Zum Inhalt springen

Grenzorte des alemannischen Dialektraums

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. November 2006 um 21:34 Uhr durch Testtube (Diskussion | Beiträge) (Region [[Aostatal]], [[höchstalemannisch]] zu [[italienisch]] und [[französisch]]: K.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Ein Verzeichnis der "Grenzorte" des alemannischen Dialektraums kann in entscheidenden Teilen nicht mehr als eine extrem idealisierte und auf die Spitze getriebener Auflistung sein. Zu oft sind die Dialekt- und Sprachräume nicht durch linienhafte Grenzen, sondern durch Übergangsbereiche miteinander verbunden: diese sind räumlich, zeitlich und soziokulturell bedingt, horizontal und vertikal ausgebildet. Ganz abgesehen davon handelt es sich bei Dialekten um Abstraktionen, was besonders deutlich wird, wenn man versucht, Mundarten voneinander abzugrenzen. Darüberhinaus sind Sprechweisen einer steten Veränderung unterworfen; dieser Tatsache kann insbesondere die Wikipedia durch ihre sehr hohe "Flexibilität" Rechnung tragen. Durch besondere Kennzeichnung können und sollen besondere Eigenheiten einzelner Orte und auch historische Zustände abgebildet sein. Dadurch sollen die typischen Schwächen von simplen Listen entschärft werden. Derzeit stellt das Verzeichnis betont die Verhältnisse zwischen Mittelalter und 20. Jahrhundert dar.

Gliederung

Das Register beginnt und endet am Oberrhein zwischen dem altbadischen elsässischen Beinheim und dem alt- und neubadischen Wintersdorf und folgt dem Uhrzeigersinn.

Grundsätzlich wird in der Spalte "Grenzort" die selbständige Gemeinde (politische Gemeinde) aufgeführt. Wenn der "Grenzort" nicht selbst eine unabhängige Kommune darstellt, wird diese in der Bemerkungsspalte genannt. Umgekehrt werden ebendort, falls dies zur besseren Erfassung der Siedlungs- oder Gemarkungsstruktur nötig sein könnte, auch kleinere, zu einem Ort gehörende Ortsteile erwähnt.

Das Verzeichnis ist, wie aus den Überschriften zu den einzelnen Tabellen zu entnehmen ist, gegliedert nach diesen drei Kategorien:

  1. Staat bzw. Staatsteil: Baden, Württemberg, Bayern, Tirol, Vorarlberg, Graubünden, St. Gallen, Glarus, Uri, Wallis, Tessin, Bern, Fribourg, Solothurn, Jura, Basel-Land, Haut-Rhin, Bas-Rhin, Lothringen
  2. alemannischer Hauptdialekt: niederalemannisch (oberrheinalemannisch, bodenseealemannisch), schwäbisch, hochalemannisch, höchstalemannisch
  3. Nachbardialekt bzw. Nachbarsprache: rheinfränkisch, südfränkisch, ostfränkisch, bairisch, rätoromanische Sprachen (s. Linkliste), italienisch, französisch (vgl. auch: Patois)

zwischen Rhein und Schwarzwald

Die hier gewählten Dialektgrenzen im badischen Teil der Oberrheinischen Tiefebene entsprechen der von 1535 bis 1771 gültigen Staatsgrenze zwischen dem katholischen Baden-Baden und dem evangelischen Baden-Durlach. Diese alte Grenze ist hier noch in derjenigen zwischen den Landkreisen Rastatt und Karlsruhe erhalten (mit Ausnahme von Waldprechtsweier). Man nimmt an, dass die etwas südlicher verlaufenden Flüsse Murg und Oos ab etwa 500 die politische Grenze zwischen alemannischen und fränkischen Einflussbereichen bildeten (u.a. Grenze der Bistümer Strasburg und Speyer).

Die hier als alemannischsprachig ausgewiesenen Orte weisen zahlreiche südfränkische Einflüsse auf.

Wintersdorf, Ottersdorf und Plittersdorf bilden zusammen das sog. Ried.

Abkürzungen: PG = politische Gemeinde.

Grenzort Bemerkung
Wintersdorf PG Rastatt.
Ottersdorf PG Rastatt.
Plittersdorf PG Rastatt.
Steinmauern
Elchesheim PG Elchesheim-Illingen.
Illingen PG Elchesheim-Illingen.
Au am Rhein
Würmersheim PG Durmersheim.
Bickesheim(er Kloster) PG Durmersheim. Die alte Siedlung Bickesheim wurde etwa im 13. Jahrhundert verlassen. Das "neue" Bickesheim bildete sich erst im 20. Jahrhundert als Nordteil Durmersheims rund um die gleichnamige, ursprünglich solitär liegende, im 15. Jahrhundert gegründete Kirche Bickesheim.
Durmersheim
Bietigheim
Muggensturm
Waldprechtsweier PG Malsch NA.

westlicher Schwarzwald

Hier folgt die gewählte Grenzlinie größtenteils der Grenze zwischen altbadischen (alemannischen) und altwürttembergischen (südfränkischen) Orten. So besitzt auch das im Murgtal liegende Loffenau überwiegend fränkische Sprachmerkmale.

Abkürzungen: PG = politische Gemeinde.

Grenzort Bemerkung
Freiolsheim PG Gaggenau).
Mittelberg Markung Freiolsheim, PG Gaggenau.
Moosbronn Markung Freiolsheim, PG Gaggenau.
Michelbach PG Gaggenau.
Sulzbach PG Gaggenau.
Ottenau PG Gaggenau.
Hörden PG Gaggenau.
Gernsbach
Scheuern PG Gernsbach.
Lautenbach PG Gernsbach.
Reichental PG Gernsbach.
Dürreych Markung Kaltenbronn, PG Gernsbach.
Kaltenbronn PG Gernsbach.

Abkürzungen: B = Baden, PG = politische Gemeinde, NA = nichtalemannische politische Gemeinde.

Grenzort Bemerkung
Sprollenhaus PG Bad Wildbad.
Bad Wildbad
Calmbach PG Bad Wildbad.
Höfen an der Enz
Neuenbürg
Birkenfeld
Brötzingen B. PG Pforzheim.
Pforzheim B.
Ispringen B.
Eisingen B.
Göbrichen B. PG Neulingen.
Bauschlott B. PG Neulingen.
Ölbronn PG Ölbronn-Dürrn.
Kleinvillars PG Knittlingen.
Ruit B. PG Bretten NA.

westlich des Neckar

Abkürzungen: PG = politische Gemeinde, NA = nichtalemannische politische Gemeinde.

Grenzort Bemerkung
Knittlingen
Großvillars PG Oberderdingen.
Oberderdingen
Sternenfels
Leonbronn PG Zaberfeld.
Ochsenburg PG Zaberfeld.
Michelbach PG Zaberfeld.
Kleingartach PG Schwaigern NA.
Niederhofen PG Schwaigern NA.
Haberschlacht PG Brackenheim.
Neipperg PG Brackenheim.
Nordhausen PG Nordheim.
Nordheim
Lauffen am Neckar

östlich des Neckar

Abkürzungen: PG = politische Gemeinde.

Grenzort Bemerkung
Neckarwestheim
Schozach PG Ilsfeld.
Wüstenhausen PG Ilsfeld.
Untergruppenbach
Donnbronn PG Untergruppenbach.
Obergruppenbach PG Untergruppenbach.
Oberheinriet PG Untergruppenbach.
Vorhof PG Untergruppenbach.

Abkürzungen: OT = Ortsteile einer politischen Gemeinde, PG = politische Gemeinde, NA = nichtalemannische politische Gemeinde.

Grenzort Bemerkung
Oberheinriet PG Untergruppenbach.
Vorhof PG Untergruppenbach.
Beilstein OT Farnersberg, Etzlenswenden, Kaisersbach, Stocksberg.
Neulautern PG Wüstenrot NA.
Vorderbüchelberg PG Spiegelberg.
Altfürstenhütte PG Großerlach.
Großerlach
Grab PG Großerlach.

Abkürzungen: OT = Ortsteile einer politischen Gemeinde, PG = politische Gemeinde, NA = nichtalemannische politische Gemeinde.

Grenzort Bemerkung
Steinberg PG Murrhardt.
Fornsbach PG Murrhardt.
Plapphof PG Fichtenberg NA.
Kirchenkirnberg PG Murrhardt.
Eichenkirnberg PG Gschwend.
Gschwend
Frickenhofen PG Gschwend.
Sulzbach PG Sulzbach-Lauffen.
Geifertshofen PG Bühlerzell.
Bühlertann
Hinteruhlberg PG Frankenhardt.
Rosenberg
Stimpfach OT Stimpfach, Siglershofen, Hörbühl.
Finkenberg PG Jagstzell.
Matzenbach PG Fichtenau NA.
Oberdeufstetten PG Fichtenau NA.
Schönbronn PG Wört.

Abkürzungen: OT = Ortsteile einer politischen Gemeinde, PG = politische Gemeinde, NA = nichtalemannische politische Gemeinde.

Grenzort Bemerkung
Wolfertsbronn PG Dinkelsbühl.
Segringen PG Dinkelsbühl.
Seidelsdorf PG Dinkelsbühl.
Dinkelsbühl
Halsbach PG Dürrwangen.
Dürrwangen
Sulzach PG Dürrwangen.
Langfurth OT Oberkemmathen, Stöckau, Langfurth, Ammelbruch.
Ehingen OT Beyerberg, Friedrichsthal, Brunn, Ehrenschwinden.
Dennenlohe PG Unterschwaningen.
Oberschwaningen PG Unterschwaningen.
Unterschwaningen
Kröttenbach PG Unterschwaningen.
Altentrüdingen PG Wassertrüdingen.
Wassertrüdingen
Geilsheim PG Wassertrüdingen.

Abkürzungen: M = Mittelfranken, PG = politische Gemeinde, NA = nichtalemannische politische Gemeinde.

Grenzort Bemerkung
Westheim M.
Hohentrüdingen M. PG Heidenheim.
Zirndorf PG Auhausen.
Hüssingen M. PG Westheim.
Unterappenberg PG Megesheim.
Oberappenberg M. PG Polsingen.
Ursheim M. PG Polsingen.
Polsingen M.
Hagau PG Wolferstadt.
Wolferstadt
Zwerchstraß PG Wolferstadt.
Weilheimerbach PG Otting.
Weilheim PG Monheim NA.
Rehau PG Monheim NA.

nördlich der Donau

Abkürzungen: PG = politische Gemeinde, NA = nichtalemannische politische Gemeinde.

Grenzort Bemerkung
Rehau PG Monheim NA.
Kreut PG Monheim NA.
Flotzheim PG Monheim NA.
Itzing PG Monheim NA.
Bergstetten PG Kaisheim.
Unterbuch PG Daiting NA.
Baierfeld PG Buchdorf.
Buchdorf
Hafenreut PG Kaisheim.
Graisbach PG Marxheim NA.
Lechsend PG Marxheim NA.
Leitheim PG Kaisheim.
Altisheim PG Kaisheim.
Schäffstall PG Donauwörth.

südlich der Donau

Abkürzungen: PG = politische Gemeinde.

Grenzort Bemerkung
Genderkingen
Oberndorf am Lech
Ellgau
Ostendorf PG Meitingen.
Waltershofen PG Meitingen.
Meitingen
Herbertshofen PG Meitingen.
Langweid am Lech
Stettenhofen PG Langweid am Lech.
Gersthofen
Lechhausen PG Augsburg.
Augsburg
Haunstetten PG Augsburg.
Königsbrunn
Oberottmarshausen
Kleinaitingen
Graben
Klosterlechfeld

Abkürzungen: PG = politische Gemeinde.

Grenzort Bemerkung
Schwabstadl PG Obermeitingen.
Hurlach
Unterigling PG Igling.
Erpfting PG Landsberg am Lech.
Ellighofen PG Landsberg am Lech.
Unterdießen
Dornstetten PG Unterdießen.
Seestall PG Fuchstal.
Lechmühlen PG Fuchstal.
Denklingen
Epfach PG Denklingen.
Kinsau
Hohenfurch
Schongau
Peiting
Steingaden
Prem

Abkürzungen: PG = politische Gemeinde.

Grenzort Bemerkung
Trauchgau PG Halblech.
Halblech
Buching PG Halblech.
Schwangau
Hohenschwangau PG Schwangau.
Neuschwanstein PG Schwangau.

Abkürzungen: PG = politische Gemeinde.

Grenzort Bemerkung
Ammerwald PG Reutte.
Am Plansee PG Breitenwang.
Heiterwang
Bichlbach
Wengle PG Bichlbach.
Lähn PG Bichlbach.
Rautängerle PG Bichlbach.
Bichlbächle PG Berwang.
Berwang
Mitteregg PG Berwang.
Weißenbach am Lech

Abkürzungen: PG = politische Gemeinde.

Grenzort Bemerkung
Hinterstein PG Hindelang.
Oberstdorf
Spielmannsau PG Oberstdorf.
Einödsbach PG Oberstdorf.

Abkürzungen: V = Vorarlberg, PG = politische Gemeinde.

Grenzort Bemerkung
Hägerau PG Steeg.
Steeg
Lechleiten PG Steeg.
Warth V.
Lech V.
Zürs V. PG Lech.
Stuben V. PG Klösterle.
St. Anton
St. Jakob PG St. Anton.
Ischgl

Abkürzungen: V = Vorarlberg, PG = politische Gemeinde.

Grenzort Bemerkung
Ischgl
Mathon PG Ischgl.
Galtür
Partenen V. PG Gaschurn.

Schweiz (Kantone Graubünden, St. Gallen, Glarus, Uri)

Abkürzungen: H = hochalemannisch, SM = zu Surmiran, ST = zu Sutsilvan, PG = politische Gemeinde.

Grenzort Bemerkungen
Klosters
Davos
Monstein PG Davos.
Wiesen SM.
Schmitten SM.
Arosa SM.
Parpan H. SM. ST.
Churwalden H. ST.
Malix H. ST.
Chur H. ST.
Felsberg H. ST.
Tamins ST.
Kunkels ST. PG Tamins.

Bereits im Mittelalter alemannischsprachig. Die übrigen Orte Graubündens gehören zum traditionellen rätoromanischen Sprachgebiet - zu dem z.B. auch Thusis zählt, da es erst in der Neuzeit massiv die romanische Sprache verlor.

Mutten, Avers und Obersaxen liegen mit ihrer Gemarkung jeweils solitär in (traditionell) romanischsprachigem Gebiet. Die Bänne aller anderen Kommunen stoßen aneinander, wenn auch in fünf verschiedenen, teilweise krass voneinander geschiedenen Tälern liegend (Hinterrheintal, Valser Tal, Safiental, Heinzenberg, Vorderrheintal).

Abkürzungen: SM = zu Surmiran, ST = zu Sutsilvan, IT = zu italienisch, SR = zu Sursilvan.

Grenzort Bemerkungen geographische Lage
Mutten SM./ST. Solitär (Schyn).
Avers IT./SM./ST. Solitär (Ferreratal).
Sufers ST./IT. Hinterrheintal.
Splügen IT. Hinterrheintal.
Medels IT. Hinterrheintal.
Nufenen IT. Hinterrheintal.
Hinterrhein IT. Hinterrheintal.
Vals IT./SR. Valser Tal.
St. Martin SR. Valser Tal.
Safien SR./ST. Safiental.
Tschappina ST. Heinzenberg.
Tenna SR./ST. Safiental.
Versam SR./ST. Vorderrheintal (Surselva).
Valendas SR. Vorderrheintal (Surselva).
Obersaxen SR. Solitär (Vorderrheintal/Surselva).

Abkürzungen: PG = politische Gemeinde.

Grenzort Bemerkung
Vättis PG Pfäfers.
St. Martin PG Pfäfers.

Abkürzungen: PG = politische Gemeinde.

Grenzort Bemerkung
Elm
Linthal
Tierfed PG Linthal.

Abkürzungen: IT = zu italienisch, OT = Ortsteile einer politischen Gemeinde, PG = politische Gemeinde.

Grenzort Bemerkung
Silenen OT Bristen, Amsteg, Ried.
Gurtnellen OT Gurtnellen, Wiler, Obermatten.
Wassen
Göschenen
Andermatt Auch IT.
Hospental IT.
Realp IT.
Tiefenbach IT. PG Realp.

Schweiz (Kantone Wallis und Tessin) und Italien (Regionen Piemont und Aostatal)

Abkürzungen: PM = Region Piemont, TI = Kanton Tessin (Ticino), EX = Exklave, OT = Ortsteile einer politischen Gemeinde, PG = politische Gemeinde, NA = nichtalemannische politische Gemeinde.

Grenzort Bemerkungen
Oberwald OT Unterwassern und Oberwald.
Obergesteln
Ulrichen
Formazza (Pomat) PM.
Bosco-Gurin TI.
Salecchio (Saley) PM. PG Premia NA.
Agaro (Ager) PM. PG Baceno NA. Im Stausee Lago di Agaro verschwunden.
Binn
Heiligkreuz PG Binn.
Rosswald PG Termen.
Simplon
Gondo PG Zwischbergen.
Zwischbergen
Saas Almagell
Macugnaga (Maggana) PM.
Rimella (Remmalju) PM. EX.
Rima (Rimmu) PM.
Alagna PM.
Riva (Rifu) PM.

Abkürzungen: EX = Exklave.

Grenzort Bemerkung
Issime (Eischeme) EX (Gaby).
Gressoney-Saint-Jean (Greschunei)
Gressoney-La-Trinité (Greschunei)
Grenzort Bemerkung
Zmutt (PG Zermatt)
Zermatt
Täsch
Randa
Meiden (PG Oberems)
Oberems
Agarn
Pletschen (PG Leuk)
Pfyn (PG Leuk)
Salgesch
Inden
Leukerbad

Schweiz (Kantone Bern, Fribourg, Solothurn, Jura, Basel-Land)

Grenzort Bemerkung
Lenk
Lauenen
Gsteig
Feutersoey (PG Gsteig)
Gstaad (PG Saanen)
Saanen
Schönried (PG Saanen)
Saanenmöser (PG Saanen)
Abländschen (PG Saanen)
Grenzort Bemerkung
Jaun
Im Fang (PG Jaun)
Schwarzsee (PG Plaffeien)
Plasselb
Muelers (PG St. Silvester)
St. Silvester
Giffers
Tentligen
Christlisberg (PG St. Ursen)
Römerswil (PG St. Ursen)
Uebewil (PG Düdingen)
Düdingen
Vivers (PG Barberêche NA)
Courmoen (PG Barberêche NA)
Cordast
Guschelmuth
Gurmels
Jeuss
Salvenach

BE. = Kanton Bern.

Grenzort Bemerkung
Münchenwiler BE.
Courlevon
Clavaleyres BE.
Courgevaux Zweisprachig.
Greng
Meyriez
Murten
Muntelier
Galmiz
Kerzers
Müntschemier BE.
Ins BE.
Gampelen BE.
Gals BE.
Erlach BE.
Grenzort Bemerkung
Schafis (PG La Neuveville NA)
Ligerz
Twann (OT Gaicht, Twannberg, Gruebmatt)
Tüscherz-Alfermée
Vingelz (PG Biel/Bienne)
Magglingen (PG Leubringen) Wie Biel/Bienne zweisprachig.
Leubringen Wie Biel/Bienne zweisprachig.
Bözingen (PG Biel/Bienne)
Pieterlen
Lengnau

BE. = Kanton Bern, JU. = Kanton Jura.

Grenzort Bemerkung
Grenchen
Bettlach
Selzach
Lommiswil
Gänsbrunnen
Welschenrohr
Seehof BE.
Envelier (PG Vermes NA) JU.
Schelten BE.

JU. = Kanton Jura, BL. = Kanton Basel-Land.

Grenzort Bemerkung
Beinwil
Erschwil
Grindel
Bärschwil
Riedes-Dessus (Oberriederwald) (PG Soyhières NA) JU.
Niederriederwald (PG Liesberg) BL.
Liesberg BL.
Kleinlützel
Roggenburg BL.
Ederswiler JU.
Löwenburg (PG Pleigne NA) JU.
Lützel (PG Charmoille NA) JU.

Frankreich (Départements Haut-Rhin und Bas-Rhin, Region Lothringen)

Grenzort Bemerkung
Lucelle
Oberlarg
Morimont (PG Oberlarg)
Liebsdorf
Mooslargue
Pfetterhouse
Seppois-le-Bas
Seppois-le-Haut
Ueberstrass
Friesen
Grenzort Bemerkung
Hindlingen
Strueth
St-Ulrich
Altenach
Manspach
Retzwiller
Elbach
Brechaumont
Guevenatten
Sternenberg
Soppe-le-Bas
Soppe-le-Haut
Mortzwiller
Grenzort Bemerkung
Lauw
Masevaux
Niederbruck
Kirchberg
Dolleren
Sewen
Oberbruck
Ermensbach (PG Rimbach)
Rimbach
Grenzort Bemerkung
Storckensohn
Urbès
Fellering
Thalhorn (PG Fellering)
Oderen
Kruth
Wildenstein
Grenzort Bemerkung
Mittlach
Metzeral
Stosswihr
Rosselwasen (PG Stosswihr)
Soultzeren
Munster
Gunsbach
Wihr-au-Val
Walbach
Zimmerbach
Grenzort Bemerkung
Turckheim
Niedermorschwihr
Katzenthal
Ammerschwihr
Kaysersberg
Ursprung (PG Kaysersberg)
Riquewihr
Bilsteinthal (PG Riquewihr)
Ribeauvillé
Verrerie (PG Ribeauvillé)
Thannenkirch
St-Hippolyte
Grenzort Bemerkung
Orschwiller
Kintzheim
Châtenois
Vancelle
Neubois
Dieffenbach-au-Val
Neuve-Eglise
Breitenau
Bassemberg
Villé
St-Martin
Maisonsgoutte
Wagenbach (PG Maisonsgoutte)
Kriegersmatt (PG Breitenbach)
Breitenbach

Vor allem in Lothringen, aber auch in den unterelsässischen Vogesen, verschob sich das meist viele Jahrhunderte stabile Gebiet romanisch-germanischer Sprachberührung im 17. Jahrhundert mehr oder weniger stark nach Nordosten. Vermutlich ist eine der wichtigsten Ursachen in der Entsiedelung durch den Dreißigjährigen Krieg und die anschließende Neubesiedlung durch romanisch Sprechende zu suchen. Die frühere "Grenze" ist teilweise nur schwer festzustellen.

Die erste Tabelle zeigt die Grenzorte zwischen dem Weilertal (Val de Villé) und dem Breuschtal (Vallée de la Bruche) seit dem 17. Jahrhundert, angrenzend an (sprachlich und politisch) "neufranzösisches" Gebiet; die zweite Tabelle die vermutlichen Grenzorte bzw. Grenzgegenden in der Zeit davor.

Grenzorte seit 17. Jh. (oberrheinalemannisch zu französisch)

Grenzort Bemerkung
Hohwald
Natzwiller
Struthof (PG Natzwiller)
Muckenbach (PG Grendelbruch)
Grendelbruch
Bachmatten (PG Muhlbach-sur-Bruche)

Grenzorte bis 17. Jh. (oberrheinalemannisch zu französisch bzw. rheinfränkisch)

RF. = zu rheinfränkisch. (Die ebenfalls nur bis ins 17. Jh. deutschsprachigen Gemeinden in Lothringen sind Turquestein-Blancrupt und St-Quirin.)

Grenzort Bemerkung
Steige MA.
Haut de Steige (PG Steige) MA.
Bellefosse MA.
Blancherupt MA.
St-Blaise-la-Roche MA.
Plaine (OT Plaine, Champenay, Diespach) MA.
Fouday MA.
Rothau MA.
La Broque (OT Les Quelles, Salm, Fréconrupt, Albet) MA.
Schirmeck MA.
Wackenbach MA.
Hersbach MA. RF.
Wisches MA. RF.
Netzenbach (PG Wisches) MA. RF.
Lutzelhouse MA. RF.

Dép. Bas-Rhin, oberrheinalemannisch zu rheinfränkisch, Mühlbach bis Melch

zwischen Breuschtal und Zorn

Grenzort Bemerkung
Muhlbach-sur-Bruche
Urmatt
Niederhaslach
Oberhaslach
Wolfsthal (PG Wangenbourg-Engenthal)
Wangenbourg (PG Wangenbourg-Engenthal)
Engenthal (PG Wangenbourg-Engenthal)
Obersteigen (PG Wangenbourg-Engenthal)
Birkenwald
Hengwiller
Reinhardsmunster
St-Gall (PG Thal)
Schwebwiller (PG Thal)
Thal
Haegen
Kempel (PG Haegen)
Saverne

zwischen Ottersthal und Melch

Grenzort Bemerkung
Ottersthal
Eckartswiller
Oberhof (PG Eckartswiller)
St-Jean-Saverne
Ernolsheim
Dossenheim
Neuwiller
Fullengarten
Johannisthal (PG Neuwiller)
Weiterswiller
Erckartswiller
Wimmenau
Wildenguth (PG Reipertswiller)
Melch (PG Reipertswiller)
Grenzort Bemerkung
Rosselhof (PG (Baerenthal)
Baerenthal
Philippsbourg (OT Bannstein und Rothenbourg)

Dép. Bas-Rhin, oberrheinalemannisch zu rheinfränkisch, Neunhofen bis Beinheim

zwischen Neunhofen und Hochwald

Grenzort Bemerkung
Neunhoffen (PG Dambach)
Neudoerfel (PG Dambach)
Obersteinbach
Niedersteinbach
Wengelsbach (PG Niedersteinbach)
Fleckenstein (PG Lembach)
Froensburg (PG Lembach)
Wingen
Petit Wingen (PG Wingen)
Climbach (Bas-Rhin)
Pfaffenbronn (PG Lembach)

zwischen Hochwald und Rhein

Grenzort Bemerkung
Lobsann
Memmelshoffen
Retschwiller
Soultz-sous-Fôrets
Hermerswiller (PG Hoffen NA)
Hohwiller
Kuhlendorf
Rittershoffen
Hatten
Forstfeld
Beinheim

Literatur

Sortiert nach Erscheinungsjahr.

2000er

  • Der Landkreis Rastatt, Stuttgart 2005 [zum Norden des Oberrheinalemannischen in Baden]
  • Moderne Dialekte - neue Dialektologie. Akten des 1. Kongresses der Internationalen Gesellschaft für Dialektologie des Deutschen (IGDD) am Forschungsinstitut für Deutsche Sprache "Deutscher Sprachatlas" der Philipps-Universität Marburg vom 5. - 8. März 2003, / hrsg. von Eckhard Eggers, Stuttgart 2005
  • Arnulf Krause, Die Geschichte der Germanen, Frankfurt/Main u.a. 2005
  • Heinrich Löffler, Sprachforschung im Grenzbereich, Tübingen 2004
  • Alemannisch im Sprachvergleich. Beiträge zur 14. Arbeitstagung für Alemannische Dialektologie in Männedorf (Zürich) vom 16. - 18.9.2002, hrsg. von Elvira Glaser, Stuttgart 2004
  • Marthe Philipp und Erich Wieder, Sein und Haben im elsass-lothringischen Mundartraum, Stuttgart 2002
  • Paul Zinsli, Walser Volkstum in der Schweiz, in Vorarlberg, Liechtenstein und Italien. Erbe, Dasein, Wesen, 7., erg. Aufl., Chur 2002
  • Hubert Klausmann u.a., Kleiner Dialektatlas. Alemannisch und Schwäbisch in Baden-Württemberg, Waldkirch 2001
  • Philipp Haselbach, Zwischen Linie und Zone. Freiburgs Sprachgrenze in der Zeit von 1890-1960. Ein Beitrag zur kantonalen Sprachgeschichte, Freiburg 2001
  • dtv-Atlas zur deutschen Sprache, 13. durchgesehene Auflage, München 2001
  • Dialektologie zwischen Tradition und Neuansätzen. Beiträge der Internationalen Dialektologentagung, Göttingen, 19. - 21. Oktober 1998, hrsg. von Dieter Stellmacher, Stuttgart 2000
  • Vom Mittelalter zur Neuzeit, hrsg. von Dorothea Klein u.a., Wiesbaden 2000 [Artikel von Werner Wegstein]
  • Frank Siegmund, Alemannen und Franken, Berlin 2000

1990er

  • Peter Zürrer, Sprachinseldialekte. Walserdeutsch im Aostatal (Italien), Aarau 1999
  • Colette Méchin, Frontière linguistique et frontière des usages en Lorraine, Nancy 1999
  • Syntax und Stilistik der Alltagssprache. Beiträge der 12. Arbeitstagung zur alemannischen Dialektologie, 25. bis 29. September 1996 in Ellwangen/Jagst, hrsg. von Arno Ruoff und Peter Löffelad, Tübingen 1997
  • Atlas de la langue française, Paris 1995
  • Rainald Bücherl, Dialektwandel und Sprachvariation als didaktisches Problem. Eine Bestandsaufnahme im bairisch-schwäbischen (lechrainischen) Übergangsdialekt, Regensburg 1995
  • Arno Ruoff, Die fränkisch-alemannische Sprachgrenze, Tübingen 1992

1980er

  • Heinrich Kleine, Phonologische und statistisch-dialektgeographische Untersuchungen an nordelsässischen Ortsdialekten, Stuttgart 1989 [darin: oberrheinalem.-rheinfränk. Dialektgrenze im Nordelsass]
  • Johannes Künzig, Die alemannisch-schwäbische Fasnet, 3. Aufl., Veränd. Nachdr. d. Ausg. Freiburg im Breisgau 1950, Freiburg im Breisgau 1989
  • Karlheinz Jakob, Dialekt und Regionalsprache im Raum Heilbronn. Zur Klassifizierung von Dialektmerkmalen in einer dialektgeograph. Übergangslandschaft, Marburg 1985
  • Hugo Steger, Raumgliederung der Mundarten. Vorstudien zur Sprachkontinuität im dt. Südwesten, Stuttgart 1983
  • Dialektologie. Ein Handbuch zur deutschen und allgemeinen Dialektforschung, hrsg. von Werner Besch u.a., Berlin u.a. 1982-83 (?)
  • Gerhard Binggeli, Vom Jura zum Matterhorn der deutsch-französischen Sprachgrenze entlang, Zürich 1982
  • Peter Wiesinger, Bibliographie zur Grammatik der deutschen Dialekte, Bern 1982
  • Werner König, Bayerns Mundarten, München 1980
  • Renate Schrambke, Die sprachliche Stufenlandschaft am mittelbadischen Oberrhein, Freiburg i. Br. 1980

1945 bis 1970er

  • Elisabetta Fazzini Giovanucci, Die alemannischen Dialekte im westlichen Norditalien, Wiesbaden 1978
  • Rudolf Freudenberg, Der alemannisch-bairische Grenzbereich in Diachronie und Synchronie, Marburg 1974
  • Atlas Linguistique et Ethnographique de l´Alsace, Strasburg 1969 ff.
  • Bruno Roth, Die romanisch-deutsche Sprachgrenze im Murtengebiet während des XV. Jahrhunderts, Freiburg 1965
  • August Gabler, Die alamannische und fränkische Besiedlung der Hesselberglandschaft, Augsburg 1961
  • Karl Bohnenberger, Die alemannische Mundart. Umgrenzung, Innengliederung u. Kennzeichnung, Tübingen 1953
  • Hermann Weigold, Untersuchungen zur Sprachgrenze am Nordufer d. Bielersees, Bern 1948
  • Bruno Boesch, Untersuchungen zur alemannischen Urkundensprache des 13. Jahrhunderts. Laut- und Formenlehre, Bern 1946

vor 1945

  • Eduard Friedrich Nübling, Die "Dreistammesecke" in Bayern (Schwäbisch - Bairisch - Fränkisch) in sprachlicher und geschichtlicher Betrachtung, Augsburg 1938
  • Georg Moser, Studien zur Dialektgeographie des Staudengebietes und des anstossenden Lechrains, Marburg 1936
  • Karl Bohnenberger, Über die Ostgrenze des Alemannischen, Halle (Saale) 1928
  • Eberhard Kranzmayer, Die schwäbisch-bayrischen Mundarten am Lechrain mit Berücksichtigung der Nachbarmundarten, München 1927
  • Jakob Zimmerli, Die deutsch-französische Sprachgrenze in der Schweiz, drei Bände, Basel 1891-1899
  • Constant This, Die deutsch-französische Sprachgrenze im Elsass, Strasburg 1888
  • Constant This, Die deutsch-französische Sprachgrenze in Lothringen. Strasburg 1887
  • Manfred Renn und Werner König, Kleiner bayerischer Sprachatlas, München 2006
  • Werner König und Renate Schrambke, Die Sprachatlanten des schwäbisch-alemannischen Raumes. Baden-Württemberg, Bayerisch-Schwaben, Elsass, Liechtenstein, Schweiz, Vorarlberg, Bühl 1999
  • Bayerischer Sprachatlas (BSA):
  • Südwestdeutscher Sprachatlas, seit 1989
  • Werner König, Atlas zur Aussprache des Schriftdeutschen in der Bundesrepublik Deutschland, Ismaning 1989
  • Vorarlberger Sprachatlas. Mit Einschluß des Fürstentums Liechtenstein, Westtirols und des Allgäus (VALTS), 1985-2005
  • Kleiner deutscher Sprachatlas, 1984-1999
  • Wolfgang Kleiber u.a., Historischer südwestdeutscher Sprachatlas. Aufgrund von Urbaren des 13.-15.Jh., Bern u.a. 1979
  • Tirolischer Sprachatlas, 1965-1971
  • Sprachatlas der deutschen Schweiz, 1962-2003
  • Deutscher Sprachatlas, aufgrund des Sprachatlas des Deutschen Reichs von Georg Wenker begonnen von Ferdinand Wrede, fortges. von Walther Mitzka und Bernhard Martin, Marburg 1927-1956

Historische Atlanten mit Sprachgeographie

Zeitschriften

  • Beiträge zur deutschen Philologie (BDPH)
  • Beiträge zur schweizerdeutschen Grammatik (BSG)
  • Beiträge zur schweizerdeutschen Mundartforschung (BSM)
  • Deutsche Dialektographie (bis Band 100 "Deutsche Dialektgeographie") (DDG)
  • Germanisch-romanische Monatszeitschrift (GRM)
  • Teuthonista
  • Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik (ZDL)
  • Zeitschrift für deutsche Mundarten (ZDM)
  • Zeitschrift für deutsche Philologie (ZDPH)
  • Zeitschrift für deutsche Sprache (ZDS)
  • Zeitschrift für Germanistik und Linguistik (ZGL)
  • Zeitschrift für hochdeutsche Mundarten (ZHM)
  • Zeitschrift für Mundartforschung (ZMF)

siehe auch