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Wesseling

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
Wappen der Stadt Wesseling Deutschlandkarte, Position von Wesseling hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Regierungsbezirk Köln
Landkreis: Rhein-Erft-Kreis
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 42,5 - 62,7 m ü. NN
Fläche: 23,4 km²
Einwohner: 37.178 (31. Dezember 2004)
Bevölkerungsdichte: 1.532 Einwohner je km²
Postleitzahl: 50389
Vorwahl: 02236, 02232
Kfz-Kennzeichen: BM
Gemeindeschlüssel: 05 3 62 040
Stadtgliederung: 4 Stadtteile:
Wesseling, Berzdorf,
Urfeld, Keldenich
Adresse der
Stadtverwaltung:
Alfons-Müller-Platz
50389 Wesseling
Website: www.wesseling.de
Bürgermeister: Günter Ditgens (CDU)

Die Stadt Wesseling grenzt am linken Ufer des Rheins südlich an den Kölner Stadtteil Godorf an. Weitere Nachbarstädte sind Brühl im Westen und Bornheim im Südwesten. Die Stadt ist unterteilt in die Stadtteile Wesseling-Mitte, Keldenich, Berzdorf und Urfeld sowie die Gewerbegebiete Rheinbogen und Eichholz.

Geschichte

Der Fund römischer Weihealtäre, die Ausgrabung eines römischen Landhauses und fränkische Grabfelder sind frühe Belege der Besiedlung des Ortes. Der Ortsname geht auf die 820 n. Chr. an das Kloster Montfaucon überschriebene Gutsherrschaft „Waslicia“ zurück.

Um 1700 bestand in Wesseling eine Gespannwechselstelle der Treidelschifffahrt. Bis zur Industrialisierung schien der Ort aber zwischen Köln und Bonn eher unbedeutend geblieben zu sein. Erst 1793 deutete ein Gerbereibetrieb auf das kommende Industriezeitalter hin.

1848 wurde in Wesseling ein demokratischer Arbeiterverein gegründet. In diesem Jahr griff auch der Aufstand der Treidler (Rheinhalfen) auf die Wesselinger Treidelstation über, die ihr Gewerbe durch die aufkommende Dampfschifffahrt gefährdet sahen.

1880 gründeten Heinrich und Frank Zimmermann eine Firma zur Verwertung von Gasreinigungsmasse als Ursprung der späteren Degussa-Werke.

1904 begann der Bau der Rheinuferbahn von Köln über Wesseling nach Bonn. Eine Querbahn verband Wesseling mit Brühl-Nord von 1900 bis 1981.

1932 ergaben die letzten freien Reichstagswahlen in Wesseling für die Deutsche Zentrumspartei: 45%, gefolgt von KPD: 24%, SPD: 16% und NSDAP: 8%.

1937 wurde schließlich die bedeutende Union Rheinische Braunkohlen Kraftstoff AG (UK) in Wesseling gegründet.

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges waren 1944 in der Wesselinger Industrie 10.000 ausländische Zwangsarbeiter eingesetzt. Die Stadt selber zählte zum Vergleich nur 7.500 Einwohner. Die zum großen Teil in der UK-Raffinerie beschäftigten Zwangsarbeiter waren in großen Barackenlagern am Rhein untergebracht.

Bei den ersten Gemeindewahlen 1946 erzielten CDU: 51,2 %; SPD: 31,1 %; KPD: 17,7 %.

Zum 1. Januar 1975 wurde Wesseling durch § 1 Abs. 1 des Köln-Gesetzes in die Stadt Köln eingemeindet, erhielt aber nach erfolgreicher Klage am 1. Juli 1976 wieder ihre Selbständigkeit zurück.

Wirtschaft

Wesseling, Rheinufer

Auf dem Gebiet der Stadt liegen mehrere große Betriebe der chemischen Industrie, so unter anderem die Degussa und die Basell (vormals Rheinische Olefinwerke und Elenac), sowie ein Raffineriebetrieb der Shell (vormals DEA und Union Kraftstoff Wesseling). Die Raffinerie ist über eine Pipeline mit Wilhelmshaven und Rotterdam verbunden, von wo sie ihr Rohöl bezieht.

Im Kammerbezirk der IHK Köln hat Wesseling den größten prozentualen Anteil an Gewerbeflächen.

Verkehr

Wesseling ist über die Autobahnen 555 (Bonn–Köln) und 553 erreichbar. Letztere stellt die Verbindung zu den Autobahnen 61 und 1 her.

In Wesseling befinden sich Schienenstrecken der Häfen und Güterverkehr Köln (HGK). Bedient wird im Güterverkehr über Brühl und die dortige Bundesbahnstrecke vor allem der Hafen Köln-Godorf, der ehemals große Bedeutung für den Absatz der Briketts aus dem Rheinischen Braunkohlerevier hatte. Heute hat er vor allem für den Absatz der Chemischen Industrie Bedeutung.

Die Bahnstrecke zwischen Bonn und Köln, die über Wesseling führt, wird Rheinuferbahn genannt. Personenverkehr findet mit Stadtbahnwagen durch die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) und Stadtwerke Bonn (SWB) statt. Rechtlich handelt es sich um eine Eisenbahnstrecke nach EBO. Sie ist mit 750 V Gleichstrom elektrifiziert.

Eine Personen- und Fahrradfähre verbindet Wesseling mit Niederkassel-Lülsdorf auf der gegenüberliegenden Rheinseite.

Im innerstädtischen Verkehr werden Kreuzungen durch Kreisel ersetzt. Durch gärtnerische und künstlerische Gestaltung dieser Kreisel soll deren Akzeptanz gefördert werden. Am Kreisel Ahrstraße/Siebengebirgsstraße ist Wirtschaft, Kunst und Verkehr eine Symbiose eingegangen: Die benachbarte Shell hat nach einem Entwurf des Hürther Kulturpreisträgers Willi Laschet eine Metallskulptur gefertigt, die seit Oktober 2006 diesen Kreisel ziert.

Kultur

Die Veranstaltungshallen „Rheinforum“

Die Stadt bietet ein ausgedehntes Kulturprogramm an und konnte 2004 dem Phönix-Theater erstmals eigene Räumlichkeiten in der neuen Veranstaltungshalle „Rheinforum“ anbieten. Tradition hat das Jazz-Festival „Live im Lessing“. Außerdem bietet die Stadt mit ihrem großen Schulzentrum den Schulpflichtigen und Auszubildenden im Kreis jede Art der Schulbildung an. Im Schulzentrum befinden sich Gymnasium, Real-, Haupt-, Grund- und Berufsschule sowie eine große Sportanlage mit unbedachtem Sportplatz und mehreren Turnhallen.

Außerhalb des Ortsteils Urfeld betreibt auf Schloss Eichholz die Konrad-Adenauer-Stiftung ein Bildungszentrum.

Skulptur Willi Laschet, Oktober 2006

Bauwerke und Sehenswürdigkeiten

  • Godorfer Hof und Wasserburg, 1173 als Besitz des Stifts zu Schwarzrheindorf erwähnt; heutiges Burggebäude stammt als Beispiel der Burgenromantik aus dem Jahr 1871.
  • Berzdorfer Wasserturm von 1894
  • katholische Pfarrkirche St. Germanus, erbaut von Theodor Kremer 1894
  • Moschee Wesseling - Die 1987 in Wesseling erbaute Mimar Sinan Moschee
  • Dietkirchener Hof in Urfeld, seit 1113 urkundlich nachweisbar, Wohngebäude aus dem 19. Jh., 1933 bis 1939 diente der Hof als Kibbuz Bamaaleh jüdischen Palästina-Auswanderen als Ausbildungsstätte.

Städtepartnerschaften

Wesseling unterhält Städtepartnerschaften mit

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