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LAN-Party

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Eine LAN-Party ist ein Zusammenschluss von privaten Computern, welche durch ein vom Veranstalter gestelltes Netzwerk, auch Local Area Network genannt, verbunden werden. Dort messen sich die Teilnehmer in Spielen, bei denen Taktik, Strategie und Geschick gefordert werden.

DreamHack-LAN 2004 mit über 5.000 Teilnehmern.
Mittelgroße LAN-Party mit 110 Teilnehmern
Kleine private Netzwerkparty: "Keller-LAN".

Geschichte

LAN-Partys entstanden in der Mitte der 90er Jahre, als es bei vielen Computerspielen möglich wurde, sich über ein Computernetzwerk mit anderen Spielern zu verbinden. Vorreiter und die ersten erfolgreichen Spiele, welche die Mehrspieler-Technik nutzten, waren unter anderem Doom, Quake, Warcraft, Duke Nukem 3D, Starcraft, C & C, Battlefield und Counter-Strike. Seither hat sich in vielen Ländern der Welt eine LAN-Party-Szene entwickelt, mit eigenen Websites, Moden und Idolen. Länder mit einer ausgeprägten LAN-Party-Szene sind unter anderem Deutschland, Österreich, Schweden, Schweiz, Südkorea und USA.

Öffentliche und private LAN-Partys

Grundsätzlich kann man zwischen privaten und öffentlichen LAN-Partys unterscheiden. Die private LAN-Party ist meist ein Treffen unter Freunden in eigenen oder gemieteten Räumen mit ausschließlich eigenem Equipment.

Die öffentliche LAN-Party wird von einem offiziellen Veranstalter organisiert, ist meist kostenpflichtig und geht über mehrere Tage (üblicherweise ein Wochenende) mit 50 bis zu mehreren tausend Teilnehmern. Deswegen stellt der Veranstalter fast immer auch Schlafräume zur Verfügung, sorgt für das Catering, den Strom und das Computernetzwerk. Die Organisation einer solchen Veranstaltung wird mit zunehmender Teilnehmeranzahl immer schwieriger und komplexer. Nicht nur der Bedarf an Strom und speziellem Netzwerkequipment (wie einem schnellen Gigabit-Backbone) steigt, es treffen die Veranstalter in zunehmenden Umfang auch rechtliche Vorschriften wie z. B. ausreichend breite Fluchtwege oder einem Sanitätswachdienst. Problematisch auf öffentlichen LAN-Partys kann auch die Einhaltung des Jugendschutzes sein: Während auf privaten LAN-Partys oftmals auch minderjährige Spieler anzutreffen sind, die Spiele ohne entsprechende Alterseinstufung spielen, müssen die Organisatoren öffentlicher LAN-Partys für die Einhaltung des Jugendschutzgesetzes sorgen.

Neben den einfachen Computerspielen im Netzwerk werden auch Turniere in verschiedenen Spielen abgehalten. Dabei wird entweder im Team (Clan) oder einzeln gegeneinander gespielt. Danach folgt für gewöhnlich eine Siegerehrung und das Ende der LAN-Party.

Der spielerische Wettkampf und das Treffen mit Freunden und Gleichgesinnten sind die Hauptmotivation für den Besuch von LAN-Partys.

Entwicklung

In Deutschland sind LAN-Partys spätestens seit dem Amoklauf von Erfurt in die öffentliche Diskussion gelangt (siehe auch Gewalt in Computerspielen). Durch teilweise einseitige Berichterstattung der Medien ist die LAN-Party in den Augen der Öffentlichkeit in Verruf geraten. Dabei muss jedoch in Betracht gezogen werden, dass LAN-Partys verhältnismäßig friedlich ablaufen. Dennoch kämpfen viele Veranstalter mit zurückgehender Unterstützung durch Gemeinden oder Vereine, die häufig Räume zur Verfügung stellen.

Mit der wachsenden Beliebtheit von LAN-Partys wuchsen auch die Ausmaße. Waren es Anfangs noch kleine LAN-Partys unter Freunden, sind es nun mehr und mehr große Veranstaltungen die von Organisatoren („Orgas“) geleitet werden.

Extreme

Das Streben nach immer größeren Veranstaltungen spielte in der Frühphase der LAN-Party-Szene eine wichtige Rolle.

Die erste Überschreitung der 1.000-Teilnehmer-Grenze vollzog die „Gamers Gathering“ im Dezember 1999 mit 1.600 Teilnehmern in Duisburg. Der DarkBreed e.V. hatte im Jahre 2000 deutschlandweit den Rekord mit seiner Veranstaltung „Breaking Normality“ auf 2.460 Teilnehmer gebracht. Dieser Rekord wurde erst nach über 4 Jahren von der Firma innovaLAN Entertainment GmbH mit der Northern LAN Convention Winter 2004 (3.150 Teilnehmer) eingestellt. Dieser Rekord wurde vom gleichen Veranstalter mit der Northcon Winter 2005 vom 16.-18. Dezember 2005 mit circa 3.450 Teilnehmern weiter verbessert.

Doch im europäischen Vergleich liegt Deutschland noch weit zurück. Mit jeweils über 5.000 Teilnehmern sind die beiden LAN-Partys The Gathering in Norwegen und Dreamhack in Schweden die wohl größten Veranstaltungen dieser Art, welche allerdings ihren Ursprung in der Demoszene und nicht in der für LAN-Party üblichen E-Sport-Szene haben.

Laut Guinness-Buch der Rekorde hält derzeit die Dreamhack Winter 2004 mit insgesamt 5.854 Rechnern im Netzwerk den alleinigen Weltrekord. Für Dezember 2006 ist die Dimension 6 angekündigt, die mit 6.280 Plätzen in den Messehallen Bremen den Weltrekord noch übertrumpfen soll.

LAN-Partys als Ausdruck von Jugendkultur

LAN-Partys nehmen mittlerweile einen wichtigen Teil innerhalb der Jugendkultur ein, vor allem bei den männlichen Jugendlichen. LAN-Partys sind oft Ausdruck einer jugendlichen Subkultur, die einen eigenen Jargon entwickelt hat (Computerjargon). LAN-Partys tragen wesentlich dazu bei, gewisse Trends unter Jugendliche zu tragen, hauptsächlich natürlich im Bereich der Computerspiele, aber auch der Filme und der Musik.

Diese Aspekte wurden auch in einer Diplomarbeit auf der Technischen Universität Wien (siehe Literaturverzeichnis) behandelt. Karl Pinter untersuchte dafür im Burgenland mehrere Lanpartys des Internetclub Burgenland, um die Auswirkungen der neuen interaktiven Spielkultur zu erfassen.

Literatur

Siehe auch