Sprachen in den Vereinigten Staaten
Obwohl die Vereinigten Staaten keine de jure festgelegte Landessprache haben, ist Englisch de facto Nationalsprache. Es wird von 82 % der Bevölkerung als Muttersprache und von fast allen Einwohnern als Verkehrssprache verwendet. Am 8. Mai 2006 stimmte der Senat über eine Immigrationsreform ab, die Englisch zur Amtssprache erklären würde. Am 25. Mai 2006 wurde dem Beschluss zugestimmt und muss nun noch einmal vom Repräsentantenhaus bestätigt werden. Ungefähr 337 Sprachen werden von der Bevölkerung gesprochen oder geschrieben, von denen 176 uramerikanischen Ursprungs sind. 52 Sprachen, die ehemalig in den USA gesprochen wurden, sind mittlerweile ausgestorben bzw. werden nicht mehr benutzt.
Spanisch wird als erste Fremdsprache gelehrt, besonders in Gebieten mit einem hohen lateinamerikanischen Bevölkerungsanteil, wie in Staaten, die an Mexiko grenzen, sowie in Florida, Chicago oder New York. Jüngere Generationen nicht spanischen Ursprungs lernen die Sprache in zunehmend höherer Zahl aufgrund der wachsenden Anzahl der spanischsprachigen Weltbevölkerung. Ca. 12 %, über 30 Millionen US-Amerikaner, die Spanisch als erste oder zweite Sprache sprechen, machen die USA zum Land mit dem fünftgrößten spanischsprachigen Einwohneranteil weltweit, nach Mexiko, Kolumbien, Spanien und Argentinien. In den Südweststaaten ist der Bilinguismus (Zweisprachigkeit) sehr weit verbreitet.
Das Chinesische, vor allem das Kantonesische, bildet die drittgrößte Sprechergemeinschaft der Vereinigten Staaten und ist besonders in Kalifornien vertreten.
Auf Platz 4 folgt das Französische mit vielen Sprechern in Maine und Louisiana.
Des Weiteren bilden seit dem frühen 20sten Jahrhundert Immigranten italienischen, polnischen und griechischen Ursprungs weitere erwähnenswerte Sprachgemeinschaften. Seit den 1970ern immigrierten viele Menschen aus der Sowjetunion und brachten somit das Russische mit.
Tagalog, Vietnamesisch und Hawaiisch haben ebenfalls eine erwähnenswerte Sprecherzahl.
Status als Amtssprache
In den Vereinigten Staaten gibt es keine Amtssprache; jedoch wird ausschließlich Englisch offiziell in der Öffentlichkeit benutzt, d.h. es ist Nationalsprache. Deshalb muss jeder US-Bürger die Fähigkeit aufweisen, die Sprache zu sprechen, lesen und schreiben.
Trotz dieses Gesetzes legten viele Staaten Englisch als Amtssprache fest, nämlich:
Kalifornien hingegen erlaubt es, offizielle Dokumente auch in folgenden Sprachen zu vefassen:
Folgende Staaten und Territorien sind bi- oder trilingual:
- Hawaii (Hawaiisches Englisch und Hawaiisch)
- Louisiana (Englisch und Französisch werden legal benutzt obwohl es keine Amtssprache gibt)
- New Mexico (Englisch und Spanisch)
- Amerikanisch Samoa (Samoanisch und English)
- Guam (Chamorro and Englisch)
- Nördliche Marianen (Englisch, Chamorro, und Karolinisch)
- Puerto Rico (Spanisch and Englisch)
Bis zu den 1920ern verfasste der Staat von New York Staatsdokomente neben dem Englischen auch auf Niederländisch.
Uramerikanische Sprachen sind in vielen Indianerreservaten Amtssprachen. In Oklahoma debattierte man über die Einführung bzw. Beibehaltung der Cherokee-, Choctaw- und Muskogee-Sprachen als Amtssprachen; jedoch fasste der Vorschlag niemals Fuß und wurde abgelehnt.
Obwohl in New Mexico keine Amtssprache festgelegt ist, müssen Gesetze sowohl in Englisch als auch in Spanisch bekannt gegeben werden. Dies wurde 1848 im Vertrag von Guadalupe Hidalgo festgelegt.
Der Bilingualismus hat trotz Ermangelung gesetzlicher Vorgaben auch in Texas und Arizona und in den gesamten Südweststaaten Gültigkeit.
Im Jahre 2000 druckte der Volkszählungsausschuss Fragebögen auf Englisch, Spanisch, Koreanisch, Chinesisch, Vietnamesisch und Tagalog. Das English-only movement (Nur Englisch-Bewegung)versucht Englisch als die einzige Amtssprache in den gesamten Staaten durchzusetzen.
Vorkoloniale Sprachen
Uramerikanische Sprachen
Die Indigenen amerikanischen Sprachen waren vor der Europäischen Kolonisation in der Neuen Welt weit verbreitet und werden heute noch in Indianerreservaten gesprochen. Die meisten dieser Sprachen sind vom Aussterben bedroht, obwohl es Programme zum Erhalt ihrer gibt. Gewöhnlich misst man die Dringlichkeit an der Spracherzahl &ndash je kleiner diese ist, desto gefährdeter die Sprache. Es gibt aber auch sehr kleine Sprachgemeinschaften im Südwesten der Staaten (Arizona uns New Mexico), die immer noch erhalten sind.
Die Vereingten Staaten bzw. Nordamerika als Ganzes ist eines der linguistisch vielfältigsten Gebiete der Welt.
Aus der Volkszählung von 2000 ergab sich die Navajo-Sprache als die am weitesten verbreitete, sowie:
178.000 Sprecher. Navajo ist eine Athapaskische Sprache der Na-Dené-Familie. Es wurde mitsamt der nahe verwandten Apache-Sprache einige Jahrhunderte vor der Ankunft der Spanier im Südwesten der Staaten verbreitet.
18.000 Sprecher (22.000 Sprecher mit den in Kanada wohnhaften). Dakota gehört zu den Sioux-Sprachen.
16.000 Sprecher. Yupik gehört zu den Eskimo-aleutischen Sprachen.
16.000 Sprecher. Cherokee gehört zu den Irokesischen Sprachen und haben trotz ihrer hohen Stammesmitgliederzahl, die die höchste in den Staaten ist, einer eher bescheidene Sprecherzahl, da viele Stammesanhänger nicht Cherokee sprechen. Erhaltungsprogramme in Oklahoma und North Carolina werden erfolgreich durchgeführt.
12.500 Sprecher. Apache ist eine Athapaskische Sprache der Na-Dené-Familie und nahe verwandt mit der Navajo-Sprache.
12.000 Sprecher. Pima gehört zu den Uto-aztekischen Sprachen, wie auch Aztekisch, Hopi, Comanche und Huichol.
11.000 Sprecher. Choctaw gehört zu den Muskogee-Sprachen, wie auch Seminole und Alabama.
11.000 Sprecher. Keres ist eine Isolierte Sprache deren Mitglieder die größte Pueblo-Nation bilden. Acoma, eine Pueblo-Nation der Keres ist die älteste noch bestehende Gemeinschaft der Vereinigten Staaten.
10.000 Sprecher. Zuni ist eine Isolierte Sprache, die vorwiegend in Zuni, dem größten Pueblo der USA, gesprochen wird.
7.000 Sprecher (55.000 Sprecher mit den in Kanada wohnhaften). Anishinabe gehört zu den Algischen Sprachen, wie auch Cree in Kanada.
Weitere Sprachen
Nordamerikanische Sprachen im Norden Mexikos, in Kanada und den USA.

Innerhalb der Grenzen der Vereinigten Staaten werden auch viele weitere Sprachen gesprochen. Die folgende Liste stellt die 28 Sprachfamilien der Indigenen Sprachen Amerikas auf dem kontinentalen Teil der Vereinigten Staaten. Da die Verwandschaften und Ordnungen in diesen Sprachbereichen noch relativ unerforscht sind, wird diese Liste wohl noch einigen Veränderungen unterzogen werden müssen (Siehe dazu: Indigene amerikanische Sprachen#Vorschäge).