Midkemia
Der Planet Midkemia ist eine der fiktiven Welten des US-amerikanischen Schriftstellers Raymond Feist. Der Planet hat drei Kontinente, Triagia, Novindus und Winet. Die ersten fünf Bände der im Deutschen Midkemia-Saga genannten Reihe (engl. Riftwar Saga) spielen nur auf Triagia und teilweise auf einem weiteren Planeten, Kelewan. Beide Welten sind durch einen magischen Spalt verbunden.
Novindus wird erst im sechsten Teil der Midkemia-Saga relevant und wird in der folgenden Schlangenkrieg-Saga (engl. Serpentwar-Saga) weiter behandelt.
Ursprünglich in Midkemia beheimatet sind nur die Valheru (Die Drachenherrscher) und die Drachen. In den Chaoskriegen lehnten sich die Valheru gegen die neuen Götter auf und wurden besiegt. Geführt von Draken Korin hatten sie sich vorher an dem von ihm geschaffenen Stein des Lebens gebunden – die Valheru versprachen sich davon ein Art Energie die sie von allen Lebewesen auf Midkemia erhalten würden, welche dadurch allerdings sterben würden. Der Stein des Lebens wirkte aber nicht wie beabsichtigt, und die an den Stein gebundenen Valheru wurden in eine andere Dimension/Ebene verbannt. Zuvor hatten sich die Valheru ihre Sklaven selbst geschaffen - die Elben. Draken Korin schuf noch die Tigermenschen, Alma Lodaka die Schlangenmenschen (die Panthatianer) und Ashen Shugar hatte seine Adler. In den Chaoskriegen entstanden Spalten in Zeit und Raum und Völker wanderten bzw. flohen auf andere Welten. Nach Midkemia kamen Menschen, Zwerge, Goblins und Riesen. Die Elben zerstritten sich und ihr Volk spaltete sich zu den Eledhel, Moredhel und Glamredhel.
Reiche / Mächte auf Midkemia
Triagia
Das Königreich der Inseln
Ausgehend von Rillanon, einer Insel in der östlich gelegenen "See des Königreiches" hat dieses Königreich fast den gesamten nördlichen Teil des Kontinents Triagia im Griff, bis hin zur Endlosen See im Westen, den Zähnen der Welt im Norden und der Bitteren See / der Grenze zu Groß-Kesh im Süden. Regiert wird das Reich seit seine Gründung von der Familie conDoin.
Das Reich ist in zwei Hälften geteilt: zum einen das westliche Reich, welches der Thronfolger von Krondor aus regiert, und das östliche Reich, das vom König des gesamten Reiches in Rillanon regiert wird.
Unterteilt ist das Königreich in Herzogtümer:
Im Westen: Crydee, Yabon, Krondor, Stardock, ...
Im Osten: Rillanon, Salador, Bas-Tyra, Romney, Rodez, Ran, ...
Im Königreich endet das Jahr am Mittsommertag, dem sogenannten Banapis. Auch alle Geburtstage werden an diesem Tag gefeiert und neue Lehrlinge werden in die Gilden und Zünfte berufen. Banapis ist der höchste und anscheinend einzige Feiertag im Königreich.
Das Königreich der Inseln ist ein feudal geprägter Staat, der trotz seiner immensen Ausdehnung von einer einzigen Nation bevölkert wird. Zwar gibt es Unterschiede vom eher rauen Leben im Westen und dem Hof im östlichen Rillanon, doch eine geschickte Lehenspolitik führte nie zu Unabhängigkeitsbestrebungen von Teilen des Königreichs.
Groß-Kesh
Im mittleren Teil von Triagia liegt das gewaltige Kaiserreich von Groß-Kesh, das im Norden an die Bittere See, das Königreich der Inseln und die See des Königreiches angrenzt. Hauptstadt ist Kesh am Overnsee. Kesh ist ein Vielvölkerstaat, der nur durch die Machtpolitik der jeweiligen Kaiser und Kaiserinnen zusammengehalten wird. Der Adel von Kesh lebt auf dem Plateau oberhalb der Stadt Kesh, Angehörige lassen sich daran erkennen, dass sie oberhalb der Taille keine Kleidung mehr tragen.
In Kesh feiern die Menschen genau an dem Tag Geburtstag, an dem sie auch wirklich geboren sind, was sie vom Rest Midkemias abhebt.
Die keshianische Konföderation
Die Keshianische Konföderation liegt noch weiter südlich als Groß-Kesh und besteht aus einzelnen Nationen, die sich zusammengeschlossen haben, um der Eroberung durch Groß-Kesh zu entgehen.
Die freien Städte
An der Nordküste des Bitteren Meeres liegen die freien Städte: Natal, Natalhaven, Walinor, Hush, Margrave's Hafen, Bordon und Lan. Ursprünglich waren diese Städte eine keshianische Provinz. Während eines Krieges zwischen dem Kaiserreich von Groß-Kesh und der keshianischen Konföderation wurden sie unabhängig. Ein Eroberungsversuch des Königreichs der Inseln scheiterte.
Die Nordlande
Nördlich des Königreiches, jenseits von Bergenstein und Nordwacht, liegen die eisigen Nordlande, welche hauptsächlich von den Moredhel (Volk der Schatten) bewohnt werden. Sie werden lose von Sar-Sargoth aus regiert, bilden jedoch keine einheitliche Nation. Gelegentliche Einfälle der Moredhel in das Königreich kommen immer wieder vor. Allerdings haben sich auch Menschen in die Nordlande zurückgezogen, die lange Zeit in der Kriegsstadt Armengar (einst Sar-Isbandia) leben und sich der Moredhel-Stadt Sar-Sargoth auf der anderen Seite der Ebene erwehren müssen. Unter dem Heerführer Murmandamus lassen sich die Moredhel auf einen Krieg mit dem Königreich der Inseln ein, werden bei Sethanon geschlagen und kehren stark geschwächt in die Nordlande zurück.
Elvandar
Elvandar ist die in einem magischen Wald gelegene Stadt der Elben, die sich selbst Eledhel (Volk des Lichts) nennen. Der Wald liegt nordwestlich des Königreiches, an der westlichen Küste, nördlich des Flusse Crydee. Beziehungen zu den Menschen des Königreiches beschränken sich ausschließlich auf Notsituationen, so dass sie in Krondor schon als Märchenfiguren gelten. Regiert wird Elvandar von der Elbenkönigin Aglaranna und dem Prinzgemahl Tomas.
Queg
In der Bitteren See liegt die Insel Queg, eine unabhängige Nation, die in den umliegenden Nationen vor allem durch ihre Freibeuter berühmt-berüchigt geworden ist. Queg gehörte einst zu Groß-Kesh und betrachtet sich jetzt als das wahre Kaiserreich. Hauptorte sind die Queg und Palanque.
Stardock
Eine im Großen Sternensee gelegene Insel, welche vom Herzog Borric an den Magier Pug vermacht wurde, um auf dieser eine Schule für Magier zu gründen. Nachdem Pug sich von Stardock und den Inseln losgesagt hatte, erlangte Stardock im weiteren Verlauf (Schlangenkrieg-Saga) seine Unabhängigkeit.
Roldem
Die Insel Roldem mit dem gleichnamigen Königreich liegt östlich der See des Königreichs. Roldem ist sowohl kulturelles Hauptzentrum als auch die Größte Seemacht Triagia's. In den meisten Büchern wird der höfische Staat nur am Rande erwähnt. Erst in "Silberfalke" und "König der Füchse" erfährt der Leser mehr.
Die östlichen Reiche
Östlich des Herzogtums Ran liegen mehrere kleine, unabhängige Fürsten- und Herzogtümer sowie einige vor-feudale Völker: Roskalon, Miskalon, Salmater, Herzogtum Maladon und Simrik, Lorin, Herzogtum Olasko, Fürstentum Aranor, Bardacs Feste, Hohe Warte, Latagore, Hohenwald, Herzogtum Farinda, Conar, Land der Orosini, Land der Sumpfleute, Land der Orodon. Die Gegend ist sowohl vom Königreich der Inseln als auch vom Königreich Roldem politisch beeinflusst, die meisten der Herzogtümer sind von einem ausgesprochen höfischem Leben geprägt. Eine Rolle spielen diese Länder erst in "Silberfalke" und "König der Füchse".
Novindus
Auf dem kleineren Kontinent Novindus gibt es keine große Nation, sondern lediglich unabhängige und rivalisierende Stadtstaaten, deren Macht sich auf Söldnerheere stützt. Eine Ausnahme bilden die Jeshandi, die in der ausgedehnten nordöstlichen Steppe ein Nomadendasein führen und kaum Kontakt zu den menschlichen Nachbarn pflegen.
Siehe dazu auch: tr:Novindus
Rassen/Völker Midkemias
Valheru
Auch Drachenherrscher oder "Die Alten" genannt bilden zusammen mit den Drachen die ursprüngliche Bevölkerung Midkemias. In ihrem Aussehen ähnelten sie Menschen, allerdings gibt es keine Verwandtschaft. Die Valheru bildeten eine anarchische Struktur, in der das Überleben nur von der Stärke des jeweiligen Individuums abhing. Wenn sich 2 Valheru begegneten kam es fast automatisch zum Kampf, mit Ausnahme der Zeiten, in denen sich zum Plündern anderer Welten zusammenschlossen. Da sie in ihren körperlichen und geistigen Fähigkeiten nahezu gottgleich waren, gelang es ihnen nahezu das gesamte Universum zu erobern und zu plündern. Nachdem sie vom "Namenlosen", dem Gott des Wahnsinns, verführt wurden, die neuen Götter herauszufordern (Chaos-Kriege), wurden sie in ein entferntes Universum gesperrt.
Die Drachen
Die Drachen waren eine der ersten Lebewesen Mikemias und wurden von den Valheru beherrscht und als Reittiere missbraucht. Den Drachen, welche die Chaos-Kriege überlebten, gelang es sich in der folgenden Zeit in ihrer Magie weiterzuentwickeln. Da sie sich jedoch von den anderen Völkern isolierten, gelten sie zumeist nur noch als Legenden. Einige Drachen können auch die Gestalt von Menschen annehmen. Drachen ziehen sich ca. alle 10 Jahre in eine Höhle zurück und Häuten sich. Danach haben sie eine neue Farbe und werden stärker. Erst nach vielen hundert Jahren, wenn sie die Farbe Gold angenommen haben, erhalten sie eine Intelligenz und verfügen über Magie. Da sie während dieses Prozesses sehr leicht angreifbar sind, erreichen nur die wenigsten Drachen das Goldene Stadium.
Elben
Es gibt eine ganze Reihe von Elbenvölkern, die in Midkemia leben. Im Gegensatz zu anderen Fantasy-Reihen sind hier die Elben nicht unsterblich, sondern werden nur viele hundert Jahre alt. Sie wurden als künstliches Volk von den Valheru als Diener geschaffen.
Eledhel
"Volk des Lichtes". Lebt in Elvandar und vermeidet Kontakt zu den meisten anderen Vökern Midkemias.
Eldar
Die Eldar sind eine Gruppe von Elben mit wesentlich höherer magischen Kraft. Sie sind die ehemaligen höchsten Diener der Valheru. Sie lebten lange Zeit auf dem Planeten Kelewan in einem Wald unter der nördlichen Polkappe, bevor sie nach Midkemia und in die Elbenstadt Elvandar umsiedelten.
Glamredhel
Die etwas kurzlebigeren Glamredhel (Volk der Berge, oder auch verrücktes Volk) sind eher von kriegerischer Art sind und lebten lange von Elvandar isoliert. Später zogen sie nach Elvandar, wo sie versuchten, sich in die dortige elbische Gemeinschaft zu integrieren.
Ocedhel
Die Ocedhel (Volk des Meeres), wanderten von Triagia über die Endlose See nach Novindus aus, wo sie sich selbst Jeshandi nannten, Langlebige. Sie führen dort ein Leben als durchaus wehrhafte Nomaden, welche jedoch ihr kulturelles und magisches Erbe verloren haben.
Moredhel
Auch Dunkelelben oder Bruderschaft des Dunklen Pfades genannt. Wohnten einst in Elvandar, trenten sich aber von den Eledhel, um ihren Träumen nach Macht nach zu gehen.
Panthatianer
Von der Valheru Alma-Lodaka geschaffenes Schlangenvolk, mit einer angeboren fanatischen Verehrung ihrer Schafferin. Ihre ganze Gesellschaft richtet sich danach aus, ihrer Göttin aus der Verbannung zu helfen, um selber Halbgötter werden zu können. Sie leben in einer verlassenen unterirdischen Stadt in den Flusslanden Novindus'.
Tigermenschen
Von dem Valheru Draken-Korin geschaffen, leben sie nun im Großen Wald des Südens auf dem Kontinent Novindus. Sie meiden die Menschen, verachten die Panthatianer und leben in vollständiger Isolation.
Adlervolk
Von Ashen-Shugar geschaffenes Volk aus intelligenten Adlern. Nach den Chaos-Kriegen haben sie sich zurückentwickelt und werden von Menschen als Flugtiere missbraucht.
Zwerge
Kamen nach den Elben, aber noch vor den Menschen nach Midkemia. Sie sind kleiner als Menschen und Elben und leben nur geringefügig kürzer als die Elben. Die in Bergenstein und bei den Grauen Türmen beheimateten Zwerge pflegen einen relativ engen Kontakt mit den Eledhel in Elvandar. Im Osten Triagias und auf Novindus gibt es weitere Zwergenvölker über die jedoch wenig berichtet wird.
Menschen
Gelangen nach den Chaos-Kriegen nach Midkemia und werden politisch die führende Rasse. Nur ihnen gelingt es Reiche wie Kesh, und die Inseln aufzubauen. Die technische Entwicklung der Menschen ist vergleichbar mit der Europas im 15./16. Jahrhunderts.
Trolle
Kamen mit den Menschen nach Midkemia. Man unterscheidet zwischen den Berg- und den Waldtrollen. Sie sind nicht besonders intelligent und Diener der Moredhel.
Riesen
Riesen werden größer, als alle anderen Intelligenten Völker mit Ausnahme der Drachen. Sie leben in Bergen und dienen ebenfalls den Moredhel.
Saaur
Mit den Panthatianern verwandte 3 Meter große Echsen, welche während des Schlangenkrieges von ihrer ürsprünglichen Heimatwelt vertrieben wurden und nach Midkemia flohen.
Chronologie
Die Zeitangaben von Feist sind nicht hundertprozentig genau. Es finden sich kleine Widersprüche in den Büchern. Innerhalb von Feists Büchern werden keine Jahreszahlen genannt. Die Zahl 1000 als Geburtsjahr von Pug und Tomas ist willkürlich gewählt. Diese Chronologie gibt einen Eindruck von der zeitlichen Einordnung der Bücher. Es sollte beachtet werden, dass das Jahr nach Zeitrechnung des Königreichs der Inseln am Mittsommertag (Banapis) endet.
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Karten
- Karte von Triagia, englischsprachig
- Globus von Midkemia, englischsprachig