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Verband der Deutschen Reichs-Post- und Telegrafenbeamtinnen

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Der Verband der Deutschen Reichs- Post- und Telegrafenbeamtinnen (VRPT) war ein Berufsverband für Frauen im Post- und Telegrafendienst, der von 1912 bis 1933 bestand.

Geschichte

Seit wurden Frauen als Beamtinnen im Post- und Telegrafendienst angestellt.

Die speziellen Interessen der weiblichen Belegschaft wurden von den männlichen Berufsverbänden nicht vertreten. Anfang des 20. Jahrhunderts war die Anzahl der Frauen im Post- und Telegrafendienst so stark angewachsen, dass sich regionale Interessenvertretungen bildeten. Die erste Vereinsgründung erfolgte 1905 in Halle mit 113 Mitgliedern. Die zahlreichen Regionalgruppen boten Fach- und Fortbildungskurse, gründeten Bibliotheken, boten unentgeltlichen Rechtsschutz und Vorteile bei Versicherungsabschlüssen. Zu den Angeboten gehörten ebenso Erholungsräume und ein günstiger Mittagstisch.[1]

Der Berliner Verein lud im Oktober 1910 verschiedene Vertreterinnen der regionalen Gruppen zu einer Beratung über einen Dachverband ein. Im Februar 1912 schlossen sich 34 Ortsvereine mit 6767 Mitgliedern, was damals ca. 30% der weiblichen Beschäftigten entsprach, zum Verband der Deutschen Reichs-Post- und Telegrafenbeamtinnen zusammen. Der dezentral strukturierte Verband fasste selbstständig organisierte Bezirksvereine zusammen. Mehrere kleine Ortsvereine bildeten die Bezirksvereine. Die Finanzierung erfolgte über Mitgliedsbeiträge. Als Wahlspruch wählte man „Arbeiten und Frohsinn“.[1]

Schriften in Herausgeberschaft

  • Die Frau in der Post- und Telegraphenverwaltung von 1864 bis 1917, ihre bisherigen Dienste und ihre Wünsche für künftige Tätigkeit, Berliner Buch- & Kunstdruck, 1917.
  • Ernst Sommer: Abfindungssumme für Post- und Telegraphenbeamtinnen bei der Dienstentlassung wegen Heirat: Denkschrift des Verbandes der deutschen Reichs-Post- und Telegraphenbeamtinnen, Verkehrsverlag Union Ernst Sommer, Berlin, 1919.
  • Else Kolshorn: Unsere Verbandsarbeit und die Jugend: Vortrag beim 14. Verbandstag des Verbandes der deutschen Reichs- Post- und Telegraphenbeamtinnen E.V.; Dresden 18. Mai 1925, Berlin 1925.
  • Else Fisch: Zur Frauenberufshygiene: Vortrag beim 14. Verbandstag des Verbandes der deutschen Reichs-Post- und Telegraphenbeamtinnen E. V. Dresden, 19. Mai 1925, Berlin, 1926.
  • Drei Vorträge vom VXI. Verbandstag des Verbandstag des dt. Reichs- Post- und Telegraphenbeamtinnen E. V. in Braunschweig, Selbstverlag, Berlin, 1927.
  • Zusammenstellung der Satzungen des Verbandes der deutschen Reichs- Post- und Telegraphenbeamtinnen E.V. und des Bezirksvereins Hamburg E.V., Hamburg, 1929.
  • Ratgeber für Postbeamtinnen zur Erlangung von Unterstützungen in Notfällen, Hauptwerk, Selbstverlag, 1929.
  • Ratgeber für Postbeamtinnen zur Erlangung von Unterstützungen in Notfällen, Teil: Nachtrag 1–3, Selbstverlag, 1929.
  • Else Kolshorn, Gertrud Thieme: Abfindung für weibliche Beamte beim Ausscheiden wegen Heirat: Denkschrift zur Lösung einer wichtigen Zeitfrage, Berlin, 1929.
  • [Eingabe des] Verband[es] der deutschen Reichs-Post- und Telegraphenbeamtinnen E. V. an den Hohen Reichsrat betr. Einschaltung eines Paragraphen 32a über d. Dienstverhältnis verheirateter weibl. Reichsbeamten i. d. Reichsbeamtengesetz, Berlin, 1930.

Literatur

  • Brigitte Kerchner: Beruf und Geschlecht: Frauenberufsverbände in Deutschland 1848–1908, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 1992, S. 160-167. ISBN 978-3-525-35760-6
  • Ursula Nienhaus: Vater Staat und „KAPOVAZ“: die Post als Vorreiter seit der Jahrhundertwende, in: Karin Hausen, G. Krell (Hrsg.): Frauenerwerbsarbeit: Forschungen zu Geschichte und Gegenwart, Rainer Hampp Verlag, München, 1993, S. 69–84. ISBN 978-3-87988-062-1
  • Ursula Nienhaus: Vater Staat und seine Gehilfinnen: die Politik mit der Frauenarbeit bei der deutschen Post (1864 - 1945), Geschichte und Geschlechter, Band 11, Campus-Verlag, Frankfurt/Main, New York, 1995. ISBN 978-3-593-35281-7
  • Christa Paulini: „Der Dienst am Volksganzen ist kein Klassenkampf“: Die Berufsverbände der Sozialarbeiterinnen im Wandel der sozialen Arbeit, Siegener Studien zur Frauenforschung, Band 8, Leske und Budrich, Opladen, 2001, S. 37–50. ISBN 978-3-8100-3127-3

Einzelnachweise

  1. a b Annette Koch: ›Arbeiten und Frohsinn‹ – Der Verband der deutschen Reichs-Post- und Telegrafenbeamtinnen in: Helmut Gold, Annette Koch (Hrsg.): Fräulein vom Amt, Prestel Verlag, München, 1993, S. 56-66. ISBN 5-7915-1270-7