Jan Delay
Jan Delay (* 25. 08. 1976 in Hamburg), bürgerlich Jan Phillip Eißfeldt, ist ein deutscher Hip-Hop-, Reggae- und Funk-Interpret.
Er ist ein Drittel der Beginner (ehemals Absolute Beginner) und bildet mit Tropf die Formation La Boom. Ein weiterer Name des Hamburgers, den er u.a. auf diversen Untergrund-Veröffentlichungen benutzte (der Eimsbush-Style Liga), ist Boba Ffett (angelehnt an den Namen eines Charakters aus Krieg der Sterne). Als Eizi Eiz oder Eißfeldt tritt er als Teil der Beginner auf, während er das Pseudonym "Jan Delay" hauptsächlich als Solo-Künstler und in den Genres Reggae und Funk verwendet. Jan Delay (wörtl. Jan Verzögerung) ist einerseits ein Wortspiel mit dem Namen eines in den 1990ern kurzzeitig erfolgreichen Musikacts, Young Deenay, und auf der anderen Seite ein Spiel mit dem Namen eines tragenden Effekts in der Reggae/Dancehallmusik, nämlich dem Delay (mit dem Reverb das wichtigste Stilelement im Reggae und vor allem im Dub).
Das markanteste Merkmal von Jan Delay ist seine etwas monotone, nasale Stimme. Sein Aussehen versteckt er gerne hinter Sonnenbrillen und anderen Vermummungen. Außerdem ist er für sein Faible für Nike „Air Max“-Schuhe bekannt, welches auch auf dem Cover der DVD Beginner - Die derbste Band der Welt zu erkennen ist. In seinen Texten steckt viel Komik, aber oft sind sie auch gesellschaftskritisch.
Zur Vergangenheit gehört das Label Eimsbush, das er zusammen mit einigen Musiker-Kollegen gründete. Zwischen 1997 und 2003 wollte Eimsbush jungen, guten Hip-Hop-Künstlern eine Plattform für ihre Musik geben. 2003 musste das Independent-Label jedoch Insolvenz anmelden.
Sein Soloalbum Searching For The Jan Soul Rebels, welches er zusammen mit der Sam Ragga Band aufnahm, wurde von den Kritikern hochgelobt, er mischte darin gekonnt und mitunter innovativ verschiedene Musikstile. Der Titel spielt auf das Debütalbum Searching For The Young Soul Rebels der Dexys Midnight Runners an. Produziert wurde dieses Album in enger Zusammenarbeit mit dem bekannten Produzenten Matthias Arfmann, der unter anderem auch das erste Album des bekannten Reggae-Künstlers Patrice sowie die ersten beiden Alben der Beginner mitproduzierte. Das Lied "Söhne Stammheims" musste nachdem Jan Delay mit seinem Anwalt darüber gesprochen hat, zensiert werden und ist nur noch in einer ironischen Form erschienen, mit der er aber trotzdem die Kritik vieler Medien auf sich zog.
Im größten deutschen Hip-Hop-Magazin Juice bekam Jan Delays Debütalbum die seltene Bestwertung „6 (von 6) Kronen“.
Am 4. August 2006 ist sein zweites Soloalbum mit dem Titel Mercedes Dance erschienen, welches in Zusammenarbeit mit seiner neuen Band Disko No.1, und mit Mathias Arfmann & Tropf als Co-Produzenten entstanden ist. Dieses steht im krassen Gegensatz zu seinem Debütalbum, im Intro sagt Jan Delay bereits: „Reggae ist tot, jetzt ist Funk dran“. Die Platte wird von Jazztönen mit starken Funkelementen bestimmt. Sie erreichte in der ersten Woche Platz eins der Charts. Die Texte sind zum Teil nicht mehr so sozial-/politkritisch wie seine früheren Werke, was er im Intro ebenfalls antönt. Zuvor wurde die Single Klar veröffentlicht.
Am 20. Oktober 2006 wurde die Single Für immer und dich veröffentlicht.
Pseudonyme
- Jan Mofo Delay
- Jan Delay (Reggae und nun auch Funk, also sein Pseudonym als Solokünstler)
- Jan Eißfeldt (Hip-Hop vor und während der Bambule-Zeit)
- Eizi Eiz (der Nachfolger von Jan Eißfeldt, meist in chartfähigen Liedern; auf dem Digger Dance Album "The Diggest" findet sich auch die Schreibweise "Eizie Eis")
- Eißfeldt (65) (auf dem Bambule Remix-Album "Boombule", auf dem Dynamite Deluxe Feature "Grüne Brille" auf "Deluxe Soundsystem", auf dem D-Flame Feature "Sorry" und dem DJ Stylewarz Feature "Ich hab den Grössten"; auf den D-Flame Alben findet sich auch die Schreibweise "Eisfeld")
- Boba Ffett (bei der Styleliga)
- Spliff Richard (auf einem DJ Desue Feature "Mach Mal Halblang" zusammen mit Illo 77 und auf dem Intro von "Hamburg City Heftig Vol. 2" zusammen mit Tropf)
- Alfred Hitzkopf (so nennt er sich auf dem Track "K2")
- Mario Bassler (zusammen mit Tropf auf dem Eimsbush Tape Nr.2)
- Flashdance (sein DJ-Pseudonym; seit neuem Mixtape mit DJ Mixwell)
- Curtis Icefield (hatte ein paar Funk-Features unter diesem Pseudonym)
- Neil Jan (gleiche Art von Musik wie Curtis Icefield) auf dem Album: "Universal Monstershark" (Track: "Part of the Industry")
- Hans Werner Votz (Im Lied "Spiel 77" auf dem Album "Minidisco" von Denyo77 und auf dem neuen Track "Easy" von Denyo feat. Nico Suave)
- im Lied „Wer Bist'n Du“ heißt es „[…] ich hab über 20 verschiedene Namen auf meinem Briefkopf […]“
- Delay Lama (beim Konzert seiner neuen Tour mit Disko No. 1 in Göttingen und auf Mercedes Dance im Lied "Kirchturmkandidaten" und auf seiner Homepage)
- Jens Steckfeld (laut der Biographie auf seiner Homepage)
- Funk Zander (nach Interview)
- Sir Dance-a-Lot (nach Interview)
- Bernd Scheiterhaufen (nach MTV-News-Mag-Interview)
Diskografie
Soloalben
- 2001: Searching for the Jan Soul Rebels
- 2006: Mercedes-Dance
Solosingles
- 2006: Klar (D: #20)
- 2006: Für immer und dich (D: #45)
Kooperationen
- 2002: Atarihuana
Weblinks
- Wikiquote: Jan Delay – Zitate
- Offizielle Webpräsenz
- Offizielle Homepage zum Album Mercedes Dance
- Jan Delay bei laut.de
- Video: Interview vom 22.9.2006
- Interview und Bildergalerie Tour 2006 von regioactive.de
- Vorlage:Musicbrainz künstler (englisch)
- Jan Delay bei Discogs
Personendaten | |
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NAME | Eißfeldt, Jan Phillip |
ALTERNATIVNAMEN | Eizi Eiz, Jan Delay |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Rapper |
GEBURTSDATUM | 1976 |
GEBURTSORT | Hamburg |