Zum Inhalt springen

Hans Lüdecke

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. November 2006 um 20:31 Uhr durch Wolf von Sigmondy (Diskussion | Beiträge) (Literatur). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Hans Lüdecke (* 28. September 1896 in Zerbst; † 18. Januar 1972 in Göttingen) war ein deutscher Pflanzenbauwissenschaftler.

Leben und Wirken

Lüdecke absolvierte nach dem Abitur eine landwirtschaftliche Lehre, studierte ab 1919 Landwirtschaft an der Universität Halle und promovierte dort 1923 mit einer betriebswirtschaftlichen Arbeit über den Anbau von Zuckerrüben. Dann führte ihn sein Weg als wissenschaftlicher Assistent an die Landwirtschaftliche Versuchsstation Bernburg/Saale. Dort übernahm er später die Leitung der Abteilung für Feld- und Gefäßversuche. 1939 wurde er zum Professor und gleichzeitig zum Direktor der traditionsreichen Versuchsstation ernannt, die als Arbeitsstätte von Hermann Hellriegel bereits vor der Jahrhundertwende weit über die Grenzen Deutschlands bekannt geworden war. Durch die Einberufung zum Heeresdienst erfuhr seine wissenschaftliche Tätigkeit eine mehrjährige Unterbrechung.

1947 errichtete Lüdecke im Auftrag des Vereins der Zuckerindustrie auf dem Versuchsgut Holtensen der Universität Göttingen eine "Forschungsstelle für Zuckerrübenbau". Diese Versuchsstation wurde zur Keimzelle für das 1953 in Göttingen gegründete "Institut für Zuckerrübenforschung", dem Lüdecke als Direktor bis 1966 vorstand. Unter seiner Leitung entwickelte sich das Institut zum zentralen Forschungszentrum auf dem Gebiet des Zuckerrübenbaus in der Bundesrepublik Deutschland.

Lüdecke prägte den Begriff des "bereinigten Zuckerertrages" als Bewertungsgröße für die Leistung der Zuckerrübe. Eine große Anzahl von Veröffentlichungen dokumentieren seine vielseitige, stets praxisbezogenen Tätigkeit auf dem Gebiet der Zuckerrübenforschung. Sein erstmals 1953 erschienenes Buch "Zuckerrübenanbau. Ein Leitfaden für die Praxis" galt für lange Zeit als ein Standardwerk. Seit 1948 war Lüdecke Mitherausgeber der Zeitschrift "Zucker". An der Technischen Hochschule Braunschweig und an der Universität Göttingen hielt er Vorlesungen über aktuelle Themen aus dem Gebiet der Zuckerrübenforschung. Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft ehrte ihn 1961 durch die Verleihung der Silbernen Max Eyth-Denkmünze.

Schriften (Auswahl)

  • Zuckerrübenbau. Ein Leitfaden für die Praxis. Verlag Paul Parey Hamburg und Berlin 1953, 2. Aufl. ebd. 1961.
  • Der Begriff des "bereinigten Zuckerertrages" als Bewertungsgröße für die Leistung der Zuckerrübe. In: Landwirtschaftliche Forschung Bd. 7, 1954/55, S. 24-30.
  • Farbtafelatlas der Krankheiten und Schädigungen der Zuckerrübe (gemeinsam mit Christian Winner). DLG-Verlag Frankfurt (Main) 1959, 2. Aufl. ebd. 1966.
  • Das Institut für Zuckerrübenforschung in Göttingen - Geschichte und Aufgaben (gemeinsam mit Christian Winner). In: Neues Archiv für Niedersachsen Bd. 14, 1965, S. 87-94.

Literatur

  • Professor Dr. Hans Lüdecke zum 70.Geburtstag. In: Zucker Jg. 19, 1966, S. 526-527 (m. Bild).
  • Christian Winner: Hans Lüdecke gestorben. In: Mitteilungen der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft Jg. 87, 1972, S.142.