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Ter Hell

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Datei:TerHell Berlin Maler PortraitGS.jpg
ter Hell
Berlin 1998

ter Hell (* 16. September 1954 in Norden) ist ein in Berlin lebender, deutscher Maler.

Biografie

Von 1976 bis 1981 absolvierte er ein Studium an der Hochschule der Künste Berlin bei Fred Thieler, dessen Meisterschüler er wurde. 1979 erfolgte auf seine Initiative die Gründung der Künstlergruppe und Galerie 1/61 Berlin. Ter Hell erhielt 1982 ein PS1-Stipendium in New York und ein Jahr später den Kunstpreis "Glockengasse", Köln. Im gleichen Jahr 1983 empfing er auch den Philip Morris-Preis "Dimensionen IV – Neue Malerei in Deutschland".


Ter Hell kommt aus der abstrakt gestischen Malerei des Informel und des abstrakten Expressionismus in Amerika. Sein Werk "Hi Jackson" (1979) transferiert diese Freiheit in den provozierend direkten Gestus, der Malerei wie Grafitti auf der Leinwand als Antwort und selbstbewußte Eigenständigkeit ausdrückt.

Ständige Präsentation

128 Werke von ter Hell sind auf 9 Etagen im Dorint Hotel Schweizerhof in Berlin zu sehen.

Arbeitsbeispiele


Kunstkritische Einschätzung der Werke ter Hells

von Hans-Jürgen Roth, November 1999 im Katalogtext zur Ausstellung im Dorint-Hotel:

Zur Renaissance der Ekstase
[...] In den Gemälden von ter Hell [...] manifestieren sich Konglomerate verschiedenster ekstatischer Zustände, Konglomerate subtiler wie gleichsam “delirierender” (Gilles Deleuze) Farb-, Form- und Kompositionsschichten. Was sich hier malerisch ereignet, ist die furiose Entfesselung von Ekstasen, deren immanentes Gesetz das der Gesetzlosigkeit ist. Solche grenzüberschreitenden Wucherungen zieht den Betrachter in seinen enigmatischen Bann, sodass er sich unmittelbar als “Persona grata” des bilddramaturgischen Geschehens wiederfinden wird! Durch die virtuose Hellsche Dynamik in der malerischen Erfassung ekstatischer Ströme vorangetrieben, wird endlich auch dem beschaulichsten zeitgenössischen Betrachter klar, was subjektiv nottut und worüber uns solche Kunst belehren kann: zu einem essentiellen menschlichen Agens zurückzufinden, nämlich dem längst totgesagten Bedürfnis des Subjekts nach ekstatischen Spiegelungen auf allen möglichen Niveaus! [...] Wer in den Bildwerken von ter Hell Widerspiegelungen sozialer Wirklichkeiten oder Rekonstruktionen von weltlich Gegenständlichem erwartet, Reproduktionen von Identifizierbarem schlechthin, der wird aufs Tiefste enttäuscht werden. Realistische, abbildgetreue und wirklichkeitsadäquate Dimensionen und Perspektiven wohnen seinem Werke nicht inne; vielmehr inhärieren ihm die grotesk-unwirklichen Wirklichkeiten oder, wenn Sie so wollen, die real existierenden Formationen des “produktiven Unbewußten” (Gilles Deleuze).