Celluloseacetat
Cellulose-Acetat (Kurzzeichen CA) wird zwar zu den thermoplastischen Kunststoffen gezählt, ist aber eher ein modifizierter Naturstoff.xuj
Verwendung
Celluloseacetat (ursprünglicher Handelsname Lonarit), auch umgangssprachlich Acetylzellulose, wird für die Herstellung von Fotofilmen und von Textilfasern verwendet. Diese Kunstfasern zählen zu den Kunstseiden. Auch andere Gegenstände werden aus dem Thermoplast hergestellt. Celluloseacetat dient z.B. als Dielektrikum bei Metall-Lack-Kondensatoren.
In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts löste Celluloseacetat das Zelluloid als Schichtträger wegen seiner im Vergleich schweren Entflammbarkeit ab. Filme mit einem Schichtträger aus Acetylzellulose trugen daher bis vor wenigen Jahren die Bezeichnung „Safety Film“ oder „Sicherheitsfilm“. Heute ist der größte Anwendungsbereich der Acetatfaser die Herstellung von Zigarettenfiltern, sie werden aber auch für Textilien verwendet. Diese Textilien sehen sehr ähnlich wie Naturseide aus und fühlen sich fast ebenso weich an. Sie sind in der Regel knitterarm und pflegeleicht.
In den optischen Schichten von Computerflachbildschirmen, Handydisplays und anderen LC-Displays werden Folien aus Celluloseacetat verarbeitet. Ebenso besteht in den meisten Fällen die Ummantelung von Schnürsenkelenden aus Celluloseacetat.
Herstellung
Cellulose, meist in Form von Zellstoff vorliegend, wird mit Essigsäure (Aktivierungs- und Lösungsmittel) und mit Essigsäureanhydrid (Derivatisierungsreagenz) zunächst vollständig zum Triacetat verestert. Dann sind alle drei OH-Gruppen jedes Glucosebausteins der Cellulose mit Essigsäure verestert. Das Triacetat wird auch Primäracetat genannt. Aus diesem Triacetat werden jedoch fast nur Fotofilme hergestellt. Wenn nun kein Triacetat benötigt wird, macht man die Veresterung einiger Hydroxylgruppen in einer Hydrolyse wieder rückgängig, so dass noch 2-2,5 Hydroxylgruppen pro Glycosebaustein verestert bleiben.