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Boby Lapointe

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Robert Lapointe, der Boby Lapointe (* 16. April 1922 - † 29. Juni 1972) gerufen wurde, war ein französischer Sänger, der überall für seine an Kalauern und zotigen Schüttelreimen reichen Texte bekannt war.

Kindheit und Studienjahre

Seine exzentrische und zu derben Späßen neigende Natur zeigte sich schon recht früh im Spiel mit Kameraden seiner Jugendzeit, das aus Verspotten der Bürger und dem Lächerlichmachen der sogenannten guten Gesellschaft und des Klerus bestand.

Jedoch war das Fliegen sein Bestreben. Er wollte gerne Versuchspilot werden und zeigte sich in den harten Wissenschaften (wobei Mathematik besonders hervorzuheben ist) als guter Schüler, der mehr oder weniger gute Flugmaschinen konzepierte, baute und waghalsig ausprobierte, ohne sich um Blessuren und nachfolgende Krankenhausaufenthalte Sorgen zu machen.

Nachdem er sein Abitur abgelegt hatte, trat er in den Auswahlwettbewerb für zwei große französische Schulen ein. Der École Centrale und der Sub-aéro, um seine Leidenschaft für das Flugwesen und für die Mathematik befriedigen zu können. Sein technisches Genie führte ihn noch im gleichen Jahrzehnt zu der Erfindung eines Automatikgetriebes für Automobile, die andere Konstrukteure erst sehr viel später mit Erfolg ausbeuten konnten.

Der Krieg

Aber 1942 im Alter von zwanzig Jahren mußte er seine Studien abbrechen und sich in Linz in Österreich zum Arbeitsdienst einfinden. Unendlich gelangweilt flieht er im gleichen Jahr und findet sich nach einer siebenmonatigen Odyssee unter verschiedenen falschen Namen in seine Geburtsregion in Frankreich 1944 wieder ein. Eine Anektode unter uns: Er hat den Namen Robert Foulcan.. benutzt. Seine große Statur und sein bulliges Aussehen erlaubten es ihm, im Hafen La Ciotat unterzutauchen werden, um in erster Linie den Nachstellungen der Deutschen und der lokalen Polizei entkommen zu können.

Seine Liebe zu Worten und seine Lust am Schreiben ermöglichen ihm dem Moment zu entfliehen, indem er Chansons in einem raren Stil schreibt, voll von Kalauern, Wortspielen und zotigen Schüttelreimen, zu intellektuell, um auf einfache Weise seinen Schnitt zu machen. Er redigiert gleichermaßen Gedichtsammlungen als auch Aufsätze zu Kalauern. Er sucht nach Interpreten für seine Chansons, jedoch sein Stil schreckt zurück: bei der Gala des Chanson in Juan-les-Pins trifft der Vortrag seines Bruder Jakobs, der auf beängstigende Weise mit komplizierten Kalauern gespickt ist, nicht seine Vorstellungen.

Die Anfänge und der Erfolg

Nach dem Ende des Krieges 1946 heiratet er Colette Maclaud, mit der er zwei Kinder, Ticha und Jacky, hat. Sie verlassen La Ciotat und richten sich als Familie in Paris ein, wo er einen Handel für Babyausstattung eröffnet. Die Sache läuft nicht und das Geschäft muß seine Pforten schließen. Im Anschluß daran geht das Paar auseinander und Lapointe wechselt das Metier und wird Antenneninstallateur, ohne mit dem Schreiben aufzuhören.

1956 ist der offzielle Anfang seiner musikalischen Karriere: der Komiker Bourvil und Gilles Grangier wählen einen seiner Chansons (Aragon et Castille) für einen musikalischen Übergang in dem Film Aprilscherz. Etienne Lorin, der Akkordeonist Bourvils, der ein Freund Lapointes wurde, schlug dieses Chanson Bourvil vor. Weder der Film noch das Chanson hatten großen Erfolg. Am Ende war Lapointe aber in die Pariser Szene eingeführt worden.

Er hat in seiner Zeit als Sänger im Pariser Cabaret Le Cheval d'Or seine ersten großen Auftritte. Dort begegnet er Anne Sylvestre, Raymond Devos, Ricet Barrier bzw. Georges Brassens, mit dem eine wechselseite Sympathie entsteht. Lapointe fällt nicht nur seiner physischen Statur (sein Taillenumfang und sein athletischer Zuschnitt sowie sein vermeintlich mürrisches Auftreten befremdeten dort) wegen auf, sondern auch aufgrund seiner Darbietungen aus dem Stehgreif und seiner Texte voller Wortspiele. Er wird zur Hauptattraktion des Cabarets und zieht die Aufmerksamkeit des Filmemachers François Truffaut auf sich. Dieses so beschriebene Bild Lapointes ist die Vorlage für die Rolle des Sängers in dem Film Ne Tirez pas sur le pianiste mit Charles Aznavour. Die ausgesuchten Chansons sind Framboise und Marcelle. Lapointe trifft Philippe Weil bei den Dreharbeiten. Dieser engagiert ihn für ein anderes Pariser Cabaret, das Les Trois Baudets. Zwischen 1960 und 1961 nimmt er dort zwei Schallplatten mit den Chansons Marcelle, Le poisson Fa, Bobo Léon und Aragon et Castille, die am Ende auch Erfolg hatten.

Auch mit den folgenden Kompositionen flaut der Erfolg nicht ab: L'hélicon, Ta Katie t'a quitté, Saucisson de cheval, Comprend qui peut, Méli-Mélodie, Le tube de toilette, La maman de poissons ...

Das Ende

Als ein an Krebs Leidender stirbt er mit fünfzig in Pézenas von den Seinigen umsorgt. Er hätte mehr als fünfzig Chansons aufnehmen können, aber ihre Verbreitung geht weiter, denn er ist unersetzbar im zeitlosen Gesellschaftsregister.

Filmographie

Er hat in zahlreichen Filmen sowohl in kleinen Rollen als auch als Komponist mitgewirkt.

Fundstellen

  • zwei Webpräsenzen:
  • einige Bücher:
    • Boby Lapointe. Par Huguette Long Lapointe (sa sœur) et ses amis. (Encre, 1983)
    • Boby Lapointe. de Jacques Perciot (Denoël, 1997, Coll. Document et histoire)
    • Boby Lapointe. d'Alain Poulanges (Editions du May, 1994)
    • Le Boby Lapointe. Textes illustrés (Mango, 1998, coll. Il suffit de passer le pont 1998)
    • La maman des poissons. texte illustré par Fabrice Turrier (Didier Jeunesse, 2000, coll. Guinguette)






Der Abschnitt "Die schwierigen Jahre" des Ursprungsartikels aus der frankophonen Wikipedia muß noch übersetzt werden