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Süd-Chorasan

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Lage der Provinz Süd Khorasan im Iran

Süd-Chorasan (persisch خراسان جنوبی, ausgesprochen Khorasan-e Jonubi, Khorasan „Land der aufgehenden Sonne“, ehemals Ghahestan/Kuhestan „Bergland“/Birjand) ist eine iranische Provinz im Osten des Landes an der Grenze zu Afghanistan, wo auch die frühere Hauptstadt Herat zu finden ist.

Süd-Chorasan ist mit ca. 550.000 Einwohnern (Stand: 2005) die zwanzigstgrößte Provinz (von insgesamt 30) nach der Einwohnerzahl und mit 75.034 km² (Stand: 2005) die achtgrößte Provinz nach der Gesamtfläche.

Der ursprüngliche, mit den Parthern verbündete und hier wohnhafte iranische Stamm sind die Sagarthian.

Die Hauptstadt ist Birjand. Süd-Chorasan hat sechs Verwaltungsbezirke, neben der Hauptstadt Birjand sind das Sarbischeh, Nahbandan, Sarajan, Gha'en (Land Gha'enaat), Darmian. Wichtige Städte der Provinz sind Sarajan, Khusf, Asdihe, Ajsak, Sse Ghal'eh, Sarbische, Nahbandan, Schussf, Gha'en.

Die Bevölkerung setzt sich aus Perser, Chorasan-Türken, Mongolen, Arabern und Kurden zusammen. Daneben gibt es noch viele Afghanen. Die Afghanen leben schon seit Jahrzehnten dort. Sie sind meistens ethnisch persisch und gehören dem schiitischen Islam an. Sie haben sich mit der einheimischen Bevölkerung arrangiert. Viele Afghanen sind auch iranische Staatsbürger.

Bis 2004 gehörte die Provinz Süd-Chorasan als Provinz Birjand zeitweilig zu der ehemaligen Provinz Chorasan.

Bevölkerung

Süd-Chorasan ist aufgrund seiner wechselvollen und spannenden Geschichte heute eine multi-ethnische und multi-konfessionelle Region. Die Unterscheidung der verschiedenen Volksgruppen ist bis auf sehr wenige Ausnahmen linguistischer Natur, da Unterscheidungen nach ethnischen Kriterien kaum möglich sind.

Die größte Bevölkerungsgruppe in Süd-Chorasan bilden die Sprecher iranischer Sprachen hauptsächlich Persisch und Paschto, wobei Persisch sowohl zahlenmäßig als auch historisch und kulturell die dominierende Sprache ist. Eine bedeutende Minderheit bilden die Sprecher zentralasiatischer Mongolen- bzw. Turksprachen, von denen Usbekisch sicherlich die wichtigsten sind. Daneben findet man auch kleinere Gemeinden von Arabern und Kurden.

Besonderheiten

Der aus dieser Region stammende und bekannt gewordene Obstbaum ist der Anaab. Der empfindliche Baum wächst bislang – mit einigen seltenen Ausnahmen – nur hier. Die Früchte sehen wie kleine Äpfel aus, die sowohl getrocknet wie auch frisch sehr schmackhaft schmecken.

Siehe auch

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