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Postoperative Übelkeit und Erbrechen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. November 2006 um 19:51 Uhr durch JHeuser (Diskussion | Beiträge) (Vorbeugung: so kann man das nicht sagen (die genannte Referenz ist ein Leserbrief, und der belegt nicht diese Aussage, vgl. http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?src=heft&id=40994)). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Abkürzung PONV steht für postoperative nausea and vomiting (engl. für Übelkeit und Erbrechen nach einer Operation) als Nachwirkung nach einer Narkose.

Die Inzidenz liegt bei heutigen Anästhesieverfahren bei etwa 20-30 %. Sie kann bei Durchführung geeigneter Narkoseverfahrens erheblich tiefer liegen.

Die Steuerung des Brechreflexes erfolgt im Hirnstamm. Die Übelkeit und das Erbrechen werden postoperativ durch ein multifaktorielles Geschehen ausgelöst. Jedoch kann eine PONV-Auslösung und Verstärkung durch die Gabe von postoperativen Opioiden als relativ gesichert angesehen werden.

Risikofaktoren

Die Risikofaktoren für das PONV sind:

  • weibliches Geschlecht
  • junges Alter ansteigend bis zur Pubertät
  • schon stattgehabtes PONV oder „Reisekrankheit“
  • Nichtraucher
  • Verwendung von Inhalationsanästhetika
  • Postoperative Verabreichung von Opioiden
  • OP-Dauer, durch nachhaltige Wirkung der verabreichten Medikamente

Vorbeugung

Postoperative Übelkeit und Erbrechen können schon durch die Wahl eines geeigneten Narkoseverfahrens wirksam vermieden werden.

So führt die Vermeidung von Inhalationsanästhetika und postoperativen Opioiden wesentlich zur Reduktion von PONV. Außerdem kann durch eine präoperative Gabe von Dexamethason (z. B. Fortecortin®) die Häufigkeit vermindert werden.

Gelegentlich müssen Risikoverfahren angewendet werden (postoperative Schmerztherapie, Kostengründe). Deshalb werden in manchen Krankenhäusern bei Durchführung von Risikoverfahren zur Therapie von PONV vorgesehene Medikamente zu Prophylaxezwecken verabreicht.

Therapie

Die Therapie besteht aus der Gabe eines Antiemetikums. Hierfür kommen beispielsweise Dimenhydrinat (z. B. Vomex®) und eines 5-HT-Rezeptor-Blockers z.B. Ondansetron (z. B. Zofran®) in Betracht.

Folgen

Folgen des postoperativen Erbrechen sind extreme Beeinträchtigung des Wohlbefindens und Störung des Heilungsprozesses. Im Extremfall kann es zu Aspiration, Dehydrierung und Elektrolytstörungen kommen.