Deutschland. Ein Sommermärchen
Film | |
Titel | Deutschland. Ein Sommermärchen |
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Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 2006 |
Länge | 110 Minuten |
Stab | |
Regie | Sönke Wortmann |
Produktion | Tom Spiess, Sönke Wortmann |
Musik | Marcel Barsotti |
Kamera | Frank Griebe, Sönke Wortmann |
Besetzung | |
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Deutschland. Ein Sommermärchen ist ein Dokumentarfilm des Regisseurs Sönke Wortmann. Er zeigt die deutsche Nationalmannschaft auf dem Weg zur und bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006.
Noch am 6 Dezember 2006 um 20:15 zeigt die ARD den Film als Free-TV-Premerie. [1]
Der Titel ist eine Anlehnung an Heinrich Heines Versepos „Deutschland. Ein Wintermärchen“. Neben dem Blick hinter die Kulissen zeigt diese Dokumentation ein fußballbegeistertes Deutschland.
Inhalt
Seit dem Konföderationen-Pokal 2005 waren Sönke Wortmann (Das Wunder von Bern) und sein Kameramann Frank Griebe (Das Parfüm) als ständige Begleiter der Mannschaft dabei. Die Entscheidung, auch während der WM 2006 filmen zu dürfen, fiel allerdings erst später. Als Mitglied der DFB-Delegation bekam Wortmann die Gelegenheit, hinter den Kulissen zu drehen, während Griebe für die Außenaufnahmen auf dem Spielfeld zuständig war.
Wortmann und Griebe begleiteten die deutsche Nationalelf während der Vorbereitungszeit und allen Länder- und Testspielen. Zu Beginn zeigt der Film die Vorbereitung auf Sardinien sowie in Genf, wo unter anderem auch Michael Schumacher die Nationalmannschaft besucht. Es folgt der weitere Verlauf durch die verschiedenen WM-Episoden bis zur Abschlussfeier auf der Fanmeile in Berlin.
Dabei fingen die Kameras alltägliche Situationen der Spieler, des Trainerstabs und der Mannschaftsbetreuer ein. Die Weltmeisterschaft 2006 zeigt der Film aus dem Blickwinkel der DFB-Auswahl. Für den Film typische Szenen sind Blicke hinter die Kulissen wie z.B. Aufnahmen aus der Umkleidekabine, dem Mannschaftsbus oder den Hotelzimmern der Spieler. Dabei fällt auf, dass die Mannschaft von dem Trubel im Verlauf dieses Turniers nicht viel mitbekommt, weil die Spieler in den Hotels relativ abgeschottet werden.
Hintergrund
Produktion
Die Idee zu dieser Dokumentation hatte Wortmann, nachdem er den französischen Kultfilm „Les Yeux dans les Bleus“ (dt. „Der Blick auf die Blauen“) von Stéphane Meunier sah. Dieser Film zeigte die Französische Fußballnationalmannschaft auf ihrem Weg zum Weltmeistertitel 1998.
Vor dem Hintergrund seiner eigenen Fußballkarriere in der deutschen Regionalliga und dank einer seltenen Vertrautheit mit dem Team stieß Wortmann mit unglaublichem Einfühlungsvermögen in Regionen vor, die Sportjournalisten wohl ewig verschlossen bleiben werden. Stilsicher dokumentierte er mit der Handkamera eine ergreifende Phase der deutschen Fußball-Nationalmannschaft und der sommerlichen Fußballnation.
„Deutschland. Ein Sommermärchen“, eigentlich als Fernsehproduktion geplant, entwickelte sich aufgrund der ausgelassenen, sommerlichen WM-Stimmung in Deutschland und der Erfolge der Deutschen Mannschaft zum Kinofilm. Aus mehr als einhundert Stunden Filmmaterial hat Wortmann diesen Film mit ca. 108 Minuten Spielzeit zusammengeschnitten. Als Produktionsname wurde der Titel Die schottischen Rosen gewählt, um eine zu frühe Veröffentlichung in den Medien zu vermeiden. Am 3. Oktober 2006, dem Tag der Deutschen Einheit, wurde der Kinofilm unter anderem in den WM-Städten Berlin, Stuttgart, Hamburg und Kaiserslautern in einer Vorpremiere gezeigt, regulär lief er am 5. Oktober 2006 in den deutschen Kinos an. Der Film schaffte es auf Anhieb auf Platz 1 der deutschen Kinocharts und knackte bereits in der ersten Woche die eine Million Zuschauermarke [2]. Zwei Wochen später hatte er mit 2,7 Millionen Zuschauern Die Reise der Pinguine als bis dahin erfolgreichsten Dokumentarfilm an deutschen Kinokassen hinter sich gelassen [3].
Verwertung
Die großen Kinobetreiber drohten mit einem Boykott, weil die Veröffentlichungstermine zu kurz hintereinander liegen würden. Finanziert wurde der Film zu 100 Prozent vom WDR. Man war sich uneinig über den Zeitpunkt der Erstveröffentlichung im öffentlichen Fernsehen und den Verkaufsstart der DVD. Als Kompromiss wurde die Verwertungskette gestreckt, sodass die ARD das Werk am 6. Dezember 2006 ausstrahlen wird, und die DVD im Februar 2007 im Handel erscheinen wird.
Auf Wunsch der Spieler sollen sämtliche Kinoeinnahmen den SOS-Kinderdörfern zukommen.
Filmkritiken
Florian Haupt kritisierte in der Zeitung Die Welt, dass der Film nie die Oberfläche verlässt. Das deutsche WM-Abenteuer würde an Anekdoten gewinnen, aber an Zauber verlieren[4]. Kathrin Buchner vom Stern befand, dass Wortmann die Euphorie des Sommers nicht märchenhaft aber magisch eingefangen hat[5]. Auch Reinhard Mohr vom Spiegel bewertet den Film überwiegend positiv und beschreibt ihn als anrührend und bewegend, doch überwiegend unprätentiös und ohne saftig schmelzenden, schon gar nicht patriotischen Klangteppich[6]. In der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vergleicht Peter Körte Wortmanns Film mit Stéphane Meuniers Dokumentation "Les yeux dans les bleus" über den Titelgewinn der französischen Nationalmannschaft bei der WM 1998 und kommt zum Ergebnis "Wortmann filmt die Klinsmann-Zeit so, wie man in der Völler-Ära Fußball spielte: viel in die Breite, oft zurück, zu zaghaft in die Spitze, nur aufs Ergebnis fixiert" [7]
Quellen
- ↑ Information der RP vom 2. Dezember 2006
- ↑ (nach Angaben der Bildzeitung vom 12.10.06)
- ↑ Meldung der Zeitschrift Cinema: [1]
- ↑ Florian Haupt: Denen geben wir auf die Fresse; Die Welt. 30.09.2006
- ↑ Kathrin Buchner: Im Bett mit Poldi; Stern. 05.10.2006
- ↑ Reinhard Mohr: Das ist unser Spiel! Das ist unser Spiel!; Der Spiegel; 03.10.2006
- ↑ Peter Körte: Im Bett mit Ballack. Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 01.10.2006
Weblinks
- Offizielle Website
- Vorlage:IMDb Titel
- Presseerklärung des Filmverleihers
- Presseerklärung des Deutschen Fußballbunds
- Positive Kritik zu Deutschland. Ein Sommermärchen auf moviemaster.de
- Negative Kritik zu Deutschland. Ein Sommermärchen auf MovieMaze.de
- Filmrezension.de: "Professionelle Dienstleister im gemeinsamen Streben nach einem Erfolg" (Wertung: 3 von 5)