Zum Inhalt springen

Kartografie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. August 2003 um 12:21 Uhr durch Stefan Kühn (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.


Die Kartographie (auch Kartografie) ist die Wissenschaft, Kunst und Technik der Erstellung von Karten, Atlanten und Globen. Diese dienen zur Darstellung der Erdoberfläche mit all ihren topografischen, siedlungsgeografischen, territorialen, infrastrukturellen, sozialen, wirtschaftlichen, politischen, historischen, tektonischen und sonstige Aspekten. Neben der Erde werden aber auch astronomische Objekte mit Hilfe von Sternkarten bzw. -globen abgebildet.

Die Kartographen visualisieren raumbezogene Informationen und müssen sich daher seit den ersten Karten mit den Probleme der Kartengestaltung auseinandersetzen. Die drei Dimensionen auf einem flachen Tontäfelchen oder Papyrus abzubilden war lange Zeit ein großes Problem. Mit den neuen Erkenntnissen der Erdform als kugelförmiger Körper musste man sich aber auch mit der Kartenprojektion, also der Verebnung eines solchen Körpers auf das Blatt Papier auseinandersetzen. Zur besseren Beschreibung der geografischen Lage der Orte wurden schon sehr früh die geografischen Koordinaten eingeführt. Diese Lagebeschreibung wurden seit dem 19. Jahrhundert durch weitere Koordinatensysteme (z.B. Gauß-Krüger-Koordinatensystem, UTM-Koordinatensystem) ergänzt.

Nach Jahrhundertelanger hauptsächlich handwerklicher Tätigkeit bei der Originalherstellung oder Reproduktion von kartographischen Erzeugnissen, hat sich mit dem Aufkommen der Computer das Bild der Kartographie stark gewandelt. Mit heutigen Geoinformationssysteme (GIS) arbeiten Kartographen eher am Bildschirm mit Maus und Tastaur als über dem Leuchttisch mit Griffel und Tuschefeder.

Als Grundlage für neue Karten sind seit frühester Zeit die Ergebnisse der Geodäsie (Vermessungskunde) interessant gewesen. Mit der Eroberung der Lüfte und später auch des Weltalls, wurde mit der Fernerkundung und Photogrammetrie eine neue reichhaltige Datenquelle gefunden, die heute nicht mehr wegzudenken ist.

Die rasante Entwicklung von interaktiven Karten im Internet oder bei mobilen Endgeräten sind Schwerpunkt zahlreicher Untersuchungen, aber auch Forschungsschwerpunkte wie Virtuelle Realität oder Augmented reality sind heute in der Kartographie vertretten.

Geschichte


Amtliche Kartographie

Als amtliche Kartographie bezeichnet man die von staatlichen Behörden erstellten Karten und Daten.

Deutschland

In Deutschland ist das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie für kleinmaßstäbigen Karten und die nationale Koordinierung zuständig. Die großmaßstäbigen Karten sind Ländersache und deren Erstellung übernimmt das jeweilige Landesvermessungsamt des Bundeslandes. Speziell für Seekarten und Flußkarten ist das Bundesamt für Seeschiffahrt und Hydrographie zuständig.

Österreich

Das Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen (BEV) ist hier für die amtliche Kartographie zuständig.

Schweiz

Das Bundesamt für Landestopographie (swisstopo) ist hier für die amtliche Kartographie zuständig.


Hinweis

Die DGfK hat beschlossen, dass "Kartographie" geschrieben wird, wenn die Wissenschaft gemeint ist; lt. Duden ist die Schreibweise mit "f" ("Kartografie") auch erlaubt.


Siehe auch: , Kartensammlung, Vier-Farben-Problem