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Minoriten

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Die Minoriten oder Minderen Brüder des hl. Franz von Assisi bzw. Franziskaner-Minoriten werden auch Franziskaner-Konventualen oder - nach der Farbe ihres Habits - Schwarze Franziskaner genannt. In Frankreich heißen sie Cordeliers. Der lateinische Ordensname lautet ordo fratrum minorum conventualium (OFMConv). Es handelt sich um einen franziskanischen Männerorden.

Die OFMConv bilden heute - neben den (braunen) Franziskanern OFM und den Kapuzinern OFMCap - mit weltweit ca. 4.500 Mitgliedern den ältesten, aber kleinsten, der drei Zweige des ersten Ordens des hl. Franziskus.

Kloster der Franziskaner-Minoriten in Würzburg
Kloster der Franziskaner-Minoriten in Würzburg

Die Ordensleitung befindet sich in Rom, das geistliche Zentrum im so genannten Haupt- und Mutterkloster aller Franziskaner, dem Sacro Convento in Assisi. Der Orden ist auch in Deutschland mit einer eigenständigen Ordensprovinz vertreten. Diese Provinz heißt St. Elisabeth und hat ihr Provinzialat, also ihre Zentrale, in Würzburg (Franziskanerkirche, Franziskanergasse 7).Das Würzburger Franziskanerkloster ist die älteste Niederlassung der Franziskaner in Deutschland. Schon zu Lebzeiten des hl. Franziskus waren die Minderen Brüder des hl. Franz von Assisi in der Domstadt. Außer in Würzburg haben die Franziskaner-Minoriten in Deutschland verschiedene Niederlassungen, darunter auch das Kloster Maria Eck in Siegsdorf im Chiemgau (Postulat, Noviziat, Glaubens- und Lebensschule), das Kloster und Bildungshaus Schwarzenberg in Scheinfeld/Franken und das Kloster der Wallfahrts- und Gelöbniskirche Maria Schutz in Kaiserslautern, im Bistum Speyer. In Köln betreut die Ordensprovinz die Minoritenkirche. Dazu kommen einige Niederlassungen des Ordens, die von Brüdern aus polnischen Provinzen (Krakau und Danzig) betreut werden.

Die Tätigkeiten und Aufgaben der Ordensbrüder reichen von der klassischen Wallfahrts- und Pfarrseelsorge, über geistliche Begleitung und kirchliche Jugendarbeit, bis zum Engagement in der Mission und der Obdachlosenarbeit in der Würzburger Straßenambulanz.

Trotz der allgemeinen Nachwuchsschwierigkeiten der Orden in Deutschland, die auch die Minoriten dazu zwangen traditionelle Niederlassungen aufzugeben oder an polnische Brüder abzutreten, hat der Orden nach wie vor regelmäßige Eintritte zu verzeichnen. Im Oktober 2006 haben 4 Männer das Postulat, die erste Ausbildungsstufe im Orden begonnen.

Einer der bekanntesten Franziskaner-Minoriten war der hl. Maximilian Kolbe (1894–1941), der stellvertretend für einen Familienvater im KZ Auschwitz in den Tod ging. Bedeutende Theologen sind aus dem Orden hervorgegangen, wie der hl. Bonaventura und der selige Duns Scotus.