Franz Scheiner



Franz Scheiner (* 13. April 1847 in Heidingsfeld, † 1. Juni 1917 in Würzburg) war der erste Großverleger für Ansichtskarten in Deutschland. Er ist vor allem wegen seiner Vorläufer-Ansichtskarten vielen Ansichtskartensammlern ein Begriff. Scheiner hatte auch den Titel Kommerzienrat. Franz Scheiner wurde als 13. Kind des Lithographen J. B. Scheiner geboren.
Nach Besuch der Volksschule sowie der Lateinschule erlernte er im elterlichen Betrieb die Lithographie. 1862 - 1865 künstlerische Ausbildung in der dam. Würzburger Kunstschule unter Prof. Palzig, anschließend 1867 - 1868 Besuch der Ecole des beaux Arts in Paris. In der Zeit zwischen 1866 bis 1868 war er auch als lithographischer Zeichner in Mainz, Frankfurt am Main, Weißenburg und Paris aktiv.
- 1825: Bekommt sein Vater, Johann Baptist Scheiner eine Konzession für eine lithographische Anstalt in Würzburg
- 1854: J. B. Scheiner stirbt, seine Frau und der noch unmündige älteste Sohn Carl Scheiner leiten das Geschäft weiter
- 1866: Carl Scheiner erweitert die bereits bestehende Papierhandlung zur Großhandlung
- 1869: sein Bruder Paul Scheiner startet eine Buchdruckerei
- 1870: Franz Scheiner tritt in das Unternehmen Gebrüder Scheiner ein, was bald danach (1876) aufgelöst wird, aber das Lithographiegeschäft bleibt als Kerngeschäft bestehen
- 1876: Ankauf eines Hauses an der Kaiserstraße, in dem ein Laden eingerichtet wird
- 1890: Königlich Bayerischer Hoflieferant, aufgrund der vorherigen Eröffnung eines „Militär-Formularien-Verlages“
- 1895–1896: Ein beachtliches weiteres Gebäude wird am Haugerkirchplatz in Würzburg gebaut
- 1900: zum 75jährigen Firmenjubiläum hat die Firma 100 Mitarbeiter
Franz Scheiner war auch Mitglied in 10 Vereinen, wobei er bei 6 den Vorsitz innehatte. Er war auch lokalpolitsch aktiv. Außerdem war er angeblich auch Kriegsteilnehmer im Deutsch-Französischen Krieg (1870/71).
Vorläufer-Ansichtskarten
Scheiner druckte Vorläufer-Karten ab 1883 bis etwa 1892. Diese Karten sind wohl die bekanntesten Vorläufer-Karten in Deutschland. Es sind seltene Sammelobjekte aus einer Zeit, als es noch kaum Ansichtskarten gab. Diese Karten waren Federlithographien in verschiedenen Brauntönen. Sie erreichen bei guter Erhaltung einen dreistelligen Wert von etwa 100 bis 350 Euro. Karten aus dem Bodenseeraum (Lindau und Bregenz) haben mitunter sogar einen vierstelligen Wert (bis zu 3000 Euro).
Literatur
- Inkundabeln der Ansichtspostkarte: Die frühen Postkarten (ab 1883) des Franz Scheiner aus Würzburg, Claus-Torsten Schmidt, Düsseldorf 1984
Quellen
Zeitschrift: AK-Express, die größte deutsche Fachzeitschrift für Ansichtskarten: Ausgaben Nr.50,52,57 und 60
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Scheiner, Franz |
KURZBESCHREIBUNG | Verleger |
GEBURTSDATUM | [13. April]] 1847 |
GEBURTSORT | Heidingsfeld |
STERBEDATUM | 1. Juni 1917 |
STERBEORT | Würzburg |