Kloster St. Märgen


Das Kloster St. Märgen ist ein ehemaliges Augustiner-Chorherrenstift in St. Märgen im Schwarzwald, das 1118 unter der Bezeichnung Cella Sanctae Mariae gegründet wurde. Seit 1995 beherbergt es ein Paulinerkloster.
Geschichte
Das Kloster wurde im Jahr 1118 vom Dompropst und kaiserlichen Kanzler Bruno von Straßburg aus dem Haus Haigerloch-Wiesneck unter der Bezeichnung Cella Sanctae Mariae oder Monasterium sanctae Mariae als reguliertes Augustiner-Chorherrenstift gegründet und mit deutschen und lothringischen Augustiner-Chorherren besiedelt. Die Mönche brachten aus dem lothringischen Toul eine romanische Madonna mit, die bis heute in der Wallfahrts- und Klosterkirche verehrt wird. Sie stellt heute das älteste bekannte Gnadenbild in der Erzdiözese Freiburg dar.
Das Kloster war dem Bischof zu Konstanz unterstellt, erst nach der Klosterauflösung fiel St. Märgen 1821 an das Bistum Freiburg.

Im Jahr 1807 wurde das Kloster säkularisiert und aufgelöst. In der Mitte des 19. Jahrhunderts gab es erste Bemühungen von Märgener Bürgern und Geistlichen, das Kloster wieder zu beleben, diese scheiterten aber. 1995 entschloss sich das Erzbistum Freiburg, das großzügige Pfarrhaus von St. Märgen mit Patres des Paulinerordens aus Polen zu besetzen, so dass nun wieder Klosterleben in das historische Gemäuer einzieht.
Baugeschichte
Die erste Kirche wurde im Jahr 1493 erbaut, wurde aber zusammen mit dem Pfarrhaus 1560 zerstört. Eine erneute Zerstörung erfolgte während des Spanischen Erbfolgekrieges 1704. Die heutige Klosterkirche St. Märgen ist eine zweitürmige Barockkirche, die in den Jahren 1716-23 erbaut wurde. Rechts und links des Kirchenschiffes befinden sich zwei angebaute Seitenkapellen. Die nördliche beherbergt die romanische Sitzmadonna aus der Gründungszeit des Klosters. Die südliche Kapelle ist dem hl. Josef geweiht. Am 12. September 1907 brannte die Kirche ab, wurde aber bald mit Hilfe von Sammlungen und Spenden wieder errichtet.
Bei Renovierungsarbeiten der Kirche fand man ein kleines gotisches Maßwerkteil. Dies lässt den Schluss zu, dass der Vorgängerbau aus Stein gebaut, und zumindest in Teilen aus rotem Sandstein bestand.
Namensentwicklung
Der ursprüngliche Name des Klosters bei Gründung war Cella Sanctae Mariae. Die deutsche Form des Namens, "Maria-Zell auf dem Schwarzwald" wandelte sich über die Jahrhunderte über Mergenzell, Sankt Maria, St. Marien, St. Märijen und St. Mergen zum heutigen Kloster- und Ortsnamen St. Märgen.