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Homonym

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Homonym setzt sich zusammen aus dem griechischen homo = gleich und onoma = Namen.

Ein Wort, das in verschiedenen Bedeutungen für mehrere Begriffe stehen kann, wird Homonym genannt (z.B. Ton als Material oder Ton in der Musik). Genaugenommen wird zwischen Homograph (gleiche Schreibweise) und Homophon (gleicher Klang) unterschieden. Homonyme, die durch Bedeutungsverschiebung aus der unterschiedlichen Interpretation eines Wortes entstanden sind, nennt man auch Polyseme.

Das Gegenteil eines Homonyms, das heißt wenn es mehrere Bezeichnungen für denselben Begriff gibt, sind Synonyme.

Eine umgangssprachliche Bezeichnung für Homonym ist auch Teekesselchen.

Die japanische Sprache und die chinesische Sprache sind besonders reich an Homonymen, die jedoch meist auf Grund der Zeichen- bzw. Bilderschrift nur Homophone, jedoch keine Homographen sind.

Beispiele für Homographen

Beispiele für Homophone

Siehe auch:


Wenn sich in einem System (z.B. in der Wikipedia) Bezeichnungen eindeutig bestimmten Begriffen zuordnen lassen sollen, müssen Homonyme durch Homonymzusätze (auch Qualifikatoren, englisch qualifier) voneinander unterscheidbar gemacht werden. Diese bestehen beispielsweise nach DIN 1463 (Erstellung und Weiterentwicklung von Thesauri) aus in runden Klammern angehängten Zusätzen. In den Regeln für den Schlagwortkatalog (RSWK) der Schlagwortnormdatei (SWD) werden nach § 10 Winkelklammern (< und >) benutzt. Für Absatz gibt es zum Beispiel drei Einträge:

Absatz für den Absatz von Waren, weil dies innerhalb des Einsatzzweckes der SWD (Literaturverschlagwortung) die häufigste Verwendungsform ist
Absatz <Text>
Absatz <Schuh>

wobei die Bezeichnung Schuhabsatz vorzuziehen ist

Bevor jedoch unnötig Homonymzusätze eingeführt werden, sollte man überprüfen, ob Homonymprobleme nicht auch durch das Ausweichen auf andere Bezeichnungen gelöst werden können. Statt Bank (Sitzgelegenheit) kann man auch festlegen, dass eine Bank zum Sitzen immer Sitzbank genannt wird. Generell sollten Homonymzusätze möglichst selber eindeutig definierte Begriffe sein. Zusätzlich kann vereinbart werden, dass die Qualifikatoren zum Beispiel ein bestimmtes Fachgebiet bzw. eine bestimmte Fachsprache bezeichnen sollen (Ring (Umgangssprache), Ring (Mathematik), Ring (Astronomie)...)


In der Wikipedia sollten zur Vermeidung von mehr als 2-3 homonymen Einträgen Begriffsklärungsseiten verwendet werden. Dies gilt nicht für die Nennung von gleichnamigen Filmen, Büchern, Marken, Produkten, Gaststätten, Spielen, Gruppen, Figuren oder Ähnlichem, denen nur in Ausnahmefällen ein zur Begriffsbeschreibung gleichbedeutender Rang einzuräumen ist (z. B. Tempo). Ein Grenzfall ist ein selten vorkommendes Wort, welches u.U. durch obige Werke oder Künstler eine höhere Bekanntheit erzielt hat (Beispiel Badesalz).

In Fällen, wo eine extra Begriffserklärungsseite Marginalien überbewerten würde, wird vorgeschlagen, beispielsweise am Ende des Artikels einen Absatz mit "Weitere Bedeutungen:" (kursiv) und ggf. einer Aufzählung anzufügen.

Siehe auch: Wikipedia:Liste der Homonymzusätze Mehrdeutigkeit