Zum Inhalt springen

Tatsächlich… Liebe

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. November 2006 um 17:47 Uhr durch 89.53.8.209 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Film
Titel Tatsächlich … Liebe
Originaltitel Love Actually
Produktionsland USA, UK
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahre 2003
Länge ca. 130 Minuten
Stab
Regie Richard Curtis
Drehbuch Richard Curtis
Produktion Duncan Kenworthy
Tim Bevan
Eric Fellner
Musik Craig Armstrong
Kamera Michael Coulter
Schnitt Nick Moore
Besetzung

Fehler bei Vorlage * Parametername unbekannt (Vorlage:Infobox Film): "AF"

Tatsächlich … Liebe (Love Actually) ist eine romantische Komödie, die im Oktober und November 2003 in die Kinos kam. Der Film war das Regiedebüt des britischen Drehbuchautors Richard Curtis. Die Besetzung bestand unter anderem aus Hugh Grant, Colin Firth, Liam Neeson, Alan Rickman, Bill Nighy, Keira Knightley und Emma Thompson.

Handlung

Der Film wird mit Szenen eröffnet, die auf dem Flughafen London-Heathrow gedreht wurden. Während sich in Zeitlupe viele Leute dort wiedersehen, erzählt der Sprecher davon, dass Liebe tatsächlich überall sei. Die eigentliche Handlung des Films beginnt fünf Wochen vor Weihnachten. Es werden verschiedene Episoden erzählt, die sich alle irgendwie um die Liebe drehen. All diese Handlungsstränge scheinen am Weihnachtsabend, an dem ein Krippenspiel stattfindet, zusammenzulaufen. Der Film endet ebenfalls wieder auf dem Flughafen, wo sich diesmal auch die Personen aus den einzelnen Geschichten wieder treffen.

David und Natalie

Der frisch gewählte britische Premierminister David (Hugh Grant) verliebt sich in das hübsche Mädchen Natalie (Martine McCutcheon), das ihm seinen Tee serviert. Als er sie in verfänglicher Situation mit dem auf Staatsbesuch weilenden, sehr arrogant auftretenden, US-amerikanischen Präsidenten (Billy Bob Thornton) erwischt, entlässt er sie und liefert eine fulminante Abschlussrede über die US-amerikanisch-englischen Beziehungen und die erzielten Verhandlungsergebnisse, die ihm die Bewunderung seiner Mitarbeiter und des Volkes einträgt, da sie auf patriotische Art und Weise gegen die USA gerichtet ist. Er sagt, dass die USA sich nehmen würden, was sie wollten und dabei das großartige Großbritannien vergessen. Das Land von William Shakespeare, Winston Churchill, den Beatles, Sean Connery, Harry Potter, David Beckhams rechtem Fuß und seinem linken.

Die Briten haben den Eindruck, dass sie ihn alle unterschätzt haben und dass endlich ein englischer Premierminister Rückgrat gegenüber den Amerikanern zeigt. Als er eine Weihnachtskarte von Natalie erhält beschließt er, sie zuhause bei ihren Eltern aufzusuchen. Zusammen besuchen sie dann das Krippenspiel und küssen sich schließlich hinter der Bühne – als plötzlich der Vorhang aufgeht ...

Jamie und Aurelia

Der unglückliche, von seiner Freundin mit seinem eigenen Bruder betrogene Schriftsteller Jamie (Colin Firth) fährt wie jedes Jahr im Winter nach Südfrankreich, um dort an seinem Buch zu arbeiten und verliebt sich in seine portugiesische Haushälterin Aurelia (Lucia Moniz). Diese Romanze entsteht aus der Zuneigung, der sich beide mehr und mehr bewusst werden, ohne dass ihnen die Möglichkeit gegeben ist sich zu verständigen. Sie spricht kein Wort Englisch und er kein Portugiesisch. Mit seiner unbeholfenen Art findet er jedoch Zugang zu ihrem Herzen. Aurelias Abschiedskuss hinterlässt die Beiden verwirrt aber bestätigt in der Zuneigung des Anderen. Als Jamie wieder in England ist, beschließt er selbst Portugiesisch zu lernen und entscheidet dann, das Weihnachtsfest im Kreise der Familie sausen zu lassen. Stattdessen fliegt er zurück und hält um Aurelias Hand an. Aurelia, die selbst „für alle Fälle“ Englisch gelernt hat, willigt ein.

Billy Mack

Der alternde Rockstar Billy Mack (Bill Nighy) spielt eine neue Weihnachtssingle ein, die auf dem früheren Hit „Love Is All Around“ basiert. Die folgende Promotiontour betreibt er mit entwaffnender Ehrlichkeit („Das Lied ist Schrott, aber kauft es trotzdem!“) und Unverfrorenheit. Zwischendurch drangsaliert er ständig seinen langjährigen Manager. Überraschenderweise landet die Single dann an Heiligabend auf Platz eins der Charts. Aber anstatt den Erfolg auf einer glamourösen Party von Elton John zu feiern, taucht er in der Wohnung seines Managers auf. Weihnachten sei die Zeit, die man mit den Menschen verbringt, die einem am Herzen liegen und sein Manager ist letztendlich für Billy der Familienersatz. So verbringt er den Heiligen Abend damit, Pornos zu schauen und sich mit seinem Manager vor dem Fernseher zu betrinken.

Juliet, Peter und Mark

Juliet, eine junge Frau (Keira Knightley) erkennt nach ihren Flitterwochen mit Peter (Chiwetel Ejiofor), dass Mark (Andrew Lincoln), der beste Freund ihres Mannes, von dem sie immer angenommen hatte, dass er sie absolut nicht ausstehen kann, sie in Wirklichkeit von Herzen liebt. Am Heiligabend steht Mark vor Ihrer Tür und gesteht ihr seine Liebe. Als er anschließend wieder geht, küsst sie ihn und kehrt aber zu ihrem Ehemann zurück.

Daniel, Sam und Joanna

Der kleine Sam (Thomas Sangster), der nach dem Krebstod seiner Mutter mit dem Stiefvater (Liam Neeson) alleine lebt, ist unsterblich in eine Mitschülerin verliebt. Um sie auf sich aufmerksam zu machen, will er in kürzester Zeit Schlagzeug spielen lernen. Dies gelingt ihm und er ist am Weihnachtsabend bei der Feier mit seiner angebeteten Joanna auf der Bühne. Nach dem Konzert lernt sein Vater Carol (Claudia Schiffer), die Mutter eines Mitschülers von Sam kennen und verliebt sich auf den ersten Blick in sie – was auf Gegenseitigkeit zu beruhen scheint.

Harry, Karen und Mia

Die Sekretärin Mia (Heike Makatsch) flirtet heftig mit ihrem Chef Harry (Alan Rickman), der ihr daraufhin eine teure Halskette zu Weihnachten schenkt. Für Harrys Frau Karen (Emma Thompson) bricht eine Welt zusammen, als für sie statt der Kette, die sie in der Jackentasche ihres Mannes entdeckt hatte, die CD Both Sides Now von Joni Mitchell unter dem Weihnachtsbaum liegt. Für sie stellt sich die Frage, ob sie der 13-jährigen Beziehung, die zwei Kinder hervorgebracht hat, eine zweite Chance geben soll.

Sarah und Karl

Eine andere Verlags-Mitarbeiterin Harrys, Sarah (Laura Linney), schmachtet seit dem Tag ihres Arbeitsantritts vor über zwei Jahren aus einigem Abstand den gutaussehenden Kollegen Karl (Rodrigo Santoro) an, doch traut sie sich nicht zum entscheidenden Schritt. Auch die aufmunternden Worte ihres Chefs Harry scheinen sie nicht zu überzeugen. Die richtige Gelegenheit kommt erst auf respektive nach der Weihnachtsfeier. Allerdings fühlt sich Sarah letztendlich doch zu sehr für ihren kranken Bruder Michael verantwortlich und gibt ihr erhofftes persönliches Glück mit Karl für den Bruder auf.

Colin Frissell

Der Botenjunge Colin (Kris Marshall) hat die Nase voll von den englischen Frauen, die allesamt nichts von ihm wissen wollen, vermietet kurzerhand seine Wohnung, um in Wisconsin sein Glück zu suchen. In Milwaukee lernt er in der erstbesten Bar eine Handvoll junger Frauen (gespielt von Shannon Elizabeth, Ivana Milicevic, January Jones und Elisha Cuthbert) kennen, die von seinem britischen Akzent begeistert sind. Als er nach London mit einer Frau zurückkehrt, hat er seinem Freund ihre Schwester (Denise Richards) „mitgebracht“.

John und Judy

John (Martin Freeman) und Judy (Johanna Page), die für einen Film Sexszenen doubeln, verlieben sich während der Arbeit ineinander. Sie besuchen schließlich zusammen das Krippenspiel, wo sie von einem Bekannten gefragt werden, wo sie sich kennengelernt haben ...

Hintergrund

Der Film startete zwei Wochen früher in den USA als in Großbritannien, erhielt dort aber sehr gemischte Kritiken und insbesondere eine schwache Bewertung durch A. O. Scott von der New York Times. Zur Verteidigung sagte Curtis auf der Premiere: „Lieber mache ich einen Film, den die meisten Zuschauer mögen und einige Kritiker nicht, anstatt einen Film, den die Kritiker mögen aber keiner sehen mag.“

Bis Mai 2004 erzielte Love Actually in den USA ein Einspielergebnis von über 59 Millionen US-Dollar und ein weltweites Einspielergebnis von etwas weniger als 212 Millionen US-Dollar.

Der Film wurde größtenteils in Großbritannien, sowie in Frankreich (Marseille) gedreht.

Nach der Trauung von Juliet und Peter wird dem Brautpaar von Lynden David Hall ein Ständchen in Form von All You Need Is Love von den Beatles gesungen. Nach und nach stellt sich heraus, dass in den Kirchenbänken ein halbes Orchester versteckt war. Im Regiekommentar erzählt Richard Curtis, dass er zu dieser Szene auf der Beerdigung von Jim Henson inspiriert wurde. Dort hielt Frank Oz eine Rede, als er plötzlich die Kermit-Puppe hob und den Song One Voice von Barry Manilow anstimmte. Am Ende sangen ungefähr 50 Puppen mit, die zum Gottesdienst gebracht worden waren, was nur noch dadurch überboten wurde, dass Bibo den Mittelgang der Saint Paul's Cathedral entlanggelaufen kam.

Colin will die USA kennen lernen und sucht sich mit Wisconsin einen Staat aus, der eher auf Landwirtschaft als auf Städtebau ausgelegt ist und dessen Bewohner als Cheeseheads (Käseköpfe) bezeichnet werden.

Billy Bob Thornton war zu den Dreharbeiten nur auf Grund eines Briefes angereist, den ihm die Autoren geschrieben hatten. Er verzichtete also darauf, das Drehbuch vorab zu lesen. Beim Dreh hatte er allerdings mit einigen Problemen zu kämpfen. Neben seiner Phobie vor alten Möbeln, denen er im Nachbau von 10 Downing Street ausgesetzt war, machte ihm vor allem seine panische Angst vor Benjamin Disraeli zu schaffen. Der Schauspieler hat seit seiner Kindheit panische Angst vor den Barthaaren des ehemaligen Premierministers, dessen Portraits ebenfalls am Set zu finden waren. Dies gestand er auch in einem Interview[1].

Das Haus in Frankreich, indem sich Jamie und Aurelia kennen lernen, existiert nicht mehr, da es in der Zwischenzeit abgebrannt ist. Das gilt jedoch nicht für die Tätowierung, welche der Zuschauer am Steißbein von Lucia Moniz sieht. Sie ist auch auf dem Cover eines Albums der portugiesischen Künstlerin zu finden. In einer früheren Version des Drehbuchs wäre Jamie der Ex-Freund von Mia gewesen.

In seiner Rede über herausragende Dinge aus Großbritannien hätte der Premierminister laut Skript auch auf die Brüste von Catherine Zeta-Jones eingehen sollen. Dieser Teil wurde aber gestrichen, da sich Hugh Grant dagegen weigerte, weil ein Premierminister seiner Ansicht nach nicht solche Dinge sagen würde.

Bei der Beerdingung werden Fotos der verstorbenden Mutter vom Sam an die Wand projiziert. Bei der Frau, die darauf zu sehen ist, handelt es sich um Rebecca Frayn, die Tochter von Michael Frayn.

Die Lage des Schlafzimmers von Sarah, dass sich auf halber Stockwerkshöhe über dem Wohnzimmer befindet, wurde durch das Schlafzimmer von Helen Fielding inspiriert.

Verhältnis zu anderen Filmen

Die britische Filmpremiere fand am 16. November 2003 am Leicester Square in London statt. Curtis selbst beschrieb den Film dort als „roaring rampage of romance“ – eine Referenz auf Quentin Tarantinos Film Kill Bill, der etwa um die gleiche Zeit in die Kinos kam und den Untertitel „roaring rampage of revenge“ trägt.

Auch der Film selbst enthält einige Anspielungen auf andere Filme oder wurde durch sie inspiriert. So singt Billy Mack am Anfang eine Coverversion von Love Is All Around von The Troggs, welches in Vier Hochzeiten und ein Todesfall (wo ebenfalls Hugh Grant mitspielt) zu hören war. Der Song, der damals von Wet Wet Wet gesungen wurde, schaffte es, sich 15 Wochen an der Spitze der britischen Charts zu halten.

Ebenfalls aus diesem Film stammt eine Unterhaltung über das schlechte Catering der Hochzeit, die Colin dummerweise mit der Chefin des Catering-Unternehmens führt, um einen Flirt zu beginnen.

Juliet erfährt von Marks Verehrung, als sie sich sein privates Hochzeitsvideo anschaut, auf dem ausschließlich Aufnahmen von ihr zu sehen sind. Diese Szene wurde durch das Ende des Films Cinema Paradiso inspiriert, wo der Protagonist eine Filmrolle mit Material enthält, das vom Dorfpfarrer zensiert wurde: Massenweise Küsse.

Als Sam niedergeschlagen zu Daniel kommt, meint sein Stiefvater, dass sie jetzt Kate und Leo bräuchten. Also schauen sie sich Titanic an und stehen mit ausgestreckten Armen auf der Couch.

Musik

Neben den bereits erwähnten Songs der Beatles (All You Need Is Love) und Wet Wet Wets (Love Is All Around) enthält viele weitere bekannte Lieder der Popmusik: So sind die Bay City Rollers mit Bye Bye Baby (Baby Goodbye) auf einer Beerdingung zu hören, während Mark nach Juliets Entdeckung deprimiert zu Didos Here With Me durch die Straßen läuft.

Der Premierminister tanzt zu einer (geschnittenen) Version von Jump (For My Love) von den Pointer Sisters durch 10 Downing Street. An Heiligabend sind Otis Redding mit White Christmas und Joni Mitchell mit Both Sides Now präsent, bevor All I Want For Christmas von Olivia Olson zu hören ist, was zuvor bereits in der Version von Tessa Niles gespielt wurde.

Auch Songs von Eva Cassidy, Norah Jones und den Sugababes kommen im Film vor. Die Szenen, die in den USA spielen, sind mit Santana feat. Rob Thomas (Smooth) und The Calling (Whereever you will go) unterlegt.

Der Score stammt von Craig Armstrong, wenn man von einem kleinen Teil von James Horner (Rose in Titanic) absieht.

Fehler im Film

Als dem Premierminister die Dienstboten vorgestellt werden, verändert sich zwischen Totale und Nahaufnahme seine Krawatte.

Auszeichnungen bzw. Nominierungen

Martine McCutcheon gewann bei den MTV Movie Awards 2004 die Auszeichnung zur Besten europäischen Newcomerin.

Richard Curtis war bei den Golden Globes 2004 für das Beste Drehbuch für einen Film nominiert, konnte es aber nicht gewinnen. Dafür wurde Tatsächlich ... Liebe als Bester Film: Musical oder Komödie ausgezeichnet.

Neben Bill Nighy, der bei den British Academy Awards 2004 als Bester Nebendarsteller ausgezeichnet wurde, war auch Emma Thompson als weibliches Pendant nominiert. Allerdings konnten weder sie noch der Film selbst, der als Outstanding British film of the year nominiert war, die Auszeichnung gewinnen.

Quellen

  1. contactmusic.com: Billy Bob explain.s Benjamin Disraeli fear (englisch), 14. April 2003