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New York Tribune

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Die New York Tribune wurde von Horace Greeley (1811-1872) am 10. April 1841 gegründet und bestand unter diesem Namen bis 1924, unter den Namen New York Herald Tribune bestand die New York Tribune bis 1966 weiter. Sie zählte zu den führenden und einflussreichsten Zeitungen in den Vereinigten Staaten.

Die New York Tribune unter Horace Greeley (1841-72)

Redaktionsteam des New York Tribune

Die Tribune wurde von Greeley in der Hoffnung konzipiert, dem Publikum eine geradlinige, vertrauenswürdige Nachrichtenquelle zur Verfügung zu stellen in einer Zeit, als Zeitungen wie die "New York Sun" und der "New York Herald" durch Sensationalismus gediehen. Obgleich als der am wenigsten anfällige Parteigänger unter den führenden Zeitungen betrachtet, spiegelte die Tribune doch einige von Greeleys idealistischen Ansichten wider.

Nach der Gründung wurde die New York Tribune rasch ein Erfolg, weil sie als führendes Blatt der Whig-Partei in der Hauptstadt galt und Zehntausende von Abonnenten im gesamten Land hatte. Greeley war Herausgeber der Zeitung für den Rest seines Lebens und nutzte sie als Plattform für alle seine Angelegenheiten.

Der Historiker Allan Nevins erklärte das Aufblühen 1931 in seinem Werk „Dictionary of American Biography“:

„Die Tribune setzte einen neuen Standard im amerikanischen Journalismus mit seiner Kombination geballter Nachrichten, guten Geschmacks, hoher Moralstandards und intellektuellem Anspruch. Polizeiberichte, Skandale, zweifelhafte medizinische Reklameanzeigen und oberflächliche Personennachrichten waren von ihren Seiten verbannt, die Leitartikel waren markig aber gewöhnlich gemäßigt, die politischen Meldungen waren die genauesten der Stadt, Bücherberichte und Buchauszüge waren zahlreich und als eingefleischter Dozent räumte Greeley großzügig Vorträgen breiten Raum ein. Das Blatt wirkte anziehend auf solide und gedankenvolle Leute.“

Was die Tribune zu so einem Erfolg machte, waren die umfangreichen Nachrichtenstorys, sehr gut verfasst von brillanten Journalisten und Features von ausgesuchten Schreibern. Als die neue Republikanische Partei 1854 gegründet wurde, machte Greeley das Blatt zu deren inoffiziellem, nationalen Organ. Er kämpfte gegen Verlängerung der Sklaverei und Sklavenhaltung. Am Vorabend des Bürgerkriegs wurden von der Tribune landesweit 300.000 Exemplare verbreitet.

Von 1852 bis zum Sezessionskrieg 1861 war Karl Marx als Londoner Korrespondent für die New York Tribune tätig.

Die persönliche Parteinahme für Jefferson Davis im Jahr 1867 verstimmte Greeleys langjährige Leser und die Hälfte von ihnen stornierte das Tribune-Abonnement.

Weiterführung, Umbenennung und Ende (1872-1966)

Greeley starb 1872, dem Jahr, als sein Konkurrent Whitelaw Reid das Blatt übernahm. Unter seinem Sohn Ogden Mills Reid zusammen mit dem New York Herald (gegründet 1835) zur New York Herald Tribune (1924) vereinigt, setzte sich der Erfolg der Zeitung bis zu Ogden M. Reids Tod im Jahr 1947 fort. Im Jahr 1966 stellte die Zeitung ihr Erscheinen ein.