis:
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Aus dem Wahlergebnis formierte sich zunächst eine Koalition aus CDU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP. Dann wurde jedoch bekannt, dass einzelne CDU-Abgeordnete einen Republikaner als ehrenamtliches Mitglied in den Magistrat wählten. Die Koalition brach auseinander. Seit dem stellen wieder wie bisher alle großen Parteien (CDU, SPD, Grüne, FDP) einen hauptamtlichen Dezernenten im Magistrat. Im Magistrat ist außerdem ein Republikaner und ein Flughafenausbaugegner ehrenamtlich vertreten.
Die Oberbürgermeisterwahl endete am 1. April 2001 in einer Stichwahl. Dabei unterlag Herausforderer Achim Vandreike (SPD) der Amtsinhaberin Petra Roth (CDU). Petra Roth ist seit 1995 im Amt und ist erst die dritte gewählte CDU-Oberbürgermeisterin.
Siehe auch: Liste der Frankfurter Oberbürgermeister
Wappen
Blasonierung: Das Wappen zeigt in Rot ein golden gekrönten silbernen Adler. Er ist in Gold und Grau bewehrt und bezungt.
Bedeutung: Der Adler symbolisiert den ehemaligen Status der Stadt als freie Reichsstadt. In den 1920ern sollte das Wappen durch eine radikal vereinfachte Version ersetzt werden. Oberbürgermeister Ludwig Landmann wollte sich nach dem Zeitgeist richten und setzte sich für diese expressionistische Fassung des Adlers ein. Der Bevölkerung gefiel dieser Vorschlag allerdings nicht und schnell wurde wieder das alte Wappen eingeführt.
Städtepartnerschaften
Städtepartnerschaften gibt es mit folgenden Städten:
- Lyon, Frankreich, seit 1960
- Birmingham, England, Großbritannien, seit 1966
- Mailand, Italien, seit 1971
- Guangzhou (Kanton), China, seit 1988
- Budapest, Ungarn, seit 1990
- Prag, Tschechien, seit 1990
- Granada, Nicaragua, seit 1991
- Krakau, Polen, seit 1991
Ferner besteht zwischen dem Stadtteil Nieder-Eschbach und der Stadt Deuil-la-Barre (Frankreich) seit 1967 eine Partnerschaft.
Freundschaftsverträge gibt es mit folgenden Städten:
- Kairo, Ägypten, seit 1979
- Tel Aviv-Yafo, Israel, seit 1980
- Toronto, Kanada, seit 1989
- Leipzig, Sachsen, seit 1990 Kooperation
Wirtschaft und Infrastruktur
In einer Rangliste der Universität Liverpool ist Frankfurt die reichste Stadt Europas (nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf). Die Rangliste der reichsten Städte Europas führt Frankfurt auf Platz 1 an, es folgen Karlsruhe, Paris und dann München.
In einer Rangliste der Großstädte mit der höchsten Lebensqualität belegt Frankfurt gemeinsam mit Bern, Kopenhagen und Sydney weltweit den fünften Platz (nach Zürich, Genf, Vancouver und Wien). Trotzdem hatte die Stadt 2003 die höchste Kriminalität und die höchste Pro-Kopf-Verschuldung (ohne Stadtstaaten) Deutschlands.
Verkehr
Die Stadt Frankfurt am Main verfügt über eine einzigartige zentrale Lage in Europa. Zum einen kreuzen sich am Frankfurter Kreuz, dem meistbefahrenen Autobahnkreuz Europas, die Autobahnen A 5 (Hattenbacher Dreieck - Weil am Rhein) und A 3 (Arnheim - Passau), zum anderen verfügt die Stadt über den Flughafen Frankfurt, einen der größten Flughäfen der Welt mit jährlich 50.000.000 Fluggästen. Auch im Bahnverkehr ist Frankfurt mit dem Frankfurter Hauptbahnhof ein Knotenpunkt. Seine Bedeutung im Güterverkehr ist allerdings zurückgegangen: von den zwei Rangierbahnhöfen ist nur mehr der kleinere in Betrieb (Frankfurt am Main-Ost), während der größere (Frankfurt am Main-Hauptgüterbahnhof) stillgelegt ist und dessen Gelände anderweitig genutzt werden soll.
Seit dem Jahr 2000 verfügt Frankfurt zudem über eine ICE-Anbindung nach Köln, die auf der neugebauten Trasse verläuft. Die Züge benötigen nunmehr nurnoch 1 1/4 Stunden für die Strecke auf der sie über 300km/h erreichen. Aufgrund von Streitigkeiten über den Streckenverlauf musste die deutsche Bahn den Kleinstädten Limburg und Montabaur jeweils einen Bahnhof einräumen, wo jedoch nicht jeder Zug hält.
Das Angebot des ÖPNV in Frankfurt besteht aus S-Bahnen (siehe S-Bahn Rhein-Main) sowie Stadtbahnen (teilweise als U-Bahn geführt), Straßenbahnen und Omnibussen (siehe Nahverkehr in Frankfurt am Main). Das größte Verkehrsunternehmen für die lokalen Verkehrsmittel in der Stadt ist die Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF). Die Lokale Nahverkehrsgesellschaft TraffiQ GmbH übernimmt die Koordination und Bestellung des lokalen Nahverkehrsangebot. Sie ist Partner des Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV), der für die regionalen Verkehre und ein einheitliches Tarifsystem zuständig ist. Mit etwa 80 Kfz aller Wagentypen bieten zwei Car-Sharing-Firmen (stadtmobil und book-n-drive) eine gute Ergänzung zum ÖPNV. In der Binnenschifffahrt weist die Stadt zwei Häfen auf.
Auch für das Internet stellt Frankfurt einen wichtigen Standort dar. Hier befindet sich der größte deutsche Internetknoten DE-CIX und die DeNIC.
Siehe auch: Wichtige Straßen und Plätze in Frankfurt am Main
Messe
Handelsmessen haben in Frankfurt eine lange Tradition. Nach neuesten Erkenntnissen war Frankfurt mit der Frankfurter Messe die erste Messestadt der Welt. Schon im Mittelalter konnten Handelsreisende hier ihre Waren anbieten. Mit Leipzig, dem zweiten großen Messestandort im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation (Leipziger Messe), war Frankfurt durch eine Fernstraße, die Via Regia, verbunden.
Wichtige Messen in Frankfurt sind neben der Frankfurter Buchmesse und der Internationalen Automobilausstellung auch die Ambiente Frankfurt, die größte Konsumgütermesse der Welt.
Ansässige Unternehmen

In kaum einer anderen deutschen Stadt sind so viele international führende Unternehmen aus den verschiedensten Branchen ansässig. Hier findet man unter anderem Chemiekonzerne, Werbeagenturen, Softwareunternehmen und Call-Center. Auch Verbände wie der Verband der Chemischen Industrie (VCI), der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), der Verband deutscher Ingenieure (VDI) und der Verband der Elektrotechnik (VDE) mit der angeschlossenen elektrotechnischen Normenkommission (DKE im DIN und VDE) haben hier ihren Sitz.
Frankfurt am Main ist aber vor allem als internationaler Finanzstandort weltweit bekannt. In der Innenstadt befinden sich die Unternehmenszentralen der drei größten deutschen Banken. Die Deutsche Bank AG liegt in der Mainzer Landstraße in der Nähe der Taunusanlage. Wenige Straßen weiter stadteinwärts kann man die Wolkenkratzer der Commerzbank AG erkennen, von denen der höchste fast 300 Meter in die Höhe ragt. Anders als der Name vermuten lässt, wird auch die Dresdner Bank AG von Frankfurt aus geleitet. Sie gehört jedoch der Allianz AG mit Sitz in München.
Zu den großen Kreditinstituten kommen noch die DZ Bank, die Frankfurter Sparkasse 1822, entstanden durch Fusion der Sparkasse von 1822 und der Stadtsparkasse, sowie Landesbank Hessen-Thüringen (HELABA) hinzu (nicht zu verwechseln mit der Landeszentralbank in Hessen, die jetzt Hauptverwaltung Frankfurt der Deutschen Bundesbank heißt). Die meisten der 300 weiteren Banken sind keine inländischen Unternehmen. Mit den von der Deutsche Börse AG betriebenen Handelsplattformen „Frankfurter Wertpapierbörse“ und „XETRA“ ist Frankfurt der zweitgrößte Aktienmarkt Europas und wickelt den Löwenanteil des deutschen Wertpapierhandels ab.
Frankfurt beheimatet aber auch die meisten deutschen Sportverbände. Der Deutsche Sportbund, der Deutsche Fußball-Bund und das Nationale Olympische Komitee sind exemplarisch zu nennen.
Staatliche Einrichtungen und Organisationen
Frankfurt am Main ist eine Bankenmetropole, auch in Bezug auf staatliche Banken. Neben der Deutschen Bundesbank haben auch die Europäische Zentralbank und das deutsche IFC-Büro (die International Finance Corporation ist Teil der Weltbankgruppe) ihren Sitz in Frankfurt.
Außerdem ist Frankfurt Sitz der Deutschen Bibliothek, des Hessischen Oberlandesgerichts sowie des Hessischen Landesarbeitsgerichtes und hat ein eigenes Polizeipräsidium und eine Berufsfeuerwehr mit 7 Feuerwachen.
Frankfurt ist zudem Sitz von 88 Konsulaten. Nur Berlin hat mehr ausländische Vertretungen.
Massenmedien
Frankfurt ist Sitz von zwei überregionalen Tageszeitungen mit unterschiedlicher politischer Auffassung. Die liberal-konservative Frankfurter Allgemeine Zeitung unterhält sowohl Redaktion als auch Verlagshaus in der Nähe der Mainzer Landstraße im Stadtteil Gallusviertel. Die linksliberale Frankfurter Rundschau hingegen hat ihr Druck- und Verlagshaus mitsamt in der Frankfurter Innenstadt in der Nähe des Eschenheimer Turms. Zudem erscheint in Frankfurt noch eine bedeutende regionale Zeitung. Die Frankfurter Neue Presse erscheint im Verlag der Frankfurter Societät in direkter Nachbarschaft zum Verlagshaus der FAZ.
Neben den Tageszeitungen gibt es in der Frankfurter Medienlandschaft noch einige interessante Magazine. Das Journal Frankfurt ist wohl die bekannteste Zeitschrift der Stadt für Veranstaltungen, Feste und so genannte Insidertipps. Wie auch die FAZ und die FNP hat das Journal Frankfurt seine Redaktion im Frankfurter Gallusviertel. Auf "ökologische Zeitschriften" hat sich der ÖKO-TEST Verlag in der "Grünen-Hochburg" Frankfurt-Bockenheim spezialisiert. Am bekanntesten ist darunter wohl die gleichnamige Testzeitschrift. Ebenfalls in Bockenheim befindet sich die Redaktion der Satire-Zeitschrift Titanic.
Frankfurts ältester Rundfunksender war das 1925 gegründete private Radio Frankfurt. Heute ist das Nachfolgeunternehmen, der öffentliche-rechtliche Hessische Rundfunk mit seinem Sendehaus im Nordend eines der wichtigsten Medienunternehmen für Radio und Fernsehen. Der US-amerikanische Medienkonzern Bloomberg hat in der Neuen Mainzer Straße in Frankfurts Innenstadt sein Deutschlandstudio. Hinzu kommt noch das Regionalstudio der RTL Group. Auch reine Radiosender senden von Frankfurt aus. Planet Radio, die Jugendwelle von Funk und Fernsehen Hessen, hat ihr Studio direkt an der Hauptwache. Ein weiterer privater aber nicht kommerzieller Radiosender ist Radio X.
Ebenfalls in Frankfurt beheimatet ist die Nachrichtenagentur Reuters Deutschland. Sie hat ihre Büros im repräsentativen Messeturm.
Bildung und Forschung
- Johann Wolfgang Goethe-Universität, gegründet 1914
- Staatliche Hochschule für bildende Künste - Städelschule, gegründet 1817 von Johann Friedrich Städel, kam sie später an die Stadt Frankfurt und wurde 1942 eine staatliche Kunsthochschule der freien bildenden Künste
- Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, hervorgegangen aus der 1878 gegründeten privaten Stiftung „Dr. Hoch's Konservatorium“
- Fachhochschule Frankfurt am Main, gegründet 1971 aus verschiedenen Vorgängereinrichtungen
- Philosophisch-theologische Hochschule St. Georgen, private wissenschaftliche Hochschule in Trägerschaft der Norddeutschen Provinz der Gesellschaft Jesu (Jesuiten), Sitz der Hochschule ist der Stadtteil Sachsenhausen; errichtet 1926 durch Bischof Augustinus Kilian von Limburg; bis 1942 war die theologische Fakultät in Valkenburg und bestand von 1945 bis 1950 in Büren in Westfalen. 1950 siedelte sie nach Frankfurt über.
- Hochschule für Bankwirtschaft (HfB) - Private Fachhochschule der Bankakademie e.V.
- Max-Planck-Institute für europäische Rechtsgeschichte (MPIER), für Biophysik und für Hirnforschung
Bis September 2003 gab es auch noch die Bibliotheksschule Frankfurt am Main - Fachhochschule für Bibliothekswesen. Sie war eine Verwaltungsfachhochschule für den gehobenen Dienst in wissenschaftlichen Bibliotheken. Zum 30. September 2003 stellte sie ihren Betrieb ein.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten

Die Aussichtsplattform des Main Towers ist ein zu unterschiedlichen Tageszeiten, abhängig von den Jahreszeiten geöffneter Aussichtspunkt. Die Plattform bietet in über 200m Höhe eine wundervolle Aussicht über das ganze Rhein-Main-Gebiet. Man kann bis in das Rheingau, den Vogelsberg und den Odenwald blicken. Die Stadt Frankfurt und seine umliegenden Städte bieten in der Nacht eindrucksvolle Kontraste. Tagsüber ist die Plattform des Main-Tower, dem einzigem wirklich öffentlichen Wolkenkratzer, stark besucht. In der Nacht sieht man ein Lichtermeer, was nicht bedeutet, dass es tagsüber weniger eindrucksvoll ist. Mehr dazu im Artikel MAIN TOWER
Der Römerberg mit dem Rathaus ist das historische Stadtzentrum und er stellt heute die Altstadt dar. Den Römer kennt jeder Frankfurt-Tourist. Vor dem Platz des Römers befinden sich einige traditionelle Gastwirtschaften und Cafes. Dort ist es auch möglich Andenken zu kaufen.
Sachsenhausen ist einer der quirligsten Stadtteile und eine Attraktion für sich. In diesem Stadtteil befinden sich viele Apfelwein-Kneipen in denen es auch möglich ist typische Frankfurter Spezialitäten wie Grüne Sosse oder Handkäs mit Musik zu essen. Einige der Kneipen sind noch aus dem Mittelalter, was sich im urigen Ambiente äußert. Sachsenhausen befindet sich auf der anderen Main-Seite von der Innenstadt aus gesehen. Mehr dazu im Artikel Frankfurt-Sachsenhausen.

Das Bahnhofsviertel ist ein Schmelztiegel der Kulturen. Dort befinden sich unzählige Geschäfte verschiedenster Art aus noch unterschiedlicheren Kulturkreisen. Auch das Rotlicht-Milieu befindet sich hier. Das Bahnhofsviertel lebt 24 Stunden am Tag, nicht nur wegen des Rotlicht-Milieus. Der Bahnhof gibt den Rhythmus vor, er ist der größte Europas. Das Bahnhofsviertel kann auch als ein Musterbeispiel für urbane Probleme angesehen werden. Alkoholiker und Junkies scheinen dort allgegenwärtig. Mehr dazu im Artikel Frankfurt-Bahnhofsviertel
Weitere ausgewählte Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel der Messeturm, befinden sich ausführlich beschrieben unter Sehenswürdigkeiten in Frankfurt am Main.
Kultur
Die Stadt bietet ein vielfältiges kulturelles Programm. Dazu zählt die einzigartige Museumslandschaft, die sich auf beiden Seiten des Mains angesiedelt hat. Besonders bekannt ist davon das Kunstmuseum Städel auf Sachsenhäuser Seite (U1, U2, U3 Station Schweizer Platz), und das Jüdische Museum auf der Innenstadtseite (U1, U2, U3, U4, U5 Station Willy-Brandt-Platz). Das Museumsuferfest findet alljährlich an den Ufern statt und lädt die Besucher ein, sich mehr mit dem kulturellen Angebot auseinander zu setzen. Ein weiteres berühmtes Museum befindet sich im Westend. Es handelt sich um das Naturmuseum Senckenberg und wurde erst kürzlich umgebaut.

Neben den zahlreichen Museen existiert in Frankfurt ein erstklassiges Opernhaus, das mehrmals (zuletzt im Jahr 2003) die Auszeichnung Opernhaus des Jahres erhielt. Im Opern- und Schauspielhaus Frankfurt (U1, U2, U3, U4, U5 Station Willy-Brandt-Platz) sind beide Bühnen vereint. Die Alte Oper (U6, U7 Station Alte Oper) wird seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr als Opernhaus benutzt. 1981 wurde sie als Konzerthaus wiedereröffnet. Weitere bedeutende Konzerthäuser sind die Jahrhunderthalle in Frankfurt-Unterliederbach und die Festhalle in Frankfurt-Bockenheim. Ein weltweit bekanntes Forum für zeitgenössische Musik ist das 1980 gegründete Ensemble Modern im Frankfurter Ostend.
Das Ballett Frankfurt und das Theater am Turm (TAT) mussten im Jahr 2004 schließen.
Seit ungefähr dem 15. Jahrhundert findet in der Stadt die Frankfurter Buchmesse statt, die vor allem seit dem Zweiten Weltkrieg wieder stark an Bedeutung gewinnen konnte und heute die größte Buchmesse der Welt ist.
Weitere kulturelle Einrichtungen sind unter Kultur in Frankfurt am Main aufgelistet.
Für wissenschaftliche Einrichtungen, siehe Abschnitt Bildung und Forschung.
Dialekt
Obwohl durch das Fernsehen der Eindruck erweckt wird, ganz Hessen spreche "Frankforderisch", wird in Frankfurt tatsächlich kein Hessisch gesprochen. Die Frankfurter Mundart, im Volksmund Babbeln genannt, ist vielmehr eine Unterart des Fränkischen, genauer des Rheinfränkischen. Dieser Dialekt gehört zu den am seltensten gesprochenen in Deutschland. Er wird nur in Südhessen, rund um Frankfurt (Rhein-Main-Gebiet) gesprochen.
Skurriles
Wie zwischen Köln und Düsseldorf besteht auch seit jeher zwischen Frankfurt und Offenbach am Main eine gutnachbarliche Feindschaft, die immer wieder öffentlich zur Schau gestellt wird. Besonders dann, wenn Eintracht Frankfurt gegen Kickers Offenbach spielt, endet das auch schon mal blutig. Auseinandersetzungen gibt es aber nicht nur im Fußball. Auch Offenbacher Autofahrer, die angeblich durch besonders schlechtes Fahrverhalten auffallen, sind auf Frankfurts Straßen ein beliebtes Hassobjekt. Dabei wird oft das Autokennzeichen der Offenbacher verballhornt. Beliebte Interpretationen sind: Ohne Führerschein, Ohne Ferstand (Nicht mal richtig schreiben können sie!) oder auch Ost-Frankfurt.
Sport
Im Männerfußball spielte die SG Eintracht Frankfurt von 1963 an bis 1996, von 1998 bis 2001 und in der Saison 2003/04 in der 1. Bundesliga (derzeit 2. Bundesliga), außerdem derzeit A-Junioren Bundesliga, der Verein spielt im Frankfurter Waldstadion.
Der FSV Frankfurt spielte früher in der 2. Bundesliga (derzeit Oberliga Hessen), der Verein spielt im Stadion am Bornheimer Hang.
Im Frauenfußball spielt der 1. FFC Frankfurt (früher SG Praunheim) in der 1. Bundesliga, der Verein spielt im Stadion am Brentano-Bad.
- Deutscher Meister 1999, 2001, 2002, 2003
- DFB-Pokalsieger 1999, 2000, 2001, 2002, 2003
- UEFA-Pokalsieger 2002
Der FSV Frankfurt spielt 1. Bundesliga, der Verein spielt im Stadion am Bornheimer Hang.
In der Deutschen Eishockey-Liga spielen die Frankfurt Lions. Ihr größter Erfolg war die Deutsche Meisterschaft 2004. Die Eissporthalle am Ratsweg ist seit 1981 die Eishalle des Vereins.
Die Frankfurt Galaxy spielt Football in der NFL Europe und ist das einzige verbleibende Gründungsmitglied der Liga. Die Spieler spielen im Frankfurter Waldstadion.
Die Opel Skyliners Frankfurt (vormals: Frankfurt Skyliners) spielen in der Basketball-Bundesliga. Sie sind 2004 Deutscher Meister geworden. Die Basketballspiele werden in der Ballsporthalle Frankfurt am Main ausgetragen. Mit Basketball City Mainhattan (im Nordwestzentrum) haben die OPEL SKYLINERS ein für Europa einmaliges Basketballzentrum geschaffen.
Frankfurt verfügt über Hessens einzige größere Galopprennbahn (in Niederrad), auf der jährlich einige große, internationale Rennen ausgetragen werden.
Von April bis Oktober findet jeden Dienstagabend das schnellste Night-Skating Deutschlands statt. Auf Inlineskates fahren mehrere Tausend Sportler zwischen 20:30 und 23:00 Uhr verschiedene Strecken zwischen 34 und 48 km auf öffentlichen Straßen mit öffentlicher Genehmigung und Polizeibegleitung. Näheres siehe thuesday-night-skating
Regelmäßige Veranstaltungen

Die Frankfurter Bürger gelten als sehr gesellig. Aus diesem Grund ist die Zahl der Veranstaltungen relativ hoch. Zu den wichtigsten gehört zweifelsohne die Dippemess', die in Frankfurt gleich zweimal gefeiert wird. Einmal im Frühling, für gewöhnlich von April bis Mai und dann noch einmal im Herbst, genauer im September. Ebenfalls bekannt ist der Wäldchestag, der jeden Mai im Frankfurter Stadtwald stattfindet. Das alljährliche Musikfestival Sound of Frankfurt ist vor allem bei jüngeren Menschen sehr beliebt. Mit 500.000 Besuchern erreichte die Open-Air-Veranstaltung 2003 einen neuen Rekord. Ein besonderes Ereignis ist in Frankfurt das Museumsuferfest. Mit seiner einzigartigen Mischung aus Musik und Kultur lockt es jeden Herbst an den Wochenenden bis zu 3.000.000 Kulturinteresierte an. Zu den genannten Festen feiern einzelne Stadtteile noch Eigene wie das Höchster Schloßfest.
Siehe auch: Liste der regelmäßigen Veranstaltungen in Frankfurt am Main
Kulinarische Spezialitäten
- Frankfurter Würstchen
- Frankfurter Rindswurst
- Apfelwein
- Frankfurter Grüne Soße
- Bethmännchen
- Frankfurter Kranz
- Handkäs mit Musik
- Rippchen mit Kraut
Persönlichkeiten
Prominente Bewohner und Söhne und Töchter der Stadt sind in der Liste der Persönlichkeiten der Stadt Frankfurt am Main aufgeführt, Ehrenbürger in der Liste der Ehrenbürger von Frankfurt am Main, Prominente auf Frankfurter Friedhöfen[1]
Literatur
Geschichte
- Hessisches Städtebuch; Band IV 1. Teilband aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte" - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1957
- Ludwig Börne, "Juden in der freien Stadt Frankfurt", 1820, Sämtliche Schriften, Bd. II, Düsseldorf 1964
- Lothar Gall (Hg.), FFM 1200. Traditionen und Perspektiven einer Stadt, Sigmaringen 1994 (Katalog zur 1200-Jahrfeier 1994 mit wissenschaftlichen Aufsätzen)
- Waldemar Kramer (Hg.), Frankfurt Chronik, Frankfurt am Main 1964
- Walter Gerteis, Das unbekannte Frankfurt, 3 Bde. Frankfurt am Main 1960-1963 (populäre, essayistisch-anektodische Stadtgeschichte)
- Ernst Mack, Von der Steinzeit zur Stauferstadt. Die frühe Geschichte von Frankfurt am Main, Frankfurt am Main 1994
- Armin Schmid, Frankfurt im Feuersturm. Die Geschichte der Stadt im Zweiten Weltkrieg, Societäts Verlag Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-7973-0420-X
- Hans-Otto Schembs, Spaziergang durch die Frankfurter Geschichte, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-7829-0530-X
Architektur
- Heinz Ulrich Krauß, Frankfurt am Main. Daten, Schlaglichter, Baugeschehen, Frankfurt am Main 1997 (Chronik mit Schwerpunkt auf Architektur und Baugeschichte)
- Dieter Bartetzko, Frankfurts hohe Häuser, Frankfurt am Main und Leipzig 2001 (Darstelung des Hochhausbaus in Frankfurt)
- Ulf Jonak, Die Frankfurter Skyline, Frankfurt am Main und New York 1997 (Kritische Betrachtung des Hochhausbaus)
- Heinz Schohmann, Frankfurt am Main und Umgebung. Von der Pfalzsiedlung zum Bankenzentrum, Köln 2003 (Dumont Kunstreiseführer mit Schwerpunkt Architektur)
Verschiedenes
- Marco Polo-Führer Frankfurt, Mairs Geographischer Verlag, 5. Auflage, Ostfildern 2001 (Reiseführer)
- Barbara M. Henke, Thomas Kirn u. Ruth Rieger, Edition Die deutschen Städte - Frankfurt. Verlag C. J. Bucher, München 1994 ISBN 3-7658-0873-3
- Elisabeth Ehrhorn, Carmen Sorgler u. Renate Schildheuer, (S)Turmspitzen, Societätsverlag ISBN 3-7973-0618-0
- Christian Setzepfandt, Geheimnisvolles Frankfurt am Main. Wartberg Verlag ISBN 3-8313-1347-4
Weblinks
Allgemein
- Offizielle Website der Stadt Frankfurt > Stadtplan von Frankfurt
- Frankfurt Business - Wirtschaftsinformationen
- Frankfurt Interaktiv - Zahlreiche Informationen
Architektur
Bilder
- StadtPanoramen Frankfurt 360 Grad Panoramen im Großformat mit Info-Links
- Frankfurter Bilder
- www.frankfurt360.de 360°-Panoramabilder aus Frankfurt am Main, mit Sound und in Fullscreen