Herodias
Herodias, eine Tochter des Aristobul und damit Enkelin Herodes des Großen aus der Ehe mit der Hasmonäerin Marianne, war in erster Ehe mit ihrem Onkel Herodes Boethos, einem Sohn Herodes des Großen aus der Ehe mit der zweiten Marianne verheiratet. Aus dieser Ehe ging die Tochter Salome hervor, die später gemäß dem Bericht des Neuen Testaments der Bibel bei der Enthauptung Johannes des Täufers eine maßgebliche Rolle spielte.
Herodes Boethos war ein Privatmann und Herodias sehr ergeizig. Sie begann eine Beziehung mit dessen Halbbruder, dem Tetrarchen Herodes Antipas, der daraufhin seine Frau, die Tochter des Nabatäerkönigs Aretas verstieß und Herodias heiratete. Dieser doppelte Ehebruch erregte bei den jüdischen Untertanen von Herodes Antipas starken Anstoß. Sein vorheriger Schwiegervater Aretas unternahm einen Vergeltungsfeldzug, bei dem das Heer des Herodes vernichtend geschlagen wurde.
Als ihr Bruder Agrippa von Caligula den Königstitel bekam, trieb sie ihren Mann an, ebenfalls die Königswürde zu erlangen, was im Jahr 39 zu dessen Sturz führte. Herodias folgte ihrem Mann in die römische Verbannung nach Südfrankreich.
Herodias in Kunst und Literatur
Herodias tritt als Figur in zahlreichen künstlerischen Gestaltungen der Salome-Legende auf. In einigen ist sie sogar Titelfigur:
- Hérodiade von Stéphane Mallarmé (Fragmente seit 1864, Scène de Hérodiade veröffentlicht 1896)
- Hérodias, kurze Erzählung von Gustave Flaubert, enthalten in den Trois contes (1877)
- Hérodiade, Oper von Jules Massenet (Uraufführung am 19. Dezember 1881 in Brüssel)
Personendaten | |
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NAME | Herodias |
KURZBESCHREIBUNG | Enkelin Herodes des Großen, Mutter der Salome |