Gelsenkirchen
Wappen | Karte | ||||||
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Wappen von Gelsenkirchen vergrößern |
Karte Gelsenkirchen in Deutschland | ||||||
Basisdaten | |||||||
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | ||||||
Regierungsbezirk: | Münster | ||||||
Kreis: | Kreisfreie Stadt | ||||||
Fläche: | 104,85 km² | ||||||
Einwohner: | 272.445 (31.12.2003) | ||||||
Bevölkerungsdichte: | 2.598 Einwohner/km² | ||||||
Höhe: | 110 m ü. NN | ||||||
Postleitzahlen: | 45801-45899 (alt: 4650 und 4660) | ||||||
Vorwahl: | 0209 | ||||||
Geografische Lage: | 51° 31' n. Br. 07° 06' ö. L. | ||||||
KFZ-Kennzeichen: | GE
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Gemeindeschlüssel: | 05 5 13 000 | ||||||
Gliederung des Stadtgebiets: | 5 Stadtbezirke mit 18 Stadtteilen | ||||||
Adresse der Stadtverwaltung: | Stadt Gelsenkirchen 45875 Gelsenkirchen | ||||||
Offizielle Website: | www.gelsenkirchen.de | ||||||
E-Mail-Adresse: | stadt@gelsenkirchen.de | ||||||
Politik | |||||||
Oberbürgermeister: | Oliver Wittke (CDU) | ||||||
Schulden: | 333 Mio. € (Stand: 31.12.02) | ||||||
Bevölkerung (Stand: 31.12.02) | |||||||
Arbeitslosenquote: | 15,5 % (30.04.04) | ||||||
Ausländeranteil: | 13,4 % | ||||||
Altersstruktur: |
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Gelsenkirchen ist eine Stadt im nördlichen Ruhrgebiet in Nordrhein-Westfalen. Die kreisfreie Stadt im Regierungsbezirk Münster ist in der Landesplanung als Mittelzentrum ausgewiesen. Sie ist Mitglied im Kommunalverband Ruhrgebiet.
Die Stadt in ihren heutigen Grenzen ist das Ergebnis mehrere Gebietsreformen, durch welche umliegende Gemeinden und sogar größere Städte, darunter die ehemalige Großstadt (seit 1926) Buer (seit 1912 Stadtkreis Buer), nach Gelsenkirchen eingegliedert bzw. mit dieser Stadt zusammen gelegt wurden. Schon mit der ersten größeren Eingemeindung 1903 überschritt die Einwohnerzahl Gelsenkirchens die 100.000-Grenze und machte sie zur Großstadt. Heute gehört Gelsenkirchen mit ihren ca. 270.000 Einwohnern zu den kleineren Großstädten des Landes. Früher hatte Gelsenkirchen den Beinamen "Stadt der 1000 Feuer" (wegen der vielen Fackeln, über denen der Bergbau das Grubengas abfackelte).
Anekdote: Auf die Frage des schwedischen König "Wo liegt denn Gelsenkirchen?" antwortet Ernst Kuzorra "Bei Schalke!"
Geografie
Gelsenkirchen liegt an den beiderseitigen flachen Hängen der breiten Emschermulde mit dem Rhein-Herne-Kanal. Die Kernstadt liegt südlich des Flusses bzw. Kanals, während die Stadtteile Horst und Buer nördlich der Gewässer liegen.
Nachbargemeinden
Folgende Städte grenzen an die Stadt Gelsenkirchen, sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Osten genannt:
Herne, Bochum, Essen (alles kreisfreie Städte) sowie Gladbeck, Dorsten, Marl und Herten (alle Kreis Recklinghausen).
Stadtgliederung
Das Stadtgebiet Gelsenkichens besteht aus 5 Stadtbezirken, die sich in Stadtteile unterteilen. In jedem Stadtbezirk gibt es eine Bezirksvertretung. Diese werden bei jeder Kommunalwahl neu gewählt. Vorsitzender der Bezirksvertretung ist der Bezirksvorsteher. Die Bezirksvertretungen sind zu wichtigen, den Stadtbezirk betreffenden Angelegenheiten zu hören. Die Stadtbezirke mit zugehörigen Stadtteilen:
- Gelsenkirchen-Nord: Buer, Scholven, Hassel
- Gelsenkirchen-Mitte: Altstadt, Schalke, Schalke-Nord, Bismarck, Bulmke-Hüllen, Feldmark, Heßler
- Gelsenkirchen-West: Horst, Beckhausen
- Gelsenkirchen-Ost: Erle, Resse, Resser-Mark
- Gelsenkirchen-Süd: Neustadt, Ückendorf, Rotthausen
Blick auf Gelsenkirchen mit Arena auf Schalke vom Bottroper Tetraeder
Geschichte
- 1003 - Buer wurde das erste Mal erwähnt. Die Siedlung gehört zum Vest Recklinghausen (bis 1802)
- 1150 - Gelstenkerken oder Geilistirinkirkin (Georgskirche) wird das erste Mal erwähnt. Die Siedlung gehört zur Grafschaft Mark, die später zu Preußen kommt.
- 1815: Nach vorübergehender Zugehörigkeit zum Großherzogtum Berg, kommt das heutige Stadtgebiet Gelsenkirchens an Preußen, die es der Provinz Westfalen angliedern. Während Gelsenkirchen dem Amt Wattenscheid im Kreis Bochum des Regierungsbezirks Arnsberg zugeordnet wird, kommt das Amt Buer (mit Horst) zum Kreis Recklinghausen im Regierungsbezirk Münster. Diese Verteilung auf zwei Regierungsbezirke endet erst 1928.
- 1847 - die Köln-Mindener-Eisenbahn wird eröffnet.
- 1868 - Gelsenkirchen wird Sitz eines eigenen Amtes im Kreis Bochum. Ihm gehören die Gemeinden Gelsenkirchen, Braubauerschaft (ab 1900 Bismarck), Schalke, Heßler, Bulmke und Hüllen an.
- 1875 - Gelsenkirchen wird Stadt.
- 1885 - durch Aufteilung des Kreises Bochum wird Gelsenkirchen Sitz eines eigenen Kreises, der bis 1926 besteht (daneben entsteht noch der Kreis Hattingen). Dem Kreis Gelsenkirchen gehören die Städte Gelsenkirchen und Wattenscheid sowie die Ämter Braubauerschaft (ab 1900 Bismarck), Schalke, Ückendorf, Wanne und Wattenscheid an, doch scheidet Gelsenkirchen 1896 aus dem Kreis Gelsenkirchen aus und wird eine kreisfreie Stadt.
- 1891 - Horst scheidet aus dem Amt Buer aus und wird Sitz eines eigenen Amtes
- 1911 - Das Amt Buer wird zur Stadt erhoben und ein Jahr später kreisfrei.
- 1924 - Vereinigung der Landgemeinde Rotthausen (bisher Kreis Essen) mit der Stadt Gelsenkirchen
- 1928 - als Folge eines neuen Landesgesetzes werden die Städte Gelsenkirchen und Buer mit dem Amt Horst mit Wirkung vom 1. April zur neuen kreisfreien Stadt Gelsenkirchen-Buer zusammen geschlossen. Damit gehört das gesamte Stadtgebiet nunmehr zum Regierungsbezirk Münster
- 1930 - der Name Gelsenkirchen-Buer wird durch den Rat der Stadt mit Wirkung vom 21. Mai in Gelsenkirchen geändert.
- 1953 - Die Kokerei Hassel, Deutschlands erster Kokereineubau nach dem Krieg, geht am 17. Dezember in Betrieb.
- 1961 - Mit der Einführung der Postleitzahlen erhält Gelsenkirchen als eine von wenigen Städten zwei Postleitzahlen, Buer die Zahl 466 und Gelsenkirchen die Zahl 465 (beide bis zum 1. Juli 1993 im Gebrauch).
- 1969 - Die erste Gesamtschule in NRW wird eröffnet.
- 1987 - Papst Johannes Paul II. zelebriert im Parkstadion vor 85.000 Menschen eine Heilige Messe und wird auf Anfrage Ehrenmitglied von Schalke 04.
- 1997 - Auf dem Gelände der stillgelegten Zeche "Nordstern" findet die Bundesgartenschau (BUGA) statt.
- 1999 - Die Kokerei Hassel produziert am 29. September zum letzten mal Koks. Mit der Stilllegung stellte die letzte Kokerei auf Gelsenkirchener Stadtgebiet ihre Produktion ein. Zuvor war in Gelsenkirchen 117 Jahre und 12 Tage Koks produziert worden.
- 2003 - Buer feiert 1000-jähriges Bestehen.
- 2004 - Der FC Gelsenkirchen-Schalke 04 feiert sein 100jähriges Bestehen (4. Mai 1904).
Religionen
Gelsenkirchen hatte als Gründung von Essen von Anfang an die gleichen kirchlichen Verhältnisse, wie die Mutterkirche in Essen selbst, d.h. die Kirche gehörte zum Erzbistum Köln und war dem Dekanat Essen unterstellt. Mit dem Übergang an die Grafschaft Mark war der Gelsenkirchener Pfarrer dem Dechanten zu Wattenscheid unterstellt. Die Kirchen in Buer und Horst waren dem Dechanten zu Dortmund zugeordnet. In Gelsenkirchen setzte sich zu Beginn des 17. Jahrhunderts die Reformation nach lutherischem Bekenntnis durch, doch konnten die Katholiken noch bis Ende des 19. Jahrhunderts die einzige Kirche der Stadt (St. Georg) mitbenutzen (Simultankirche). Anfang des 17. Jahrhunderts entstand auch eine reformierte Gemeinde. Der Anteil der Protestanten und Katholiken in Gelsenkirchen war relativ ausgewogen. Buer und Horst blieben als Orte des Vests Recklinghausen katholisch. Erst durch Zuzug im 19. Jahrhundert entstanden auch hier evangelische Kirchengemeinden. Doch kam der Anteil an der Gesamtbevölkerung nie über ein Drittel hinaus.
Die evangelischen Kirchengemeinden Gelsenkirchens gehörte bis Ende des 19. Jahrhunderts zur Synode Bochum, doch wurde die Stadt 1892 Sitz eines eigenen Superintendenten bzw. einer Kreissynode für das gesamte Umland. Hieraus entstand später der "Kirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid", zu dem heute 22 evangelische Kirchengemeinden der Stadt Gelsenkirchen und des benachbarten Stadtbezirks Wattenscheid der Stadt Bochum innerhalb der Evangelischen Kirche von Westfalen gehören.
Die Katholiken in Gelsenkirchen konnten - wie bereits erwähnt - bis Mitte des 19. Jahrhundert zusammen mit den Protestanten die Kirche St. Georg nutzen. Infolge des starken Wachstums der Gemeinde, war jedoch der Bau einer eigenen Kirche geboten. So wurde 1845 die Augustinuskirche erbaut, die jedoch alsbald zu klein war und so entstand zwischen 1874 und 1884 die heutige Augustinerkirche, die 1904 durch päpstlichen Erlass zur Propsteikirche erhoben wurde. Sie wurde Mutterkirche mehrerer anderer katholischen Kirchen der Stadt. Während des 2. Weltkriegs 1944 durch Bomben stark zerstört, wurde die Augustinerkirche 1948 bis 1952 wieder aufgebaut und inzwischen mehrfach restauriert. Die Pfarrgemeinden Gelsenkirchens gehörten ab 1821 zum (Erz-)Bistum Paderborn. Die Stadt wurde Sitz eines Dekanats. Die Pfarrgemeinden in Buer und Horst gehörten ab 1821 zum Bistum Münster. Während Buer Sitz eines eigenen Dekanats wurde, gehörte Horst zum Dekanat Gladbeck. Als 1958 das Bistum Essen gegründet wurde, kamen alle Pfarrgemeinden der Stadt Gelsenkirchen zu diesem neuen Bistum. Sie bilden heute das Stadtdekanat Gelsenkirchen.
Neben den evangelischen und katholischen Gemeinden in Gelsenkirchen gibt es auch noch verschiedene Freikirchen, darunter Evangelisch-freikirchliche Gemeinden (Baptisten), Evangelisch-methodistische Gemeinden (Methodisten), die Heilsarmee und die zum Mülheimer Verband gehörige Christus-Gemeinde. Auch die Neuapostolische Kirche ist in Gelsenkirchen vertreten.
Eingemeindungen
Das Stadtgebiet Gelsenkirchens hat sich wie folgt entwickelt (Siehe auch: Institut für Stadtgeschichte unter www.institut-fuer-stadtgeschichte.de):
- Eingemeindung 1903:
- Bismarck (bis 1900 Braubauerschaft) - bis 1868 zum Amt Wattenscheid, Kreis Bochum, dann zum Amt Gelsenkirchen, Kreis Bochum, ab 1877 zum Amt Schalke, Kreis Bochum und ab 1887 eigenes Amt im inzwischen neu gegründeten Kreis Gelsenkirchen
- Schalke - bis 1868 zum Amt Wattenscheid, Kreis Bochum, dann zum Amt Gelsenkirchen, Kreis Bochum, ab 1877 eigenes Amt, das 1885 zum Kreis Gelsenkirchen kommt
- Heßler - bis 1868 zum Amt Wattenscheid, Kreis Bochum, dann zum Amt Gelsenkirchen, Kreis Bochum, ab 1877 zum Amt Schalke, alle 1885 Kreis Gelsenkirchen
- Bulmke - bis 1868 zum Amt Wattenscheid, Kreis Bochum, dann zum Amt Gelsenkirchen, Kreis Bochum, ab 1877 zum Amt Schalke alle 1885 Kreis Gelsenkirchen, ab 1887 Bulmke zum Amt Braubauerschaft/Bismarck
- Hüllen - bis 1868 zum Amt Wattenscheid, Kreis Bochum, dann zum Amt Gelsenkirchen, Kreis Bochum und 1877 zum Amt Schalke, alle 1885 Kreis Gelsenkirchen, 1887 Hüllen zum Amt Braubauerschaft/Bismarck
- Ückendorf - bis 1876 zum Amt Wattenscheid, Kreis Bochum, dann eigenes Amt, das ab 1885 zum Kreis Gelsenkirchen kam
- Eingemeindung 1924 Rotthausen - bis 1873 zur Bürgermeisterei Altenessen, Kreis Duisburg, dann zur Bürgermeisterei Stoppenberg, Kreis Essen und ab 1906 eigene Bürgermeisterei im Kreis Essen
- Eingemeindung 1926 Teile vom Röhlinghausen und Wanne
- 1928 (1. April) Zusammenlegung der kreisfreien Städte Gelsenkirchen und Buer mit dem Amt Horst (bis 1891 zum Amt Buer gehörig, dann eigenes Amt) zur neuen kreisfreien Stadt Gelsenkirchen-Buer
- 1930 (21. Mai) Änderung des Stadtnamens in Gelsenkirchen
Einwohnerentwicklung
Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind entweder Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).
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¹ Volkszählungsergebnis
Politik
An der Spitze des Dorfes Gelsenkirchen standen 1608 zwei Bürgermeister, die von den Eingesessenen gewählt wurden. Während der Zeit der französischen Besetzung 1807 bis 1813 bildete Gelsenkirchen mit dem benachbarten Wattenscheid eine gemeinsame Munizipalität bzw. ab 1815 das Amt Wattenscheid im Kreis Bochum. Der dortige Amtmann war daher auch für Gelsenkirchen zuständig. 1868 wurde Gelsenkirchen eigene Amtsstadt und 1875 erhielt das Amt die Stadtrechte. An der Spitze stand danach der Bürgermeister, der nach Erlangung der Kreisfreiheit 1896 den Titel Oberbürgermeister erhielt.
Buer und Horst wurden bis 1891 unter dem gemeinsamen Amt Buer verwaltet, dann gab es ein eigenständiges Amt Horst. Jedes Amt wurde von einem Amtmann geleitet. Nach Erlangung der Stadtrechte in Buer 1911 stand an der Spitze Buers ebenfalls ein Bürgermeister, später Oberbürgermeister. Die Stadt Gelsenkirchen-Buer bzw. die neue Stadt Gelsenkirchen (ab 1928) wurde von einem Oberbürgermeister geleitet.
Während der Zeit der Nationalsozialisten wurde der Oberbürgermeister von der NSDAP eingesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die Militärregierung der Britischen Besatzungszone einen neuen Oberbürgermeister ein und 1946 führte sie die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten "Rat der Stadt", dessen Mitglieder man als "Stadtverordnete" bezeichnet. Der Rat wählte anfangs aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Desweiteren wählte der Rat ab 1946 ebenfalls einen hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. 1996 wurde die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser ist Vorsitzender des Rates, Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wurde 1999 erstmals direkt vom Volk gewählt.
Bürgermeister und Oberbürgermeister
- 1877 - 1900: Friedrich Wilhelm Vattmann
- 1900 - 1919: Theodor Machens
- 1919 - 1928: Carl von Wedelstaedt
- 1928 - 1933: Emil Zimmermann (zuvor Oberbürgermeister von Buer)
- 1933 - 1945: Carl Engelbert Böhmer
- 1945 - 1946: Emil Zimmermann, zweite Amtszeit
- 1946 - 1963: Robert Geritzmann
- 1963 - 1969: Hubert Scharley
- 1969 - 1975: Josef Löbbert
- 1975 - 1989: Werner Kuhlmann
- 1989 - 1996: Kurt Bartlewski
- 1996 - 1999: Dieter Rauer
- 1999 - heute: Oliver Wittke CDU
Oberstadtdirektoren
- 1946 - 1950: Emil Zimmermann
- 1950 - 1968: Hans Hülsmann
- 1968 - 1975: Dr. Hans-Georg König
- 1975 - 1983: Prof. Dr. Heinrich Meya
- 1983 - 1989: Dr. Jürgen Linde
- 1989 - 1996: Dr. Klaus Bussfeld
Gemeinderat Dem Rat der Stadt Gelsenkirchen gehören derzeit 66 Mitglieder an. Nach der Kommunalwahl 1999 ergibt sich folgende Sitzverteilung:
- CDU: 28 Sitze
- SPD: 27 Sitze
- Grüne: 4 Sitze
- FDP: 1 Sitz
- PDS: 2 Sitze
- AUF: 2 Sitze
- Parteilose: 2 Sitze
Der Rat der Stadt tagt in der Regel alle 6 Wochen. Gelsenkirchen hat einen der höchsten DKP-Anteile aus Vorkriegstradition in NRW.
Wappen
Blasonierung: Das Stadtwappen Gelsenkirchens ist geviert von Schwarz und Silber. Im rechten Obereck eine silberne Kirche und im linken Untereck Schlägel und Eisen. Im linken Obereck eine bewurzelte grüne Linde und im rechten Untereck ein rechtsgewendeter roter Löwe vor 5 blauen Querbalken.
Die Kirche stammt aus dem Gelsenkirchener Stadtwappen und Schlägel und Eisen steht für die große Bedeutung des Steinkohlenbau und der Eisenindustrie. Die Linde stammt aus dem Buerschen Stadtwappen und der roter Löwe stammt aus dem Familienwappen der Herren von Horst.
Das Wappen wurde der Stadt im Jahre 1928 verliehen.
Städtepartnerschaften
Gelsenkirchen unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:
- Newcastle upon Tyne (Vereinigtes Königeich), seit 1948
- Zenica (Bosnien-Herzegowina), seit 1969
- Schachty (Russland), seit 1989
- Allenstein (Polen), seit 1992
- Cottbus (Brandenburg), seit 1995
- Büküçekmece (Türkei), seit 2004
Wirtschaft und Infrastruktur
Gelsenkirchen versucht sich vor allem als Zentrum für Solartechnologie zu profilieren. Die Firma Shell Solar Deutschland GmbH produziert in Gelsenkirchen-Rotthausen Solarzellen, die Firma Scheuten Solar Technology hat deren dortige Solarmodulproduktion übernommen. Ferner sind folgende Unternehmen zu nennen: Gelsenwasser, e.on, bp Gelsenkirchen GmbH, Shell Solar Deutschland GmbH und Pilkington.
Verkehr
Gelsenkirchen liegt an den Bundesautobahnen A 2, A 40, A 42 und A 52 sowie an den Bundesstraßen B 224, B 226 und B 227. Auf dem Wasser ist die Stadt über den Rhein-Herne-Kanal, an welchem ein Industrie- und Handelshafen liegt verbunden. Der Gelsenkirchenen Hauptbahnhof liegt am Schnittpunkt der Bahnstrecken Oberhausen-Gelsenkirchen-Herne-Dortmund und Essen-Gelsenkirchen-Recklinghausen-Münster.
Den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen Straßenbahnen und Busse der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahn AG BOGESTRA. Die Linien fahren alle zu einheitlichen Preisen innerhalb des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr.
Medien
Gelsenkirchen ist Sitz des 1987 gegründeten Verbands Lokaler Rundfunk in Nordrhein-Westfalen e.V. (VLR), der die Interessen der Veranstaltergemeinschaften im nordrhein-westfälischen Lokalfunk vertritt.
An Tageszeitungen erscheint die "Buersche Zeitung". Ferner berichten die "Westdeutsche Allgemeine" und die in Dortmund erscheinenden "Ruhr-Nachrichten" über das regionale Geschehen.
Weiterhin erscheint kostenlos der "Stadtspiegel Gelsenkirchen" einmal wöchentlich, sowie die monatlich bzw. unregelmässigen lokalen Ausgaben der "Familienpost" und des "Beckhausener Kuriers".
Bildung
- Fachhochschule Gelsenkirchen; gegründet 1992 mit Abteilungen in Bocholt und Recklinghausen - Fachbereiche: Wirtschaft, Informatik, physikalische Technik, Elektrotechnik, Maschinenbau und Versorgungs- und Entsorgungstechnik
- Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW (in Gelsenkirchen befindet sich einer von insgesamt 7 Standorten dieser Fachhochschule) - Fachbereiche: Kommunaler Verwaltungsdienst, Polizeivollzugsdienst, Modellstudiengang Verwaltungsbetriebswirtschaftslehre
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Besondere kulturelle Einrichtungen sind das Zoom (ehemals Ruhr Zoo), der Wissenschaftspark Rheinelbe, das Sport-Paradies, die "Kaue" (sozio-kulturelles Zentrum) und das Kulturzentrum "die Flora".
Theater
- Musiktheater im Revier (Programm: Oper, Operette, Musical, Ballett, Schauspiel und Kinder- und Jugendtheater)
- Neue Philharmonie Westfalen
Museen
- Städtisches Museum (Kunst des 20. Jahrhunderts: dt. Expressionismus, Kinetische Kunst,Sammlung Anton Stankowski)
- Motorradmuseum (Private Sammlung von ca. 50 Oldtimern)
Bauwerke
- Hans-Sachs-Haus - eines der charakteristischsten Gebäude und somit ein Wahrzeichen der Stadt; es beherbergt das Rathaus
- Schloss Berge
- Wasserburg Haus Lüttinghof (ältestes Baudenkmal der Stadt, liegt in einem Naturschutzgebiet)
- Schloss Horst (Bauwerk aus der Frührenaissance, restauriert, heute Standesamt)
- Fördergerüst der Zeche Consolidation in Bismarck
- Heilig-Kreuz-Kirche in Ückendorf
- Arena AufSchalke (Heimspielstätte des FC Schalke 04 seit August 2001)
Parks
- Nordsternpark (Landschaftspark)
- Revierpark Nienhausen
Sport
Bekannte Fußballvereine sind FC Schalke 04, der 2001 sein erstes Spiel in der neuen Arena AufSchalke bestritt, STV Horst-Emscher (Emscherhusaren), SC Hassel 1919, SSV Buer und ETuS Gelsenkirchen 34 Ferner gibt es den Eishockey-Verein Schalker Haie (seit 1998 konkurs). Gelsenkirchen hat auch eine Trabrennbahn.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Sommerfest Schloss Berge (2003: 500.000 Besucher)
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Die Stadt Gelsenkirchen hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen (die Auflistung erfolgt chronologisch nach Verleihungsdatum):
- 22. Februar 1879 August Overweg
- 17. März 1880 William Thomas Mulvany
- 20. September 1900 Friedrich Wilhelm Vattmann
- 3. April 1917 Emil Kirdorf
- 11. Februar 1926 Hermann Franken
- 20. September 1928 Carl von Wedelstaedt
- 30. November 1950 Wilhelm Wenker
- 29. Dezember 1956 Josef Weiser
- 17. April 1963 Robert Geritzmann
- 27. September 1985 Ernst Kuzorra
- 29. September 1994 Kurt Neuwald
Söhne und Töchter der Stadt
Folgende Persönlichkeiten sind in Gelsenkirchen geboren:
- 1883, 31. Januar im Ortsteil Hüllen, Heinrich Quiring, † 19. Juni 1964 in Berlin, Geologe und Paläontologe
- 1884, 21. Oktober, Claire Waldoff † 22. Januar 1957 in Bad Reichenhall, Schauspielerin, Sängerin ("Hermann heeßt er")
- 1906, 23. November, Kurt Neuwald, † 6. Februar 2001 in Gelsenkirchen, Vorsitzender des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Westfalen-Lippe und Gründungsmitglied des Zentralrats der Juden in Deutschland
- 1949, 24. Februar, Ulrik Remy, Sänger und Liedermacher ("Die Kneipe")
- 1952, 17. Februar, Ludger Volmer, Diplomsozialwissenschaftler und Politiker, Mitglied des Bundestages (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Literatur
- Westfälisches Städtebuch; Band III 2. Teilband aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1954
- Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815 – 1945, hrsg. von Walther Hubatsch, Band 8: Westfalen. Marburg an der Lahn, 1980
- Chronik Buer. Die Stadtgeschichte in 20 Folgen (WAZ)
Sonstiges
- das Hygieneinstitut des Ruhrgebietes
- Bergbaubehörde
- Nordrhein-Westfalens beste Pommesbude "Auf Schalke", das Stammlokal des Schalker Fußballvereins