Reutersiedlung
Die Reutersiedlung in Bonn war die erste Siedlung für Mitarbeiter der Bundesverwaltung, die nach der Wahl Bonns zur Bundeshauptstadt errichtet wurde. Sie entstand in den Jahren 1949 bis 1952 nach den Plänen der Architekten Max Taut und Heinrich Raderschall. Der erste Spatenstich wurde am 4. April 1949 vorgenommen, noch vor der offiziellen Baugenehmigung. Die Planung bestand aus eingeschossigen Einfamilienreihenhäusern, zwei- und dreigeschossigen Mehrfamilienhäusern, einem sechsgeschossigen „Ledigenheim“ mit 72 Appartements und Ladenlokalen im Erdgeschoss. Auch eine Garagenalage- und ein Waschhaus gehörten dazu. Die erwartete soziologische Struktur der Mieter wird durch die Gebäude- und Grundrisstypen wiedergegeben. Die Anordnung der Siedlung um das dominierende Ledigenheim herum hält die Sicht auf den Venusberg frei und hat eine Besonnung und Belüftung aller Gebäude zum Ziel.
In den letzten Jahren wurde die mittlerweile denkmalgeschützte Siedlung saniert.
Der nördliche Teil der Siedlung ist von der „Till-Eugenspiegel-Schule“ bebaut, die von 1957 bis 1959 nach den Entwürfen von Ernst van Dorp im Schuster-System entstand. In diesem sind je zwei doppelseitig belichtete Klassenräume an mehrere Treppenhäuser angeschlossen.
Literatur
- Andreas Denk, Ingeborg Flagge: Architekturführer Bonn. Dietrich Reimer Verlag, Berlin 1997, ISBN 3-496-01150-5, S. 44.
Weblinks
- Eintrag beim „Weg der Demokratie“