Laser
Laser [Initialwort von Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation (Lichtverstärkung durch Stimulierte Emission). Der Begriff wurde 1957 von Gordon Gould geprägt.
] ist dasLaser sind Strahlungsquellen (Infrarot, sichtbares Licht, Ultraviolett), deren Gemeinsamkeit im Entstehungsprozess der Strahlung liegt, nämlich in der sogenannten stimulierten Emission. So gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Lasermodelle mit den verschiedensten Eigenschaften. Ein Laser besteht dabei immer aus einem optisch aktiven Medium, in dem die Strahlung erzeugt wird, und meist einem Resonator, der für die Eigenschaften des Laserstrahls, wie Parallelität oder Strahlprofil, mitverantwortlich ist.
Laser haben faszinierende Eigenschaften, die sie stark von klassischen Lichtquellen (wie z.B. einer Glühlampe) unterscheiden. Aufgrund ihrer hohen Kohärenz-Eigenschaften kann mittels Lasern die Wellennatur des Lichts z.B. durch Interferenzeffekte direkt beobachtet werden. Laserlicht kann zeitlich kohärent sein. Dadurch ist es einfarbig (monochromatisch). Wegen der hohen räumlichen Kohärenz kann Laserstrahlung hoch intensiv und gut gebündelt (fokussiert) werden, was sie für Anwendungen als Schneid- und Schweißwerkzeug oder auch als Laserskalpell in der Medizin geeignet macht.
Laser können auch so konstruiert werden, dass sie Impulse mit extrem geringer Dauer (~10 fs-Bereich) aussenden, so dass die zeitaufgelöste Laserspektroskopie ein Standardverfahren zur Untersuchung schneller Prozesse geworden ist.
Geschichte
Albert Einstein beschrieb in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts die stimulierte Emission als Umkehrung der Absorption. Danach wurde lange gerätselt, ob der Effekt zur Verstärkung des Lichtfeldes benutzt werden konnte, da zum Erreichen der Verstärkung eine Besetzungsinversion eintreten musste. Diese ist aber in einem stabilen Zweiniveausystem unmöglich. Zunächst wurde ein Dreiniveausystem in Betracht gezogen, und Rechnungen ergaben eine Stabilität für Strahlung im Mikrowellenbereich. Daraus folgte der Maser, der Mikrowellenstrahlung aussendet. Der erste Laser - ein Rubin-Festkörperlaser - wurde 1960 von Theodore Maiman gebaut und am 26. Mai fertiggestellt[1].
Die weitere Entwicklung führte dann zunächst zu Gaslasern (Stickstoff-, CO2-Laser, He-Ne-Laser) und danach zu Farbstofflasern (das laseraktive Medium ist flüssig). Eine Weiterentwicklung von Kristalltechnologien ermöglichte eine sehr starke Erweiterung des spektralen Nutzbereiches. Durchstimmbare Laser zum Anfahren einer bestimmten Wellenlänge und breitbandige Laser wie z.B. der Titan-Saphir-Laser läuteten in den 80er Jahren die Ära der Ultrakurzpulslaser mit Impulsdauern von Pico- und Femtosekunden ein.
In den späten 80ern ermöglichte die Halbleitertechnologie immer langlebigere, hocheffektive Halbleiter-Laserdioden, die mit kleiner Leistung in CD- und DVD-Laufwerken oder in Glasfaser-Datennetzen eingesetzt werden und inzwischen nach und nach als Pumpquellen mit Leistungen bis in den kW-Bereich die wenig effektive Lampenanregung von Festkörperlasern ersetzen.
In den 90er Jahren wurden neue Pumpgeometrien für hohe Laserleistungen verwirklicht, wie der Scheiben- und der Faserlaser. Letztere fanden zur Jahrtausendwende aufgrund der Verfügbarkeit von neuen Fertigungstechnologien und Leistungen bis 20 kW zunehmend Anwendungen bei der Materialbearbeitung, wo sie die bisher gebräuchlichen Typen (CO2-Laser, lampengepumpte Nd:YAG-Laser) teilweise ersetzen können.
Zu Beginn des dritten Jahrtausends werden nichtlineare Effekte ausgenutzt, um Attosekundenpulse im Röntgenbereich zu erzeugen (damit lassen sich zeitliche Abläufe im Inneren eines Atoms verfolgen).
Erste blaue und ultraviolette Laserdioden erreichten die Marktreife.
Inzwischen ist der Laser zu einem bedeutenden Instrument der Industrie, Kommunikation, Wissenschaft und Unterhaltungselektronik geworden.
Physikalische Grundlagen
Spontane Emission
Durch Energiezufuhr kann ein Elektron eines Atoms oder eines Moleküls in einen angeregten Zustand wechseln. Licht entsteht dadurch, dass ein Elektron von solch einem energiereicheren zu einem energieärmeren Zustand wechselt, wobei die Energiedifferenz in Form eines Lichtteilchens (Photon) abgegeben wird. Geschieht dies ohne äußeres elektromagnetisches Feld, so spricht man von spontaner Emission.
Stimulierte Emission
Bei herkömmlichen Lichtquellen erfolgt der Übergang von einem Energieniveau zum anderen durch spontane Emission, das heißt, sowohl der Zeitpunkt als auch die Richtung, in die das Photon ausgesendet wird, sind zufällig. Beim Laser hingegen erfolgt dieser Übergang durch stimulierte Emission: Ein Lichtteilchen stimuliert diesen Übergang, und dadurch entsteht ein zweites Lichtteilchen, dessen Eigenschaften (Frequenz, Phase, Polarisation und Ausbreitungsrichtung) mit dem des ersten identisch sind. Das Resultat ist eine Lichtverstärkung. Der entgegengesetzte Vorgang ist die Absorption, bei der durch die Energie eines Photons ein Elektron in ein höheres Energieniveau gehoben wird.
Besetzungsinversion
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Photon durch Absorption ein Elektron auf ein höheres Niveau anhebt, ist in einem Zwei-Niveau-System genauso hoch wie die Wahrscheinlichkeit, dass es eine stimulierte Emission auslöst. Um eine Verstärkung von Licht zu erreichen, müssen daher mehr Zustände im höheren Niveau vorliegen als im niedrigen, so dass aufgrund der Besetzung die Wahrscheinlichkeit für die stimulierte Emission höher ist als für die Absorption. Diesen Zustand nennt man Besetzungsinversion. Aus diesem Grund ist eine Realisierung eines Lasers mittels zwei-Niveau-Systemen nicht möglich. Vielmehr werden Laser mittels drei- oder mehr-Niveausystemen konstruiert. Im Dreiniveausystem wird ein Elektron aus dem Grundzustand in einen hochliegenden atomaren oder molekularen Zustand angeregt. Dieser angeregte Zustand zerfällt schnell in das obere Niveau des Laserübergangs, der metastabil (d.h. langsam zerfallend) ist. Durch diesen Effekt werden die Atome / Moleküle des Lasermediums in den oberen Zustand des Laserüberganges gepumpt, eine Besetzungsinversion ist die Folge.
Technische Umsetzung

1. aktives Medium
2. Pumpenergie
3. Spiegel
4. teildurchlässiger Spiegel
5. Laserstrahl
In einem technischen Laser wird das Licht durch eine geeignete Anordnung zweier Spiegel immer wieder durch das Gebiet, in dem Besetzungsinversion (im aktiven Medium z. B. "Nd:YAG-Kristall" oder "Kohlendioxid-Gas") herrscht, geleitet. Eine solche Anordnung nennt man optischen Resonator (lat. resonare= zurücksingen, hallen). Im Resonator wird das Licht beim Hin- und Herlaufen zwischen den beiden Spiegeln immer weiter verstärkt, bis der Leistungszuwachs innerhalb des Systems durch die Abnahme der Besetzungsinversion und die immer stärker ansteigenden Verluste ausgeglichen wird. Einer der beiden Spiegel ist teilweise (typisch: Promille bis 15%, je nach Verstärkung) durchlässig, um Licht aus dem Laser auskoppeln zu können. Die Feldstärke innerhalb des Resonators ist dadurch viel höher als die ausgekoppelte Leistung. Lasermedien mit sehr hoher Verstärkung können auch mit nur einem Spiegel oder ganz ohne Spiegel lasern (Superstrahler, z.B. Stickstofflaser).
Ausgangsleistungen von typischen Lasersystemen reichen von wenigen Mikrowatt (µW) bei Diodenlasern bis zu einigen Terawatt (TW) bei gepulsten Femto- oder Attosekunden Lasern mit externer Verstärkung.
Die Energie, welche benötigt wird, um die Atome oder Moleküle in die angeregten Zustände zu versetzen, muss dem System von außen zugeführt werden. Dieser Prozess wird als Pumpen bezeichnet. Es kann elektrisch in Form einer Gasentladung, durch Injektion von Ladungsträgern beim Halbleiterlaser oder optisch durch das Licht einer Gasentladungslampe (Blitzlampe oder Bogenlampe) oder eines anderen Lasers stattfinden. Auch eine chemische Reaktion kann zum Pumpen dienen. Beim Freie-Elektronen-Laser stammt die Pumpenergie aus dem Elektronenstrahl.
Eigenschaften von Laserstrahlung
Strahleigenschaften
Die Strahleigenschaften eines Laserstrahles werden wesentlich durch die Art des Laser-Resonators bestimmt: die Laseremission wird durch diesen nur in einer Richtung ermöglicht, die durch die Spiegelanordnung und die Geometrie des Aktiven Mediums bestimmt ist. Da Laser dadurch nahezu parallel in eine Richtung verlaufende Strahlung aussenden, kann durch Bündelung (Fokussierung) eine sehr viel höhere Leistungsdichte erreicht werden als bei gewöhnlichen Lichtquellen (z.B. Bogenlampen). Das Verhalten von Laserstrahlen kann oft gut durch Gaußstrahlen beschrieben werden.
Wie alle Arten von Strahlung ist auch der Betrieb eines Lasers an sich (d.h. ausgenommen die Kühlung oder andere Fremdaggregate) völlig lautlos. Das charakteristische schrille Pfeifen eines Lasers in Kinofilmen hat keine Entsprechung in der Realität.
Kohärenz
Bei einer normalen Glühlampe werden Lichtwellen nicht nur mit unterschiedlicher Wellenlänge ausgesendet, sondern auch zeitlich leicht versetzt, also phasenverschoben. Bei einem Laser dagegen "springen" die Wellen jeweils fast zeitgleich ab. Die Wellen sind also über mehr oder weniger lange Strecken fast phasengleich (sog. Kohärenzlänge). Dies macht man sich auch in der Holografie zu nutze.
Polarisation
Die Polarisation von Laserstrahlen ist aufgrund polarisierender optischer Bauteile im Resonator (Umlenkspiegel, schräge Flächen (Brewster-Fenster), geringe Höhe des Resonators bei Halbleiterlasern) im Idealfall meist linear. Für die Bearbeitung von Metallen muss aber z.B. für hohe Präzision wegen des unförmingen Strahlprofils oft mit zirkularer Polarisation gearbeitet werden.
Frequenz, Wellenlänge
Die Frequenz von Laserstrahlung wird durch das aktive Medium bestimmt. Es gibt Stoffe, die auf vielen Wellenlängen zum Lasern angeregt werden können - jedoch meist bei einer besonders gut. Daher sind Laser sehr schmalbandige Strahlungsquellen. Die Schmalbandigkeit ist z. B. bei der interferometrischen Längenmessung mittels Lasern von Bedeutung.
Dauerstrich und gepulste Laser
Laserlicht von ungepulsten, Dauerstrich-Lasern (englisch: continuous-wave lasers, cw-lasers) ist häufig sehr schmalbandig (monochrom, einfarbig), d. h. es besteht aus nur einer Wellenlänge. Insbesondere ist Dauerstrich-Laserlicht aus stabilen Laserresonatoren aufgrund des Vielfachumlaufes zeitlich, beziehungsweise longitudinal (entlang seiner Ausbreitungsrichtung) kohärent, was bedeutet, dass die ausgesandten Wellenzüge nicht nur mit der gleichen Frequenz schwingen, sondern auch in der Phase über eine lange Strecke konstant sind. Dadurch zeigt ein solches Licht besonders ausgeprägte Interferenzerscheinungen. Während des Einschwingvorgangs des Dauerstrich-Lasers tritt zunächst Spiking, unregelmässige Laserimpulsabgabe, auf. Dieses nutzt ein gepulster Laser gezielt aus.
Im Gegensatz zum Dauerstrich-Laser erzeugt ein gepulster Laser Strahlung mit einer prinzipiell größeren Frequenz-Bandbreite. Je kürzer die Impulsdauer, desto breiter ist das erzeugte Spektrum (Energie-Zeit-Unschärferelation). Die geringsten erzielbaren Impulsdauern liegen heutzutage in der Größenordnung von Femto- und Attosekunden (siehe auch: Femtosekundenlaser). Bei derart kurzen Pulsen (Länge des Strahlungspaketes <30 µm, also ein Bruchteil einer Haarbreite) spielt bereits die ausreichende Breitbandigkeit des verstärkenden Lasermediums eine Rolle. Die Wiederholfrequenz, mit der die Pulse den Laser verlassen, hängt bei einer Form der instantanen Kerr-Linsen-Modenkopplung (engl. Kerr lens mode locking, ein Verfahren zur Erzeugung extrem kurzer, stabiler Pulse) von der Resonatorlänge ab: Bei einem Resonator mit einer Umlauflänge von einem Meter beträgt diese etwa 300 MHz. Aus diesen Pulsen werden oft einzelne Impulse mittels optischer Schalter herausgeschnitten und weiterverstärkt. Mit einigen weiteren Tricks gelingt es damit, Spitzen-Leistungen bis in den Petawatt-Bereich zu erzeugen, die nur noch im Vakuum übertragen und fokussiert werden können.
Die Gütemodulation (Q-switching) mit akustooptischen Güteschaltern oder Pockelszellen sind weitere Techniken zu Erzeugung energiereicher Laserimpulse mit geringer Dauer.
Mit Lasern gelingt es, Licht in hohem Grade zu kontrollieren bzw. zu manipulieren (Intensität, Richtung, Frequenz, Polarisation, Phase, Zeit).
Lasertypen
Laser werden meist nach dem eingesetzten optisch aktiven Material kategorisiert und benannt.
Gaslaser
Laser, bei denen das aktive Medium gasförmig ist. Zumeist werden Gaslaser elektrisch durch eine Gasentladung im Medium gepumpt.
- Helium-Neon-Laser (HeNe-Laser): Wichtigste Emissionswellenlänge bei 632,8 nm (rot).
- Kohlendioxidlaser (CO2-Laser): etwa 10,6 μm Wellenlänge (mittleres Infrarot), wichtiger Industrielaser
- Kohlenmonoxidlaser (CO-Laser): etwa 6-8 μm Wellenlänge (mittleres Infrarot), funktioniert nur gekühlt
- Stickstofflaser (N2-Laser): 337,1 nm (ultraviolett)
- Argon-Ionen-Laser, mehrere Linien bei 457,9 nm (8%), 476,5 nm (12%), 488,0 nm (20%), 496,5 nm (12%), 501,7 nm (5%), 514,5 nm (43%) (blau bis grün)
- Helium-Cadmium-Laser (HeCd-Laser): wichtigste Laserquelle für blau (442nm) und nahes UV (325nm)
- Krypton-Ionen-Laser, mehrere Linien bei 350,7nm; 356,4nm; 476,2nm; 482,5nm; 520,6nm; 530,9nm; 586,2nm; 647,1nm (stärkste Linie); 676,4nm; 752,5nm; 799,3nm (blau bis tiefrot)
- Sauerstoff-Ionen-Laser
- Xenon-Ionen-Laser
- Mischgas-Laser, enthalten keine reinen Gase, sondern eine Mischung verschiedener (meist Argon und Krypton)
- Excimerlaser, z. B. KrF (248 nm), XeF (351-353 nm), ArF (193 nm), XeCl (308 nm), F2 (157 nm) (alles ultraviolett)
- Metalldampflaser, z. B. Kupferdampflaser, bei 510,6 und 578,2 nm. Aufgrund der hohen Verstärkung kann ein Kupferdampflaser auch ohne Resonatorspiegel betrieben werden.
- Metallhalogenid-Laser, z. B. Kupferbromid-Laser, bei 510,6 und 578,2 nm. Aufgrund der hohen Verstärkung kann ein Kupferbromidlaser auch ohne Resonatorspiegel betrieben werden.
Eine Sonderform sind die chemisch gepumpten Laser. Hier erfolgt das Pumpen durch eine chemische Reaktion im Medium. Dieses Medium ist nach der Reaktion verbraucht und kann dementsprechend nur einmal verwendet werden. Ideal für transportable Hochleistungsanwendungen, vor allem im militärischen Bereich.
- HCl-Laser
- Iod-Laser
Farbstofflaser
Bei diesem Lasertyp ist ein organischer Farbstoff in alkoholischer Lösung (oft Methanol oder Ethanol) das aktive Medium. Die Farbstofflösung wird dabei ständig umgepumpt, um ein Ausbleichen (photochemische Degeneration) zu vermeiden.
Beispiele für Farbstoffe:
- Stilbene - Klasse von Farbstoffen im blauen Spektralbereich
- Coumarine - Klasse von Farbstoffen im blauen bis grün-gelben Spektralbereich
- Rhodamine - Klasse von Farbstoffen im gelben bis orange-roten Spektralbereich
- DCM - Roter Farbstoff
- LDS - Klasse von Farbstoffen im IR-Bereich
Farbstofflaser werden im allgemeinen durch andere Laser gepumpt. Dabei nimmt man einen Leistungsverlust durch den endlichen Wirkungsgrad des Farbstofflasers in Kauf, um andere Wellenlängen zu erzeugen. Gepumpt werden kann sowohl kontinuierlich (kurz cw für engl. continuous wave) als auch gepulst.
Festkörperlaser
Der Festkörperlaser war der erste Laser, entwickelt von Maiman im Jahre 1960: Rubinlaser. Ein Trägerkristall wird mit Ionen eines fremden Stoffes dotiert. Diese Ionen sind das eigentliche aktive Medium. Die Laserübergänge der Ionen sind innerhalb des d-Orbitals. Diese Orbitale sind nicht an chemischen Bindungen beteiligt. Das Trägermaterial (Wirts-Kristall, Glas) nimmt daher nur geringen Einfluss auf die Eigenschaften der Ionen. Beispiele für Trägermaterialien sind:
- Glas (Stabform oder Faserlaser)
- Vorteil : einfache Herstellung auch in großen Dimensionen
- Nachteil: geringe Wärmeleitfähigkeit, geringe Festigkeit
- Al2O3 (Korund, Saphir) (z. B. Rubin (Chrom-Dotierung), Titan:Saphir-Laser)
- Vorteil : hohe Wärmeleitfähigkeit, hohe Festigkeit
- Nachteil: relativ hohe Absorption, teuer
- YAG (Yttrium-Aluminium-Granat-Laser, siehe Nd:YAG-Laser) Dotierung Nd, Er, Yb
- Vorteil : hohe Wärmeleitfähigkeit, hohe Festigkeit, geringe Absorption
- Nachteil: teuer
- Yttrium-Vanadat (YVO4), Dotierung Nd
- YLF
Beispiele für Dotierungsmaterialien sind:
- Chrom war das Dotierungsmaterial des ersten Lasers, des Rubinlaser (694,3 nm (rot)). Aufgrund der geringen Effizienz wird es heute kaum noch verwendet.
- Neodym, 1064nm, Der wichtigste kommerzielle Festkörperlaser: Nd:YAG-Laser, bei 1064 nm (infrarot), beziehungsweise frequenzverdoppelt bei 532 nm (grün). Auch möglich sind: Nd:Glas, Nd:YLF ...
- Ytterbium, 1030nm, erlaubt im Laserbetrieb einen hohen Wirkungsgrad >50%. Es bedarf dazu allerdings eines schmalbandigen Pumpens mit Laserdioden (940nm). Das wichtigste Material mit dieser Dotierung ist der Yb:YAG-Laser, z.B. hochdotiert als Scheibenlaser mit einer Wellenlänge von 1030nm.
- Titan Ein wichtiger modengekoppelter Festkörperlaser: Titan:Saphir-Laser, 670-1100 nm (rot-infrarot), aufgrund breitbandiger Verstärkung für Pulse im fs-Bereich geeignet
- Erbium Wellenlänge 3 µm, Pumpen bei 980nm, sog. "augensicherer" Laser, Verwendung für Laser-Entfernungsmesser und in der Medizin
Verschiedene Formen des aktiven Mediums:
Farbzentrenlaser
Wie bei dem Festkörperlaser handelt es sich bei dem Farbzentrenlaser um einen Laser, bei dem Defekte (Fremdionen, Gitterfehler, Ladungen) in einen Trägerkristall eingebettet sind. Die Laserübergänge bei dem Farbzentrenlaser werden aber durch die Wechselwirkung der Störstellen mit dem Gitter erzeugt. Mehrere Einzeldioden können in einem schmalen Chip (ca. 0,1 x 1 x 10 mm) nebeneinander integriert sein. Diese sogenannten Barren liefern, auf eine Wärmesenke montiert, bis ca. 50 Watt (Barren mit mehreren hundert Watt Ausgangsleistung sind in der Entwicklung, Stand Sep.2005). Die Einzeldioden sind dabei elektrisch parallel geschaltet. Den montierten Barren nennt man auch "submount".
Beispiele:
- eine Lithium Fehlstelle in Lithiumfluorid
- Natriumchlorid
Halbleiterlaser
Bei dem Halbleiterlaser werden Übergänge im Halbleiter zur Besetzungsinversion verwendet. Laserdioden sind direkt elektrisch gepumpte Laser. Die Leistung von Laserdioden mit guter Strahlqualität (M²<1,5) beträgt weniger als ein Watt. Multimode-Dioden erreichen bei schlechterer Strahlqualität (1,5<M²<100) Leistungen bis 10 W.
Mehrere Einzeldioden können in einem schmalen Chip (ca. 0,1 x 1 x 10 mm) nebeneinander integriert sein. Diese sogenannten Barren liefern, auf eine Wärmesenke montiert, bis ca. 50 Watt (Barren mit mehreren hundert Watt Ausgangsleistung sind in der Entwicklung, Stand Sep.2005). Die Einzeldioden sind dabei elektrisch parallel geschaltet. Den montierten Barren nennt man auch "submount". Durch Kopplung vieler solcher Barren bzw. submounts in einem sogenannten stack (Stapel) werden Leistungen im kW-Bereich bei entsprechend schlechter Strahlqualität erreicht (M²>100). Bis zu 6 Stapel kann man durch verschiedene Wellenlängen (üblich bis 3) und Polarisationsrichtungen verlustarm ohne Verschlechterung der Strahlqualität optisch addieren. Damit erreicht man Leistungen im zweistelligen kW-Bereich.
Zum optischen Pumpen von Festkörper-Lasern durch Laserdioden muss die Pumpwellenlänge exakt getroffen werden. Dazu müssen die Diodenlaser jedoch meist nicht zu Strahlen mit hoher Leistungsdichte zusammengefasst werden - ansonsten wäre nur die Polarisationskopplung möglich.
Weitere Halbleiterlaser sind:
- Optisch gepumpte Halbleiterlaser, auch Halbleiter-Scheibenlaser
- Quantenkaskadenlaser
- Oberflächenemittierende Laser (VCSEL) (sowohl optisch als auch elektrisch gepumpt)
- Abstimmbarer Laser (Tunable Laser Source, TLS) mit veränderbarer Wellenlänge
Freie-Elektronen-Laser (FEL)
Der Freie-Elektronen-Laser ist eine Synchrotronstrahlungsquelle (und damit eine Großforschungeinrichtung), die kohärente Strahlung mit sehr hoher Brillanz erzeugt. Aufgrund der Kohärenz (meist nur örtlich, nicht aber zeitlich kohärent) der Strahlung wird er als Laser bezeichnet, obwohl der Begriff für dieses Gerät physikalisch falsch ist. Weder wird die Strahlung durch stimulierte Emission erzeugt, noch besitzen Frei-Elektronen-Laser (abgesehen vom IR-Bereich) einen Resonator zur Verstärkung.
Für mehr Informationen siehe Freie-Elektronen-Laser.
Resonatoren
Laserresonatoren werden bei allen Lasergeräten verwendet, um den Strahl kohärent zu machen. Ohne den Resonator wäre der Aufbau nur ein Lichtverstärker. Die Güte des Resonators beeinflusst die Strahlqualität und die Kohärenzeigenschaften des Laserstrahls. Ein Resonator besteht prinzipiell aus zwei Spiegeln, zwischen denen Licht reflektiert wird, so dass sich der Weg des Lichtes durch das Lasermedium verlängert. Dadurch kann ein Photon sehr oft stimulierte Emission hervorrufen. Im Resonator werden nur bestimmte Frequenzen verstärkt, die die Resonanzbedingung erfüllen, für die also gilt:
Dabei ist q eine natürliche Zahl und L die Resonatorlänge.
Alle anderen Frequenzen werden durch destruktive Interferenz ausgelöscht.
Resonatortypen
Bei den Resonatoren unterscheidet man grundsätzlich zwei verschiedene Arten die unterschiedliche Vor- und Nachteile besitzen.
Stabile Resonatoren
Ein Resonator heißt optisch stabil, wenn ein paraxialer Strahl selbst nach beliebig vielen Reflexionen den Resonator nicht verlässt.
Vorteile: Gute Strahlqualität durch geringe Beugungen innerhalb des Resonators
Nachteil: Schlechte Ausnutzung des Lasermediums
Besteht der Resonator der Länge L aus zwei gekrümmten Spiegeln mit dem Krümmungsradius ri des i-ten Spiegels so ist dieser stabil, wenn gilt:
Ist das Ergebnis gerade 0 oder 1, so nennt man den Resonator grenzstabil.
Ein Beispiel hierfür ist der konfokale Resonator. Bei ihm ist der Krümmungsradius der beiden Spiegel gleich der Resonatorlänge. Also . Das Ergebnis ist also Null was die Grenzstabilität bestätigt.
Instabile Resonatoren
Vorteile: Gute Ausnutzung des Lasermedium, daher werden sie meist in Lasern verwendet, die eine hohe Verstärkung pro Resonatorumlauf aufzeigen.
Nachteil: Schlechte Strahlqualität
Longitudinale Moden

Schwingungen werden "Moden" oder auch Schwingungsmoden genannt. Longitudinal bezeichnet die Ausbreitungsrichtung der Schwingung, die in diesem Fall der Richtung des Strahls entspricht. Bildlich ausgedrückt handelt es sich dabei um Intensitätsschübe. Je nach Bauart werden von dem Resonator bestimmte Wellenlängen und deren Vielfache besonders verstärkt. Das Bild zeigt die Intensitätsverteilung rund um die Grundmode (angegeben als Frequenz v0).
Genauer gesagt: Für die möglichen Lichtfrequenzen in einem Laserresonator gilt der Zusammenhang:
- ,
wo die zulässige Frequenz der N-ten Mode ist, c ist die Lichtgeschwindigkeit und L die Resonatorlänge (Abstand zwischen den Resonatorspiegeln).
Auf Grund der Gaußförmigen Dopplerverbreiterung der Linien und obiger Resonatoreigenschaft werden mehrere Teillinien ein und derselben verbreiterten Emissionslinie des aktiven Mediums im Resonator verstärkt. Die einzelnen im Resonator verstärkten Teillinien haben ein Lorentzprofil mit sehr geringen Linienbreiten auf Grund der großen Länge der Wellenzüge im Resonator und da bei der Resonanz keine Störeffekte wie der Dopplereffekt auftreten. Somit erhält man ein Spektrum von mehreren Lorentzkurven, den sogenannten Lasermoden, deren Einhüllende eine Gaußkurve ist. Da jedoch eine Mindestintensität nötig ist, damit im Resonator noch eine Verstärkung stattfinden kann, erhält man nur eine begrenzte Anzahl Moden, da Moden, die zu weit vom Linienschwerpunkt entfernt sind, zu wenig intensiv sind um noch verstärkt zu werden.
Der Frequenzabstand zwischen zwei benachbarten Moden ist:
Transversale Moden
Als transversale Moden bezeichnet man die Schwingungen senkrecht zur Ausbreitungsrichtung. Bildet sich also eine Mode aus, die nicht den Raum senkrecht zu den Resonatorspiegeln ausfüllt, sondern etwas schräg verläuft, so wird der Licht- und Resonatorweg länger und die Frequenz verschiebt sich etwas. Dies führt einerseits zum Konkurieren um angeregte Mediumsmoleküle zwischen den verschiedenen Frequenzen [Mode Competition], andererseits können sich so stehende Wellen ausbilden, die Knotenlinien innerhalb des Laserprofils aufweisen. Ob und wie sie in einem Laserstrahl vorkommen lässt sich durch optische Bauelemente wie Polarisationsfilter oder DOE bestimmen.

Im Querschnitt hat die Strahlintensität im Idealfall ein Gaußprofil, diese Mode wird als als TEM_00 Mode bezeichnet. Es können jedoch auch andere Transversalmoden angeregt werden, die ein anderes Profil zeigen, abhängig von der Anzahl ihrer Knotenlinien in horizontale und vertikale Richtung werden sie als TEM_xy Mode bezeichnet (s. Bild). Für diese Moden ist teilweise der Lichtweg durch den Resonator bis zum Ausgangspunkt anders, d.h. die Resonatorlänge erscheint verändert. Dies kann zu einer Verfälschung der Longitudinalmodenspektren führen, indem sich die Spektren verschiedener Transversalmoden überlagern.
Es kann sich auch ein Zustand einstellen, bei dem der Strahl zweimal durch den Resonator hin- und herlaufen muss, um wieder zum Ausgangspunkt zu gelangen. Dadurch wird die effektive Resonatorlänge verdoppelt und die Modenabstände werden auf halbiert.
Anwendungen von Lasern
Materialbearbeitung
Laser lassen sich in allen Bereichen der Fertigungstechnik nach DIN 8580 für verschiedene Fertigungsverfahren einsetzen:
- Urformen:
- Laserstrahlsintern, LaserCUSING oder Stereolithographie (Rapid Prototyping-Verfahren).
- Umformen:
- Laserstrahlbiegen von Metallen.
- Laserunterstütztes Biegen: Erhöhte Bruchdehnung durch vorherige Behandlung mit Laser.
- Trennen:
- Laserschneiden verschiedenster Materialien wie Holz, Kunststoff, Papier, Metalle.
- Laserbohren: Mikro-Laserbohren (z.B. "Trepanieren") (für Effusionskühlung) in Turbinenschaufeln, Bohren von Microvias in Leiterplatten.
- Abtragen: Beseitigen von Material durch Schmelzen, Verdampfen oder bis zum Plasma erhitzen; oder auch photochemischer Abbau von Substanzen (Laserablation).
- Gravur Verbreitetes Verfahren für die Beschriftung/Gravur von Glasgefäßen in der Serienfertigung.
- Lasertrimmen In der Mikroelektronik verwendetes Verfahren zum Abgleich von Widerständen.
- Fügen:
- Laserstrahlschweißen und -löten sowohl im Makrobereich wie der Automobilindustrie, dem Maschinenbau oder im Schiffbau, aber auch im Mikrobereich wie der Elektronikfertigung. Neben Metallen können auch viele andere Werkstoffe wie Kunststoffe, Gläser, Silizium mit diesem Verfahren verschweißt und verschmolzen werden.
- Beschichten:
- Laserstrahlpulverbeschichten und Pulsed Laser Deposition.
- Laserauftragschweißen: Reparaturverfahren durch Aufschmelzen Einschweißen von Metallpulver.
- Stoffeigenschaften ändern:
- Laserstrahlhärten Randschichtenhärtung von Metallen.
- Isotopentrennung: hier wird die unterschiedliche Atom- oder Molekülresonanz der verschiedenen Isotope oder deren organischer Verbindungen ausgenutzt, um sie mittels darauf abgestimmter Laser zu separieren (siehe AVLIS, MLIS).
- Drucktechnik
- Belichten der Trommel in Laserdruckern, Belichten oder Gravieren der Druckwalzen von Druckmaschinen
- Beschriften mit Laser Beschriften/Bedrucken von Papier, Pappe, Holz, Leder, Kunststoffe und Metall durch schmoren. Auch Farbabtrag von beschichteten Gegenständen; Farbumschlag auf Kunststoffen, Anlassbeschriftung auf Metall.
Steuerungstechnik
- Laser-Interferometer zur hochgenauen Positionsbestimmung, z.B. in Justier- und Belichtungsautomaten der Mikroelektronik
- Laserguided AGV Spurführung für Fahrerlose Transportsysteme
- In der Allgemeinmedizin wird der Laser hauptsächlich in der Diagnose eingesetzt, z.B. bei der Messung von Blutstrom und -zirkulation.
- In der Augenheilkunde wird Laserlicht niedriger Leistung zur Diagnose eingesetzt, z. B. in der optischen Kohärenztomografie (OCT). In der Therapie kann mit höherer Leistung eine sich ablösende Netzhaut am Augenhintergrund verschweißt werden. Außerdem kann Fehlsichtigkeit durch Abtragung von Hornhaut beziehungsweise Material der Augenlinse korrigiert werden (z. B. LASIK-Operation).
- In der Chirurgie, Gefäßchirurgie und Phlebologie wird der Laser hauptsächlich im Bereich Endoskopie oder als Laserskalpell eingesetzt. Eine weitere Anwendung ist die Behandlung von defekten Venen (Krampfadern). Hierbei kann der Laser endovenös (Laser-Lichtleiter wird in die Vene eingebracht) angewendet werden. Dieses Laser-Behandlungsverfahren ersetzt dabei das Entfernen der Vene durch "Stripping-Operation". Die Laser-Behandlung ist in vielen Fällen schonender und ambulant durchführbar.
- In der Dermatologie lassen sich mit Laserstrahlen Schnitte und Verödungen durchführen. Blutgefäße können durch Laser bestimmter Wellenlängen (Farbstoff-Laser; Neodym:YAG-Laser; KTP-Laser; Krypton-Laser; Kupferdampf-Laser) koaguliert werden. Pigmentflecken können mit Hilfe abladierender (=schälender) Laser (Erbium:YAG; CO2) abgetragen oder mittels gütegeschalteter Neodym:YAG Laser selektiv zerstört werden. Subkutanes (=unter der Haut gelegen) Pigment kann mit Hilfe eines gütegeschalteten (ultrakurz gepulsten) Lasers (Neodym; Rubin; Alexandrit) zerstört und damit entfernt werden, ohne die Hautoberfläche selber zu verletzen. Durch Verwendung von langgepulsten (5-500 ms Pulsdauer) Alexandrit, Rubin, Neodym oder Diodenlasern können Haarwurzeln durch die selektive Erhitzung pigmentierter Haare dauerhaft zerstört werden. Der Excimer-Laser mit einer Wellenlänge von 308 nm wird zur gezielten Behandlung entzündlicher Hauterkrankungen, vorrangig der Psoriasis (Schuppenflechte) eingesetzt. Oberflächliche Unebenheiten der Haut (Knötchen, Fältchen) werden mit ultragepulsten CO2 oder Erbium:YAG-Lasern zur kosmetischen Verbesserung des Hautbildes geglättet (Resurfacing). Durch Laserlicht können auch subcutane Gewebe aufgewärmt werden, was in erster Linie dem Kollagenaufbau zur Straffung der Haut dienen soll ("Subsurfacing"). Vom Laser sind sogenannte Blitzlampen abzutrennen, die kein monochromatisches, kohärentes Licht emittieren. Ebenso gibt es unterschiedliche Diagnosetechniken der Konfokalen Mikroskopie, sowie der optischen Kohärenztomografie (OCT). Diese Techniken spielen aber in der Routinemedizin keine Rolle, sondern dienen eher wissenschaftlichen Fragestellungen.
- In der Zahnmedizin kann der Laser z.B. ErYag, den Bohrer ersetzen, oder für Zahnweißung (Bleaching) verwendet werden. Diodenlaser werden in der Zahnmedizin für chirurgische Eingriffe verwendet, z.B. Lippenbändchenentfernung. Der Vorteil des Diodenlaser gegenüber der konventionellen Methode (Skalpell) ist die, das der Patient weniger bis gar keine Schmerzen mehr hat, es nicht mehr blutet, da die Wunde verödet ist und die operierte Stelle zeitgleich dekontaminiert (keimfrei) wird.
- In der Krebstherapie wird er für die photodynamische Therapie eingesetzt.
- In der Urologie zur Behandlung von Nieren- und Harnleitersteinen und der Prostata.
- Noch in der Forschung befindliche Techniken betreffen u.a. die Versuche, Nerven unter Einsatz von Laserlicht zielgerichtet wachsen zu lassen.
- Alternativmediziner benutzen sogenannte Softlasergeräte.
Eine Reihe von Messgeräten sind auf Laserbasis konstruiert...
- Durch Interferenzen oder das Kohärenzradar sind Präzisionsmessungen möglich.
- Beim Tunnelbau kann durch Laserstrahlen ein gerader Tunnelvortrieb erreicht werden.
- Im Bauwesen wird er zum Nivellieren genutzt.
- In der Verkehrsüberwachung werden Laserpistolen von der Polizei (Exekutive) zur Geschwindigkeitsmessung von Kraftfahrzeugen verwendet.
- In Barcodelesegeräten werden die Laser zum Abtasten von Barcodes verwendet. Dabei wird der Strahl über ein Spiegelrad gleichmäßig über den Barcode linienförmig geführt. Der reflektierte Strahl wird über einen Fototransistor als hell-dunkel Sequenz ausgewertet.
- In Brandmeldern ("Lasermelder")
- Schwingungsanalyse und Formerfassung durch elektronische Speckle-Muster-Interferometrie (ESPI)
- Lasermikrofon
- Lidar: Lidar steht für "light detection and ranging" und ist eine dem Radar ("radiowave detection and ranging") verwandte Methode zur Fernmessung atmosphärischer Parameter.
- Laser-Doppler-Anemometer und Particle-Image-Velocimetry zur berührungsfreien Messung der Strömungsgeschwindigkeit von Gasen oder Flüssigkeiten.
- Laser-Lichtschnittsensor zur Messung von Höhenprofilen entlang einer Linie.
- Positionsmessung - Positionsermittlung des Laserstrahlschwerpunktes mit Hilfe eines Position Sensitive Device (PSD).
Wissenschaft
- Vermessungen der Erde durch Satelliten, Messung von tektonischen Verschiebungen
- Laserkreisel - Ein optisches Messgerät für Drehbewegungen
- Spektroskopie:
- Vermessung atomarer Energieniveaus (Atomspektroskopie/Laserspektroskopie)
- In der Chemie ist durch Infrarot- und Ramanspektroskopie die Identifizierung und Analyse von Molekülen möglich.
- Zeitaufgelöste Spektroskope mit ultrakurzen Laser-Impulsen im Pikosekunden-Bereich, z.B. zeitlicher Ablauf von chemischen Reaktionen
- Nichtlineare Optik: z. B. Frequenzkonversion
- In den Biowissenschaften: Durch Laserlicht angeregte Fluoreszenzfarbstofffe und die Benutzung eines Konfokalmikroskops oder eines 2-Photonen-Mikroskops ermöglichen es, Zellen und subzelluläre Strukturen mit hoher zeitlicher und räumlicher Auflösung im lebenden Gewebe (im Gewebeschnitt oder in vivo) zu beobachten.
- In der Zellbiologie als Optische Pinzette
- Laserkühlung und Atom- bzw. Ionenfallen
- Nachweis von Gravitationswellen mittels besonders großer Laserinterferometer.
- Bestimmung von Windgeschwindigkeiten und/oder Teilchenkonzentration in der Erdatmosphäre.
- Ein neues Forschungsfeld ist die Wechselwirkung von Laserlicht und Feststoffen, so ist es kürzlich gelungen ein spezielles Kristallgittermaterial durch Bestrahlung von Laserlicht durchsichtig zu machen. (Forschungsgruppe Chris Phillips Imperial College London). Möglich wird das durch Interferenzwechselwirkung mit der Kristallstruktur des Mediums. Es besteht die Aussicht in der Zukunft weitere bis beliebige Materialien durch Laserlicht durchsichtig werden zu lassen.
- Als Kunstobjekte
- Zur Datenspeicherung
- Als Messverfahren
- Zur Bildspeicherung
- Datenspeicherung, z. B. CD-ROM, DVD
- Datenübertragung, z. B. mit Lichtwellenleitern
- Datenfernübertragung, Laser-WLAN, siehe auch Optischer Richtfunk
- Laserdrucker
- Laserscanning, Das Abtasten 2- oder 3-dimensionaler Oberflächen
Mikro-Fotolithografie
Mit Lasern konnen Strukturen im µm- und sub-µm-Bereich auf fotosensitive Materialien geschrieben werden. Mittels Mikrolithographischer Systeme werden im Direktschreibverfahren hochaufgelöste Vorlagen (Masken) für verschiedenste Anwendungen erzeugt, die dann z.B. mittels breitbandiger Hochleistungslaser in der Produktion auf die endgültigen Materialien umkopiert werden. Andere Anwendungen schließen das Direktschreiben von Strukturen auf Silizium-Wafern in niedrigen Stückzahlen oder das Schreiben von Strukturen auf fotoempfindlichen Filmen (z.B. Dehnungssensoren) ein.
u.v.m.

- Markierung von Zielen für selbststeuernde Waffen
- Entfernungsmessung mittels der Lasermesseinheit für z. B. Panzer
- erste Versuche von Lasergewehren, die den Gegner z. B. erblinden lassen
- erste Hochenergielaser bodengestützt, auf Flugzeugen (Boeing AL-1) oder Schiffen zur Raketenabwehr, sogenannte Laserkanonen gibt es bereits. Sie sind einfache Laser mit hoher Energie. Der Betrieb ist noch sehr aufwendig und teuer, die Waffen haben eine große Gefahrenzone, in der sich beim Betrieb keine Menschen aufhalten dürfen.
siehe: Tactical High Energy Laser · Directed Energy Weapon - projektierte Lasersatelliten zur Raketenabwehr mittels Hochenergielasern (vgl. chemische Laser, MIRACL, Röntgenlaser, Weltraumwaffe)
- Laser als Zielhilfen an Schusswaffen
Unterhaltung/Medien
- CD-Spieler, DVD-Spieler
- Laserpointer
- Disco, Bühnenshows (siehe Lasershow)
- RGB-Systeme. Vorteil: intensive Farben durch schmalbandiges Laserlicht, HDTV-Farbraum und sehr große Schärfentiefe durch hohe Brillianz der Laserstrahlen (Schärfentiefe ist nicht unendlich, sondern bestenfalls beugungsbegrenzt)
- im Planetarium ZULIP (Einzelbild) von der Jenoptik LDT GmbH
- im Planetarium ADLIP (Ausleuchtung der gesamten Kuppel) ebenfalls von der Jenoptik LDT GmbH. Das Planetarium in Peking bietet als erstes ein solches Ganzkuppel-Lasersystem.
Laser-Klassen
Lasergeräte werden entsprechend der biologischen Wirkung von Laserstrahlung in Klassen eingeteilt. Maßgeblich für die nationalen und internationalen Laserklassen ist dabei die Definition von Grenzwerten, bei denen keine Schädigung zu erwarten ist. Neben der amerikanischen ANSI-norm gibt die International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection Grenzwerte im Spektralbereich zwischen 400 und 1400nm heraus.
Primär wird dabei die thermische Leistung und der Grenze bei der nichtionisierenden Strahlung gezogen. Durch die optischen Fokussiereigenschaften des Auges ist die Gefährlichkeit im sichtbaren Spektrum erhöht. Im nichtsichtbaren Bereich gibt es einen angrenzenden Bereich in dem das Auge noch immer gut fokussiert und transparent ist.
Klassifizierung nach EN 60825-1
Entsprechend der Gefährlichkeit für den Menschen sind die Laser in Geräteklassen eingeteilt. Die Klassifizierung nach EN 60825-1 erfolgt vom Hersteller. (Die alte Klassifizierung nach DIN VDI 0837 (siehe unten) darf für neue Laser nicht mehr verwendet werden)
Klasse | Beschreibung |
---|---|
1 | Die zugängliche Laserstrahlung ist ungefährlich. CD-Player |
1M | Die zugängliche Laserstrahlung ist ungefährlich, solange keine optischen Instrumente, wie Lupen oder Ferngläser verwendet werden. |
2 | Die zugängliche Laserstrahlung liegt nur im sichtbaren Spektralbereich (400 nm bis 700 nm). Sie ist bei kurzzeitiger Bestrahlungsdauer (bis 0,25 s) ungefährlich auch für das Auge. Eine längere Bestrahlung wird durch den natürlichen Lidschlussreflex verhindert. (*) |
2M | Wie Klasse 2 solange keine optischen Instrumente, wie Lupen oder Ferngläser verwendet werden. (*) |
3R | Die zugängliche Laserstrahlung ist gefährlich für das Auge. |
3B | Die zugängliche Laserstrahlung ist gefährlich für das Auge und in besonderen Fällen auch für die Haut. |
4 | Die zugängliche Laserstrahlung ist sehr gefährlich für das Auge und gefährlich für die Haut. Auch diffus gestreute Strahlung kann gefährlich sein. Die Laserstrahlung kann Brand- oder Explosionsgefahr verursachen. |
Klassifizierung nach DIN VDI 0837
Bis März 1997 galten in Deutschland die Laserklassen nach DIN VDI 0837. Diese Einteilung ist heute noch in den USA gebräuchlich.
Klasse | Beschreibung |
---|---|
1 | entspricht der Klasse 1 nach EN 60825-1 |
2 | entspricht der Klasse 2 nach EN 60825-1 Laser dieser Klasse werden unter Umständen heute in 1M eingestuft. |
3a | Die zugängliche Laserstrahlung wird für das Auge gefährlich, wenn der Strahlungsquerschnitt durch optische Instrumente verkleinert wird. Ist dies nicht der Fall, ist die ausgesandte Laserstrahlung im sichtbaren Spektralbereich (400 nm bis 700 nm) bei kurzzeitiger Bestrahlungsdauer (bis 0,25 s), in den anderen Spektralbereichen auch bei Langzeitbestrahlung, ungefährlich. Je nach Wellenlänge werden diese Laser heute meist in Klasse 2M oder 3R eingestuft. |
3b | entspricht der Klasse 3B nach EN 60825-1 Laser dieser Klasse werden unter Umständen heute in 2M oder 3R eingestuft. |
4 | entspricht der Klasse 4 nach EN 60825-1 |
Verwandte Themen
- Maser - Das Pendant zum Laser für Mikrowellen
Literatur
Bücher
- Anthony E. Siegman: Lasers. University Science Books, 1986, ISBN 0-935702-11-3. Sehr ausführliches Lehrbuch auf hohem Niveau.
- William T. Silfvast: Laser Fundamentals. Cambridge University Press, Cambridge 2004 (2. Aufl.). ISBN 0-521-83345-0
- Kneubühl, Sigrist: Laser. Teubner Studienbücher Physik, Wiesbaden 2005 (6. Aufl.). ISBN 3-8351-0032-7
- Donges, Axel: Physikalische Grundlagen der Lasertechnik. Hüthig Verlag, Heidelberg 2000 (2. Aufl.). ISBN 3-7785-2800-9
Artikel
- ↑ Maiman, T.H. (1960) "Stimulated Optical Radiation in Ruby". Nature, 187 4736, pp. 493-494.
Weblinks
- Studien-Schwerpunkt Lasertechnik an der Hochschule Aalen
- Laserdatenbank und Linksammlung aus dem Bereich Lasertechnik
- Interaktive Darstellung des Laserprinzips (Java-Applet)
- Enzyklopädie der Laserphysik und Lasertechnologie (größtenteils englisch)
- Sam's Laser FAQ (englisch)
- BG-Information: Unfallverhütungsvorschrift Laserstrahlung (PDF)
- BG-Information: Betrieb von Lasereinrichtungen (PDF)
- BG-Information: Laser-Einrichtungen für Show- oder Projektionszwecke (PDF)
- Laser in der Medizin: Deutsche Dermatologische Lasergesellschaft DDL e.V.
- Laser in der Zahnheilkunde