Angloamerika
Angloamerika ist ein Kulturerdteil und umfasst den Teil Amerikas, in dem der überwiegende Teil der Bevölkerung Englisch spricht und durch die englische Kultur (im weitesten Sinne) geprägt ist. Angloamerika besteht nur aus zwei Staaten, den USA und Kanada, und umfasst damit den größten Teil Nordamerikas. Daher werden die Begriffe Angloamerika und Nordamerika häufig synonym verwendet, wobei übersehen wird, dass Mexiko ebenfalls zu Nordamerika gehört, aber einem anderen Kulturerdteil, nämlich Lateinamerika angehört.
Neben der englischen Sprache gibt es folgende Gemeinsamkeiten:
- ehemals Britische Kolonien
- die Bevölkerung stammt zum großen Teil von Auswanderern aus Großbritannien und dem restlichen Europa, vornehmlich aus West- und Mittel-Europa, ab
- christlich-protestantische Tradition (WASP)
- Kultur und Wertvorstellungen (American Way of Life).
- Rechtssystem beruhend auf dem Common Law
- freie Marktwirtschaft
- demokratische, föderalistische Staatsform
Daneben existieren in Angloamerika als Minderheiten auch die Sprachen und Kulturen anderer früher Kolonialmächte, weiterer Einwanderergruppen und der Ureinwohner Amerikas. Eine Sonderstellung nimmt die kanadische Provinz Québec ein, in der Englisch nicht offizielle Sprache ist. Da Québec ein Teil Kanadas ist, wird es aber meistens trotzdem zu Angloamerika gezählt.
Im weiteren Sinn werden auch die englischsprachigen Länder der Karibik zu Angloamerika gezählt, wie z.B. Jamaika, Guyana oder Belize. Diese breitere Definition stützt sich überwiegend auf sprachliche und weniger auf kulturelle Gemeinsamkeiten.
Das Adjektiv angloamerikanisch bzw. anglo-amerikanisch wird nicht nur im Sinne von zu Angloamerika gehörend verwendet, sondern kann auch Beziehungen zwischen Großbritannien und den Vereinigten Staaten bezeichnen.