Zum Inhalt springen

Benutzer:SPBer/Artikelentwurf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 28. August 2023 um 18:31 Uhr durch SPBer (Diskussion | Beiträge) (Zweite Planung). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Das Kriegerdenkmal 1914–1918 ist ein Ehrenmal, welches zur Erinnerung an die 120 gefallenen Söhne des Kirchenspiel Gingst errichtet wurde. Die Ersterrichtung fand im Jahr 1925 statt. Im Jahre 1974 wurde das Kriegerdenkmal aus ideologischen Gründen abgerissen. Am 27. August 2023 fand seinen feierliche Wiedereinweihung statt.

Erste Planung

Im Jahr 1920 wurde der Plan gefasst, für die 120 Gefallenen des Kirchenspiel Gingst ein Ehrenmal zu errichten. Ein zu diesem Zweck gegründeter Ausschuss, sammelte die dafür notwendigen Mittel ein. Noch bevor mit der Umsetzung des Vorhabens begonnen werden konnte, verlor das gesammelte Geld durch die Weltwirtschaftskrise ihren Wert, so das eine Umsetzung des Vorhabens vorerst nicht möglich war.

Um den Gefallenen nun doch zu gedenken zu können, stiftete im Jahr 1924 der Kriegerverein Gingst unter Vorsitz von Rittmeister Heidborn auf Unrow der örtlichen Sankt–Jacob-Kirche zwei Ehrentafeln aus Eiche auf denen die Namen der 120 Gefallenen verzeichnete waren.

Im selben Jahr regte der Kriegerverein erneut die Errichtung eines Ehrenmals für die 120 Gefallenen an. Unter breiter Unterstützung örtlicher Vereine sowie der Guts– und Gemeindevorsteher des Kirchenspiel Gingst wurde bei einer dazu einberufenen Versammlung einstimmige Beschluss gefasst, nicht nur der Errichtung zuzustimmen, sondern sich auch an der Aufbringung der dazu erforderlichen Mittel zu beteiligen. Für die weiteren Arbeiten für dieses Ehrenmal wurde ein Denkmalausschuss mit sechs Mitgliedern gegründet.

Denkmalausschuss

Als Standort für das Ehrenmal wurde der Marktplatz in Gingst ausgewählt. Mit der Ausführung der Arbeiten am Ehrenmal wurde der Steinbildhauermeister Hartig aus Bergen beauftragt. In einer im Fundament eingelassenen Zeitkapsel wurden eine 4-seitige Urkunde mit den Unterschriften der Gemeindevertretung sowie aktuelle Geldscheine hinterlegt.

Erste Einweihung

Am 30. August 1925 fand unter großer Beteiligung von Vereinen und Anwohner die feierliche Einweihung des „Ehrenmals für die Kriegsgefallenen“ 1914–1918 statt. Die „Rügensche Zeitung“ vom 8. September 1925 schrieb dazu:

„Das Denkmal ist auf dem Marktplatze von dem Steinmetzmeister Hartig–Bergen aus Kunststein in schlichter, würdiger Form errichtet. Es enthält auf drei Granittafeln die Namen der 120 gefallenen Helden des Kichenspiels. Der von Linden beschattet Teil des Marktplatzes wurde zu diesem Zwecke erhöht und würdig hergestellt.“

Um Neun Uhr Morgens versammelten sich alle beteiligten Vereine und marschierten zur Sant-Jacob-Kirche zum gemeinsamen Gottesdienst. Unter Glockengeläut begab man sich anschließend zum Marktplatz und nahmen dort Aufstellung. Der Vorsitzenden des Krieger- und Militärvereins Heidborn aus Unrow begrüßte die Anwesenden. Es folgte das gemeinsame Singen des Niederländischen Dankgebetes. Anschließend hielt Rittmeister Heidborn eine kurze Ansprache, worauf dann das Lied „Ich kenn einen hellen Edelstein“ von Julius Otto, vorgetragen durch den Männerchor folgte. Herr Hauptmann Brandenburg aus Berlin hielt anschließend die Enthüllungsrede und enthüllte unter Gesang des Männerchores „Ich hat einen Kameraden“ von Ludwig Uhland das Denkmal. Pastor Stelter aus Gingst hielt danach eine Weiherede und Weihte das Ehrenmal. Durch einen gemischten Chor wurde dann das Lied „Für uns“ intoniert. Es folgten Ehrensalven und Kranzniederlegungen. Der Denkmalausschuss unter Rittmeister Heidborn übergab dann das Ehrenmal und den hergerichteten Platz in die Verantwortung der Gemeinde Gingst. Den Abschluss der Einweihung bildete das gemeinsame Absingen des Deutschlandliedes.

Abriss 1974

Im Jahr 1974 wurde das Kriegerdenkmal 1914–1918 und das sich ebenfalls auf dem Marktplatz befindliche Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 abgerissen und beseitigt. Als Grund dafür kann sowohl politischer Wille, fehlende Mittel zum Erhalt aber auch die sozialistische Umgestaltung von Städte und Dörfern gesehen werden.

Vom Kriegerdenkmal 1914–1918 blieben lediglich sechs Grundelemente erhalten, die an verschiedenen Orten in Gingst als Blumenkübel weiter genutzt worden waren. Alle restlichen Teile wurden an unterschiedlichen Stellen unwiederbringlich entsorgt.

Nach dem Abriss des Kriegerdenkmals wurde auf Beschluss des Gemeindekirchenrates in der Sant-Jacobi-Kirche ein Gedenkbuch zur Erinnerung an die Gefallenen ausgelegt worden. Das zuerst in der Gemeinde geschriebene Gedenkbuch ist später durch ein vom Künstler Lothar Mannewitz gestaltetes ersetzt worden.

Zweite Planung

Im Juli 2019 gründeten 18 Bürger der Gemeinde Gingst den „Förderverein Kriegerdenkmal Gingst e.V.“. Zum ersten Vorsitzenden wurde Jürgen Pahnke gewählt. Ziel der Vereinsgründung war die Wiedererrichtung des Kriegerdenkmal 1914–1918. Als erste Maßnahme wurden ab Januar 2020 die noch vorhanden Originalelemente geborgen und eingelagert.[2] Die Planungen für den Wiederaufbau wurden durch das Architektenbüro Aegidius van Ackeren aus Stralsund übernommen.

Das Kriegerdenkmal hat eine Höhe von 4520 mm. Es steht auf zwei Podesten (Stufen) von jeweils 150 mm. Die Gesamthöhe beträgt somit 4852 mm. Die vier Gedenktafeln habe die Abmaße von 1080 mm hoch und 650 mmm breit. Das Eiserne Kreuz auf der Spitze des Denkmals hat einen Größe von 500 mm. Am Sockel hat das Denkmal das quadratische Maß von 1530 mm. Das untere Stufenpodest hat das Abmaß von 3200 mm.

Gefördert wurde das Projekt durch LEADER, der Innung des Bauhandwerks Rügen, aus Mitteln des Vorpommern Fonds, den Strategie Fonds Mecklenburg-Vorpommern, dem Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. und der Stiftung Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement in Mecklenburg-Vorpommern.

Grundsteinlegung

Am 8. Oktober 2022 fand die feierliche Grundsteinlegung statt. Zu den Ehrengästen zählten neben Mitgliedern, Unterstützern und Spendern auch der 1. stellvertretende Bürgermeister der Gemeinde Gingst Waldemar Opolski und der Pastor der Gemeinde Gingst Joachim Gerber sowie weitere Persönlichkeiten. Der erste Vorsitzenden des Vereins Jürgen Pahnke hob in seiner Rede die Bedeutung der Wiederrichtung dieses Kriegerdenkmal als Ort der Erinnerung und als Ort gegen des Vergessen hervor. In den Grundstein wurde, wie schon beim ersten Aufbau, eine Zeitkapsel mit historischen und aktuellen Dokumenten eingebaut.

Wiederaufbau

Am 10. Oktober 2022 wurde mit dem Einmessen des Kriegerdenkmal der offizielle Wiederaufbau begonnen. Das Fundament mit den Abmaßen 3,2m x 3,2m x 1,5m inklusive der Stufen wurde am 12. bis 14. Oktober 2022 fertiggestellt.[3]

Einzelnachweise

  1. Die Schatulle - Kriegerdenkmal Gingst Webseite: Förderverein Kriegerdenkmal Gingst e.V.
  2. Bergung der Originalelemente Webseite: Förderverein Kriegerdenkmal Gingst e.V.
  3. Start der Bauphase - Fundament Webseite: Förderverein Kriegerdenkmal Gingst e.V.

Koordinaten: 54° 27′ 23,9″ N, 13° 15′ 29,8″ O