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Eukratides I.

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Goldstater des Eukratides I. Es handelt sich um die größte jemals in der Antike geprägte Goldmünze

Eukratides I. war ein griechisch-baktrischer König, der von etwa 171 bis 145 v. Chr. regierte. Er beseitigte in Baktrien die regierende Dynastie des Euthydemos I. und gründete eine eigene Dynastie. Er konnte zeitweise Teile des Industales erobern. Von ihm stammen ausgeprochen zahlreiche Münzen und er wird bei dem römischen Historiker Junianus Justinus genannt.

Herkunft und Thronbesteigung

Die genaue Herkunft des Herrschers ist umstritten. Einige Münzen zeigen vielleicht die Eltern Eukratides I. Sein Vater war ein gewisser Heliocles, seine Mutter eine gewisse Laodice, die vielleicht mit dem Könisghaus der Seleukiden verwandt war. Nach Junianus Justinus kam Eukratides I. auf den Thron als auch Mithridates I. von Parthien den Thron bestieg, was um das Jahr 171 v. Chr. geschah. Junianus Justinus nennt Eukratides I. ausdrücklich einen bedeutenden Herrscher, dessen militärischen Taten aber nicht lange von Bestand sein sollten.

Regierung

Eukratides I. und die Eltern Heliocles und Laodice
Silbertetradrachme Eukratides' I.

Junianus Justinus beschreibt vor allem die Feldzüge von Eukratides I., der mit dem indischen König Demetrios Krieg führte und bei einer Belagerung durch Demetrius mit nur 300 Soldaten 60.000 Soldaten des Demetrios besiegte. Mit Demetrius, König der Inder wird ein Indo-griechischer König gemeint, doch ist nicht klar ob damit Demetrios I. oder Demetrios II. gemeint ist. Die Eroberung Teile von Indiens wird durch zweisprachige Münzen des Herrschers bestätigt, die Aufschriften in griechisch und Kharoshthi zeigen. In Baktrien musste der Herrscher jedoch Verluste hinnehmen. Der parthische König Mithridates I. schaffte es Teile Baktriens zu erobern. Auf dem Weg von Indien zurück nach Baktrien soll Eukratides I. dann jedoch von seinem Sohn ermordet worden sein. Der Name des Sohnes ist nicht überliefert. Dies waren entweder Eucratides II. oder Heliocles I. Der Leichnahm des Herrschers wurde nicht beigesetzt und sein Sohn soll diesen sogar mit einem Streitwagen geschändet haben.

Die Eroberungen von Eucratides II. waren nicht von Bestand. Es folgten auf ihn einige weniger bedeutende Herrscher bis das Reich von Baktrien von den nomadischen Yuezhi vernichtet wurde.