Charles Richet
Charles Robert Richet (* 25. August 1850 in Paris † 4. Dezember 1935 in Paris) war ein französischer Mediziner und erhielt den Nobelpreis für Medizin 1913.
Charles Richet arbeitete an einem großen Spektrum physiologischer Fragestellungen. Dabei begann er seine Arbeit mit Forschungen über die Temperaturregulation gleichwarmer Tiere, vor allem über den Schutz vor Überhitzung durch Schwitzen und die Temperaturerhöhung beim Zittern. In Experimenten konnte er zeigen, dass sich im Blut Antikörper gegen Krankheitserreger nach einer Impfung bilden und führte die erste Serumimpfung im Jahr 1890 durch. Den Nobelpreis erhielt er allerdings für seine Forschung über Anaphylaxie, also die Überreaktion des Körpers bei bestimmten Stoffen (s. auch Allergien). Er wendete diesen Begriff erstmalig an und meinte damit eine Reaktion auf injizierte Stoffe oder Gifte. Er konnte zeigen, dass injizierte Proteine die Zusammensetzung der Körperflüssigkeiten, insbesondere das Blut, sofort und nachhaltig verändern konnten. Neben seinen medizinischen Tätigkeiten brachte er großes Interesse für den Spirituismus auf und schrieb einige Romane.
Lebenslauf
- 1850 wird Richet am 25. August als Sohn von Professor Alfred Richet, tätig an der Fakultät für Klinische Chirurgie in Paris, und seiner Frau Eugenie geboren.
- 1869 bekommt er seinen Doktortitel in Medizin nach einem Studium in Paris. Einen weiteren Doktortitel für Naturwissenschaften erhält er 1878.
- 1887 wird er Professor für Physiologie an der Medizinischen Fakultät in Paris.
- 1878 - 1887 ist Richet Herrausgeber der Revue Scientifique, von 1917 an ist er Mitherausgeber des Journal et de Pathologie Générale
- 1913 erhält er den Nobelpreis für Medizin
" in Anerkennung seiner Arbeit über Anaphylaxie." - 1935 stirbt Charles Richet am 4. Dezember in Paris.
Charles Richet heiratete 1877 seine Frau Amélie Aubry. Sie hatten gemeinsam fünf Söhne und zwei Töchter. Sein Sohn Charles trat in die Fußstapfen seines Vaters und wurde ebenfalls Professor an der Medizinischen Fakultät Paris.