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Akademie der Künste (Berlin)

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Vorderansicht Akademie der Künste Berlin, Pariser Platz 4, vis-à-vis vom Brandenburger Tor
Akademie der Künste und anliegende Gebäude

Die Akademie der Künste in Berlin ist seit 1. Januar 2004 eine bundesunmittelbare, rechtsfähige Körperschaft, die sich der Förderung der Bildenden Kunst, der Baukunst, der Musik, der Literatur, der Darstellenden Kunst sowie der Film- und Medienkunst widmet. Die Akademie ist eine internationale Gemeinschaft von Personen, die sich um die Künste verdient gemacht oder die zur Kunst ihrer Zeit beigetragen haben. Zu ihrem Präsidenten wählte am 29. April 2006 die Mitgliederversammlung den Heidelberger Graphiker Klaus Staeck.

Aufgaben

Die Akademie der Künste hat laut Gesetzestext folgende Aufgaben:

  • Repräsentation des Gesamtstaates auf dem Gebiet der Kunst und Kultur,
  • Förderung der Kunst,
  • Vertreten der Sache der Kunst in der Gesellschaft,
  • Entfaltung internationaler Wirkung von Berlin aus,
  • kulturelle nationale Entwicklung,
  • Pflege des kulturellen Erbes und
  • Beratung und Unterstützung der Bundesrepublik Deutschland in Angelegenheiten der Kunst und Kultur.

Die Akademie der Künste hat ausschließlich gemeinnützige Zwecke.

Mitglieder

Die Akademie der Künste hat per Gesetz maximal 500 Mitglieder. Diese werden von den Sektionen der Akademie benannt, von der Mitgliederversammlung in geheimer Wahl gewählt und vom Präsidenten berufen.

Vom Senat der Akademie der Künste können zudem Ehrenmitglieder vorgeschlagen werden.

Geschichte

Die Akademie der Künste existiert in der derzeitigen Form seit dem 1. Oktober 1993.

Sie ging aus der Deutschen Akademie der Künste in Berlin (Ost) (1950 gegründet), der nachmaligen Akademie der Künste der Deutschen Demokratischen Republik, und der Akademie der Künste in Berlin (West) (1954 gegründet) hervor; jedoch reichen die Anfänge zurück bis zur Academie der Mahler-, Bildhauer- und Architectur-Kunst, die Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg, der spätere preußische König Friedrich I., 1696 ins Leben rief. Auf diese Tradition bezieht sich die Akademie der Künste ausdrücklich.

Sitze

Der bisherige Hauptsitz der Westberliner Akademie war am Hanseatenweg, im Berliner Stadtteil Tiergarten. Das Gebäude wird weiterhin zur Verwaltung und für Veranstaltungen genutzt. Der neue Hauptsitz der Akademie ist auf dem Grundstück des ehemaligen Palais Arnim. Zuvor residierte ihre preußische Vorgängereinrichtung fünf Jahre lang in der Potsdamer Straße. In Berlin-Mitte am Robert-Koch-Platz befindet sich die Stiftung Archiv der Akademie der Künste.

Gesetzliche Grundlage

Das notwendige Gesetz zur Errichtung der Akademie ist am 9. Mai 2005 verkündet worden (BGBl. I 2005, S. 1218) und ist mit Wirkung vom 1. Januar 2006 in Kraft gesetzt worden (BGBl. I 2006, S. 571). Die Länder Berlin und Brandenburg haben dabei insofern ein Mitspracherecht bekommen als das Gesetz zur Errichtung der Akademie der Künste erst nach Auflösung der bestehenden, von den beiden Bundesländern getragenen Akademie in Kraft tritt. Zudem stellen beide Länder je einen Vertreter im Verwaltungsbeirat.

Das Land Baden-Württemberg erwägt daher, eine Verfassungsklage gegen den Bund zu erheben. Die Übernahme der Akademie durch den Bund verstoße gegen die Kulturhoheit der Länder.

Die Akademie der Künste führt einen Rechtsstatus mit Selbstverwaltungsrecht.

Der Bund besitzt im Verwaltungsbeirat als Zuschussgeber die Mehrheit der Stimmen.

Der Akademie steht ein Senat vor. Der letzte Präsident war bis zum 15. Dezember 2005 der Schweizer Schriftsteller Adolf Muschg. Der Präsident der Akademie ist seit dem 29. April 2006 Klaus Staeck.

Die Mitgliederversammlung umfasst alle (maximal 500) Mitglieder der Akademie.

Sektionen

Die Akademie verfügt über ein umfangreiches Archiv zu Kunst, Kultur und Literatur (vgl. dazu Walter Huder).

Die Akademie gliedert sich in folgende Sektionen mit jeweils eigenem Direktor:

Preise, Auszeichnungen, Stipendien

Die Akademie vergibt eine Vielzahl von Auszeichnungen und Stipendien:

  • Kunstpreis Berlin für Künstlerische Leistungen (jährl., 15.000 Euro und sechs Förderpreise à 5.000 Euro), alle sechs Jahre als
Fontane-Preis verliehen von der Sektion Literatur der Akademie

Literatur

  • "Man will einen Nebel über das geistige Erbe derer legen, die 1933 vertrieben wurden ..." (Gespräch mit Walter Huder); in: "Illustrierte Stadtzeitung zitty" Nr. 3/87, Berlin 1987; S. 14-16. ISSN 0179-9606.
  • Arnold Seul & Anne Worst: Gezinkte Karten beim Bewerbungspoker? Berufungsverfahren des neuen AdK-Archivdirektors höchst anrüchig; in: "Illustrierte Stadtzeitung zitty" Nr. 12/87, Berlin 1987; S. 8-12. ISSN 0179-9606.
  • Walter Jens: Aus gegebenem Anlass. Texte einer Dienstzeit. Mit einem Geleitwort von György Konrád. Berlin: Parthas Verlag 1998. ISBN 3-932529-19-7.
  • Lars-Broder Keil: Mangelndes Interesse für Nachlässe in Berlin; in: "Welt am Sonntag" (Hauptstadt Berlin) Nr. 3, Berlin, 18. Januar 1998; S. 75.
  • Hans Jörgen Gerlach: "Was ist der Mensch in Berlin?" Nachruf auf Walter Huder; in: "Zwischenwelt. Zeitschrift für Kultur des Exils und des Widerstands", 19. Jg., Nr. 3, Wien: Dezember 2002, S. 12 - 14, ISSN 1606-4321.
  • Werner Durth & Günter Behnisch: Berlin - Pariser Platz. Neubau der Akademie der Künste. Berlin: Jovis Verlag, 2005. 192 S., 200 farbige und s/w Abb. ISBN 3-936314-36-5.
  • Thomas Krüger: Akademie der Künste Pariser Platz Berlin. Die Neuen Architekturführer Nr. 69. Berlin: Stadtwandel Verlag, 2005. 24 S. ISBN 3-937123-39-3
  • Werner Mittenzwei Die Mentalität des Ewigen Deutschen. Nationalkonservative Dichter 1918 - 1947 und der Untergang einer Akademie 2. Aufl. Faber & Faber, 2003 ISBN 3936618178 (Erstaufl. u.d.T. Der Untergang einer Akademie oder Die Mentalität des ewigen Deutschen Berlin: Aufbau) mit einer Chronik: Dichtung und Dichter an der Preuß. A.d.K. 1696 - 1947

siehe auch

Weitere Akademien der Künste

Commons: Akademie der Künste (Berlin) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Zur Geschichte

Zum Neubau am Pariser Platz 4

Bilder
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Interna

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