Poensgenpark
Der Poensgenpark (auch: Cromford-Park genannt) ist eine Parkanlage in Ratingen.
Er wurde 1890 als Landschaftspark angelegt, mit großzügigen Rasenflächen und vielen exotischen Bäumen und Sträuchern, extra aus der ganzen Welt importiert.
Der Park entstand auf Teilflächen eines ehemaligen Barockgartens, den der Gründer der Baumwollspinnerei Cromford, Johann Gottfried Brügelmann, um 1790 anlegen ließ. An diesen alten Park erinnert heute nur noch die zum Herrenhaus führende Kastanienallee.
Benannt ist der Poensgenpark nach dem Königlich Preußischen Geheimen Kommerzienrat und damaligen Besitzer der Deutschen Röhrenwerke Düsseldorf-Lierenfeld, Carl Poensgen (1838-1921), der 1906 das Grundstück von seinem Schwiegersohn Moritz Brügelmann erwarb und den landschaftlichen Park 1907 von dem Düsseldorfer Gartenarchitekten Reinhold Hoemann entwerfen ließ. Auf einer erhöhten Terrasse am Brügelmannweg ließ Poensgen bis 1909 auch ein Landhaus mit Gärtnerwohnung errichten, das jedoch im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Von der ursprünglichen baulichen Ausstattung sind lediglich eine Puttengruppe und eine Sandsteintreppe erhalten.
1914 wurde das Gelände nördlich des Flüsschens Anger um ein Waldstück ergänzt. Nach dem Tod Poensgens überschrieb sein Sohn Ernst Poensgen den Park der Röhrenwerk-Nachfolgerin Thyssen AG, unter der Bedingung, die weitere Parkpflege zu gewährleisten. Thyssen verkaufte den Park 1953/56 weiter an die Vereinigten Stadtwerke Düsseldorf, deren Besitzer Dr. Walter Rohland neben dem Park wohnte. Rohland ließ den Park nach Vorschlägen des Gartenarchitekten Prof. Lutz Schreiber aus Aachen restaurieren und in Teilen umgestalten, unter anderem einen Badegarten einrichten.
Seit 1977 ist der Park öffentlich. Nach dem Tod Rohlands erwarb zunächst der Ratinger Tiefbauunternehmer Bernhard Wieler den Park, 1984 die Stadt Ratingen.
1995 wurde durch die Landschaftsarchitekten Rose und Gustav Wörner ein Parkpflegewerk-Gutachten erstellt, als dessen Konsequenz der Park 1997 unter Denkmalschutz gestellt und gartendenkmalpflegerisch als Rosen- und Staudengarten neu gestaltet wurde. Der Poensgenpark steht außerdem unter Landschaftsschutz. Er wurde 2005 als exzellenter Park in die Straße der Gartenkunst zwischen Rhein und Maas aufgenommen.
Weblinks
- Rundweg Poensgenpark, mit Parkgeschichte, Bildergalerie und Parkplan/Gehölzliste zum Herunterladen (PDF-Format)
- Pressebericht zur Planung des 100jährigen Parkjubiläums 2007 (von Joachim Dangelmeyer. In: „Westdeutsche Zeitung newsline“, 9. November 2006)