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Kloster Sittich

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Kirche des Klosters

Das Zisterzienser Kloster Sittich, der slowenische Name lautet samostan Stična, ist das älteste Kloster auf dem heutigen Boden Sloweniens. Der Gründer des Klosters war Peregrin (+ 1161), Patriarch von Aquileja (auch Aglar, slow.: Oglej), der im Jahre 1136 die Stiftungsurkunde herausgab. Die Abtei war mehrere Jahrhunderte hindurch einer der bedeutendsten religiösen, wirtschaftlichen und kulturellen Mittelpunkte im einstigen Krain mit entsprechenden nachhaltigen Auswirkungen bis in die Gegenwart.

Lage

Das Kloster liegt etwa 30 km östlich von der Hauptstadt Ljubljana entfernt. Zur Zeit der Errichtung des Klosters hieß die Gegend noch Windische MarkSlovenska krajina. Valvasor, der berühmte Krainer Polyhistor, berichtet zur Lage des Klosters aber schon, dass es zu Unterkrain gehört, es auf einer Ebene unterhalb eines hohen Berges und von Laibach (Ljubljana) und von Rudolfswert (slow.: Novo mesto) jeweils vier Meilen entfernt, und in der Nähe der Festung und der Stadt Weichselburg (slow.: Višnja gora), liegt.

Die Stiftungsurkunde

Das Original der Stiftungsurkunde, damals „Stüfft Brüff“ genannt, die im Jahre 1136 in Aquileja ausgestellt worden war, ist nicht erhalten geblieben. Es existieren lediglich Abschriften aus dem 17. und dem 18. Jahrhundert. Eine solche Urkunde ist aber auch kein Nachweis dafür, dass das Kloster auch im Jahr ihrer Herausgabe gegründet wurde. Für die Gründung des Klosters und den Beginn des damit verbundenen regulären Ordenslebens waren ausschließlich die Ordensregeln maßgebend, die in den Instituta sowie der Charta Caritatis festgelegt sind. Der Zeitpunkt der Herausgabe der Stiftungsurkunde dürfte im Zusammenhang mit der Ankunft des ersten Abtes Vinzenz in Sittich zu sehen sein, der erst im Jahre 1136 dort eingetroffen war.

Zur Amtszeit des Abtes Gallenfels (1688 – 1719) wurde die Stiftungsurkunde nebst anderen Archivalien in der Prälatur neben der Kammer des Abtes aufbewahrt („.. in dem Gewölb auss diesser Cammer so anietzo das Archivium genanndt wird“). Abt Gallenfels selbst hat eine Abschrift angefertigt und sie am 15. Juni 1716 an Pater Steyrer nach Wien geschickt.

Anfänge

Sonnenuhr und Gedenken an das 850-jährige Jubiläum

Patriarch Peregrin war ein Sohn Heinrichs von Spanheim, des damaligen Herzogs von Kärnten. Der Patriarch wusste, dass in seinem Amtsbereich, wozu auch Krain gehörte, das Christentum noch keine tiefen Wurzeln geschlagen hat. Deshalb beschloss er, dort ein Kloster zu errichten und lud Zisterzienser Mönche ein, die ihm bei der Verwirklichung dieses Vorhabens helfen sollten. Das Kloster sollte eine Stätte der Arbeit, des Gebets und der Buße sein.

Das Gelände, auf dem das Kloster erbaut werden sollte, war damals, den Ordensregeln entsprechend, eine einsame und schwerzugängliche Waldgegend, durch die sich ein Bach mit klarem und frischem Wasser wand, der später den Namen Stiški potok (Sittiche Bach) oder auch Stičica bekam. Das Areal war in jener Zeit Eigentum von drei Brüdern, Heinrich, Dietrich und Mainhalm von Pries oder auch Pux oder Puchs; sie waren Seitenverwandte der hl. Hemma von Gurk. Da sie aber auf der nahe gelegenen Festung Weichselburg (slow.: Višnja gora) residierten, hießen sie auch die Herren von Weichselburg, - und später Grafen von Weichselburg. Sie überließen dem Patriarchen das für den Bau des Klosters ausgesuchte Gelände und bekamen als Ersatz dafür Land um St. Veit / Šentvid, einer nahe gelegenen Ortschaft, die damals Aquileja gehörte.

Die ersten Mönche, die im Jahre 1132 nach Krain kamen, um mit der Arbeit zu beginnen, sollen vom Zisterzienser Kloster Rein entsandt worden sein, wie in der Stiftungsurkunde nachzulesen ist. Nach anderen sollen die Mönche jedoch aus dem Kloster Morimond in Frankreich dorthin gekommen sein. Mit ihnen kam auch Michael, ein junger Baumeister, der die Baumaßnahmen leitete. Die Ankömmlinge ließen sich zunächst im nahe gelegenen St. Veit (Šentvid) nieder, der Urpfarre mit der Kirche des hl. Veit (sv. Vid).

Die Errichtung des Klosters und der Klosterkirche

Pforte

Die Arbeiten waren innerhalb weniger Jahre so weit fortgeschritten, dass die Mönche schon 1135 ins Kloster einziehen konnten. Um dort mit dem regulären Ordensleben beginnen zu können, mussten gemäß den Ordensregeln allerdings 1. die Klosterkirche, nach Osten ausgerichtet als Mittelpunkt der gesamten Anlage, 2. das Refektorium (Speisesaal), 3. das Dormitorium (Schlafsaal), 4. das Hospiz (Gast- und Krankenraum für Reisende, Pilger) und 5. die Pforte fertig gestellt worden und die Anlage, zur Abgrenzung von der Außenwelt, mit einer Mauer umgeben sein. Nur die Ställe durften außerhalb der Klostermauer errichtet werden. Teile der Mauer verlaufen heute noch im ostwärtigen und südlichen Teil entlang des Baches Stiški potok.

Die reguläre Ordensarbeit wurde am 7. Juli 1135 aufgenommen. Der Abt Vinzenz allerdings kam vermutlich erst Mitte des Jahres 1136 nach Sittich, ein Umstand, der nicht konform mit den Ordensregeln war. Den Ordensregeln entsprach wohl, dass zu Beginn des geordneten Klosterlebens 12 Mönche - analog der Anzahl der 12 Apostel – vor Ort anwesend waren, der Dreizehnte sollte stets der Abt sein, der in diesem Fall jedoch zu dem Zeitpunkt noch nicht eingetroffen war.

Im Laufe der Jahre – jeder Abt tat etwas dazu – entwickelte sich das Kloster zu einer stattlichen Anlage. Die Klosterkirche wurde erst im Jahre 1156 fertig erbaut, und vom Patriarchen Peregrin persönlich eingeweiht. Der Hauptaltar – Altar der Mutter Gottes – wurde am 8. Juli 1156 eingeweiht und die Einweihung der beiden Seitenaltäre, der des Erzengels Michael und des Apostels Petrus und aller Heiligen schlossen sich am 9. Juli 1156 an. Im Jahre 1181 folgte die Einweihung der Altäre des Heiligen Kreuzes und des Johannes Evangelista. Im Jahre 1182 wurde der Altar des hl. Nikolaus und 1191 der Altar des hl. Benedikt geweiht. Es folgten die Einweihungen der Altäre des hl. Georg (1196), des hl. Stephan (1200) und des Seitenaltars der Mutter Gottes (1301). Im Jahre 1335 war ferner die Rede vom Altar des hl. Andreas und später auch vom Altar des hl. Bastian.

Donatoren, Urkunden und Urbare

Patriarch Peregrin musste als Klostergründer dafür sorgen, dass die Mönche von Beginn an für eine angemessene Lebenshaltung sichere und geregelte Einkünfte zur Verfügung hatten. Dafür griff er vermutlich auch auf das Vermögen der Kirche des Patriarchats zurück. Er stellte nicht nur das Baugelände zur Verfügung, sondern schenkte dem Kloster auch fünf Höfe, die am Sitticher Bach lagen, und die Ortschaft Weinhof (Bajnof) in der Nähe der heutigen Stadt Novo mesto in Unterkrain. Und im Jahre 1145 bedachte er das Kloster mit fünf weiteren Huben in Bodendorf an der Mur in der Steiermark.

Dem Beispiel des Patriarchen folgend schlossen sich schon bald weitere Wohltäter mit ihren Schenkungen an, wie beispielsweise die Weichselburger Herren, die Andechs und die Spanheimer, die Grafen von Görz und die Markgrafen von Istrien, die österreichischen Erzherzöge und Herzöge von Kärnten sowie weitere Adelsfamilien aus Krain und sogar aus der Steiermark.

Auf diese Weise gelangte Sittich innerhalb weniger Jahrzehnte zu großem Grundbesitz. Diese Güter lagen hauptsächlich in Gegenden die sich zwischen Laibach im Westen und Rudolfswert im Osten und der Save im Norden und des Flusses Gurk (Krka) im Süden erstreckten. Der Herzog von Kärnten, Ulrich von Spanheim, erteilte dem Kloster am 10. Januar 1256 die niedrige Gerichtsbarkeit über die dem Kloster zugehörigen Untertanen, später folgten die hohe Gerichtsbarkeit und sogar die Blutgerichtsbarkeit. Einige Mächtige erteilten dem Kloster auch Forst- und Jagdrechte sowie im Zirknitzer See auch das Fischereirecht. Die Päpste selbst und die Patriarchen unterstützen Sittich auch dadurch, dass sie dem Kloster mehrere gut dotierte Pfarreien inkorporierten. Im 14. Jahrhundert erteilte Papst Inozenz III. dem Kloster das Privileg des Asylrechts.

Dass Patriarch Peregrin der Sifter des Klosters war, ist Fakt. Aber von Zeit zu Zeit stellten dies einige seiner Nachfolger in Frage. Nicht Peregrin allein, sondern auch die Kirche von Aquileja sei Gründer des Klosters gewesen. So äußerte sich Patriarch Berthold in einem Brief vom 19. 10. 1341: „…der Abt des Klosters Sittich, das von der Kirche von Aquileja und von unseren Vorgängern gegründet und feierlich dotiert wurde…“. Davon gibt es mehrere ähnliche Fälle.

Als Klostergründer sahen sich aber auch andere. Der Abt Urban Paradeiser schrieb an den Landeshauptmann Johann von Auersperg auf Schönberg in einem Brief vom 18. 5. 1522 unter anderem, dass er sich in der Reihe seiner Vorgänger für den Klostergründer hielte…“. Aber auch Sophie von Weichselburg zugleich Markgräfin von Istrien, bezeichnet sich, ihren Mann und ihre Eltern in einer Urkunde vom Jahre 1228 als Klostergründer. Dort heißt es: „Sophia, dei gratia Ystrie marchionissa Sitticensis cenobii fundatrix“ (Sophie von Gottes Gnaden Markgräfin von Istrien Gründerin des Klosters Sittich) - erteilt dem Kloster für ihr eigenes Seelenheil, für das ihres verstorbenen Gemahls Markgrafen von Istrien Heinrich sowie für das Seelenheil ihrer Eltern, ihres Bruders, die alle im Kloster bestattet wurden, sowie all ihrer Verwandten – (omniumgue parentum meorum ) das Forst- und Jagdrecht. Auch die Herzogin Viridis wird in einer Urkunde vom 23. 10. 1397 als Mitbegründerin des Klosters bezeichnet. In diesem Fall steht die juristische Frage im Raume, fundierte (fundus – Grund und Boden) Patriarch Peregrin das Kloster aus eigenen Mitteln oder Griff er auf das Vermögen der Kirche von Aquileja zurück. Im letzteren Fall wäre das Kloster ausschließlich eine Einrichtung der Kirche. Diese Frage scheint nicht völlig geklärt zu sein.

Pater Grebenc hat in seinem Werk - Gospodarska ustanova Stične ali njena dotacija (Die wirtschaftliche Gründung Sittichs oder ihre Dotation) aus dem Jahre 1973, all diese Schenkungen mit den Wohltätern aufgelistet und außerdem nachgewiesen, dass der anfängliche Landbesitz Sittichs wesentlich größer war, als Historiker bislang angenommen haben. Seinen Untersuchungen ist es ferner auch zu verdanken, dass die Gesamtentwicklung von Sittichs Grundbesitz im Mittelalter größtenteils aufgeklärt ist.

Im ersten Teil: „Registracija posestnih listin od 1136 bis 1505“ (Registrierung der Besitzurkunden vom Jahre 1136 bis zum Jahr 1505) führt Grebenc 352 Urkunden auf, die etwas über die Wohltäter, deren Schenkungen und Bestätigungen von Grundbesitz aussagen.
Im zweiten Teil: „Ozemeljsko stanje Stične v času urbarja in leta 1505“ (Stand des Grundbesitzes von Sittich aus der Zeit des Urbars vom Jahr 1505). Der Urbar aus dem Jahre 1505 ist der älteste, der erhalten geblieben ist. Darin wird verwiesen auf Urbare von 1445 und 1496, die jedoch verschollen sind. Im Staatsarchiv Sloweniens in Ljubljana werden ferner die Urbare von Sittich aus den Jahren 1544, 1558, 1572, 1573, 1584, 1608, 1619, 1624 aufbewahrt. Weiterhin sind aufgeführt der Bodendorfer Urbar von 1619 und Urbare von Weindorf (Bajnof) aus den Jahren 1543 und 1643/49.
Anhand der Urbare von 1505 /Sittich), 1619 (Bodendorf) und 1643/49 (Weindorf) hat Grebenc alle dort vorkommenden Orte, die in jenen Zeiten oft sehr unterschiedlich geschrieben wurden, lokalisiert und sie mit den gegenwärtigen Ortsnamen versehen.
Im dritten Teil: „Koordinacija listin z urbarialnem stanjem“ (Koordination der Urkunden gemäß den Aufzeichnungen in den Urbaren) setzt sich Grebenc mit der Entwicklung des klösterlichen Grundbesitzes, den Zugängen und Abgängen, und führt acht Urkunden auf, in denen die Patriarchen im Zeitraum von 1145 bis 1250 die dem Kloster gemachten Schenkungen bestätigt haben.

In Sittich wurden Urbare und andere Dokumente, die täglich in Gebrauch waren, im Verwaltungsgebäude, das zwischen der Klosterkirche und dem Einganstor stand, aufbewahrt. Diese Teile haben zur Zeit der Türkenbelagerungen in den Jahren 1471, 1475 und 1492 am stärksten gelitten.

Grabmäler

Die meisten Wohltäter waren darauf bedacht, dass ihnen als ihre letzte Ruhestätte ein Platz im Kloster oder in der Klosterkirche gewährt werden würde. Im Sitticher Nekrolog sind für die Zeit von 1140 bis 1556 etwa 230 solcher Wohltäter aufgeführt. Davon wurden 31 in der Sitticher Kirche beigesetzt.

In Valvasors Beitrag zum Kloster Sittich finden wir auch Hinweise zu den dortigen Epitaphien. Valvasors Bericht entnehmen wir, dass im Kloster viele hochgestellte Personen und von Adel beigesetzt wurden, wie beispielsweise Sophie, die Markgräfin von Istrien, ihre Eltern und andere Vorfahren. Ebenso fand dort Viridis, eine geborene Herzogin von Mailand und Gemahlin Leopolds III., Erzherzogs von Österreich ihre letzte Ruhestätte. Dort wurde auch Agnes, die Gemahlin von Ulrich, Herzogs von Kärnten beigesetzt. Auch einige Grafen von Auersperg und Angehörige anderer Geschlechter ruhen hier, obwohl deren Grabsteine nicht mehr vorhanden sind. Sie wurden im Zuge weiterer Umbauten mit Genehmigung von Kaiser Maximilian I. aus dem Jahre 1497 entfernt, da sie störten. Erhalten geblieben sind nur einige wenige Steine, so auch der von Pankraz von Auersperg aus dem späten 15. Jahrhundert. Valvasor erwähnt auch den heute nicht mehr vorhandenen Grabstein von Ludwig von Kossiak, mit dem dieses Geschlecht erloschen ist.

Sittich im Wandel der Zeiten

Sittich zur Zeit der Türkeneinfälle

Die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts war die Zeit der massivsten Türkeneinfälle in das Gebiet des heutigen Sloweniens. Auch das Kloster Sittich bekam damals die türkische Gewalt zu spüren. Türkische Einheiten aus Bosnien kommend, drangen über die Orte Mirna peč (Hönigstein), Trebnje (Treffen) und entlang des kleinen Flusses Temenica (Temenitz) nach Sittich vor. Die Türken belagerten das Kloster mehrere Male. Zweimal gelang es ihnen sogar das Kloster einzunehmen, und zwar in den Jahren 1471 und 1528. Das Kloster wurde geplündert und dann eingeäschert. Die Mönche wurden niedergemacht oder in die Sklaverei verschleppt. Wie viele damals gerettet werden konnten ist nicht bekannt. Wertvolle Urkunden, Handschriften, Inkunabeln, Urbare und Kunstwerke wurden Opfer der Flammen. Die erste Einnahme des Klosters beschreibt in dichterischer Freiheit auch der bekannte slowenische Schriftsteller Josip Jurčič (1844 – 1881) in seiner historischen Erzählung „Jurij Kozjak - slovenski janičar“ (Georg (von) Kossiack, der slowenische Janitschare) aus dem Jahr 1860.

In jenen Jahren amtierten die Äbte Ulrich (1450 – 1481) und Abt Johannes Glawitsch d. J. (1523 – 1530).

Nach der Schlacht von Mohacs (29. 8. 1526) stellte der damalige Landesfürst, Ferdinand I. von Habsburg immer größere Forderungen an die Kirche. Im gleichen Jahr schon ließ er alle kirchlichen Wertgegenstände registrieren, um sie zu Geld zu machen. Mit diesem Geld wurde die Verteidigung gegen die Türken finanziert. Die Krainer Landstände ernannten den Abt Glawitsch zum Kommissar, der zuständig war für die Konfiszierung von Wertgegenständen, die jede Kirche in Krain für den Unterhalt des Krainer Truppenaufgebotes gegen die Türken abgeben musste. Kloster Sittich musste damals folgende Gegenstände abgeben: 2 vergoldete Monstranzen und eine kleine aus Silber, 6 Kelche und 6 Patenen (Hostienteller), 1 großes Kreuz und drei kleinere vergoldete Kreuze, 1 vergoldete und 5 Figuren aus Silber, 2 Krüge, 1 aus Silber hergestelltes vergoldetes Brustkreuz, und 2 kleine vergoldete Kreuze mit Silberketten, eine silberne Mantelspange, den Abtstab, ein vergoldetes Weihrauchgefäß und 3 „Agnus dei“ (ein ovaler Anhänger mit dem Bild eines Lamms).

Sittich zu Valvasors Zeit

Johann Weyhart Freiherr von Valvasor (1641 – 1693) hat in seinem weltbekanntem umfangreichem Werk „Die Ehre des Herzogtums Krain“ - die Slowenen nennen es „Slava Vojvodine Kranjske" - das Kloster Sittich mehrere Male an unterschiedlichen Stellen erwähnt. Im XI. Buch – das auch als das Buch der Burgen bezeichnet wird - widmet Valvasor dem Kloster einen eigenen Beitrag einschließlich einer Illustration (etwa DIN A 4 Format). Es wird berichtet, Valvasor habe für seine Recherchen auch das dortige Archiv benutzt.

Sein Bericht über das Kloster ist allerdings nicht sehr erschöpfend. Er teilt uns etwas über die geographische Lage des Klosters mit. Ferner schreibt er, das Kloster sei ein großes, auf „alte“ Art errichtetes Gebäude, umgeben von einer Mauer und mit mehreren Türmen gut gesichert. Das Kloster habe auch ein schönes Getreidesilo mit drei Gewölben, jeweils übereinander errichtet, was einzigartig für diese Gegend sei. Das Silo sei aber auch erst im Jahre 1686 fertig gestellt worden. Die Kirche beschreibt Valvasor als ziemlich groß und lang und mit einem kleinen und großen Turm geschmückt. Im Kloster sei auch ein ansprechendes Herbarium angelegt worden, das jedoch aufgrund der Klostermauer dem Blick von außen verborgen bliebe. Nach Valvasor lag vor dem Kloster eine schöne und gute Ebene mit kleinen Hügeln, sehr schön mit Bäumen bestückt, wo es angenehm sei zu wandern insbesondere zur Sommerszeit, wenn die Hitze drückt. Die Heuwiesen seien dort vortrefflich. Und wegen einer großen Wiese mit der Bezeichnung Mullau (slow.: Muljava), von der das Vieh mit so hervorragendem Futter versorgt wird, war zu Valvasors Zeiten noch der Brauch, am Karfreitag als Dank dafür drei kleine Butterstücke und drei Brotleibe auf den großen Altar in der Klosterkirche zu legen. Und am Dienstag vor Ostern, der allgemein als der Vergebungsdienstag bezeichnet wird, erhält jeder, der an die Klosterpforte klopft, einen Heller und zwei Semmel, und dieses Brot schimmelt nie, sagt der Volksmund.

Weiter berichtet Valvasor, in den ersten dreihundert Jahren seien die Frömmigkeit und Gottesfurcht der christlichen gläubigen Seelen so groß und mächtig gewesen, dass es in Krain kaum eine angesehene Familie gab, die nicht dem Kloster mit milden Gaben und Stiftungen geholfen hätte. Ferner führt Valvasor einige Wohltäter auf, die auch im Kloster beigesetzt wurden, und dass nahezu alle Grabsteine und Epitaphien verschollen sind. Valvasor schreibt aber auch, dass es in diesem Gotteshaus Unterlagen und Handschriften im Überfluss gäbe, die es ermöglichten, eine eigene Abhandlung über das Kloster zu verfassen.

Zurzeit Valvasors regierten in Sittich folgende Äbte: Rupprecht Eckart (1638 – 1644), Johannes Weinzierl (1644 – 1660), Maximilian Motoch (1661 – 1680), Ludwig Freiherr von Rahmschüssel (1680 – 1687) und Anton von Gallenfels (1688 – 1719).

Aufhebung und Wiederbeginn

Für das slowenische Volk entstand ein immenser, irreparabler kultureller Schaden als neben zahlreichen anderen Klöstern auf der Grundlage des Dekrets vom 12. Januar 1782 von Kaiser Josef II. im Jahre 1784 auch das Kloster Sittich aufgelöst wurde. Das kulturelle Zentrum in Unterkrain war verschwunden. Zahlreiche kostbare Bücher, Inkunabeln, Handschriften, Briefe, unersetzbare Urkunden und Urbare sowie Kunstwerke wurden bei der Räumung des Klosters vernichtet oder sind seither verschollen, obwohl für die Bergung der Bücher und der Archivalien genaue Anleitungen erstellt wurden.

Schon drei Wochen nach der Herausgabe des Dekrets fuhr am 25. Oktober 1784 in Sittich die Kommission, die mit der Auflösung des Klosters beáuftragt war, mit Johann Nepomuk von Buseth, dem innerösterreichischen Gubernialrat, und dem Liquidator Schrey an der Spitze vor. Buseth las den versammelten Patres das Auflassungsdekret vor. Danach begann die Bestandaufnahme des Klosterinventars und Klostervermögens. Nach zwei Monaten, am 20. Dezember, lag das Ergebnis vor. Das Klostervermögen betrug 304.650,- Gulden, die Schulden beliefen sich auf 65.665,- Gulden. Das einstige Kloster hieß von nun an „Religionsfonds Herrschaft Sittich“ oder auch „Kameral Herrschaft Sittich“. Der erste Verwalter der verstaatlichten Herrschaft war Franz Xaver von Monderburg.

Das Klosterarchiv wurde von der Landwirtschaftlichen Gesellschaft in Laibach übernommen. Und die beiden Sitticher Patres Jakob Učan und Georg Nowak wurden beauftragt, Abschriften von Urkunden und ein Verzeichnis anzufertigen, was aus Zeitgründen wohl nicht zu Ende geführt wurde.

Auch die Klosterbücherei sollte der Landwirtschaftlichen Gesellschaft in Laibach zugeführt werden, was ebenfalls nicht geschah, da die Gesellschaft 1788 aufgelöst wurde. Schließlich wurde nun die Kameral Herrschaft Sittich in das Bistum Laibach inkorporiert, an das auch das Klosterarchiv und die Bücherei übergeben wurden.

Bei der Übergabe wurde am 26. April 1788 ein langes Verzeichnis unterschrieben, das vom Pater Učan zusammengestellt worden war. In Sittich wurden die Bücher und Urkunden in 88 Kisten verpackt, die dem Laibacher Bezirksamt zugeführt wurden. Und von dort wurden die Behälter, wie vorgeschrieben, an die Hofbibliothek in Wien verschickt, die sich Exemplare aus dem Bestand an Büchern, Urkunden und Handschriften nach Belieben heraussuchen durfte. Die wertvollsten Stücke verblieben somit in Wien. Der Rest ging an die Laibacher Lyzeumsbücherei (die heutige Laibacher Volks- und Universitätsbücherei, (NUK). Erhalten geblieben ist ein Verzeichnis aller Bücher der damaligen Klosterbücherei, es waren 1774 Teile bestehend aus 2.663 Heften. An die 300 Exemplare davon werden heute in der Laibacher Universitätsbücherei aufbewahrt.


Von 1921-1931 mussten die weißen Mönche aus Sittich im Exil in Bronnbach leben, ab 1931 in Seligenporten.[1]

1945 wurde das Stift Stams durch Sitticher Zisterziensermönche neu besiedelt.[2]

Äbte des Klosters

1. Abt Vinzenz (1136 - 1150, 1163 - 1167 / 68) Über ihn ist wenig bekannt, man nimmt an, dass er aus Frankreich kam. Die Überlieferung berichtet nämlich, dass Vinzenz vom hl. Bernard selbst im Jahre 1136 aus Morimond nach Sittich beordert wurde. Vinzenz wurde nach dem Tod seines Nachfolgers Folknand erneut zum Abt gewählt und regierte bis zu seinen Tod am 23. Dezember 1167 oder 1168.

2. Abt Folknand (1150 - 1163) Auch über ihn ist wenig bekannt. Aufgrund seiner engen Beziehungen zur Kirche in Deutschland nimmt man an, dass er von deutscher Herkunft war. Abt Folknand starb vor 1163.

3. Abt Aldeprand (1167/68 - 1180) Der Abt berichtet in einer Urkunde, dass der Baumeister Michael, der zur Zeit seiner Vorgänger das Kloster und die Kirche erbaut hat, ein Gut in Zgornja Draga (ein Ort, den es heute noch gibt), in der Nähe des Klosters erhalten hat. Abt Aldeprand starb am 8. 12. 1180.

4. Abt Berthold /Pero (1180 - 1226) Es wird angenommen, dass er aus dem untersteirischem Sanntal (Savinjska dolina) stammt. Er ließ mehrere Altäre bauen und scheint auf in mehreren Urkunden. Er erreichte, dass Herzog Ulrich II. (Kärnten) das Kloster in seine persönliche Obhut nahm und dem Kloster die eigene Gerichtsbarkeit verlieh, mit Ausnahme des „ius sanquinis“ (Todesstrafe). Aufgrund des Personalaufwuchses hatte der Abt die Absicht eine Filiale zu gründen, ein Vorhaben, das jedoch nicht zu Stande gekommen war.

5. Abt Anonymus (1226 - 127) Da er fälschlicherweise im März 1226 gewählt wurde, wollte ihn der Visitator nicht bestätigen. Nach einem Jahr resignierte er.

6. Abt Konrad (1227 - 1252) Aus seiner Zeit ist eine Reihe von Urkunden erhalten geblieben, in denen der Besitz des Klosters aufgeführt ist, oder von Ehrenobligenheiten berichten, die ihm anvertraut wurden. Abt Konrad verglich sich mit dem Grafen Wilhelm von Heunburg wegen eines Streites um die Güter Slevice bei Großlassitsch (Velike Lašče). Er galt als ein angesehener kirchlicher Würdenträger und als ein Guter Walter des Klosters. Abt Konrad starb am 19. Januar 1252.

7. Abt Johannes Gall (1252 - 1261) Auch er galt als jemand der gut wirtschaften konnte. Damals erhielt das Kloster zahlreiche weitere Schenkungen. Reinboto von Hertenberg aus Kravjek schenkte dem Kloster am 1. Juli 1254 zwei Huben und zwei Weinberge in Oseljica (Osliza) bei Kravjek (Weineck in der Nähe von Sittich). Dafür sicherte ihm das Kloster zu, dass er dort beigesetzt wird. Und Herzog Ulrich bestimmte zum Schutzherren des Klosters den Landeshauptmann von Krain, Rudelin von Pierbaum. Abt Johannes regierte bis zu seinem Tod am 13. Juni 1261.

8. Abt Theoderich / Teoderik (1261 - 1266) Auch er mehrte das Klostervermögen. Herzog Ulrich schenkte dem Kloster am 12. März 1261 ein Hospiz unterhalb des Loibel (Ljubelj), zur Aufnahme Armer und Pilger. Er erteilte 1266 dem Kloster auch das Forst- und Jagdrecht. Abt Theoderich starb am 13. Juli 1266.

9. Abt Konrad (1266 - 1279) Konrad machte einige bittere Erfahrungen. Da er sich in der Auseinandersetzung um die Görzer Erbschaft gegen den Grafen Albrecht stellte, ließ ihn dieser an den Pferdeschweif eines Pferdes binden und nahezu nackt und barfüssig nach Görz (Gorica) in den Kerker verbringen. Er kehrte aus der Gefangenschaft zurück, der Zeitpunkt ist jedoch nicht bekannt. Im Jahre 1274 finden wir ihn jedenfalls wieder in Sittich. In diesem Jahr noch inkorporierte Patriarch Raimund dem Kloster die Pfarrei Sachsenfeld (Žalec). Graf Meinhard von Görz Tirol bestätigte 1277 dem Kloster die Gerichtsbarkeiten, das Jagd- und Forstrecht und trug dem Kloster Landstrass (Kostanjevica)auf, Sittich jährlich 10 Silbermark zu zahlen. Außerdem nahm Graf Meinhard das Kloster in seine persönliche Obhut. Abt Konrad regierte bis zu seinem Tod am 13. August 1279.

10. Abt Heinrich / Henrik (1280 - 1302) Durch Ankauf und Tausch von Grundstücken arrondierte und mehrte Abt Heinrich den klösterlichen Grundbesitz. Das Kloster wurde 1289 von Johann Remigius, dem Befehlshaber von Susedgrad in Kroatien und 1300 von Hugo von Duino (Tywein, Tybein) in Istrien teilweise von Zollabgaben befreit. Damals scheint in einer der Urkunden zum ersten Mal der Name Bieli auf, er war der weltliche Verwalter und Rechtsvertreter der Sitticher Ordensbrüder in weltlichen Angelegenheiten. Abt Heinrich starb am 6. 12. 1302 im Kloster Viktring.

11. Abt Rudolph (1303 - 1314) Das Leben zur Regierungszeit von Abt Rudolf verlief in Sittich ruhig. Er galt als ein angesehener Würdenträger mit Verhandlungsgeschick. Abt Rudolph starb am 2. 12. 1314.

12. Abt Friedrich von Limpach (? - 1322) Über Abt Friedrich sind kaum Nachrichten erhalten geblieben. Es ist nicht einmal das Datum seiner Wahl zum Abt bekannt. In seiner Regierungszeit, am 29. 12. 1320 erwarb das Kloster ein Haus in Laibach. Abt Friedrich starb am 26. November 1322.

13. Abt Niklas von Hopfenbach / Nikolaj Hmeljniški (? - 1326, 1342 - 1348) Abt Niklas entstammt dem Geschlecht der Herren von Hopfenbach, deren gleichnamige Stammburg in der Nähe vom heutigen Novo mesto stand. Der Beginn seiner Regierungszeit ist nicht bekannt. Er legte Ende 1326 das Amt nieder, wurde aber nach dem Tod von Abt Johannes im Jahre 1341 wiedergewählt und leitete das Kloster bis zu seinem Tod am 2. August 1348.

14. Abt Eberhard von Montpreis / E. Planinski (1327 - 1331) Abt Eberhard von Montpreis (auch Montparis) entstammte einem einst mächtigen Adelsgeschlecht. Der Stammsitz war die gleichnamige Burg - slowenisch Planina - bei Sevnica (Lichtenwald) in der Untersteiermark in Slowenien. Mit Abt Eberhard - so wird berichtet - begann für Sittich eine düstere Epoche, die nahezu bis Ende des 14. Jahrhunderts andauerte. Damals war auch die Zeit der „Babylonischen Gefangenschaft der Kirche“ oder des „Avignonesischen Papsttums“ (1309 – 1376), und die Habsburger führten Krieg gegen den Patriarchen von Aquileja. Die Äbte wechselten rasch, und es gibt kaum Nachrichten über sie. Abt Eberhard gelang es, das klösterliche Vermögen zu mehren. Seine beiden Brüder, Heinrich und Ulrich machten den Schaden, die ihre Vorfahren vor einhundert Jahren dem Kloster zugefügt haben, wieder gut - 1330 schenkten sie dem Kloster eine Hube in Bršljin bei Rudolswert. Berichtet wird auch, dass er die Mitra tragen durfte. Am 18. September 1331 resignierte er. Sein genaues Sterbedatum konnte anhand lückenhafter Nachrichten nicht genau ermittelt werden. Abt Eberhard starb an einem 23. April nach 1337.

15. Abt Stephanus / Štefan (? - 1333) Über ihn gibt es kaum Nachrichten, ein einziger Kaufvertrag von 1332. Im Jahre 1333 legte er sein Amt nieder. Er starb an einem 16. August nach 1337.

16. Abt Otto / Oton (? - 1336) Aus seiner Zeit sind nur wenige Kaufverträge erhalten geblieben. Patriarch Bertrand (1344 - 1350) erteilte 1335 den Sitticher Ordensbrüdern die Befugnis, Laien die Beichte abzunehmen, sie mit den Sterbesakramenten zu versehen und sie auf kirchlichen Friedhöfen beisetzen zu können und zu predigen. Abt Otto starb am 2. September 1336.


17. Abt Johannes/Janez (1336 - 1341)

18. Abt Peter (1349-1360)

19. Abt Arnold (1360 - 1370)

20. Abt Jacobus/Jakob (1370 - 1382)

21. Abt Andreas/Andrej (1382 - 1387)

22. Abt Albertus von Lindeck (1388 - 1405)

23. Abt Peter Limschak/Limšak (1405 - 1428)

24. Abt Laurenz Forer (? - 1433)

25. Abt Imre/Emmerich Perennyi (1433 - 1440)

Aufgrund der Namen wird angenommen, dass er von ungarischer Herkunft war

26. Matthias Saletel / Matej Zaletel (1441 - 1449)

Er war Slowene aus der Sitticher Umgebung

27. Abt Gerhard/Gerard (? - 1450)

28. Abt Ulrich/Ulrik (1450 - 1481)

29. Abt Oswald/Ožbald (? - 1487)

30. Abt Thomas von Egg / Tomaž z Iga (? - 1494, ? 1516)

31. Abt Martin (1494 - 1500)

32. Abt Johannes Glawitsch / Janez Glavič (1500 - 1508)

33. Abt Urban Paradeiser / Urban Paradižič (1516 - 1523)

34. Abt Johannes Glawitsch d. J. (1523 - 1530)

35. Abt Klemens Quitsold / Klemen Kvitsold (1530 - 1534)

36. Abt Johannes Zerar / Janez Cerar (1534 - 1549)

37. Abt Wolfgang Neff / Volbenk N. (1550 - 1566)

38. Abt Johannes Kaysell / Janez Cajzel (1566 - 1576)

39. Abt Johannes Klaferle (1577 - 1580)

40. Abt Laurenz Suppan / Lovrenc Zupan (1580 - 1600)

41. Abt Jakobus Reinprecht (1603 - 1626)

42. Abt Matthias Meierle / Matej Majerle (1626 - 1628)

43. Abt Johannes Anschlowar / Janez Anžlovar (1628 - 1638)

44. Abt Ruprecht Eckart (1638 - 1644)

45. Abt Johannes Weinzierl / Janez Vajncerle (1644 - 1660)

46. Abt Maximilian Motoh (1661 - 1680)

47. Abt Ludwig Freiherr von Rahmschüssel (1680 - 1687)

48. Abt Antonius von Gallenfels (1688 - 1719)

49. Abt Alexander Freiherr von Engelshaus (1719 - 1734)

50. Abt Wilhelm Kowatschitsch / Viljem Kovačič (1734 - 1764)

51. Abt Franz Xaver Freiherr von Taufferer (1764 - 1784)

52. Abt Gerhard Maier (1903 - 1912)

53. Abt Bernhard Widmann (1913 - 1922)

54. Abt Dr. Avgustin Kostelec (1924 1963)

55. Abt Rafael Ašič (1963 - 1979)

Slowene aus Jerič dol in der Pfarre Koprivnica bei Brestanica. Er wirkte in Ljubljana, in Polen, in Spanien und in Tirol. Nach seiner Rückkehr aus Österreich 1953 wurde er Prior in Stična und Pfarrer in der Sitticher Pfarrei. Bekannt wegen seiner Heilkräuter.

56. Abt Dr. Anton Nadrah (seit 1979)

Slowene aus der Umgebung von Stična.

Allgemeines

Im Kloster ist das slowenische Religionsmuseum eingerichtet; im Erdgeschoß gibt es einen Laden, in dem Klostererzeugnisse angeboten werden, unter anderem auch die Tees des berühmten Kräutersammlers Pater Simon Ašič.[3]

Sehenswert: Die romanische Basilika (1156), ein gotisches Kreuzgang-Gewölbe, die spätbarocke Abt-Kapelle.


Es wurde 1136 von Peregrin/Pilgrim, Patriarch von Aquileia, in der Windischen Mark gegründet und von den Weichselburgern reich begütert. Die ersten Mönche kamen aus dem Mutterkloster Rein, dessen Konvent heute noch freundschaftliche Beziehungen zu seinen slowenischen Brüdern unterhält.[4]

Das Kloster dient u. a. als Grablege für eine Gönnerin von Sittich, die Herzogin Agnes von Andechs-Meranien (+ 1263), Gemahlin des Spanheimer Herzogs Ulrich III. von Kärnten (+ 1269), die ihrem Mann als Erbtochter Ottos I. reichste Besitzungen in Krain und der Windischen Mark zubrachte.[5]

Notiz (1405): Albertus von Lindeck, Abt des Klosters Sittich, und der Konvent vergleichen sich mit dem Urban Ekkar, Pfarrer von Reifnitz, und dem Janez Gall, Pfarrer von Guetenfeld, wegen deren und ihrer Nachfolger Selbständigkeit zur Pfarrkirche St. Veit bei Sittich in der Windischen Mark, die dem Kloster Sittich incorporiert ist. Das Kloster verpflichtet sich auch zur Bezahlung der Kosten, in Summe 160 Dukaten, die beide Pfarrer wegen der Klage bei der römischen Kurie gehabt haben.[6]

Im 15. Jh. entstand in diesem Kloster die altslowenische Sitticher Handschrift [7]in zwei Teilen:

  • Im ersten Teil (1428) finden sich neben einigen Glossen auch zwei kurze Gebete.
  • Der zweite Teil (1440) enthält ein Osterlied und eine Beichtformel.

Notiz (1550): 1550 III 24 - Johannes Baptista Cicada, Bischof von Albi und Generalauditor der römischen Kurie, verpflichtet die von Rein abhängigen Klöster Sittich, Neustadt und Topolska zur Obedienz gegen den Abt von Rein Martin Durlacher und dessen Nachfolger.[8]

Literatur

  • Anton Nadrah, Dr., Abt des Klosters Stična: Stiška Opatija (Die Sitticher Abtei), Stična 1981
  • Jože Gregorič: Cistercijani v Stični - Ob 1500-letnici rojstva sv. Benedikta ´(Die Zisterzienser in Sittich / Stična - Anläßlich der 1500. Wiederkehr der Geburt des hl. Benedikt), Ljubljana 1980
  • Jože M. Grebenc: Gospodarska ustanovitev Stične ali njena dotacija leta 1135 (Die wirtschaftliche Gründung Sittichs oder dessen Dotation im Jahre 1135), Samostan Stična / Ljubljana 1973
  • Jože Mlinarič: Kostanjeviška opatija 1234 - 1786) (Die Landstrasser Abtei 1234 - 1786), Ljubljana 1987
  • Jože Koropec: Mi smo tu - Veliki punt na Slovenskem v letu 1635 (Wir sind hier - Der große (Bauern) Aufstand in Slowenien im Jahre 1635), Maribor 1985
  1. Bronnbach
  2. Stams
  3. Allgemeines, Pater Simon
  4. 875 Jahre Stift Rein
  5. Agnes
  6. Notiz 1405
  7. Sitticher Handschrift
  8. Notiz 1550