Reichenberg (Rheinland-Pfalz)
Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Position von Reichenberg hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz |
Landkreis: | Rhein-Lahn-Kreis |
Verbandsgemeinde: | Loreley |
Fläche: | 3,23 km² |
Einwohner: | 217 (30. Juni 2006) |
Bevölkerungsdichte: | 67 Einwohner je km² |
Höhe: | 197 m ü. NN Burg |
Postleitzahl: | 56357 |
Vorwahl: | 06771 |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Kfz-Kennzeichen: | EMS |
Gemeindeschlüssel: | 14 1 08 114 |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Untertal 3 56357 Reichenberg |
Offizielle Website: | www.reichenberg-rlp.de |
E-Mail-Adresse: | gemeinde@reichenberg-rlp.de |
Politik | |
Ortsbürgermeister: | Karl Heinz Goerke |

Reichenberg ist eine Gemeinde im Rhein-Lahn-Kreis in Rheinland-Pfalz (Deutschland)
Geografie
Reichenberg liegt nahe der Loreley ca. 2 km Luftline entfernt vom Rhein. Der Ort erstreckt sich in einer Tallage rund um die Burg Reichenberg. Die drei Bäche Hasenbach (Bogeler Bach), Reitzenhainer Bach und Forstbach durchschneiden die Gemarkung. Im südlichen Teil der Gemarkung befindet sich die leicht wellige Feldflur auf einer Höhe von 270m bis 320m über NN.
Knapp 20% der Gemarkung ist bewaldet, 75% wird als Ackerfläche und Grünland genutzt. Die Ortslage umfasst ca. 0,14 km².
Geschichte
Katzenelnbogener Herrschaft (1319-1479)
Erste urkundliche Erwähnung 1319 im Zusammenhang mit der Baugenehmigung für die Burg. Talsiedlung von Handwerkern, Tagelöhnern und Arbeitern. Verleihung der Stadtrechte 1324. Durch den frühen Tod des Bauherrn Graf Wilhelm I. im Jahre 1331 werden die ursprünglichen Baupläne nicht ausgeführt. Im Teilungsvertrag von 1352 wird die Siedlung im Tal (dale) dem Sohn Wilhelm II zugesprochen. 1380 Kapellenanbau und Altarweihe der heute noch vorhandenen Kirche. Am 28.07.1479 stirbt mit Philipp I. dem Älteren der letzte Graf von Katzenelnbogen. Reichenberg fällt damit an die Landgrafen von Hessen.
Hessische Herrschaft (1479-1806)
Die Linien Hessen-Kassel, Hessen-Darmstadt und Hessen-Rothenburg bestimmen fortan die Geschicke Reichenbergs. Zum Ende des 30-jährigen Krieges (1618-1648) wird 1647 die Burg belagert und letzendlich gestürmt. Erst 1737 wird die Kirche wieder aufgebaut. Noch bis 1841 gehen die Reichenberger Kinder nach Patersberg in die Schule. Im November 1806 wird das Gebiet der früheren Niedergrafschaft und späteren Hessischen Ämter, wie Reichenberg (auch Thalreichenbach genannt), von französischen Truppen besetzt und verwaltet. Dieser Zustand dauert bis zu den Befreiungskriegen. Auf dem Wiener Kongress 1815 wird das Herzogtum Nassau aus der Taufe gehoben.
Herzogtum Nassau (1816-1866)
Preussen (1867-1918)
Weimarer Republik
1933 bis 1945
nach 1945
Politik
Der amtierende Gemeinderat wurde am 13.06.2003 durch Mehrheitswahl gewählt. Er besteht aus 6 ehrenamtlichen Ratmitgliedern, davon einer Frau. Helmut Daum, Beate Klamp, Wolfgang May, Thomas Michel und Hermann-Willi Schmidt vertreten die Bürgerinnen und Bürger für 5 Jahre. Der 1. Beigeordnete Hans Rudi Voss hat auf sein Mandat/Stimmrecht verzichtet, gehört aber dem Rat an; der 2. Beigeordnete Hans Joachim Hopf hat Stimmrecht.
Der amtierende Ortsbürgermeister Karl Heinz Goerke (parteilos) wurde mit 72,6% der gültigen Stimmen ebenfalls am 13.06.2003 gewählt. Auch er ist ehrenamtlich tätig.
Die Verwaltungsaufgaben werden von der Verbandsgemeindeverwaltung Loreley in St. Goarshausen wahrgenommen. Die hauptamtlichen Kräfte unterstützen die Gemeinde.
Die Wahlbeteiligung liegt in Reichenberg in der Regel zwischen 70% und 80%. Bei den letzten Wahlen erreicht die SPD mehr als 50%, die CDU lag bei gut 20%, FDP und Grüne kamen auf jeweils 8% bis 9%.
Wirtschaft und Infrastruktur
Reichenberg liegt verkehrsgünstig an der Bundesstraße B274. Durch die Gemeinde selbst führt die Kreisstraße K90. Den nächsten Autobahnanschluss erreicht man über die Fähre St. Goarshausen - St. Goar in Pfalzfeld. Die BAB 61 führt im Norden Richtung Niederrhein im Süden bis zum Hockenheimring.
Der nächste Bahnhof ist in St. Goarshausen. Werktags fährt im Stundentakt die Regio-Buslinie 580 von St. Goarshausen nach Limburg. Zusätzlich gibt es noch verschiedene Schüler- bzw. Kindergartenbusse die morgens und mittags fahren.
Auf dem ehemaligen Kleinbahndamm führt der Radweg von St. Goarshausen nach Zollhaus an Reichenberg vorbei.
Reichenberg ist landwirtschaftlich geprägt. Allerdings existieren nur noch ein konventioneller und ein Bio-Vollerwerbsbetrieb. Zusätzlich gibt es noch zwei größere Nebenerwerbsbetriebe. Verschiedene selbstständige Dienstleister arbeiten überwiegend von zu Hause aus. In Reichenberg gibt es ansonsten keine Arbeitsplätze.
Reichenberg besitzt kein Geschäft und keine Gastwirtschaft. Dinge des täglichen Bedarfs müssen in St. Goarshausen oder Nastätten gekauft werden. Dies gilt auch für die ärtzliche Versorgung.