Wechselstrommotor
Der Wechselstrommotor ist ein Elektromotor, der mit Einphasenwechselstrom betrieben wird.
Universalmotor
Der Universalmotor ist eine einfache Form des Wechselstrommotors, dessen Prinzip vom Gleichstrommotor abgeleitet ist. Der Universalmotor darf aber nicht mit Dauermagneten betrieben werden, sondern mit Spulen, die um einen Eisenkern gewickelt sind, da die Polarität des Stroms mit der Frequenz von 50Hz wechselt. Aufgrund des Polaritätswechsels kann auf den Leiterschleifen im Anker kein Drehmoment entwickelt werden. Bei der Verwendung einer Spule wechselt die Polarität auf der Rotor- und Statorwicklung gleichzeitig. Somit funktioniert der Universalmotor praktisch wie ein Gleichstrommotor. Dieser Motor eignet sich für alle Geräte und Werkzeuge des täglichen Gebrauchs, da er klein ist, ein hohes Drehmoment hat und seine Drehzahl verstellbar ist. Siehe auch Einphasenreihenschlussmotor.
Einphasenasynchronmotor
Der Einphasenasynchronmotor hat im Gegensatz zum Drehstrommotor netz-erzeugtes Drehfeld und muss angeschoben werden um anlaufen zu können. Um den Motor selbstständig anlaufen zu lassen, benötigt man ein selbst erzeugtes Drehfeld, das durch Phasenverschiebung entsteht. Dies geschieht meist durch Kondensatoren. Hier wird die Hauptwicklung direkt an das Stromnetz angeschlossen und mit einer Hilfswicklung über Kondensatoren in Reihe geschaltet. Es entsteht ein "elliptisches Drehfeld", das zwar zum Betrieb des Motors ausreicht, die Laufruhe aber beeinträchtigt. Für einen ruhigen Lauf benötigt man einen Anlaufkondensator, der parallel geschaltet wird. Bei hoher Drehzahl muss er durch einen Fliehkraftschalter wieder von dem Stromkreis getrennt werden. Dieser Motor wird zum Beispiel in die meisten Waschmaschinen eingebaut. In ähnlicher Weise funktionieren auch Motoren mit Spulen oder Widerständen als phasenverschiebende Elemente.
Spaltpolmotor
Beim Spaltpolmotor dagegen wird das Drehfeld durch zeitlich versetzte Magnetfelder erzeugt. Dabei ist jeder Pol des Ständers gespalten und eine Hälfte mit einem Kurzschlussring versehen, so dass dort das Magnetfeld verzögert aufgebaut wird.
Anwurfmotor
Die einfachste Ausführung des Wechselstrommotors ist der Anwurfmotor. Er wird mit der Hand angeworfen. Ab einer gewissen Drehzahl läuft der Motor dann selbst in Anwurfrichtung bis auf Nenndrehzahl hoch. Zum Wechseln der Drehrichtung muss der Motor gestoppt werden und in der anderen Richtung angeworfen werden.
Andere Motoren
Eine besondere Art des Wechselstrommotors ist der Reluktanzmotor, der im Gegensatz zum normalen Asynchronmotoren nach dem Hochlaufen als Synchronmotor mit synchroner Drehzahl weiterläuft. Besondere Läuferbleche mit ausgeprägten Polen bewirken dieses Verhalten.
Auch Drehstromasynchronmaschinen können am einphasigen Netz betrieben werden, wenn sie mit Kondensatoren beschaltet werden (Steinmetzschaltung). Eine andere Möglichkeit ist der Betrieb mit Umrichtern, die die Wechselspannung gleichrichten und dann in Drehstrom umwandeln. Mit diesen ist dann auch eine Drehzahlverstellung in weiten Bereichen möglich.