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Maria Stuart

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Maria Stuart (Mary, Queen of Scots, Mary Stuart, Mary Stewart oder Mary I; * 8. Dezember 1542 im Palast von Linlithgow; † 8. Februar 1587 in Schloss Fotheringhay), war Königin von Schottland vom 14. Dezember 1542 bis zum 24. Juli 1567. Sie war die Tochter König Jakobs V. und seiner zweiten Ehefrau Marie de Guise. Sie ist heute wohl neben Macbeth die bekannteste aller schottischen Monarchen, dies hauptsächlich aufgrund der zahlreichen künstlerischen Bearbeitungen ihrer Lebensgeschichte.


Leben in Frankreich

Datei:Mary Stuart Frances of Valois.jpg
Franz II. und Maria von Frankreich

Zeitgenössischen Berichten zufolge war sie während ihrer Kindheit lebhaft, hübsch und schlau. In ihrem Exil in Frankreich wurde sie von ihrem eigenen kleinen Hofstaat begleitet, bestehend aus zwei Lords, zwei Halbbrüdern und den "vier Marys", vier Mädchen gleichen Alters, die alle den Namen Mary trugen und Töchter der angesehensten adligen Familien Schottlands waren: Beaton, Seton, Fleming und Livingston. Am französischen Hof erhielt sie die bestmögliche Ausbildung und beherrschte schließlich neben dem heimischen Scots auch Französisch, Latein, Griechisch, Spanisch und Italienisch. Sie erlernte auch zwei Musikinstrumente sowie Prosa, Reiten, Falknerei und Handarbeiten. Während dieser Zeit nahm sie den Nachnamen Stuart an, die französische Schreibweise von Stewart.

Am 24. April 1558 heiratete sie vertragsgemäß den ein Jahr jüngeren Dauphin, den französischen Thronfolger. Die prachtvolle Hochzeitszeremonie fand in der Kathedrale Notre-Dame de Paris statt. Nach den üblichen Gesetzen der Thronfolge war Maria Stuart auch die Anwärterin auf den englischen Thron nach ihrer Großcousine, Königin Maria (Bloody Mary), die kinderlos blieb. Obwohl der antikatholische Act of Settlement erst 1701 erlassen wurde, bestimmte Marias Großonkel Heinrich VIII. in seinem Testament, dass die Stuarts niemals den englischen Thron besteigen dürften. Die Frage der Thronfolge blieb somit weiterhin offen.

1559 starb ihr Schwiegervater Heinrich II. und Marias Ehemann wurde als Franz II. inthronisiert. Damit wurde sie auch Königin von Frankreich. Der fünfzehnjährige König war schwach und die Regierungsgeschäfte in Frankreich gingen effektiv über Maria in die Hände ihrer Verwandten über, der schon vorher sehr mächtigen Familie de Guise. Doch dieses Arrangement war nur von kurzer Dauer; der junge König erkrankte und starb wenig später am 5. Dezember 1560.

Marias Schwiegermutter Katharina von Medici wurde Regentin für dessen Bruder Karl IX.. Schon damit war das Ende von Marias Zeit in Frankreich sichtbar, da sich die Königin und ihre Schwiegertochter nie freundlich begegnen konnten. Katharina verachtete Maria für ihre Arroganz vor allem ihr und ihren Kindern gegenüber und Maria bezeichnete sie verächtlich als "Krämerstochter aus Florenz", eine Anspielung auf deren italienische Wurzeln. Nach den Klauseln des Vertrages von Edinburgh, der im Juni 1560 nach dem Tod von Marie de Guise geschlossen wurde, zog Frankreich seine Truppen aus Schottland ab und erkannte die Herrschaft Elisabeths über England an. Die achtzehnjährige Maria Stuart, die in Frankreich verblieben war, weigerte sich, den Vertrag zu unterzeichnen.

Rückkehr nach Schottland

Maria Stuart als Witwe im Alter von 18 Jahren

Die junge Witwe kehrte bald darauf über Calais nach Schottland zurück und betrat am 19. August 1561 in Leith schottischen Boden. Sie beabsichtigte, alles so zu belassen, wie sie es vorgefunden hatte. Gleichzeitig nahm sie aber für sich die Freiheit in Anspruch, ihre eigene Religion ausüben zu dürfen. Trotz ihrer herausragenden Talente und Fähigkeiten war sie nicht genug auf die gefährliche und komplexe politische Situation vorbereitet, die damals in Schottland herrschte. Die Reformation spaltete das Volk und ihr illegitimer Halbbruder James Stewart, 1. Earl of Moray war Anführer der Protestanten. Viele ihrer Untertanen wie auch Elisabeth I., die Monarchin des protestantischen Nachbarlandes England, begegneten der strenggläubigen Katholikin Maria mit Misstrauen. Der Reformator John Knox wetterte öffentlich gegen sie und verdammte sie.

Zur Enttäuschung der Katholiken setzte sich Maria Stuart aber nicht aktiv für deren Anliegen ein. Sie tolerierte die neue protestantische Mehrheit und machte ihren protestantischen Halbbruder James Stewart zu ihrem wichtigsten Berater. Unter seiner Führung bereiste sie auch den Norden ihres Reichs und unterwarf dort ihren Cousin George Gordon, 4th Earl of Huntly, den Anführer der katholischen Opposition.

Gespannte Beziehungen mit England

Maria Stuart, Königin von Schottland

Maria Stuart versuchte, die Spannungen zwischen ihr und Elisabeth I. mit einer Einladung nach Edinburgh auszuräumen. Elisabeth weigerte sich jedoch und die Spannungen blieben. Sir William Maitland (Maitland of Lethington) wurde als Botschafter an den englischen Hof gesandt, mit dem Hintergedanken, ihr Vorteile auf den englischen Thron zu sichern. Elisabeths Antwort wird wie folgt überliefert: "Bei der Würde der Krone glaube ich, dass sie sie in meiner Zeit niemals erlangen wird." Maria Stuart jedoch schreibt in einem Brief an ihren Onkel mütterlicherseits François de Lorraine, dass Maitland ihr berichtet habe, dass Elisabeths wörtliche Ansicht war, dass "ich meiner Überzeugung nach niemanden besseres kenne, noch würde ich ihr jemanden bevorzugen." Elisabeth wusste jederzeit, dass das Parlament eine besondere Rolle bei der Bestimmung des Thronfolgers spielen würde.

Im Dezember 1561 wurde ein Treffen beider in England vorbereitet, doch Elisabeth änderte kurzfristig ihre Meinung. Das Treffen hätte in York "oder einer anderen Stadt" im August oder September stattfinden sollen. Im Juli jedoch schickte Elisabeth Sir Henry Sidney nach Edinburgh, um das Treffen wegen des französischen Bürgerkriegs abzusagen. 1563 versuchte Elisabeth erneut, Maria Stuart zu neutralisieren, indem sie eine Heirat mit Robert Dudley, 1 Earl of Leicester vorschlug, einem ihrer Vertrauten. Dudley war Protestant und hätte so beide Probleme gelöst.

Elisabeth schickte einen weiteren Botschafter zu Maria Stuart mit der Nachricht, dass wenn sie jemanden nach der Wahl Elisabeths (der bis dahin unbenannt blieb) heiraten würde, sie selbst - Elisabeth -"dafür sorgen würde, dass sie (Maria Stuart) die verbriefte Bestätigung als nächste Cousine und Erbin des Thrones bekäme". Dieser Vorschlag wurde rundheraus abgelehnt.

Ehe mit Lord Darnley

Maria Stuart und ihr Gemahl Lord Darnley

Eine der wichtigsten Aufgaben eines Monarchen ist es, zu heiraten und einen Thronfolger zu zeugen. So wurden Maria Stuart die Könige von Schweden, Dänemark und Frankreich, Erzherzog Karl von Österreich, Don Carlos von Spanien, die Herzöge von Ferrara, Namur und Anjou, der Earl of Arran und der Earl of Leicester als potentielle Ehemänner vorgeschlagen. Ihre Wahl fiel auf Don Carlos, doch dieser sollte Elisabeth von Valois heiraten.

1565 verliebte sie sich in ihren zwanzigjährigen Cousin ersten Grades Henry Stewart, Lord Darnley, den Sohn des Grafen Lennox. Dieser hatte durch seine Ehe mit einer der Enkelinnen Heinrichs VII. seinen Sohn in die unmittelbare Nähe des englischen Throns gebracht. Doch außer diesem Thronanspruch und seinem guten Aussehen gab es nichts, was für Darnley sprach. Er war charakterschwach, dazu noch unverschämt, rachsüchtig und gewalttätig; außerdem war er drei Jahre jünger als Maria. Zunächst wurden sie aber am 19. Juli 1565 im Holyrood Palace getraut.

Diese Eheschließung mit einem führenden Katholiken führte dazu, dass sich Marias Halbbruder James Stewart mit anderen protestantischen Adligen zusammentat und offen rebellierte. Maria begab sich am 26. August 1565 nach Stirling, um die Rebellen zu vertreiben und kehrte im darauf folgenden Monat nach Edinburgh zurück, um weitere Truppen zu organisieren. Die Rebellion wurde rasch niedergeschlagen und Stewart floh mit seinen Anhängern ins Exil. Die Ehe verärgerte auch Elisabeth; sie war der Ansicht, dass die Heirat nur mit ihrer Erlaubnis hätte stattfinden dürfen, weil Darnley ein englischer Untertan war. Die Ehe stellte aufgrund des königlichen Blutes von Darnley eine Bedrohung für Elisabeth dar; jegliches Kind aus dieser Ehe hätte einen gerechtfertigten Anspruch sowohl auf den schottischen wie den englischen Thron gehabt.

Datei:James I of England Young.jpg
James, Sohn von Maria Stuart und Lord Darnley

Lord Darnley erwies sich als immer arroganter und fordernder. Er bestand auf die uneingeschränkten Rechte eines Königs, was zu Spannungen zwischen den Eheleuten führte. Die enge Freundschaft und Vertrautheit zwischen Maria und ihrem Privatsekretär David Rizzio schürte Darnleys Eifersucht. In diesem wichtigen Sekretär und Berater der Königin sah Darnley das größte Hindernis auf seinem Weg zum Thron. So ging er einen Pakt mit führenden protestantischen Adligen ein. Es war Darnleys Ziel, die Macht und Titel eines Königs von Schottland zu ergreifen. Die Ziele der Mitverschwörer waren die Erhaltung des Protestantismus, eine Entmachtung der Königin und die Inthronisierung Darnleys, der sich durch die Unterzeichnung eines Vertrages mit den Verschwörern erpressbar gemacht hatte.

Am Abend des 9. März 1566 drangen sie unter Führung Darnleys gemeinsam in das kleine Esszimmer der Königin im Holyrood Palace ein. Darnley hielt die zu diesem Zeitpunkt schwangere Königin fest, während die anderen Rizzio im Vorzimmer erstachen. Als einer der Verschwörer sich gegen die Königin wenden wollte, wurde sie von Darnley geschützt. Die Verschwörer stellten die Königin unter Hausarrest, doch sie entkam mit der Hilfe ihres Mannes, dem sie eingeredet hatte, sie würde seinen Forderungen nachkommen. In Sicherheit gelangt, entfernte sich die Maria jedoch von ihrem Mann, der sich durch seine Handlungen nicht nur von ihr entfremdet hatte, sondern vielmehr von den schottischen Adeligen, die in dem Komplott beteiligt waren.

Am 19. Juni 1566 wurde ihr Sohn, der zukünftige König Jakob VI. im Edinburgh Castle geboren. Kurz nach der Geburt wurde ein Komplott geschmiedet, um Darnley loszuwerden, der mittlerweile schwer erkrankt war (vermutlich an Syphilis). Er erholte sich im Haus Kirk o'Field in Edinburgh, wo Maria ihn häufig besuchte. So entstand der Eindruck, die Versöhnung zwischen den Eheleuten stehe bevor.

Ehe mit Earl Bothwell

Earl of Bothwell

Am 10. Februar 1567 ereignete sich im Haus eine Explosion und Darnley wurde tot im Garten gefunden. Da er unbekleidet war und keine Verletzungen aufwies, nimmt man an, dass er auf der Flucht erdrosselt wurde. Bald wurde gemunkelt, dass er im Rahmen eines Komplotts ermordet worden war, die Explosion sei nur zur Täuschung inszeniert worden. Es wurde nie geklärt, ob die Königin an dem Komplott beteiligt gewesen war (zu diesem Zeitpunkt war sie bei der Hochzeit einer Zofe anwesend). Dieses Ereignis, das eigentlich Marias Erlösung sein sollte, beschädigte ihr Ansehen. Hauptdrahtzieher war sehr wahrscheinlich der ihr sehr ergebene James Hepburn, 4. Earl of Bothwell. Es fand zwar ein Scheinprozess statt, doch Bothwell wurde am 12. April freigesprochen.

Am 24. April besuchte Maria im Stirling Castle zum letzten Mal ihren Sohn. Auf dem Weg zurück nach Edinburgh ließ sie sich offenbar ohne Widerstand von Bothwell und seinen Männern "entführen" und verbrachte einige Tage im Schloss von Dunbar. Nun überschlugen sich die Ereignisse: Am 3. Mai ließ sich Bothwell von seiner Frau scheiden und kehrte drei Tage später mit Maria nach Edinburgh zurück. Am 12. Mai vergab Maria ihrem Entführer öffentlich, indem sie ihn zum Herzog von Orkney erhob. Am 15. Mai, gerade einmal drei Monate nach der Ermordung Darnleys, heiratete sie im Holyrood Palace denjenigen Mann, den viele für den Mörder hielten. Diese Heirat erwies sich sehr bald als fataler Fehler, denn es kam zu einem Aufstand der ihr zuvor treu ergebenen Adligen, die ihre Abdankung forderten.

Später wurde oft nach Gründen für diese überstürzte und unstandesgemäße Heirat gesucht, plausible Erklärungen gibt es kaum, Vermutungen jedoch viele: Eine der populärsten ist, dass Bothwell Maria vergewaltigt haben soll und die damaligen Ehrgesetze verlangten, dass er sie sofort heiratete. Oder dass sie bereits Kenntnis von ihrer Zwillingsschwangerschaft hatte und ein oder gar mehrere uneheliche Kinder für eine Regentin nicht in Frage kämen. Außerdem wurde sie von Zeitzeugen stets als Gefühlsmensch bezeichnet, der sich von Liebe und Hass nicht nur leiten, sondern auch beherrschen ließ.

Am 15. Juni 1567 versuchte Marie zwar nochmals bei Carberry, in der Nähe von Edinburgh, das Ruder zu ihren Gunsten herumzureißen. Doch selbst das Heer, das sie mit Bothwell um sich geschart hatte, weigerte sich, für sie zu kämpfen. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als sich den Fürsten ihres Landes zu ergeben. Sie wurde im Loch Leven Castle gefangen gesetzt, auf einer Insel im Loch Leven. Dort zwang ihr Halbbruder sie am 24. Juli, ihre Abdankung zugunsten ihres Sohns zu unterzeichnen. Das knapp einjährige Kind wurde nur fünf Tage später in der Holy Rude Church in Stirling als König Jakob VI. gekrönt.

Flucht und Schauprozess

Maria Stuart

Im Loch Leven Castle erlitt Maria auch eine Fehlgeburt von Zwillingen. Angeblich soll sich ihr junger Gefängniswärter Willie Douglas in sie verliebt haben. Die Legende berichtet, mit seiner Hilfe sei es ihr gelungen, am 2. Mai 1568, knapp ein Jahr nach ihrer Gefangennahme, zu entfliehen. Wenige Tage danach führte Maria nochmals eine Armee von 6.000 Getreuen an. Diese wurde jedoch am 13. Mai bei Langside (heute ein Stadtteil von Glasgow) vernichtend geschlagen. Maria flüchtete und erreichte sechs Tage später Carlisle. Dort ersuchte sie ihre Großcousine, Königin Elisabeth I. von England, um Unterstützung gegen die rebellierenden schottischen Adligen.

Elisabeth Tudor war 1558 nach dem Tod ihres jüngeren Bruders Edward VI. und ihrer älteren Schwester Maria I. („Bloody Mary”) Königin von England geworden. Ihr Vater Heinrich VIII. hatte ihre Mutter Anne Boleyn noch zu Lebzeiten seiner ersten Frau Katharina von Aragon, aber erst nach Elisabeths Geburt, geheiratet. Im Alter von drei Jahren ließ sie ihr Vater durch Parlamentsakt als illegitim erklären, wodurch sie den Titel einer erbberechtigten "princess" verlor. Somit betrachteten besonders die vielen Katholiken in England Elisabeth als illegitime Thronfolgerin. Sie glaubten, dass Maria als Urenkelin Heinrichs VII. rechtmäßig auf den englischen Thron gehöre. Aus diesen Gründen war die katholische Maria für Elisabeth und ihren protestantischen Hof eine ständige Bedrohung. Die sehr große katholische Minderheit in England sah nämlich in ihr die einzige Möglichkeit, die alte katholische Kirche wieder einzusetzen.

Noch war nicht entschieden, ob Maria für den Mord an Lord Darnley verurteilt werden sollte. Elisabeth ordnete eine Untersuchung an, die zwischen Oktober 1568 und Januar 1569 in York durchgeführt wurde. Die Untersuchung war politisch beeinflusst: Elisabeth wünschte keine Verurteilung wegen Mordes. Maria berief sich darauf, dass sie eine rechtmäßige Königin sei und daher von keinem Gericht verurteilt werden könne. Ihr Halbbruder James Stewart hatte inzwischen die Regierungsgeschäfte übernommen und war bestrebt, Maria aus Schottland herauszuhalten und ihre Anhänger zu kontrollieren.

Der Fall hing weitgehend von den Kassettenbriefen („Casket Letters“) ab, acht Briefen, die Maria angeblich an Earl Bothwell geschrieben haben soll. James Douglas (Earl of Morton) behauptete, sie seien in Edinburgh in einer silbernen Schatulle mit einem eingravierten F (angeblich für Franz II.) gefunden worden, zusammen mit anderen Dokumenten (darunter die Heiratsurkunde von Maria und Earl Bothwell). Maria wurde es nicht gestattet, die Briefe zu sehen oder beim Prozess etwas zu ihrer Verteidigung zu sagen. Sie wollte erst dann eine schriftliche Verteidigung abgeben, wenn Elisabeth ihr den Freispruch garantierte; dieser Vorschlag wurde abgelehnt. Obwohl die „Casket Letters“ nach einer Untersuchung der Handschrift und des Inhalts als echt befunden wurden, kam das Gericht zum Schluss, dass damit der Mord an Lord Darnley nicht bewiesen werden konnte. Dieses Ergebnis entsprach genau den Wünschen Elisabeths.

Die Authentizität der „Casket Letters“ ist bis heute unter Historikern umstritten. Die Originale gingen 1584 verloren und keine der zahlreich vorhandenen Kopien bildet einen kompletten Satz. Maria argumentierte, es sei nicht schwierig, ihre Handschrift zu imitieren. Es wurde auch vermutet, dass die Briefe komplette Fälschungen seien, dass verdächtige Passagen vor ihrer Verhaftung eingefügt worden waren oder dass die Briefe von Bothwell an eine andere Person geschrieben worden waren. Handschriftvergleiche führten oft zum Ergebnis, dass die Briefe nicht aus Marias Feder stammten. Es ist heute unmöglich, den Fall zu rekonstruieren. Ohne die Briefe hätte es keinen Prozess gegeben und nachträglich erscheint es, dass keine der beteiligten Parteien sonderlich an der Wahrheit interessiert war.

Maria Stuart in Literatur, Musik und Film

Flugschrift zu Execution Oder Todt Marien Stuarts, Erfurt 1587 (Volltext)

Ihr Leben wurde in Friedrich Schillers Tragödie Maria Stuart (1800) und in der Biographie Maria Stuart von Stefan Zweig (1935) verfasst.

Fußend auf Friedrich Schillers Tragödie entstand Gaetano Donizettis Oper Maria Stuarda (1835). Auf der Opernbühne erscheint Maria Stuart außerdem in den Opern Maria Stuarda, regina di Scozia von Pietro Casella (1811), der gleichnamigen Oper von Carlo Coccia (1827) und in der Oper Mary Queen of Scots von Thea Musgrave (1977).

Zu den Verfilmungen ihres Lebens gehören Maria Stuart mit Fritz Kortner, Maria Stuart (1936) mit Katharine Hepburn und Frederic March sowie Maria Stuart, Königin von Schottland (1971) mit Vanessa Redgrave und Glenda Jackson.

Literatur

Wikisource: Maria Stuart – Quellen und Volltexte

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