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Klaus Junge

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Klaus Junge (* 1. Januar 1924 in Concepción (Chile); † 18. April 1945 bei Welle) war ein deutscher Schachmeister.

Das Schachspielen erlernte er von seinem Vater Otto Junge, der auch ein starker Schachpieler war. Bereits 1939 spielte er an der Seite seines Vaters an Brett 8 des Hamburger Schachklubs, der in der Endrunde um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft auf Platz 3 kam. 1941 wurde er Stadtmeister von Hamburg und gewann dabei alle Partien. Im gleichen Jahr belegte er den geteilten ersten Platz bei der Meisterschaft des Großdeutschen Schachbundes in Bad Oeynhausen, verlor jedoch den Stichkampf gegen Paul Felix Schmidt.

1942 spielte Junge in mehreren Turnieren, dabei gelang ihm in Salzburg ein Partiegewinn gegen den Weltmeister Alexander Aljechin, der in ihm seinen möglichen Nachfolger sah. Im November/Dezember belegte Junge bei einem Turnier in Leipzig mit 5,5 Punkten aus 7 Partien den zweiten Platz hinter Walter Niephaus. Sein größter Erfolg war der mit Aljechin geteilte erste Platz beim Turnier in Prag, das vom 5. bis 16. Dezember stattfand. Junge führte nach der 10. Runde mit 8,5 Punkten (7 Siege, 3 Remis), verlor in der letzten Runde aber gegen Aljechin, der dadurch noch gleichziehen konnte. Seine beste historische Elo-Zahl von 2661 erreichte er im September 1942.[1]

Auch begann er 1942 drei Fernturniere, wobei er gegen Rudolf Teschner gewann. Da er ein Jahr später zum Wehrdienst eingezogen wurde, mussten mehrere Partien abgeschätzt werden.

Als Leutnant der Wehrmacht fiel er wenige Tage vor Ende des Zweiten Weltkrieges. Klaus Junge dürfte neben Dr. Robert Hübner und Wolfgang Unzicker das größte deutsche Schachtalent des 20. Jahrhunderts gewesen sein.

Literatur

  • Helmut Riedl: Das Leben und Schaffen von Klaus Junge. Unterhaching 1995. ISBN 3-9804896-0-4

Quellen

  1. Chessmetrics Player Profile 22.4.2006 (englisch)