Zum Inhalt springen

Helium

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 31. August 2004 um 20:53 Uhr durch Paddy (Diskussion | Beiträge) (Paddy - Fairy und Radioaktivitaet redir). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Eigenschaften
Wasserstoff - Helium
 
He
Ne  
 
 
Periodensystem der Elemente, Helium hervorgehoben
Allgemein
Name, Symbol, Ordnungszahl Helium, He, 2
Serie Edelgase
Gruppe, Periode, Block 18 (VIIIA), 1, p
Dichte, Mohshärte 0,1785 kg/m3, k. A.
Aussehen farblos
Atomar
Atomgewicht 4,002602 amu
Atomradius (berechnet) k. A. (31) pm
Kovalenter Radius 32 pm
van der Waals-Radius 140 pm
Elektronenkonfiguration 1s2
e- 's pro Energieniveau 2
Oxidationszustände (Oxid) 0 (k. A.)
Kristallstruktur hexagonal
Physikalisch
Aggregatzustand (Magnetismus) gasförmig
Schmelzpunkt 0,95 K (-272,20 °C)
Siedepunkt 4,22 K (-268,93 °C)
Molares Volumen 21,0 · 10-3 m3/mol
Verdampfungswärme 0,0845 kJ/mol
Schmelzwärme 5,23 kJ/mol
Dampfdruck k. A.
Schallgeschwindigkeit 970 m/s bei 293,15 K
Verschiedenes
Elektronegativität k. A. (Pauling-Skala)
Spezifische Wärmekapazität 5193 J/(kg · K)
Elektrische Leitfähigkeit k. A.
Wärmeleitfähigkeit 0,152 W/(m · K)
1. Ionisierungsenergie 2372,3 kJ/mol
2. Ionisierungsenergie 5250,5 kJ/mol
Stabilste Isotope
Isotop NH t1/2 ZM ZE MeV ZP
3He 0,000137 % He ist stabil mit 1 Neutron
4He 99,999863 % He ist stabil mit 2 Neutronen
6He {syn.} 806,7 ms β- 3,508 6Li
8He {syn.} 119 ms β- und
Neutronenemission
? 7Li
NMR-Eigenschaften
3He
Kernspin 1/2
gamma 2,038 · 108 rad/T
Empfindlichkeit 0,44
Larmorfrequenz bei B = 4,7 T 152 MHz
SI-Einheiten und Standardbedingungen werden benutzt,
sofern nicht anders angegeben.

Helium (von altgriech. ήέλιος = Sonne) ist ein chemisches Element im Periodensystem der Elemente mit dem Symbol He und der Ordnungszahl 2.

Eigenschaften

Helium ist ein Edelgas, das heißt dieses Gas ist chemisch sehr reaktionsträge. Ein Kubikmeter Helium wiegt bei normalen Druck und bei einer Temperatur von 20 °C nur 200 g. Die normale Luft ist dagegen fünf mal so schwer. Unter 2,18 K wird Helium superfluid, das heißt, es fließt ohne Strömungswiderstand, was eine sehr hohe Wärmeleitfähigkeit mit sich bringt. Die Superfluidität ist vergleichbar mit der Supraleitfähigkeit bestimmter Metalle und Legierungen. Unter Normaldruck wird Helium niemals fest, es gefriert nur unter Druck.

Förderung

Vorkommen

Im Spektrum des Sonnenlichts wurden die Spektrallinien des Heliums entdeckt und damit sein Vorkommen in der Sonne bewiesen. Es kommt auch in geringen Mengen in der Erdatmosphäre sowie in Erdgas und Erdöl (0,4 %) vor. Helium entsteht im Erdinneren beim radioaktiven Zerfall schwerer Elemente wie Uran oder Thorium, wobei Helium-Kerne als Alphateilchen ausgesendet werden.

Mondgestein ist reich an 3He.

Gewinnung

Erdöl mit einem Heliumanteil von 0,4 % ist der größte und wirtschaftlich wichtigste Heliumlieferant.

Das Isotop 3He kann nur aus Kernreaktionen gewonnen werden und ist daher sehr teuer. Es entsteht beispielsweise beim Betazerfall von Tritium:

Tritium wiederum kann durch Neutronenbeschuss von Lithium in einem Kernreaktor gewonnen werden:

Verwendung

Bei der Schweisstechnik wird Helium als Inertgas eingesetzt, um die Schweissstelle vor Sauerstoff zu schützen.

Helium-Sauerstoffgemische (80:20) dienen für Asthmatiker oder Taucher als Beatmungsgas - die Viskosität des Gasgemisches ist wesentlich höher und es lässt sich daher leichter atmen.

Dadurch, dass Helium etwa fünf mal leichter als Luft ist, dient es auch als Füllgas für Ballone oder Luftschiffe. Durch sein inertes Verhalten und seine Unbrennbarkeit hat es das Traggas Wasserstoff weitgehend verdrängt.

Technisch wird verflüssigtes Helium (die Isotope 4He und 3He) als Kühlmittel zum Erreichen tiefer Temperaturen (etwa 1 bis 4 Kelvin (Einheit)) eingesetzt (siehe dazu: Kryostat). Mit 4He lassen sich durch Verdampfungskühlen Temperaturen bis etwa 1 K erreichen. Das Isotop 3He erlaubt den Einsatz als Kühlmittel bis etwa 1 mK. Gerade beim Einsatz von supraleitenden Magneten dient Helium als Kühlmittel, damit die Supraleiter vom Typ I unter der Sprungtemperatur bleiben.

Ebenso kann komprimiertes Heliumgas wegen seiner hohen Wärmekapazität als Kühlmittel eingesetzt werden, insbesondere dort, wo ein besonders inertes Kühlmittel benötigt wird. Als Beispiel sei der Thorium-Hochtemperaturreaktor (kurz THTR) genannt.

Bei Vakuumanlagen wird Helium als Lecksuchgas eingesetzt indem die Vakuumapparatur mit einer Pumpe evakuiert wird und ein Massenspektrometer hinter die Pumpe gehängt wird. Wird nun die Apparatur mit Helium angeblasen, meldet das Massenspektrometer den Heliumeintritt in die Apparatur sofort.

Helium wird ferner auch in zwei Lasertypen eingesetzt: Dem Helium-Neon-Laser und dem Helium-Cadmium-Laser.

Geschichte

Der Astronom Pierre Janssen entdeckte Helium erstmals während einer Sonnenfinsternis im Jahr 1868 auf Grund des Spektrums der Sonnenkorona. Danach schlugen die Astronomen Joseph Norman Lockyer und Edward Frankland den Name Helium für das Element vor. 1895 fanden unabhängig voneinander William Ramsay sowie die schwedischen Chemiker Per Theodor Cleve und Nicolas Langlet Helium in dem Uran-Mineral Cleveit. Ernest Rutherford, Thomas Royds und Hans Geiger (nach ihm wurde der Geigerzähler benannt) zeigten 1907, dass Alpha-Teilchen Helium-Kerne sind.