Dick Dale
Dick Dale (* 4. Mai 1937 in Boston, Massachusetts, USA; eigentlich Richard Monsour) ist ein US-amerikanischer Musiker. Er ist ein Pionier des Surf Rock und einer der einflussreichsten Gitarristen der frühen 1960er Jahre. Zusammen mit Link Wray war er stilbildend für Gitarristen wie Jimi Hendrix, Pete Townshend oder Eddie Van Halen. Er benutzte speziell gefertigte Fender-Verstärker und experimentierte mit Nachhalleffekten (Reverb).
Biografie
Dick Dale wurde in Boston, Massachusetts, als Sohn eines Libanesen und einer Polin geboren. Bald lernte er Schlagzeug, dann Ukulele und schließlich Gitarre. Als Kind wurde er musikalisch von seinem Onkel, einem Oud-Spieler, beeinflusst. Seine frühe Musik zeigt starke Einflüsse des orientalischer Musik.
Dales Markenzeichen ist der schnelle Stakkatoanschlag der Gitarrenseiten (z.B. bei Misirlou). Er machte Halleffekte (Reverb) für Gitarrensolos zunehmend populär, Pionier auf diesem Gebiet war unter anderem auch Les Paul. Aufgrund seiner schlechten Gesangsstimme bat Dale den befreundeten Gitarrenproduzenten Leo Fender ihm ein Gerät zu entwickeln, mit dem es möglich sei, wie bei einer Hammondorgel, ein Vibrato auf die Stimme zu legen. Die Ingenieure in Fenders Produktionsstätte bauten das entsprechende Teil einer Hammondorgel so um, dass ein Mikro angeschlossen werden konnte, Dales Stimme klang daraufhin um Klassen besser. Dies wäre heute sicher nicht mehr von Bedeutung, hätte Dale nicht die Idee gehabt seine Gitarre in das neue Gerät einzustöpseln.
Wie Jimi Hendrix war Dale ein Linkshänder, der für das Lernen des Gitarrenspiels nur eine Rechtshänder-Gitarre zur Verfügung hatte. Beide drehten die Gitarren, während Hendrix aber die Saiten in die richtige Reihenfolge brachte, lernte Dale das Spiel mit den Saiten in der umgekehrten Reihenfolge. Dale behielt dieses unkonventionelle Spiel bei, selbst als er später auf echte Linkshänder-Gitarren umstieg.
Mit seiner Band, den Del-Tones war Dale Anfang der 60er Jahre auf lokaler Ebene recht erfolgreich. Neben der Single Mr. Moto der Belairs gilt Dales Stück Let's Go Trippin' von 1961 als stilbildend für die Surf-Rock-Szene. Bevor er 1962 zu Capitol Records wechselte, brachte er auf seinem eigenen Label, Deltone einige Singles heraus, die jedoch nicht den erhofften Durchbruch schafften. Dieser gelang 1962 mit dem Album Surfers' Choice. Dale wurde in die Ed Sullivan Show eingeladen und trat in Hollywoodfilmen auf (z.B. Beach Party, 1963). Bis 1964 war Dale ein nationaler Star, dann jedoch ebbte der Erfolg seiner Instrumentalmusik ab. Britische Bands wie die Beatles dominierten die Hitparaden. Zudem war Dale auch gesundheitlich angeschlagen, er hatte Krebs und zog sich für längere Zeit aus der Öffentlichkeit zurück.
1979 begann er sich für den Naturschutz einzusetzen. Er hatte sich eine kleinere Verletzung beim Schwimmen zugezogen, die durch die Umweltverschmutzung des Wassers so schlimm wurde, dass er beinahe ein Bein verlor.
1986 nahm er ein neues Album auf, und wurde für den Grammy-Nominiert. Seither veröffentlicht er wieder Alben. Durch die Verwendung seines erfolgreichsten Titels Misirlou (bei dem es sich um eine Interpretation eines bekannten griechischen Liedes aus den 20er Jahren handelt) in Quentin Tarantinos Pulp Fiction ist Dale auch einem jüngeren Publikum wieder ein Begriff.
Diskografie
Singles von Dick Dale & The Del-Tones
- 1959 Oh-Whee Marie / Breaking Heart
- 1959 Stop Teasin' / Without Your Love
- 1960 Jessie Pearl / St. Louis Blues
- 1961 Oh-Whee Marie / Without Your Love
- 1961 Let's Go Trippin' / Del-Tone Rock
- 1962 Jungle Fever / Shake 'N' Stomp
- 1962 Miserlou / Eight Til Midnight
- 1962 Surf Beat / Mr. Peppermint Man
- 1963 A Run For Life / Lovin' On My Brain
- 1963 Miserlou / Eight 'Til Midnight
- 1963 Surf Beat / Mr. Peppermint Man
- 1963 King Of The Surf Guitar / Hava Nagila
- 1963 Secret Surfin' Spot / Surfin' And A-Swinging
- 1963 Wild Ideas / Scavenger
- 1963 The Wedge / Nightrider
- 1963 Secret Surfin Spot / Surfin' and Swingin'
- 1964 Mr. Eliminator / The Victor
- 1964 Wild Mustang / Grudge Run
- 1964 Glory Wave / Never On Sunday
- 1964 Who Can He Be / Oh Marie
- 1965 Let's Go Trippin' '65 / Watusi Jo
Alben von Dick Dale & The Del-Tones
- 1962 Surfers' Choice
- 1963 King of the Surf Guitar
- 1963 Checkered Flag
- 1964 Mr. Eliminator
- 1964 Summer Surf
- 1965 Rock out with Dick Dale and his Del-Tones: Live at Ciro's
Alben von Dick Dale
- 1983 The Tigers Loose
- 1993 Tribal Thunder
- 1994 Unknown Territory
- 1996 Calling Up Spirits
- 2001 Spacial Disorientation
Compilations
- 1963 Hot Rod Music on Capitol
- 1964 The Big Surfin' Sounds on Capitol
- 1982 The History of Surf Music: Original instrumentals hits 1961 - 1963
- 1982 Bustin' Surfboards
- 1986 King of the Surf Guitar: The Best of Dick Dale & The Del-Tones
- 1986 One Double One Oh!!
- 1987 Pipeline
- 1989 Surfer's Mood
- 1989 Surfin Hits
- 1990 Rarities
- 1990 Surfers' Guitar
- 1990 Draggin' and Surfin'
- 1991 Axes & Saxes : The Great Instrumentals
- 1992 Dick Dale's Greatest Hits
- 1994 Pulp Fiction
- 1995 Pulp Rock Instros - Vol 1
- 1996 Cowabunga! Surf-Box
- 1996 Better Shred Than Dead: The Dick Dale Anthology
- 1997 Music for our Mother Ocean
- 1997 The Singles And Other Great Stuff
- 1997 Attack of the New Killer Surf Guitars
- 1997 The World Of Surf Music
- 1997 Kahuna Classics
- 1998 Surf! Sand! Sun!
- 1998 Hard Rock Records - Surf
- 2001 Greemie's Ghouly Surf Hit's
- 2003 25 Rockin' Instrumentals
- 2004 (Ghost) Riders In The Sky
- 2004 Surfin' And A-Swingin'
- 2005 Rare Instrumentals - Vol 04
Mitglieder der Del-Tones
The Del-Tones wurden 1961 gegründet.
Gründungsmitglieder der Del-Tones
- Nick O'Malley - Gitarre
- Rick Rillera - Bass
- Billy Barber - Klavier
- Jerry Stevens - Schlagzeug
- Armon Frank - Saxophon
Spätere Mitglieder der Del-Tones
- Ed Quarry - Klavier
- Barry Rillera - Saxophon
- Hal Blaine - Schlagzeug
- Glen Campbell - Gitarre
- Leon Russell - Klavier
Weblinks
Offizielle Seite
Weitere Seiten
Literatur
- Blair, John (1978); „The Illustrated Discography Of Surf Music 1961-1965"; Popular Culture Ink.
- Dalley, Robert J. (1988); „Surfin' Guitars : Instrumental Surf Bands of The Sixties"; Popular Culture Ink.
Personendaten | |
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NAME | Dale, Dick |
ALTERNATIVNAMEN | Richard Monsour |
KURZBESCHREIBUNG | Sänger, Pionier des Surf Rock |
GEBURTSDATUM | 4. Mai 1937 |
GEBURTSORT | Boston, Massachusetts, USA |