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Glantschach (Gemeinde Liebenfels)

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Glantschach ist ein Ortsteil (Katastralgemeinde) in der Marktgemeinde Liebenfels, welche zum politischen Bezirk Sankt Veit an der Glan gehört.

Pfarrkirche Heiliger Andreas in Glantschach
Steinplattldach auf der Pfarrkirche in Glantschach
Friedhofskarner in Glantschach
Datei:Glantschach ehemaliger Pfarrhof 05112006 01.jpg
Ehemaliger Pfarrhof in Glantschach

Lage und Einwohner

Das Haufendorf liegt auf der Talstufe nördlich über dem Glantal zwischen Sankt Veit an der Glan und Feldkirchen. Die Ortschaft zählt 365 Einwohner (2001).

Pfarrkirche

In der Mitte des Dorfes gelegen, ist sie dem heiligen Andreas geweiht und von einer Friedhofsmauer umgeben. Der ersten Kirchengründungsurkunde Kärntens zufolge wurde sie zwischen 958 und 991 erbaut und geweiht. Die Mauern von diesem 1. Bau sind möglicherweise im Langhaus des heutigen Baues erhalten. Im Jahre 1998 erfolgte die Neueindeckung sämtlicher Dachflächen mit Steinplattln.

Bauwerk

Spätgotischer Chor mit zweistufigen Strebepfeilern; hoher spätgotischer Sakristeiturm an der Chorsüdseite, ab dem 2. Geschoß achteckig, Mauerscharten, achtseitiger Spitzhelm über 4 Giebeln mit Segmentbogenarkatur, 18 Jahrhundert. Gemauerter Opfertisch in der Vorlaube. An der Süd-Fassade übermaltes Christopherus-Fresko. Rechts vom Eingang ein römerzeitliches Grabrelief mit der Darstellung eines Schreibers, ein römerzeitlicher Bauquader mit Rankenrelief an der linken Türwange des Sakristeieingangs. Beckiger Weihwasserkessel. Spätklassizistischer Pyramidengrabstein des Peter Kernmayr (gestorben 1843).

Inneres

Im ursprünglich flach gedeckten Langhaus vier-jochiges Kreuzgratgewölbe auf derben Wandpfeilern, 16./17. Jahrhundert. Holzempore mit rundem Orgelerker. Flachbogiger Triumphbogen. Chor einjochig, fünfachtel-Schluss, das Netzgratgewölbe 16. Jahrhundert. Fensteröffnungen barock verändert. Sakristei im Turmerdgeschoß tonnengewölbt.

Einrichtung

Barocker Hochaltar bezeichnet 1745, mit qualitätvollen Schnitzfiguren der Heiligen Andreas, Petrus, Paulus, Katharina, Barbara, Valentin und Josef, Johann Pacher zugeschrieben. Von der gleichen Hand Konsolfigur Johannes Nepomuk, bezeichnet 1743. Volksaltar 1991. Zwei Seitenaltäre Ende 17. Jahrhundert, der linke bezeichnet 1691. – Spätgotische Andreasfigur Ende 15. Jahrhundert. Frühklassizistische Vitrine mit geschnitzter Kalvarienberggruppe viertes Viertel 18. Jahrhundert, Zuschreibungen an den Tiroler Anton Huber wie an Reiter aus Friesach.

Karner

Der romanische Rundbau des 12. Jahrhunderts mit Kegeldach liegt südlich der Kirche und weist im Osten eine Rundapsis mit kleinem Rundbogenfenster auf. Beinkammer im Untergeschoß. Patronierte Holzdecke (Rosettenmuster) 16. Jahrhundert Blockaltar. – In der Torlaibung eingemauert die römerzeitliche Grabinschrift für den Sklaven Nigrus, errichtet von seiner Gattin Sura. 1987 erfolgt die Adaptierung als Aufbahrungshalle.

Ehemaliger Pfarrhof

Das Haus mit der „Nummer 1“ ist ein zweigeschossiger Bau unter Walmdach hat im Nordost-Bereich des 1. Obergeschoßes eine verschalte Holzständerkonstruktion mit offener Laube. Über dem West-Portal findet sich die Bezeichnung 1727, Architekturpolychrome aus der Erbauungszeit. Die Räume des Erdgeschoßes sind zum Teil gewölbt (Tonnen- und Kreuzgewölbe).

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